psychisch total fertig

[julchen90]

Moin Moin,
bin noch neu hier und kenn mich nicht so gut aus...

Momentan ist es echt schlimm ich kann das alles nich mehr verarbeiten.... hab grad das erste mal mit meiner Mum darüber geredet wie es mir geht.,.
Mein Freund will sich von mir trennen weil wir uns nur noch streiten(Krankheit hat mich so verändert merke ich selber) wir streiten uns wegen jeder Kleinigkeit.... die letzen Wochen war alles gut und am Montag hab ich ein falsches Wort gesagt war brummig... und er is totl ausgetickt... er hat mich angeschriene und so weiter... mich am Arm gepackt und gesagt lass mich jetzt in ruhe und geh bitte lass mich einfach... und ich war so blöd und renn dem hinterher wollte mich entschuldigen etc... aber nix hats gebracht... dann hat er mich dienstag angerufen und meinte er will ne Woche pause ,... er wüsste nich was er will .... er sagt zwar immer noch er liebt mich und so aber ich glaub da im moment garnich dran das er bei mir bleibt.... haben uns ja schon 2 mal getrennt einmal weil er eifersüchtig war und einmal habbi ihm zu wenig freiraum gegeben mit seinem BF....

Er ist die einzige Bezugsperson die bei mir ist wenn smir nich gut geht... mi tihm kann ich über alles reden...
wenn ich ihn auch noch verlier weiß ich echt nich weiter....
kann das alles ncih mehr verkraften... durch die Krankheit meiner mum hab ich schon fast 7 kilo abgenommen...

Hab schon nach Psychologen gesucht die mir helfen sollen aber Keine ahnung so wie ich das mitbekommen habe kostet das ne menge Geld....


Ich weiß im moment echt nicht mehr was ich machen soll wie ich das alles mit meiner mama verarbeiten soll... ich kann das nicht mehr verarbeiten...=(
ich komm mir vor als wenn ich in eine Grube falle und keinen Boden mehr fasse....

würd mich freuen wenn hier n paar Leute vll Tipps oder so geben was ich machen kann oder so... weiß echt nich mehr weiter....
Psychisch total kaputt *total am heulen *



Sorry wenn es so einen Beitrag schon gibt

[vintage]

hallo julchen,

dein thread ist hier genau richtig, bis ja angehörige

es klingt so, das dich die krankheit deiner mum sehr belastet, sodass sogar deine beziehung darunter leidet. und du generell wenig unterstützung von außerhalb hast! es ist nun wohl an der zeit, dir welche zu suchen!
einmal kann das hier im forum sein, wo dir menschen helfen können mit infos zu konkreten fragen von dir oder einfach nur, indem sie dir zuspruch geben.

Zitat von julchen90

kann das alles ncih mehr verkraften... durch die Krankheit meiner mum hab ich schon fast 7 kilo abgenommen...
Hab schon nach Psychologen gesucht die mir helfen sollen aber Keine ahnung so wie ich das mitbekommen habe kostet das ne menge Geld....(

...und andererseits kannst du dir professionelle psychologische unterstützung holen. eine theraphie (naja, wäre ja eher psychologischer beistand) bezahlt die krankenkasse, also du nicht persönlich. es gibt in krankenhäusern auch psycho-onkologische fachleute, die sich speziell auf gespräche mit krebs-patientInnen und deren angehörige spezialisiert haben. vielleicht nimmst du da mal kontakt auf?

das zwischenmenschliche kannst du wohl nur (für dich) klären, wenn du wieder gut "beieinander" bist. jetzt scheint dein akku eher leer zu werden.

konkrete fragen zur erkrankung deiner mum kannst du in den rubriken der krebsarten stellen.

pass gut auf dein wohlbefinden auf und komme ein bißchen zur ruhe,

das wünscht dir herzlich vintage

[julchen90]

Hallo,

ja zur Ruhe würde ich gerne kommen bin aber seit Montag nur noch am weinen ... ich kann einfach nicht mehr...

Die Warterei auf meinen Freund wie er sich entscheidet machtmic wahnsinnig...

Ich will so gerne wieder mit meiner Mum einfach ein unbeschwertes Leben wieder haben...

Sorry mir fehlen grade die Worte,,,

Hast du denn auch jmd in der Fam. der Krebs hat ?
Wenn ja wie verkraftest du das?
LG
julchen

[sternchen2190]

Hallo julchen,
erst mal herzlich willkommen hier, auch wenns kein schöner Anlass ist!
Es tut mir leid das auch deine Mama von dieser schrecklichen Krankheit betroffen ist! Ich kenne das Gefühl......
Aber ich finde du hast schonmal einen ersten Schritt getan indem du hier ins Forum geschrieben hast! Ich wusste auch am Anfang gar nicht so recht ob ich hier mein Herz ausschütten sollte,
aber dann habe ich angefangen zu schreiben, und es floss mir nur so aus meinen Fingern!
Mir hilft das hier wirklich sehr, vor allem weil hier wirklich Menschen sind die das gleiche oder ähnliches erleben!
Schreib dir alles von der Seele, und glaub mir es hilft!
Das mit deinem Freund tut mir sehr leid für dich, vor allem weil du doch gerade jetzt jemanden bräuchtest.....aber auch für die Partner ist es bestimmt nicht leicht damit umzugehen!
Mein Mann hört mir zwar zu und ist auch immer da wenn mal wieder die Tränen kullern , aber trotzdem bin ich auch schon ungerecht zu Ihm gewesen, und habe meinen Frust an Ihm ausgelassen!
Ich denke das ist unsere Wut und die Hilflosigkeit, die wir manchmal einfach an der Person auslassen die uns am nächsten ist, und das ist ja dann meistens der Partner.

Liebes julchen ich drück dich mal ganz lieb
Anja

[vintage]

hallo liebes julchen,

du hast ja gerade zwei situationen, die dich stark beschäftigen, die unklarheit mit deinem freund und dann die erkrankung deiner mutter.
zu ersterem kann ich nicht viel sagen. manchmal bringen schwere situationen auch völlig neue lebenswege mit sich. es ist sehr wichtig, das du in dich reinhörst: was willst DU? und dann ist es meines erachtens sehr wichtig zu kommunizieren, das heisst, im gespräch zu sein, mit den menschen, an denen dir was liegt.
mit deiner mum nochmal neu besprechen, wo deine grenzen sind, auch wenn sie die erkrankte ist. du kannst ihr nur beistehen, wenn du auch für dich selbst sorgst. so einige angehörige schreiben hier von der belastung, sowohl psychisch als auch rein praktisch im alltag. es ist ja viel unter einen hut zu bringen: der eigene alltag, die familie, der job, die krankenhausbesuche und gespräche mit den ärzten und so vieles mehr. wenn das über längere zeit geht, und nicht hilfe und unterstützung hat, ist man schnell am ende seiner kräfte und möglichkeiten.

Zitat von julchen90

Hast du denn auch jmd in der Fam. der Krebs hat ? Wenn ja wie verkraftest du das?

bei meinem vater ging es sehr schnell zwischen wiederausbruch der leukämie und seinem sterben. dadurch ist es nicht dieselbe situation, wie bei dir/euch.

aber wenn ich mich so zurück erinnere, dann hatte ich einen lieben mann, der mir eine hilfe war (und ist) und freundinnen, mit denen ich mich austauschen konnte. das war hilfreich, wenn ich morgens zum beispiel nicht wusste, ob ich zur arbeit fahren sollte oder zu meinem vater ins krankenhaus, weil es die letzten tage sein könnten. niemand wusste ja, wie lange er noch lebt.
im forum hatte ich damals nur gelesen, um mehr über die krankheit zu erfahren.
ich habe einfach in mich reingehört, welches die beste entscheidung ist, was sich gut anfühlt.
beziehungsstress kann man da wirklich nicht gebrauchen.
in solchen belastungssituationen erkennt man auch, wer wirklich hinter einem steht und durch dick und dünn mit einem geht.

wenn du denkst, du hast einen anteil an der vorübergehenden trennungssituation, weil du gerade "neben der spur" bist und selbst hilfe und unterstützung brauchst, musst du das mit deinem partner besprechen können und er sollte verständnis haben und dich einfach in seinen arm nehmen!! da solltest du dich geborgen fühlen und "schwach" sein dürfen, weinen dürfen.
das gibt wieder neue kraft und solche schweren situationen können beziehungen auch zusammenschweissen, glaube mir.

wir können dich hier nur virtuell umarmen, und das mache ich gleich mal !!

melde dich wieder und wir schauen mal, was uns einfällt.
schreib es dir von der seele, das befreit auch!

liebe gruesse, vintage

[Maria A]

Hallo Julchen,

Ich glaube diese Krankheit verändert jeden. Als ich erfahren habe, dass meine Mama Magenkrebs hat, ist bei mir eine Welt zusammengebrochen… Die Warterei hat mich aufgefressen… Meine Nerven waren nicht die Besten… Ich musste für mich einen Weg suchen, wie ich stark sein konnte, damit ich unsere Familie unterstützen konnte. Kraft tanken! Habe von da an die Prioritäten in meinem Leben stark verändert. An erste Stelle kamen meine Mama und Familie, dann mein Freund (der mir immer zugehört hat) und seine Familie. Bei den Freunden habe ich irgendwann gemerkt, dass ich nur ganz wenige wirkliche Freunde habe, aber die die mir geblieben sind, haben bzw. verstehen immer wenn ich mal eine Auszeit für mich brauche… und meine Energie kann ich beim Sport tanken! Wenn ich nicht mehr weiter wusste bin ich ins Fitnessstudio. Ich konnte nicht immer alles ganz ausschalten, aber ich fühlte mich danach immer viel viel besser… Ich war früher sehr viel unterwegs, bin ich auch jetzt noch, aber anders… und ich genieße die Momente viel intensiver…

Friss nicht alles in Dich hinein ansonsten gehst Du mit kaputt und das hilft Dir gar nichts… Ein Psychologe müsste die Krankenkasse zahlen… Du kannst Dich ja erkundigen… Aber auch hier im Forum wirst Du den einen oder anderen finden, der sich sehr gut in Dich rein versetzten kann…

Was Deinen Freund betrifft, weiß ich nicht was ich Dir sagen bzw. raten soll? Ich als Außenstehende hätte mein Urteil schnell gefällt, aber ich bin nicht DU! Ich fühle nicht das für ihn, was Du fühlst…
Höre in Dich hinein, schaue auf Dich, was Dir gut tut und was nicht… wenn es notwendig ist, schreibe eine Liste mit POSITIV und NEGATIV und wäge für Dich ab, was für Dich der richtige Weg ist… aber Julchen wenn ich schon lese: „haben uns ja schon 2 mal getrennt einmal weil er eifersüchtig war und einmal habbi ihm zu wenig freiraum gegeben mit seinem BF....“ , kommen alte Gefühle mit meiner früheren Beziehung auf, daher vielleicht auch diese Meinung. Versuche Du das Zepter in die Hand zu nehmen, Du bist diejenige, der es im Moment schlecht geht und auch die Unterstützung benötigt… Und wenn es nur zuhören ist… Ich weiß, dass es wahnsinnig schwierig ist für die Partner und Freunde, aber glaube, wenn das durch ist, verbindet das auch ungemein… und selbst hat man Angst ganz alleine da zu stehen… Und nun habe ich mich doch schon viel zu sehr da eingemischt…

Ich wünsche Dir ganz ganz viel Kraft damit Du aus Deiner Grube rausklettern kannst!

Fühl Dich umarmt!!
Maria

[Summer 175]

Liebes Julchen,
da gehst du grad durch eine doppelt schwere Zeit - beides (die evtl. Trennung von deinem Freund UND die Krankheit deiner Mama) braucht viel Trost und Zuspruch, und das fehlt dir jetzt grade besonders ...

Ich weiß nicht, ob das 90 in deinem nick für dein Geburtsjahr steht - nach dem, was du schreibst, kann ich mir aber auch so vorstellen, dass du noch sehr jung bist - und sehr allein ... Meine Tochter ist grad 24 geworden, und es dreht sich mir das Herz um, wenn ich mir vorstelle, sie müsste etwas durchmachen wie du grad ...

Dieses Forum hier kann dir sehr helfen - es gibt sehr viele liebevolle Menschen hier, die in ihrer eigenen schwierigen und traurigen Situation noch Trost und liebe Worte für andere finden. Du kannst hier schreiben, was dir auf der Seele liegt, brauchst keine Angst vor "schiefen Blicken" zu haben (von ein paar ganz ganz wenigen Schreibern abgesehen, aber die darf man nicht zu ernst nehmen) - und irgendeiner wird sicher immer für dich da sein. Ich weiß auch, dass es im Laufe der Zeit auch zu persönlichen Kontakt zwischen den Menschen hier kommt, dass auch die virtuelle, etwas unpersönliche Ebene verlassen wird.

Was die Psychotherapie betrifft, ist das sicher ein guter Ansatz, aber das Problem ist die lange Wartezeit - und dann weiß man immer noch nicht, ob's der Richtige für einen ist ... Aber versuch es - psycho-onkologisch ist sicher eine sehr gute Möglichkeit, aber es gibt leider nicht all zu viele Therapeuten, die auch auf diesem Gebiet tätig sind - und die Wartezeiten sind vermutlich noch länger. Ich weiß, dass es bei "normalen" Therapeuten mehrere Monate dauern kann - selbst mein Mann als Privatpatient bekam als "schnellsten" Termin sechs Wochen später genannt (zu der Zeit wurde er dann schon stationär behandelt, weil es sich so verschlechtert hatte ...). Aber kümmere dich um einen Therapieplatz - wichtig ist nur, dass es ein Psychotherapeut oder ärztlicher Therapeut ist, dann gibt es auch mit der Kasse keine Probleme.

Ich bin als Angehörige mehrfach mit Krebs konfrontiert worden: bei meiner Mutter wurde Ende 1995 ein Mundboden-Ca. mit sehr ungünstiger Prognose diagnostiziert - sie hat viele schwere OP's überstanden und dann noch 12 recht gute Jahre (mit einigen gesundheitlichen Einschränkungen) überstanden. Ende 2005 erkrankte mein Vater an Darmkrebs - ein Zufallsbefund durch den Test auf okkultes Blut ihm Stuhl 1 x jährlich ... Er wurde operiert, bis jetzt besteht kein Verdacht, dass der Krebs wieder aktiv ist. Und letzten Sommer erkrankte dann meine Mama an einer sehr seltenen Form von Lungenkrebs - daran ist sie nur 7 Monate später Ende Januar verstorben.

Irgendwann kommt wohl jeder an den Punkt, wo er meint, es ginge nicht mehr - die Kraft ist weg, die Hoffnung gleich null, die Freunde zum großen Teil auf Tauchstation ....

Ich wünsche dir von Herzen, dass dein Freund genug Verständnis für dich aufbringen kann - dass dir wenigstens eine Last von der Seele genommen wird. Aber - bitte sei nicht böse, wenn ich so direkt bin - auf der anderen Seite weißt du im anderen Fall, dass es eben nicht der richtige Mann für dich war. Wenn ihr diese Situation durchstanden hättet, wäre es vielleicht bei der nächsten schwierigen zur Trennung gekommen. Das sagt sich mit 49 und 26 Ehejahren natürlich leichter als in deiner Situation ....

Ich umarme dich mal ganz lieb,
Karin

[heartbeat77]

Hi Julchen
Ich kann dich nur zu gut verstehen. Meine Ma ist im Oktober 08 an Brustkrebs erkrankt und seit letzter Woche wissen wir das sie Metastasen in der Lunge hat. Sie soll jetzt für ein Jahr Chemo bekommen da es ein sehr aggressiver Tumor ist. Mein Freund hat mich damals als ich nach der Diagnose so fertig war mit den Worten verlassen Oh ne solche Probleme kann ich nicht gebrauchen.Für mich brach eine Welt zusammen aber damals habe ich mir gesagt vergiss den Typ und kümmer dich um deine Ma das hatte mich abgelenkt. aber im moment bin ich auch total am Ende meine Ma hat sich völlig aufgegeben seit der ersten Chemo und denkt nur noch ans Sterben, ich stehe im moment total alleine in der Situation da und könnte auch den ganzen Tag nur noch heulen. Ich weiß auch nicht mehr wie es weitergehen soll.
Lg Birgit