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Alt 19.11.2014, 22:10
pulizwei pulizwei ist offline
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Standard AW: alveoläres rhabdomyosarkom

Hallo Tom,

meine letzte Chemo (Begleitchemo zur Bestrahlung) war Ende August 2014.

Die Zusammensetzung der Chemo-Wirkstoffe erfolgt bei jedem Patienten individuell nach seinem Krankheitsbild, seinem Bedarf, und insbesondere nach dem Ziel,
welches man mit der Chemo erreichen will.
Bei Deinem Sohn ist es eine Verkleinerung des Tumors in situ, d.h. die Chemo soll auf den Tumor einwirken.
Bei mir erfolgte die Chemo nach der vollständigen Entfernung des Tumors (R0-Resektion) um evtl. vorhandene maligne Schwebstoffe im Blut zu eliminieren.
Evtl. war der weitere Stoff Vinchristin bei mir nicht notwendig.

Zum CRP (Entzündungswert).
Auf meinen Ausdrucken der Blutwerte (die bekomme ich auf Anfrage bei jeder Kontrolluntersuchung und bekam sie auch bei jedem stationären Aufenthalten),
steht der CRP als kleiner 5 als Normwert.

Dieser Wert zeigt wie simi1 schon schreibt, an, ob eine Entzündung/Infektion im Körper vorhanden ist.
Der Wert wird im Zusammenhang mit den Leukozyten beobachtet.
Die Leukozyten sind die Blutpolizei, die die Auslöser von Entzündungen bekämpfen.

Der Normwert der Leukozyten ist 3.500 - 10.000
Da ist Dein Sohn ja deutlich drunter, das ist aber nicht besorgniserregend.
Wenn es weniger als 1000 sind ist es sensibel.

Ich hatte z.B. durch die Chemo, die alle schnellteilenden Zellen angreift, also wie beabsichtigt die Tumorzellen, aber auch Schleimhäute und das Blut, Probleme mit dem Darm.
Es kam zu Blutungen, weil die Schleimhaut geschädigt war.
Dadurch kam es zu Entzündungen, die man am CRP ablesen konnte.

Dadurch kam es bei einem Leuko-Wert um 500 zu einem CRP von 150.

Diese Kombination, Entzündung und wenig Abwehrkräfte, ist sehr ungünstig.
Ich wurde damit sofort stationär aufgenommen und 5 Tage mit starken Antibiotika behandelt, bis sich alles wieder normalisiert hat.

Im extremsten Fall waren meine Leukos mal um 120.
Da wurde mir Neupogen/Neulasta gespritzt ( am Schluss konnte ich das nach Anweisung des Onkologen zu hause selbst machen ).
Das regt die Ausschüttung des Vorrats an Leukos aus dem Rückenmark an, und fördert die Neubildung. Das gibt ein paar Tage lan immer mal kurzzeitig Druck im Rücken auf der Wirbelsäule bis zum Kopf, aber das geht wieder vorbei.

Die Sache mit dem Darm haben schon mehrere Patienten berichtet.
Die Ärzte verschreiben dann Mittel wie Movicol Macrogol oder ähnlich.
Dadurch wird der Stuhl verdünnt und weich gehalten, und das entlastet die
Schmerzproblematik auf der Toilette.
Da würde ich auch bei den geringsten Anzeichen beim Arzt drauf dringen.
Damit kann sich Dein Sohn einiges an Schmerzen ersparen.
Wenn man zu lange wartet wird es später schwierig die Schäden an der
Haut des Anus einzudämmen, und das ist vermeidbar.

Als Sofortmaßnahme bei Schmerzen am Anus hilft Vaseline ohne Zusätze, sogenannte ""weisse Vaseline"".
Die bekommt man in der Apotheke für ein paar Pfennige.

Grüße
Pulizwei

Geändert von pulizwei (19.11.2014 um 22:14 Uhr)
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