Bin ich normal oder bin ich einfach egoistisch???

liebe Manuela,
ich kann dich sehr gut verstehen. Meine Mutter ist am 24.04.04 gestorben und war auch Alkoholikerin genau wie mein Stiefvater. Ich komme also aus ähnlichen verhältnissen wie du . Ich war die letzten 4 Monate so gut wie jeden Tag im Krankenhaus (obwohl ich auch Familie und Kinder habe) und habe das nicht bereut. Diese letzte Zeit mit meiner Mutter habe ich genossen weil sie viel intensiever war als meine ganze Kindheit. Wir haben über alles mögliche noch geredet und auch frieden miteinander geschlossen. Wir konnten uns noch sagen das wir uns lieben, denn das tue ich obwohl ich nicht immer eine leichte Kindheit mit ihr hatte. Meine Mutter hatte auch einen Luftröhrenschnitt (der aber nicht heilen wollte, deshalb konnte sie nicht mehr reden und wurde künstlich ernährt. Sie hat auch sehr lange gebraucht bis sie mit mir über ihren Zustand reden konnte.
Zum Thema Hochzeit: Bei uns war es nicht die Hochzeit sondern die Kommunion meiner Tochter (2. Mai). Dieses Datum hatte sich bei meiner Mutter als Fixdatum festgesetzt. Das wollte sie unbedingt noch erleben. Ich glaube es ging gar nicht unbedingt darum unbedingt dabei zu sein sondern nur darum ein Ziel vor Augen zu haben. Sie hat es ja leider nicht mehr geschafft. Sie ist eine Woche vorher eingeschlafen.
Ich finde du solltest dich nicht verrückt machen. Warte die Zeit ab. 7 Wochen können eine sehr lange Zeit sein und niemand kann sagen was in dieser Zeit passiert. Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und Liebe für die nächste Zeit
Liebe Grüße Mortischa

Hallo Manuela,

Ich glaub Mortischa hat recht lasse Dir noch ein wenig Zeit mit der Entscheidung und schau ob du deiner Mutter anders entgegentreten kannst als bisher . Verabschiede Dich von den bekannten Gefühlen
( die bringen jetzt nichts mehr) . Schau sie und ihr Leben an .
Das Muster in dem Du lebst wonach Du reagiert und unbewust gehandelt hast bröckelt (du erreichst Deinen Persölichen Tiefpunkt würde ein AA sagen )

Ich wünsche Dir das du Frieden schließt mit deiner Mutter bevor sie geht --für immer geht--

Ich meine nicht damit das du weiter aushalten sollst ändern sollte sich bestimmt etwas --Hospiz finde ich gut-- ec.

Ich nehme Dich in den Arm und halte Dich mit dem Wissen wie es Dir geht (glaube es zu wissen ).

Elli

Hallo Manuela,

ich kann mir sehr gut vorstellen, das du deine Hochzeit nicht verschieben willst, nur hatte ich nicht das Gefühl das du mit der Entscheidung so glücklich bist. Du allein must wissen, was du willst und wie Joachim schon sagte "die getroffene Entscheidung ist immer die Richtige!". Du hast ein Recht auf eine schöne Feier, nur kannst du die leider nicht erzwingen.

Vielleicht solltest du wirklich einmal mit deinem Freund zusammen mit deiner Mutter sprechen, ihr sagen was du denkst und fühlst und dir auch anhören, was deine Mutter zu sagen hat, warum sie gern dabei sein möchte. Danach ist es vielleicht leichter eine Entscheidung zu treffen. Darüber mit der Dame vom Hospitzdienst zu sprechen find ich auch sehr gut, schließlich sind die auch für Angehörige da.

Zum Thema Hochzeit: Was wäre denn mit einer "Videokonferenz", ihr könntet eine Webcam in der Kirche aufbauen, deine Mutter wäre "live" dabei und müste sich nicht ansträngen?

Liebe Grüße

Tanja

Hallo Manuela,

dass Du Deine Mutter vielleicht prinzipiell nicht in der Kirche dabei haben möchtest, das verstehe ich. Keine Ahnung was sie Dir alles angetan hat, das spielt eigentlich auch keine Rolle und ich möchte es auch gar nicht wissen. Es reicht, wenn Du das weißt. Aber das Argument mit den "komischen Geräuschen", dass kann doch nicht der springende Punkt sein; das ist er nicht. Steh dazu und sag ihr, warum Du sie nicht in der Kirche haben willst. Oder lass sie in die Kirche kommen. Organisiere jemanden aus dem Freundes- oder Verwandtenkreis der sie ggf. nach Hause oder ins KH/Hospiz zurückbringt. Sorry, das klang jetzt blöde. Sollte nur ein Vorschlag sein.
Auch wenn Du es anders siehst. Alkoholismus ist eine (anerkannte) Krankheit. Zwar wurde niemand zum Trinken gezwungen, aber es hat sich auch niemand ausgesucht, Alkoholiker zu werden. Und ganz tief in ihrem Innern weiß oder spürt Deine Mutter vielleicht auch, was sie Dir angetan hat. Sie würde bestimmt viel leichter sterben in dem Bewusstsein, dass sie wenn auch nicht im Frieden mit Dir, aber doch zumindest halbwegs versöhnlich gehen darf. Und auch Du wirst mit Deiner Entscheidung noch viel Jahre leben (müssen). Vielleicht siehst Du mit ein paar Jahren Abstand doch vieles anders. Ich wünsche Dir, dass Du dann nichts bereust. Egal wie Du Dich auch entscheidest.

Liebe Grüße

Joachim

Liebe Manuela,
ich denke, kann aber auch falsch sein, dass Du Deine Entscheidungen bereits getroffen hast und suchst nun nach Punkten, Sachen usw. um Deine Entscheidungen der Umwelt gegenüber zu gerechtfertigen. Stehe dazu und rede nicht drumherum oder suche Gründe zum Rechtfertigen, z.B. das Geräuschemachen, oder Deine Mutter will sich hervorheben. Du hast oder denkst Du hast Gründe dafür, das sollte genug sein.
Wenn der Zustand wirklich so ist, dann hat Deine Mutter sowieso keine Kontrolle mehr über alles was Du anführst. Und wenn der Zustand so ist wie Du anführst, dann wäre es vielleicht gut Dich mit Deiner Mutter auszusoehnen. Ihr zu vergeben, was sie Dir angetan hat. Wenn Du das nicht kannst dann stehst Du auf dem gleichen Punkt. Moeglicherweise hast Du es von ihr oder durch die Umstände gelernt, aber Du willst doch anders sein, als Deine Mutter, oder? Da gehoert auch vergeben dazu. Und wenn Du ihr vergibst, dann kannst Du auch Deine Hochzeit viel ruhiger angehen und jede Entscheidung danach fällt Dir bestimmt leichter. Du bist ein Teil von Deiner Mutter und auch wenn Du Deine Mutter so erniedrigst und schlecht machst, dann bist und bleibst Du trotzdem die Tochter.
Das beste wäre, wenn Du Dich aussprechen koenntest mit jemandem und Deinen Gefühlen seinen Lauf lassen koenntest. Denn ohne eine Entladung werden Deine Hochzeits Vor- und Nachbereitungen nicht mit dem Erfolg gekroent, den diese Zeiten haben sollten. Dass Dein Freund hinter Dir steht ist ein Pluspunkt, aber wie gut kennt oder kannte er Deine Mutter. Wenn er Dich liebt (und seine Eltern), dann wird er Dich nicht nur im Bereich auf "wir lassen uns nichts vermasseln" unterstützen. Ich wünsche es Dir, dass Du klar kommst. Ob die Mutter zur Hochzeit kommen will, oder ob Du (Ihr) sie nicht dabeihaben wollt ist im Moment zweitrangig. Kläre die anderen Dinge zuerst, dann ergibt sich dieses Thema von alleine. Wir die Menschen)denken und Gott lenkt. Ich drücke Dir (Euch) die Daumen und werde an Euch denken, und hoffe dass sich alles zum Guten und Besten wendet, für Euch Alle.
Alles Gute u. liebe Grüsse von Ute-c

guten morgen zusammen!

gestern als ich bei meiner mutter war, ist irgendwie was komisches passiert! ich habe ihr, sowie meinem vater "vorgeworfen", dass sie beide verdrängungskünstler wären und ihre krankheit total verdrängen würden! daraufhin sagte meine mom, dass sie schon wüsste wie ernst die lage wäre und dass es durchaus sein könnte, dass die nächste chemo und strahlentherapie nicht anschlägt und sie dann sterben müsste! also, ich muss sagen ich war ganz schön irritiert, denn sie hat endlich mal die grenze überschritten und das thema angeschnitten! leider kam meine oma dazwischen und wir mussten unser gespräch beenden, hätte gerne noch mit ihr weiter gesprochen über die hochzeit o.ä.! werde es diese woche aber auf jeden fall nochmal probieren, denn anscheinend ist sie ja doch bereit dazu!

@ tanja:

das mit der videokonferenz ist ne tolle idee und das hatte ich mir auch schon überlegt! werde ich ihr auf jeden fall mal vorschlagen!

@ joachim:

natürlich liegt es nicht nur an den komischen geräuschen, dass ich meine mutter nicht in der kirche dabei haben will, ich fühl mich halt irgendwie einfach verpflichtet dazu, dass meine mutter in der kirche dabei sein muss, da sie ja eben meine mutter ist! ehrlich gesagt, wenn sie jetzt gesund wäre, würde ich sie auch nicht unbedingt dabei haben müssen! es fehlt uns einfach die beziehung zueinander, dass es mir so wichtig wäre, dass sie dabei ist! auf jeden fall werde ich nochmal in ruhe mit ihr reden und sie hat auch schon einiges eingesehen was sie falsch gemacht hat (wobei ich bestimmt auch ne menge falsch gemacht habe) und dann mal schauen wie sie reagiert!

@ ute:

als ich deine antwort gelesen habe, war mir eigentlich sofort klar, dass du recht hast! mit allem! ja, ich habe leider sehr viel von meiner mutter und ja, ich will eigentlich gar nicht so sein! du hast recht, dass ich ihr vergeben soll, aber ich finde auch, dass sie mir dafür auch noch ein bißchen entgegenkommen muss! ich mein, sie hat schon sehr oft in den letzten paar monaten gesagt, dass sie mir sehr dankbar ist für das was ich für sie mache und dass das bestimmt auch nicht selbstverständlich ist und dass sie nicht gewusst hätte was sie ohne mich gemacht hätte, aber da müssen wir nochmal in ruhe drüber sprechen, denke ich! bis gestern hatte ich immer nen riesenschiß vor so einem gespräch, aber irgendwie bin ich jetzt bestärkt worden, von euch allen und von dem kurzen gespräch mit meiner mutter gestern!

nachher werde ich mal versuchen die dame des hospizdienstes zu erreichen, mal schauen was das ergibt!

danke nochmal für die vielen antworten! ich werde mich mit sicherheit nochmal melden wenn´s was neues gibt...

lg estrella

Bin ich froh das von Dir zu hören (lesen) jetzt lasse alles seinen Lauf --bei allem sch... funkelt ein Stern auch für Dich

(wollte das erst wieder löchen ,das mit dem Stern , zu kitschig dachte ich, aber ich lasse es stehen weil es mir so ganz spontan in den Sinn kam )

schreib bald wieder
Elli

hallo zusammen,

es gibt neuigkeiten: morgen kommt meine mutter für voraussichtlich 3 wochen wieder ins krankenhaus. man verpasst ihr nun eine strahlen- und chemotherapie gleichzeitig! das ganze läuft dann wohl täglich und da sie körperlich nicht wirklich stabil ist, soll sie wohl im krankenhaus dabei überwacht werden!

was soll das??? für mich hört sich das so an, als wäre das jetzt ihr letzter anker, d.h. ambulante chemo nicht mehr möglich, bringt nix mehr, deshalb machen wir jetzt volles programm und gucken ob sie´s durchsteht???

wollen die wirklich erreichen, dass sie bis zur hochzeit durchhält oder behandeln die ärzte sie einfach als versuchskaninchen???

morgen nachmittag werde ich mal versuchen einen arzt zu erwischen und ihn mal fragen was er sich davon verspricht!

hat jemand mit dieser art von therapie schon mal zu tun gehabt???

ach übrigens, heute nachmittag habe ich einen termin mit einer dame vom ambulanten hospizdienst! hab schon ein bißchen schiss davor, da ich mich vor fremden noch nie geöffnet habe! aber ich denke, es wird mir guttun...

lg manuela

hallo zusammen!

gestern hatte ich ja den termin mit der dame vom hospiz und was soll ich sagen??? tja, vielleicht habe ich auch zuviel erwartet, aber irgendwie hat mich das nicht wirklich nach vorne gebracht! klar hat es irgendwo gut getan mit einem unbeteiligten darüber zu sprechen, aber so wirklich geholfen hat es mir, glaube ich, nicht! alles das was sie mir sagte, wusste ich eigentlich schon, also hat mich das ganze jetzt nicht unbedingt nach vorne gebracht! ich denke, geschadet hat es nicht, aber ob ich sowas nochmal in anspruch nehme, wüsste ich nicht!

das einzige was sie mir quasi mit auf den weg gegeben hat, ist, dass ich meiner mutter gegenüber ehrlich sein soll und vor allen dingen auch meine gefühle ihr gegenüber zeigen soll, vielleicht würde sie dann auch aus sich rauskommen??? ich werde auf jeden fall in ein paar tagen nochmal mit meiner mutter in ruhe über alles und natürlich auch über die hochzeit sprechen und dann mal wieder abwarten...

ich danke euch nochmal für eure antworten und für´s zulesen!

lg manuela

Hallo Manuela,

alle Mütter möchten ihre Töchter vor dem Traualtar sehen, auch wenn sie zu einer Zeit als sie "Mutter" hätten sein sollen, diese Aufgabe nicht erfüllt haben oder erfüllen konnten. Ich kann mir schon vorstellen, dass Deine Mutter jetzt darum kämpft, diesen Tag noch erleben zu dürfen. Gleichzeitig verstehe ich, dass es Dich sehr belasten würde, wenn sie bei der Feier dabei wäre, da Du Dich auch für sie verantwortlich fühlst, würdest Du ständig darauf achten, wie es ihr gerade geht, das ist ja nicht wirklich der Sinn einer Hochzeitsfeier. Die solltest du wirklich von ganzen Herzen genießen:-). Irgendwo kam der Vorschlag einer Videokonferenz, damit wäre Euch beiden geholfen, auch wenns ein wenig technischen Aufwand bedeutet. Oder Ihr nehmt alles auf Video auf und sorgt dafür, dass am nächsten Tag jemand aus der Familie mitsamt Video und einem Stück Hochzeitstorte zu ihr geht. Da ihr ja dann schon im Flieger sitzt, soll das ruhig jemand anderes machen, wichtig ist, dass es jemand tut, so hat Deine Mutter die Möglichkeit, die Hochzeit "zeitnah" zu erleben. Wichtig ist, ihr eine Möglichkeit zu "bieten" (blöder Ausdruck), der es ihr ermöglicht, den wichtigsten Tag in DEINEM Leben mit- oder nachzuerleben, dann wird sie von alleine darauf verzichten, in der Kirche dabei sein zu wollen. Auch wenn ihr kein gutes Verhältnis zueinander habt, was unter diesen Bedingungen auch normal ist, so glaube ich schon, dass DU deiner Mutter wichtig bist, auch wenn sie es wahrscheinlich nie wirklich zum Ausdruck bringen konnte. Vielleicht sieht sie es auch als eine Art "Abschied", sie "übergibt" Dich an Deinen Mann, in gute Hände, sie kann Dich auf diese Weise los lassen, denn sie weiß Dich gut aufgehoben, was immer auch danach mit ihr geschieht. Wie Du schon geschrieben hast, sie realisiert, dass sie vielleicht bald gehen muss. Ud sie möchte, dass Du dann gut aufgehoben bist, bei einem Menschen, der Dir die Liebe gibt, die sie wahrscheinlich nie geben konnte.
Ich wünsche Euch eine wunderbare Hochzeit:-).
Andrea

Liebe Manuela
Was du auch tust und wenn dein Verstand dir tausendmal sagt, du hast das Möglichste getan, wird dir dein Gewissen nach dem Tod deiner Mutter Schuldgefühle einreden, gerade weil eure Beziehung nicht gut war. Ich spreche aus Erfahrung!! Dies hat bei mir ca. 6 Monate gedauert, damals war ich schon über 40 Jahre alt!! Erst danach konnte ich ihr eigentlich verzeihen, was sie uns Kinder angetan hatte. Wenn ich heute an sie denke, dann ohne bitterkeit und in der Zusammenfassung etwa so: Sie war eine lausige Mutter aber trotz allem ein liebenswerter Mensch.
Nun habe ich den 2. Todelfall erlebt: den Schmerzlichsten, den ich je erleben werde. Mein Ehemann ist ende April nach nur 4 Monaten Krankheit gestorben. Wir waren 30 Jahre glücklich und haben gottseidank gut gelebt, haben uns alles gegönnt!! Ich meine wirklich glücklich, nie Stress in der Beziehung oder so. Ich bin sehr sehr traurig, aber Schuldgefühle sind mir jetzt erspart geblieben, weil wir zu Lebzeiten immer liebevoll miteinander umgegangen sind und bis zum letzten Atemzug nie getrennt waren. Und in diesem Zusammenhang noch etwas zu deinem Brunder: Bei mir war die Situation ganz ähnlich, ich hab ihn meine Mutter betreffend immer von allem ferngehalten. Nun brauchte ich selber Hilfe, nur - die habe ich von meinem Brunder nicht bekommen, bitter nicht? Es könne mit einer solchen Situation nicht umgehen!!
Ich wünsch dir alles Gute Barbara

hallo zusammen!

vielleicht hört mir ja nochmal jemand zu, muss mir nochmal was von der seele schreiben...

meine mom ist jetzt seit 2 wochen im krankenhaus und bekommt täglich bestrahlung. sie verträgt sie eigentlich ganz gut, außer dass sie müde ist und ständig halsschmerzen hat. leider ist der tumor in den 2 wochen weiter gewachsen, er breitet sich nunmehr auch auf die wange aus. kann das wirklich sein, dass sich nach 2 wochen bestrahlung noch so gar nix tut? oder ist das tatsächlich ein zeichen dafür, dass die therapie nicht anschlägt???

chemo können sie im moment parallel auch nicht machen, da ihre blutwerte absolut nicht i.o. sind, außerdem hat sie herz-kreislaufprobleme und darf seit freitag nicht mehr alleine aufstehen!

bringt es das wirklich???????????????

am sonntag hatten wir (d.h. mein zukünftiger und ich) eine lange diskussion mit meinem vater, wobei ich beschlossen hatte, dass meine mutter nun auf jeden fall in der kirche mit dabei sein wird, da ich ihr das einfach nicht antun kann und ich mich dann ein leben lang schuldig fühlen würde! vorausgesetzt, die ärztin gibt ihr ok, natürlich! gestern sagte sie wohl zu meinem vater, dass sie in ihrem jetzigen zustand die klinik nicht verlassen dürfte, da das einfach zu riskant wäre!

was soll ich dann machen??? würdet ihr dann nach der trauung vielleicht ins krankenhaus fahren, nur damit sie uns auch sehen kann und uns z.b. gratulieren kann??? denn danach wird sie uns erstmal 2 wochen nicht sehen, da wir direkt am nächsten tag in die flitterwochen fahren!

wäre schön, wenn mir jemand antworten würde, eure antworten haben mir bis jetzt immer gut getan :-)

lg manuela

Hallo Manuela,

du hast dich doch jetzt auch selbst dafür entschieden, dass du deine Ma in der Kirche dabei haben möchtest, aus welchem Grund auch immer. Vielleicht hörst du jetzt auch nochmal in dich hinein, und überlegst dir was dein Gewissen beruhigen würde.

Vielleicht sprichst du auch nochmal mit den Ärzten, wie sie die nächsten Wochen deiner Ma beurteilen und stellst ein paar "was wäre wenn?"-Fragen.

Ich persönlich wäre niemals zwei Wochen weg gefahren, während meine Ma jederzeit hätte sterben können. Wegfahren kann ich noch mein ganzes Leben, meine Mutter sehe ich womöglich niemals wieder.
Da hätte ich keine ruhige Minute gehabt. Und das Verhältnis zu meiner Ma ist auch geprägt durch Enttäuschungen. Es gab so vieles von dem ich gedacht hätte, das verzeih ich ihr nie, aber jetzt wo sie seit zwei Jahren tot ist, kommt mir das alles nicht mehr wichtig vor.

LG Tanja

@ tanja:

erstmal danke für deine ehrliche antwort! ich schätze, du bist auch die tanja, die mich gefragt hat, ob ich nicht lieber die hochzeit verschieben möchte, nicht wahr???

tja, was würde mein gewissen beruhigen? ich denke schon, dass es für mein gewissen das beste wäre, wenn ich meine mutter an dem tag sehen könnte, also, mal schauen ob sich das einrichten lässt!

zum thema hochzeitsreise: diese reise ist schon im september letzten jahres gebucht worden, da war von der krankheit meiner mutter noch nix bekannt! außerdem möchte sie partout nicht, dass wir die reise verschieben und wir auch nicht!

natürlich werde ich nochmal mit der ärztin sprechen, aber die geben eh keine prognose ab über mehrere wochen! sollte meine mutter tatsächlich während unseres urlaubs sterben, werde ich es eh erst nach unserem urlaub erfahren! es stimmt natürlich, dass ich nicht unbedingt den selben urlaub habe wie sonst, aber ich werde jetzt, wie schon mal erwähnt, nicht alles mögliche verschieben! außerdem hat das mit dem skirulaub im februar auch super geklappt und die kraft, die ich aus diesem urlaub gezogen habe, konnte ich auch gut gebrauchen...

lg manuela

Liebe Manuela,

Du fragst was Ich machen Würde ?

Ich würde die Flitterwochen auf jeden Fall absagen und Die Trauung gegebennenfalls auch (oder im Krankenhaus heiraten ).
Du denkst an Dein vermeindlich schlechtes Gewissen weil Du das Deiner Mutter nicht antuhen kannst! Um wen geht es in erster Linie um Dich oder um Deine Mutter für die Du in absehbarer Zeit sowiso nicht mehr da sein mußt . OK hast bestimmt mit Deinen Eltern einiges durchgemacht aber ich kann dein Verhalten nicht nachvollziehen .

Ich hätte Dir gerne was anderes geschrieben , Dir Mut zu Deinen Entscheidungen gemacht , Dir gesagt Du machst es richtig .
Aber vom Gefühl her kann ich es nicht.

Nimm es mir nicht übel gehe deinen Weg wie Du Denkst er soll ja für Dich richtig sein.

Gruß Elli