PAP 4, CIN II - und Angst

[Wulli]

Mein Name ist Andrea, ich bin 45 Jahre jung und habe vor einem Monat die PAP 4 Diagnose erhalten. Durch die Biopsie wurden alle 5 Entnahmen als CIN II klassifiziert. In 3 Tagen rück ich in`s Spital zur Koni ein - und hab Angst . . . . . also nicht vor der Koni selbst (die verschlaf ich ja) sondern eher vor der Warterei danach und einem möglichen, doch nicht so guten histologischen Befund. Ich ertappe mich dabei, dass meine Gedanken viel zu sehr um alle möglichen und unmöglichen Folgen kreisen. Wenn ich mir hier allerdings so einige Beiträge durchlese, was so mancher bereits durchmachen und erleiden musste komm ich mir mit meinen (vielleicht unnötigen) Sorgen und Gedanken richtig egoistisch und hysterisch vor.
Ich fühl mich hier auf jeden Fall gut aufgehoben, da sicher viele von euch mein momentanes "Psycho-Chaos" gut verstehen können. . . . . und darüber bin ich sehr froh !!!!

Liebe Grüße
Andrea

[Zumsel78]

Hallo Andrea,

bin gerade noch online und antworte dir gleich mal...
Ich kann deine Ängste und vor allem die Gedanken um den Befund sehr gut nachvollziehen! Mir ging es vor einem Jahr genauso und ich malte mir die schlimmsten Szenarien aus.... Dann laß ich noch tagelang im Netz und meine Panik wurde immer größer. Angst und Sorge, die Frage "was wäre wenn...?" waren morgens meine ersten und abends meine letzten Gedanken.

Ich hatte 2 x im Abstand von 8 Wochen einen Pap IIID und war HPV high-risk 16 & 18. Meine erste Koni war am 1. Juli 09 mit dem Befund: Carcinoma in situ, nicht sicher im Gesunden entfernt. So musste ich 6 Wochen später zur Re-Konisation bei welcher dann Gott sei Dank eine komplette Entfernung des befallenen Gewebes erfolgen konnte.
Diese 6 Wochen von der einen zu anderen Konisation waren die Hölle für mich! Ich hatte tierische Angst, dass es nicht positiv ausgehen würde und mir doch die Gebärmutter entfernt werden muss, bevor ich meinen Kinderwunsch verwirklichen konnte (bin fast 32 und noch kinderlos). Ich bin während dieser Zeit auf Arbeit gegangen und war ein Schatten meiner selbst. Sobald ich zur Ruhe kam war die Angst mit einem Schlag wieder da.

Ein gutes Zeichen in deinem Fall ist doch schon mal der Fakt, dass sich der Pap IV in der Biopsie "nur" als CIN II bestätigt hat (= mitterlschwere Dysplasie). Mit ein bisschen Glück wird die Konisation dieses Ergebnis ebenso liefern und die OP ist gleichzeitig die Therapie der Zellveränderung.

Also: Kopf hoch und nicht die Hoffnung verlieren!

Alles Gute,
Zumsel

[Wulli]

Hallo Zumsel !

Vielen Dank für deine nette und rasche Antwort !!

Im Kopf weiss ich ja genau dass ich mir bei cin II nicht allzu viele Sorgen und Gedanken machen muss, aber wie du so richtig sagst : es überkommt einen so aus heiterem Himmel, ohne dass man viel Einfluss darauf hat.
Ich werde auf jeden Fall versuchen mich abzulenken und nicht zuuuuu viele negative Gedanken zuzulassen !!!!

Liebe Grüße
Andrea

[Ophale]

Hallo Andrea,
wie du steh ich auch grad da und es stellt sich mir die Welt auf den Kopf.
Ich hab wie du vielleicht gelesen hast inzwischen einen Pap IVb Befund und hab tierisch Angst vor dem was mich erwartet. Die OP ist dabei garnicht das schlimme, die Folgen sind es. Irgendwie stellt man seine Pläne, sein Leben, alles auf den Prüfstand...

Ich drück dir jedenfalls feste die Daumen für deine Koni.

[Wulli]

Hallo Ophale,
ich habe gerade deinen Beitrag gelesen und finde es sehr tröstlich hier unter Gleichgesinnten zu sein die dadurch auch Verständnis für das seelische Unwohlsein haben. Im Bekanntenkreis hört man ja schon mal : mein Gott, mach dich nicht verrückt, das wird schon . . usw . . .
Tatsache ist allerdings dass, wie zb bei mir, auch ein "nur" cin II bereits in der Lage ist das bisherige Leben ein bisserl auf den Kopf zu stellen . . . . und hier findet man wirklich Menschen die das nicht belächeln und Verständnis dafür haben. Und alleine das hilft mir schon sehr !!

Schönen Tag noch
Andrea

[Chrissi 68]

Hallo Andrea,
erstmal begrüsse ich Dich hier im Forum ganz lieb.
Da muß ich Dir Recht geben. Ich habe Freunde die das verstehen mit unserer Krankheit auch meine Familie,Freund und Tochter verstehen mich und trösten mich, aber keiner kann das so gut verstehen, wie als man selber betroffen ist.
Manchmal geht es mir gut, aber dann kommen Tage, da bin ich einfach nur kaputt, die Haut so dünn, das man gleich bei jeder Kleinigkeit Tränen in den Augen hat.

Liebe Grüssli Chrissi