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  #1  
Alt 02.06.2009, 21:06
Benutzerbild von Gina_
Gina_ Gina_ ist offline
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Registriert seit: 20.01.2008
Beiträge: 9
Standard Mein Papa ist nun nicht mehr bei mir!

Mein liebster Papa ist am 3.Mai eingeschlafen!!Ich habe es vorher nicht geschafft zu schreiben weil ich es einfach nicht glauben wollte und es war alles so furchtabar stressig da bin ich garnicht dazu gekommen das zu realisieren.

Seine letzten Monate hat er zuhause verbringen können...es ging ihm sehr sehr schlecht er konnte nicht mehr sehen und sprechen aber er hat jedens mal wenn ich bei ihm saß meine Hand gedrückt und das hat mehr gesagt als 1000 Worte!!
Die letzten 5 Tage war er im Krankenhaus aber auch hier war ich Tag und Nacht bei ihm...ich hoffe so sehr dass er das gemerkt hat dass er nicht allein war!
Ich vermisse ihn so unglaublich und ich fühle mich jetzt so allein und es fühlt sich alles so sinnlos an...mein Papa war immer der einzigste in meiner Familie der mich verstanden hat er hat mir so viel beigebracht und geholfen...jetzt stehe ich hier und kann nicht glauben dass ich allein weitermachen muss und das alles so verdammt schnell weitergeht...ohne ihn ist die Welt für mich nicht in ordnung!
Ich bin zwar schon 22 aber ich fühle mich grade wie ein kleines Kind!
Meine Mum hat schon sehr lange psychische Probleme und ist nicht belastbar deshalb habe ich auch viel zuhause geholfen und mein Bruder ist kaum zuhaus!
Ich stecke mitten im Studium aber auch hier kann man keine Unterstützung erwarten!!Ich hatte gefragt ob ich mein Praxissemester um ein paar Monate verschieben kann um zuhause die Pflege zu übernehmen und es hieß nur ich sollte eben meine Prioritäten setzen aber dann muss ich mir eine neue Stelle suchen!!Naja ich bin froh dass ich meine Prioritäten so gesetzt habe denn so konnte ich noch viel Zeit mit meinem Papa verbringen.
Ich habe grade einen Spruch gelesen den ich sehr schön fand:

Da ist ein Land der Lebenden
und ein Land der Toten.
Die Brücke zwischen
ihnen ist die Liebe -
das einzig Bleibende,
der einzige Sinn.

Die Liebe und die Erinnerung bleibt und ich würde gerne hier meine Erinnerungen niederschreiben denn hier lesen es Menschen die nachempfinden können was es bedeutet jemanden zu verlieren den man so sehr liebt!!

Mein Dad hat sich so sehr Enkelkinder gewünscht und er wollte mich immer mal zum Altar führen und erleben wie ich mein Studium beende...ich kann mir das alles ohne ihn einfach nicht vorstellen!

Ich hoffe so sehr das wo auch immer er jetzt ist, das er stolz auf mich ist denn ich bin auch sehr stolz dass ich so einen lieben Papa hatte und ich werde ihn nie vergessen!!
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  #2  
Alt 02.06.2009, 22:21
Benutzerbild von Ramonali
Ramonali Ramonali ist offline
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Registriert seit: 10.03.2008
Ort: Berlin
Beiträge: 257
Standard AW: Mein Papa ist nun nicht mehr bei mir!

Liebe Gina,
erst einmal möchte ich dir mein aufrichtiges Mitgefühl zu deinem schweren Verlust sagen...Dich aber gleichzeitig in den Kreis der Trauernden aufnehmen...
Vieles fällt noch sehr schwer, die Gedanken kreisen,die Tränen wollen nicht aufhören zu fließen und man fühlt sich unendlich alleine...
Mir ist es anfangs auch so gegangen und war froh mein Ventil hier öffnen
zu dürfen...Ich wünsche dir für deinen Weg der Trauer unendlich viel Kraft, liebe Menschen die dir zuhören und dich auch einmal in den Arm nehmen und der Glaube, das dein Paps immer bei dir ist....
Liebe Grüße, Ramonali
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  #3  
Alt 03.06.2009, 09:17
Schneekugel Schneekugel ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 10.07.2007
Beiträge: 86
Standard AW: Mein Papa ist nun nicht mehr bei mir!

Liebe Gina,

ein herzliches Willkommen, obwohl ich wünschte Dich hier nicht in diesem Forum treffen zu müssen. Es tut mir schrecklich leid was mit Deinem Papa passiert ist und ich kann Dir sehr gut nachempfinden, wie es Dir nun geht. Mein Papa ist am 01.April 09 gestorben. Nasopharynx CA. Er wurde im Januar gerade mal 60 (ich bin 28) der kampf zwischen Diagnose und Tod dauerte nur 8 Monate. Glaub mir: Hier bist Du richtig! Obwohl alle eine ähnliche Geschichte zu erzählen haben, wirst Du hier immer auf offene Ohren stoßen. Schreib ruhig Deine Gefühle auf. Mir hat es sehr geholfen vor Allem auch Dinge auszusprechen, die ich meiner Mutter gegenüber nicht unbedingt erwähnen würde, um ihr keine Angst zu machen. Du hast nun eine schlimme Zeit vor Dir ohne zu wissen wie lange sie anhält. Da braucht man einfach jemanden zum quatschen und das weiß keiner besser als die superlieben Menschen hier im Hinterbliebenenforum.
Das mit dem Praxissemster ist ja echt ein starkes Stück. Da merkt man mal wieder, dass Menschlichkeit nicht immer groß geschrieben wird. Aber Du hast Dich richtig entschieden. Stell Dir vor, welche Vorwürfe Du Dir heute sonst machen würdest.
Ich wünsche Dir von ganzem Herzen, dass Du einen Weg findest mit der Trauer umzugehen und Dich nicht unterkriegen zu lassen. Ich selbst bin noch auf der Suche und befürchte, dass auch ich noch ganz am Anfang stehe.
Lass heute ein wenig Sonne in Dein Herz und versuch Dich darüber zu freuen, dass Du nun keine Angst mehr um Deinen Papa haben musst.

LG

Irina
__________________
*1949 +2009
Mein lieber Papa durfte nur 60 Jahre jung werden

31.07.2008: Überweisung ins Krankenhaus
13.08.2008: Diagnose "Nasopharynx CA T4N2M0 G3". Chemo und Bestrahlung!
09.01.2009: 60.und letzter Geburtstag
02.02.2009: Diagnose "Frühprogression" und Einleitung einer Antikörpertherapie.
01.04.2009: Schlaganfall als Nebenwirkung der Antikörpertherapie. Papa hat Flügel bekommen

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  #4  
Alt 03.06.2009, 10:59
Taddl Taddl ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 22.06.2008
Ort: Mittelfranken
Beiträge: 106
Standard AW: Mein Papa ist nun nicht mehr bei mir!

Hallo Gina,

ich möchte dir mein Mitgefühl zum Tod deines Vaters ausdrücken.

Ich bin 40 und mein Vater ist letztes Jahr erkrankt und auch gestorben, mir hat es auch den Boden unter den Füssen weggezogen. Ich hätte mir niemals vorstellen können, das das so ist.

Der Schmerz ist weniger geworden, aber die Trauer über den Verlust bleibt.

LG Taddl
__________________
In unserer Sanduhr fällt das letzte Korn,
ich hab gewonnen und hab ebenso verlorn'.
Jedoch missen möcht ich nichts,
alles bleibt unser gedanklicher Besitz.



Mein (Stief) Papa:
27.10.1948 - 08.10.2008
BSDK-Diagnose im April 08
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  #5  
Alt 03.06.2009, 15:24
Bremensie Bremensie ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 25.11.2007
Beiträge: 758
Standard AW: Mein Papa ist nun nicht mehr bei mir!

Liebe Gina,
mein Beileid zu deinem schweren Verlust. Lass dich einmal ganz doll drücken..Auch ich musste die Erfahrung auch machen dass es Leute gibt die auch kein Verständnis für beiniges hatten als mein Lebensgefährte starb.Schade da´ss du so gar keine Unterstützung von deinem Bruder hast. Dein Paps ist nun nicht mehr real bei dir aber sieht dich und ist mit dem was du machst sehr zufrieden mit dir.
Ich schicke dir diesen kleinen Schutzengel damit er über dich und deine Familie wacht. Weil er diese Arbeit noch nicht solange macht darum hat er noch ein wenig Probleme mit seinem Heiligenschein.
Liebe Grüße von Erika
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  #6  
Alt 04.06.2009, 18:21
Benutzerbild von Gina_
Gina_ Gina_ ist offline
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Registriert seit: 20.01.2008
Beiträge: 9
Standard AW: Mein Papa ist nun nicht mehr bei mir!

Vielen lieben dank für die ehrliche anteilnahme
Es ist zwar sehr traurig dass wir alle das selbe Schicksal teilen aber ich bin froh, dass ich hier verstanden werde.
Ich habe jetzt seit 2 Wochen ein neues Praktikum angefangen und es ist so anstrengend bei der arbeit so zu tun als ob alles ok wäre..ich bin normal ein sehr zielstrebiger Mensch aber zur zeit gelingt mich nichts mehr.Ich kann mich nicht konzentrieren und könnte bei jeder kleinigkeit anfangen zu weinen!!
Ich komme mir so hilflos vor...meine freunde haben sich zwar in der Woche der Beerdigung damit überschlagen mich anzurufen und mich mit SmS bombadiert aber jetzt ist stille und ich habe bis auf eine Ausnahme nichts mehr gehört...ich kann das ja verstehen wenn man nicht weiss wie man damit umgehen soll aber ich finde es doch so sehr enttäuschen gerade von den Freunden mit denen ich schon so viel durchgemacht habe!!!
Was habt ihr für Erfahrungen mit euren Freunden gemacht?Ist so ein Verhalten normal?
Ich wünsche euch viel Kraft füreuren Weg
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