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  #1  
Alt 15.07.2010, 23:40
elas elas ist offline
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Beiträge: 9
Standard Mein Stiefvater hat Lungenkrebs und lehnt eine Behandlung ab.

Hallo,ich hätte auch gernr einen Rat,oder so.Eigentlich weiß ich gar nicht was ich will.Ich schreib einfach mal.Ich habe meinen Stiefvater am Samstag ins Krankenhaus gebracht,weil er so wahsinnig abgenommen hat und Schmerzen in der linken Seite und Husten hat.Ich dachte er hätte ne Lungenentzündung.
Nun haben wir heute die Diagnose bekommen.Lungenkrebs,der die nebenniere und die Knochen angegriffen hat.Nicht heilbar.
Mein Stiefvater lehnt jede Behandlung ab.Und der Arzt hat gesagt,dann hätte er nur noch ein paar Monate.
Da mein Stiefvater alleine lebt (Trennung von meiner Ma,vor ca.9 Monaten) und ich berufstätig bin und die einzige die er noch hat,meinte der Arzt am besten wäre ein Hospiz.
Ich habe jetzt schon 2 Stunden hier gelesen und bin nur am heulen.Ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll: Sie sterben bald und das wars........?
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  #2  
Alt 16.07.2010, 00:15
Martin72 Martin72 ist offline
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Registriert seit: 11.03.2010
Beiträge: 10
Standard AW: Mein Stiefvater hat Lungenkrebs und lehnt eine Behandlung ab.

Hallo Elas,

ich bin Hintebliebener eines an Lungenkrebs erkrankten Menschen. Ich erinnere mich noch genau daran, wie es war, als wir die Diagnose bekamen.

Da dies bei euch heute erst der Fall ist, wäe es vermutlich gut, wenn sich diese Nachricht bei Dir und Deinem Stiefvater erstmal "setzt". Im ersten Moment reagiert man da oft erst einmal aus "dem Bauch heraus".

Danach würde ich empfehlen, in aller Ruhe und (falls von Deinem Stiefvater befürwortet) ein gemeinsames Gespräch mit dem behandelndem Arzt zu suchen. Wichtig ist vor allem, daß "die Regie" bei deinem Stiefvater liegt. Es ist sein Leben und somit auch seine Krankheit. Er ist also der einzige Mensch, der das Recht hat, darüber zu entscheiden, ob Maßnahmen getroffen werden, und wenn ja, welche. So schwer uns Angehörigen das fallen mag.

Ich selbst habe bei meiner Frau erlebt, daß eine Behandlung möglicherweise keine Verzögerung oder gar eine Heilung verspricht, sehr wohl aber eine deutliche Minderung der Beschwerden und vor allem (falls es tatsächlich soweit kommen sollte) ein qualfreies und würdiges Sterben.

All das ist aber nicht gesagt. Wie sich ein Krebs entwickelt ist individuell vollkommen verschieden. So mancher Totgesagte, welchem noch "3 Monate" vorausgesagt wurden, lebte noch viele Jahre.

Allerdings sollte man sich durchaus darauf vorbereiten, daß es passieren kann und dem entsprechend mit diesem Menschen umgehen. Wie Du hier ja gelesen hast und vermutlich auch auf anderen Seiten im Internet, ist die Prognose bei Lungenkrebs nunmal leider sehr ungünstig.

Eine Frage, weist Du denn etwas genaueres? Nebenniere und Skelett klingt nach "Kleinzeller" oder ist es ein anderer Subtyp?

Ich wünsche Dir für die kommende Zeit jedenfalls alle erdenkliche Kraft!

Beste Grüße

Geändert von Martin72 (16.07.2010 um 00:39 Uhr)
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  #3  
Alt 16.07.2010, 08:51
Bremensie Bremensie ist offline
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Registriert seit: 25.11.2007
Beiträge: 758
Standard AW: Mein Stiefvater hat Lungenkrebs und lehnt eine Behandlung ab.

Hallo Elas,
auch bin eine Hinterbliebene eines an Lungenkrebs Erkrankte. Ich kann mich Martins Worten auch aus meiner Erfahrung nur anschließen. So eine Diagnose ist nun mal für alle Beteiligten ein Schock. Auch ich wünsche dir und deinen Angehörigen für die kommende Zeit viel Kraft. Schreib immer wenn dir danach ist in diesem Forum.
LG Erika
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  #4  
Alt 17.07.2010, 17:39
elas elas ist offline
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Registriert seit: 15.07.2010
Beiträge: 9
Rotes Gesicht AW: Mein Stiefvater hat Lungenkrebs und lehnt eine Behandlung ab.

Danke für eure Antwort.Im Moment sieht es so aus,als ob auch schon im Kopf was angekommen ist.Er ist manchmal sehr verwirrt.Heute zum Beispiel ist er mit mir und meinem Bruder in die Cafeteria gegangen(Rollstuhl).Hat was mit uns getrunken und geredet.Dann wieder sagte er:Ich habe doch nicht nur Wasser in der Lunge?"Ich glaube da hat er grad vergessen was der Doc ihm gesagt hat.Dann hat er sich auch endlich darauf eingelassen,daß er sich den Fernseher anmelden läßt.Er lag jetzt ,seid der Diagnose alleine in seinem Zimmer,weil die anderen entlassen wurden.
Schlimm für mich ist im Moment,daß ich nicht weiß,wie ich mit ihm darüber reden soll.Er will nicht,daß ich irgendjemandem aus seiner Verwandschaft etwas sage.Er ißt nichts und liegt nur so im Bett rum,als wenn er auf sein Ende wartet.Klar,was will man ansonsten auch tun,wenn der Doc sagt:"Machen sie was immer sie möchten.Essen sie was sie wollen,trinken sich ein Bier oder rauchen eine Zigarette."
Ich weiß auch nicht,was ich da machen würde.Nochmals ,Danke für eure Antwort.Es ist gut mal mit anderen darüber zu reden.Ich melde mich bestimmt wieder.Tschau elas.
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  #5  
Alt 18.07.2010, 09:29
Bremensie Bremensie ist offline
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Registriert seit: 25.11.2007
Beiträge: 758
Standard AW: Mein Stiefvater hat Lungenkrebs und lehnt eine Behandlung ab.

Halo elas,
ich weiß wie dir jetzt zumute ist. Bekommt dein Vater Schmerzmittel? Wenn die hoch dosiert sind kann es schon sein dass er zeitweise verwirrt ist. Es ist natürlich schwer wenn er vorboten hat mit der Verwandschaft über seine Krankheit zu reden. Der Doc hätte ihm die Sache auch anders beibringen können. Es wäre gut wenn du und dein Brudereuch in einem Hospiz erst einmal beraten lässt wie ihr jetzt am besten mit deinem Stiefpa umgehen könnt. Wie ihr in am besten aus seinem Tief herrausbekommt. Die haben ja Ahnung von sowas. Auch wenn es euch schwer fällt dein Stiefpa ist der Kranke er bestimm was er will oder nicht. Ihr könnt ihm wirklich nur zeigen dass ihr hinter ihm steht. Sprecht auch noch mal mit den behandelnden Ärzten. Verhungern lassen werden sie deinen Stiefpa im Krankenhaus nicht. Für ihn ist es ja auch nicht eifach mit seiner Krankheit klarzukommen.
LG Erika
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  #6  
Alt 18.07.2010, 20:10
elas elas ist offline
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Registriert seit: 15.07.2010
Beiträge: 9
Standard AW: Mein Stiefvater hat Lungenkrebs und lehnt eine Behandlung ab.

Hallo Bremensie,heute war ein guter Tag.Er ist zwar zeitweise immer mal wieder etwas verwirrt,aber wir haben heute ganz "normal" miteinander geredet.Ich ahb ihm erzählt,daß wir auf der A40 spazieren waren und wir haben sogar gelacht.Mein Bruder hat ihm dann auch gesagt,daß wir seinen Weg gemeinsam gehen,egal was passiert.
Ich glaube wir werden uns nächste Woche wirklich mal in einem Hospiz erkundigen.Kann man sich das selber aussuchen oder wird einem das zugewiesen.Ich habe nur gelesen,daß man dafür nichts bezahlen muß(evt.Spende).
Nochmal vielen Dank für deine Antwort,ich hoffe,daß ich immer mal wieder schreiben darf.
DANKE, Manuela
Und ja,er bekommt sehr viele Medikament,aber er sagt nicht welche.Er behält in Bezug auf seine Krankheit momentan alles für sich,hab ich das Gefühl.Oder er weiß es im Moment wirklich nicht mehr.Der Doc hat ihm die Diagnose schon vernünftig erklärt,aber irgendwann später halt gesagt,daß er alles machen soll,was er will.Nochmals Gruß,Manuela

Geändert von elas (18.07.2010 um 21:56 Uhr)
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