Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

 
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 20.05.2006, 21:13
Benutzerbild von Johanna82
Johanna82 Johanna82 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 09.02.2006
Ort: Engelskirchen
Beiträge: 161
Standard Biefe an meine Mama

Liebe Mama!

Ich schreibe hier an dich, weil ich dir soviel sagen möchte.

Ich wunder mich ja selber, warum ich nicht direkt mit dir spreche - aber es ist so schwer...

Früher konnte ich dir alles sagen, heute fällt es mir oft schwer, nicht in Tränen auszubrechen, wenn ich in deiner Nähe bin, wie könnte ich da mit dir über meine Gefühle sprechen, über meine riesengrosse Angst dich zu verlieren.

Als du vor 4 Jahren die Erstdiagnose erhalten hast und erfolgreich operiert wurdest, war unsere Welt wieder in Ordnung- hätten wir da doch gewusst, dass es wiederkommen wird, wir hätten die Zeit doch ganz anders genutzt!!!

Und dann kommt im April 2005 der Hammer, der Krebs ist wieder da - und diesmal noch viel schlimmer, er hat deine Lunge erwischt!

Dieser furchtbare Schock, ich erinnere mich als wäre es gestern, als du mir, nur auf Papas Drängen, die Ergebnisse gesagt hast!

Und ich hatte doch die ganze Zeit so ein mieses Gefühl, seit die Hautärztin anrief und sagte, dass dein Blut sich verändert habe...

Seit dieser Diagnose war nichts mehr wie es war und seitdem hat du so furchtbar abgebaut, heute kannst du kaummehr aufstehen.

Du bist erst 63 Jahre alt und ich bin erst 23, ich bin doch fast noch ein Kind und ich brauche meine Mutter.

Es tut mir so weh, dich da so liegen zu sehen und ich würde oft so gerne nach deinen Gefühlen fragen, aber ich weiss nicht, wieviel du wirklich von deiner Krankheit weisst und wieviel du ertragen kannst.

Ich habe so grosse Angst, dass du sterben musst, ich will dass alles nicht wahrhaben!

Manchmal, wenn ich die Treppen herunter komme, hoffe ich so sehr, dass du im Sessel sitzt und alles ist wie früher - aber das ist nicht so... du liegst da in deinem Bett, dünn und hilflos, deine Haare sind dir ausgefallen und das vertraute Lachen ist schon lange aus deinem Gesicht verschwunden.

Ich vermisse die vielen schönen Tage mit dir und auch die Kleinigkeiten , wie einfach mit dir einkaufen zu gehen, fehlen mir sehr.

Ich möchte dich so gerne wieder glücklich sehen!!!!!

Mama, ich liebe dich und ich gebe dich nicht auf, ich will, dass du weisst, dass ich immer fü dich da bin, Tag und Nacht, ich lass dich nicht alleine!!!

In Liebe, deine traurige Tochter.

Geändert von Johanna82 (21.05.2006 um 10:12 Uhr)
Mit Zitat antworten
 

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 16:35 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55