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  #16  
Alt 11.07.2004, 19:35
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Standard Doppelbelastung Krebs & Trennung

Hallo Tanja!!

Nein, ich finde dies nicht zu egoistisch. Du hast ja einiges durchmachen müssen!! Es ist doch verständlich, dass du erst einmal mit deinen Problemen klar kommen möchtest. Ich kenne dies ja in ähnlicher Form aus eigener Erfahrung. Meine Eltern leben in Trennung...und das ausgerechnet dann, wenn ich sie am meisten gebrauchen könnte. Doch solange wenigstens dein Partner zu dir hält...

Ich finde es wahnsinnig stark von dir, dass du trotz allem deine Mutter noch so unterstützen kannst. Auch wenn es für dich schwierig oder deprimierend sein mag, sie braucht dich jetzt mehr den je!!

Wo deine Mutter am besten untergebracht ist, müsst ihr natürlich selbst wissen. Ich persönlich würde es davon abhängig machen, wo sie die beste medizinische Betreuung bekommt, denn dies ist für's erste ja einmal das wichtigste!! Ich würde wahrscheinlich meine persönlichen Belange (z.B. das Fahren) hinten anstellen...

Viele liebe und tröstende Grüße!!

Tanja
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  #17  
Alt 16.07.2004, 21:52
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Hallo,

meine Mutter hat nach 2 x 6 Wochen Chemo endlich ein CT gehabt. Die geschwollenen Lymphknoten sind nicht mehr geschwollen (= auch nicht befallen?) und der Tumor in der Leber ist um 1/4 zurückgegangen.
Das sind schon mal gute Nachrichten, die meine Mutter doch sehr aufbauen.
Der PC kommt in den nächsten Wochen, vielleicht traut sich sich dann auch mal hierher...

Gruß
Tanja
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  #18  
Alt 16.08.2004, 16:22
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Standard Doppelbelastung Krebs & Trennung

Hallo Nordlicht,
tut mir leid, dass ich jetzt erst antworte, aber mir gehts im Moment fast so ähnlich wie Dir, habe im Moment gleich mehrere Belastungen mit denen ich klar kommen muss
(Habe ein 2-jähr. Kind, dass mich im Moment sehr in Anspruch nimmt, wir haben neu gebaut und mein Mann hat nun seine Arbeit verloren und mein Mutter ist krebskrank), ich weiss im Moment gar nicht, wo mir der Kopf steht.
Meine Mutter wird nun am Freitag zum 3. Mal operiert, diesmal doch an der Leber, kannst ja unter meinem Eintrag im Forum Darmkrebs nochmal nachlesen. Im Moment bin ich schon soweit, dass ich erstmal verdränge, dass es schlecht ausgehen könnte. Ich habe durch diese neue OP wieder etwas Hoffnung geschöpft, vielleicht gibt es doch noch eine Chance. Meine Mutter ist immer noch ziemlich depressiv und hat große Angst vor der OP, die auch gefährlich ist. Habe Ihr immer wieder gut zugesprochen, sie muss einfach alles probieren, was möglich ist. Auch wenn sie noch so viele negative Berichte liest, ich denke auch bei jeden Menschen ist der Krebs anders und Du musst Deiner Mutter auch immer wieder Mut zusprechen, dass sie sich nicht aufgeben soll. Habe neulich erst einen großen Bericht gelesen, dass Leute nur alleine durch Ihren Glauben wieder vom Krebs geheilt wurden. Der Wille ist ganz wichtig. Wenn sie nicht den Willen dazu hat wieder gesund zu werden, dann ist es ganz schwierig. Meine Mutter möchte auch gerne noch psychologischen Beistand, muss mich mal durchfragen, wer oder wo man das bei uns machen kann.
Ich würde auch gerne mal mit Dir im Chat sprechen, aber im Moment weiß ich noch nicht wann, denn früh muss ich immer arbeiten, nachmittags ist immer mein Kind da und da komme ich nur an den Computer, wenn sie schläft, aber mal schauen vielleicht klappts doch mal demnächst.
Ich hoffe, dass ich Dir etwas damit helfen konnte.

Viele Grüsse Tunja
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  #19  
Alt 16.08.2004, 23:09
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Hallo Tunja,

bei meiner Mutter sieht es im Moment recht gut aus, was die Krankheit angeht. Naja, dafür wachsen meine Probleme mit meiner Mutter, da sie sehr eigen ist und sich durch die zahlreichen Probleme doch etwas verändert hat.
Manchmal hab ich echt den Gedanken "ich will hier weg". Das leigt aber wenig an der Krankheit, sondern viel mehr an den anderen Umständen.

Würde gene mal mit jemanden chatten, habe im Moment auch fast jeden Tag rund um die Uhr Zeit. Allerdings bin ich recht selten im ICQ, in dem KK-Chat gar nicht.
Schnack mich einfach mal im ICQ an - 28 35 85 344 - werde dann gelegentlich mal vorbeischauen.

Viele Grüße
Nordlicht
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  #20  
Alt 23.08.2004, 15:22
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Hallo Nordlicht,
das Gefühl "ich will hier weg" kenn ich nur zu gut. Es ist mit dieser Krankheit alles schon so schwierig. Wenn dann noch andere Belastungen dazu kommen, hat man das Gefühl einzugehen. Mindestens einmal am Tag kommt es vor, daß ich nur brüllen könnte, weil ich es nicht mehr aushalte. Mama hat Krebs, das zum zweiten Mal, Papa macht richtig Stress und nimmt auf nichts Rücksicht, Opa ist gestorben und das alte Haus muß renoviert und restauriert werden, die Mutter von meinem Lebensgefährten ist gestorben und er braucht mich auch. Das Haus von seiner Mutter ist 300 km weit weg und muß auch gepflegt werden. Das machen wir am Wochenende. Dann bin ich auf der Firma so eine Art Seelsorge...jeder kommt an und jammert mir mit Lapalien die Ohren voll. Nachdem Mama vor 3 Jahren das 1. Mal den Krebs besiegt hat, habe ich mindestens einmal im Monat meine Sachen gepackt und bin weg. Irgendwo hin. Nach Heidelberg, nach Sylt etc. ich war nur noch unterwegs. Oft alleine, weil Freunde in der Not oft keine mehr sind. Wenn es Deiner Mutter im Moment so gut geht, kannst Du dann nicht auch einfach mal wegfahren. Mir hat das damals sehr geholfen!!
LG
Vera
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  #21  
Alt 23.08.2004, 18:17
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Hallo Vera,
neben der Erkrankung meiner Mutter habe ich noch andere Probleme, von denen ich hier teilweise berichtet habe.
Zum Wegfahren fehlt mir das Geld und zudem mag mein Freund nicht so gerne verreisen. Wir wollten trotzdem mal zelten fahren, haben schon alles zu Hause, aber das Wetter hier oben ist nicht mehr sommerlich. Wahrscheinlich wird dann die Idee ins Wasser fallen.
Meine Mutter wird jetzt wahrscheinlich in meine Nähe ziehen - also nicht mehr 100km Entfernung, sondern nur noch 30. Zudem wohnt sie dann in der Stadt, wo ich studieren werde. Hoffentlich kann sie dort Kontakt zu anderen Leuten knüpfen, damit ich nicht immer die einzige Ansprechpartnerin bin. Im Moment übernehme ich die Rolle von Tochter, Seelsorgerin, Psychologin, Therpeutin, Ehemann, Freundin, Lexikon, Maklerin, PC-Expertin und Fremdenführerin.

Was mich enttäuscht, dass sie sich nicht mehr richtig um mich kümmert bzw. kein Interesse mehr zeigt. Andere haben mich immer gefragt, ob ich schon eine Zusage für meinen Studienplatz habe - bloß meine Mutter fragte nicht nach, obwohl sie weiß, das mir das sehr wichtig ist. Eine Woche nach der Zusage habe ich ihr das von mir aus gesagt.

Gruß
NL
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  #22  
Alt 25.08.2004, 12:38
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Hallo Nordlicht,

ich habe Deine letzten Beiträge gelesen. Es ist wirklich nicht einfach. Wie kommt Dein Vater denn damit zurecht? Und wie Dein Freund? Schade, daß Ihr wahrscheinlich nicht mehr die Möglichkeit habt zu zelten. Das hätte Dir sicherlich sehr gut getan. Aber vielleicht gibt es noch andere Möglichkeiten zur Entspannung? Oder einfach eine Sache, wo Du mal wieder nur an DICH denkst? Ein langer Spaziergang an der See (das hilft bei mir auch schon) oder Ähnliches?
Daß Deine Mutter in Deine Nähe zieht, finde ich sehr gut. Das erleichtert die ganze Sache bestimmt. Sie meint es mit Sicherheit nicht böse, bzw. wird ihr das gar nicht bewußt sein, daß sie kaum noch Interesse an Dir zeigt. Sie hat soviele Sachen im Kopf und dann sieht man Probleme bei anderen Menschen oft nicht mehr. Für sie ist es sicherlich ein ganz großer Schritt eine eigene Wohnung zu nehmen, auf eigenen Beinen zu stehen und dann noch mit der Tatsache zu leben, daß sie Krebs hat. Gib ihr noch ein bißchen Zeit. Wenn sie in Deiner Nähe wohnt geht ihr bestimmt wieder einige Schritte aufeinander zu. Ich wünsche es Euch!! Hat Deine Mutter denn Hobbies oder irgendeine Sache mit der sie sich gerne beschäfigt? Dann könnte sie in der neuen Umgebung eventuell schneller Kontakte knüpfen...Vereine oder ähnlich. Wo und was studiert Du denn?
Ich hoffe, Du verstehst nichts falsch von meinem Beitrag.
Wünsche Dir alles alles Gute!
LG
Vera
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  #23  
Alt 25.08.2004, 19:15
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Hallo Vera,

Danke für deine Antwort. Ich denke, ich verstehe nichts falsch.
Mein Vater hat es auch nicht leicht, aber immer noch recht bequem. Das Problem ist, dass meine Mutter seine Unterlagen durchsucht (worauf auch immer - es bringt nichts) und sehr an ihm hängt (benutzt immer noch Kosenamen). Das ist für ihn auch nicht leicht, zumal er in einer glücklichen Beziehung ist.
Mein Freund hört mir zu und hilft mir, trotzdem brauche ich Leute, die ähnliches erfahren haben, mit denen ich mich austauschen kann. Nicht nur über Krebs, sondern auch über die Trennung und den Umgang mit meiner Mutter. Noch habe ich die nicht gefunden.
Der Schritt mit der eigenen Wohnung ist für sie immernoch unüberwindbar. Im Vergleich ist es so, wenn man ein zweijähriges Kind alleine den Wochenendeinkauf machen lässt. Noch weitgehend unmöglich. Sie sagt zwar, dass sie ausziehen will, aber wirklich wollen tut sie dies nicht, zumindest sucht sie nicht intensiv und hat viel zu hohe Ansprüche.
Sie kümmert sich auch nicht um ihre Krankheit. Ich habe ihr die Adresse von einem Tumorzentrum gegeben, aber kein Interesse. Eine Therapie hat sie nach einem Treffen abgebrochen. Ich suche nach Mitteln und Tipps, die die Nebenwirkungen erleichtern, gebe sie ihr - nichts passiert.
Bis zu meinem Studium ist es noch ein Monat. Sie weiß, dass in in dieser Zeit noch mit ihr Möbel kaufen gehen kann, sie beim Einpacken unterstützen kann und ihr allgemein helfen kann. Wenn ich erst mal mit dem Stuidum anfange, habe ich den Kopf voll und muss mich an mein "neues Leben" gewöhnen.
Ich weiß nicht, wieviel Zeit sie noch braucht.
Meine Mutter hat kaum Hobbys. Sie ist gern im Garten (gibt es nicht in der Wohnung) und ihre Hauptbeschäftigung war Haushalt und ihr einziges Kind (ich). Mit den Kontakten ist es auch so eine Sache. So wie sie jetzt ist, wird sie kaum neue Leute kennenlernen. Denn dazu gehört die Bereitschaft Dinge einfach mal mitzumachen und auszuprobieren, Gesprächsthemen zu finden, offen für neues zu sein, nicht immer an den Ex zu denken....
Ich studiere Medieninformatik, komme aber ursprünglich aus dem sozialpädagogischen Bereich und bin vor kurzem geflüchtet.

LG
Nordlicht
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  #24  
Alt 30.08.2004, 16:30
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Hallo Nordlicht,
also verstehe ich das richtig? Deine Mutter wohnt noch bei Deinem Vater? Wer hat sich denn von wem getrennt? Ich kann mir gut vorstellen, daß das alles schwierig ist. Meine Mutter war in der letzten Zeit auch so weit, daß sie sich trennen wollte und eine eigene Wohnung in ihrer Heimatstadt nehmen wollte. Als der Streit dann aber wieder geschlichtet war, war das Thema Ausziehen wieder erledigt. Was hat Deine Mutter denn für hohe Ansprüche? Kann Dich gut verstehen, daß die ganze Sache an Dir frißt. Du suchst Mittelchen raus, um ihr zu helfen und sie interessiert es nicht. Du bietest Deine Hilfe an und nichts wird in Anspruch genommen. Das ist wirklich deprimierend. Aber Du darfst Dich davon nicht unterkriegen lassen. Kannst Du vielleicht mit ihr mal offen über alles reden? Ich kann mit meiner Mutter offen reden und das hilft sehr. Besonders bei Konflikten mit unserem Familien-Oberhaupt (haha.). Er macht uns das Leben schwer. Ich versuche ihm Broschüren über die Krankheit mitzubringe, damit er auch mal weiß, was Mama überhaupt hat und er schiebt es weg und sagt: "Interessiert mich nicht. Bleib mir weg mit solchen Sachen!!" Natürlich im passenden Ton...mein Bruder und ich wohnen leider nicht mehr zu Hause und Mama benötigt unsere Unterstützung. Eigentlich auch Papas, aber von dem können wir nichts erwarten. Der sitzt nur und vegetiert vor sich hin. Sie leidet da richtig drunter. Er will nichts unternehmen oder ähnliches veranstalten, sondern nur vor der Flimmerkiste sitzen. Mama ist die Zeit aber zu schade...was ich auch gut verstehen kann. Wie ist Deine Mutter denn, daß Du sagst so wird sie kaum Leute kennenlernen? Wie lange sind die beiden denn getrennt? Und wieso bist Du aus dem sozialpädagogischen Bereich geflüchtet? Macht Deine Mutter Chemo?
Ich wünsche Dir alles Gute!!
LG
Verena
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  #25  
Alt 30.08.2004, 21:16
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Hallo Vera,
ich fange mal an, deine Fragen zu beantworten...
Mein Vater hat sich von meiner Mutter getrennt. Ein paar Monate später bekam sie die Diagnose Krebs. Meine Mutter lebt noch im gemeinsamen Haus, mein Vater lebt zu 80% bei seiner neuen Freundin. Die 20% ist er Zuhause im Büro.
Im Moment such meine Mutter eine Wohnung - EG/1OG/2OG, mit Balkon zur Südseite, 60 qm oder mehr, schön gelegen, mit allen Supermärkten in der Nähe, Bahnhof in der Nähe (aber keinen Bahnlärm), nicht zu teuer, aber allerbeste Lage, innen gepflegt, Keller, eigene Waschmaschine, Fahrradabstellplatz, Bad sauber und möglichst neu, mit Badewanne und Dusche, mit großer Küche...achja, und nur in einem anversiertem Stadtteil.

Ich kann nicht offen mit ihr über alles reden. Ich konnte es mal. Jetzt wird alles von ihr genau analysiert und gewertet. Ich darf nichts falsches sagen, ansonsten bricht sie in Tränen aus. Ich kann ihr direkt nichts sagen, weil sie "unter Schutz" steht. Sie liest die Post von mir an meinen Vater.
Außerdem fragt mich, ob sie vielleicht am zweiten Weihnachtstag mit meinen Vater und seiner neuen verbringen wird. Es kann doch nicht sein, dass sie plötzlich nicht mehr zu seinem Geburtstag eingeladen wird.
Zudem denkt sie, dass sie von dem Unterhalt sich eine Wohnung leisten kann, die 50% des Geldes kostet.

Ich kann dem nicht mehr standhalten. Ich kann meiner Mutter keine Therapeutin ersetzen. Am liebsten würde ich den Kontakt vermeiden - aber das kann ich nicht. Es hört sich egoistisch an, aber ich kann nicht mehr.

Meine Eltern sind jetzt fast ein Jahr getrennt. Sie ist einfach noch nicht über die Trennung hinweg und lebt weiterhin in ihrer Welt (Haushalt, Garten, Mann, Kind). Wobei nach dem Auszug nicht mehr viel aus ihrer Welt übrigbleibt.

Meine Mutter bekommt jetzt seit etwa Mai Chemo, es folgen jetzt noch 6 Behandlungen.

LG
NL
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  #26  
Alt 31.08.2004, 15:52
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Hey Nordlicht,
Deine Mutter hat wirklich gigantische Vorstellungen von einer eigenen Wohnung. Das ist ja kaum zu realisieren. Aber wie will man ihr das klar machen...ich weiß es nicht. Guckt sie denn mit Dir in die Zeitung und sucht nach einer Wohnung? Wenn man sich die Wohnungsanzeigen ansieht, dann müßte es doch eigentlich "Klick" machen und verstehen, daß es eine Wohnung, die genau den Ansprüchen entspricht, nicht gibt. Und wenn es die Wunschwohnung gibt, dann kostet sie viel zu viel. Ich könnte mir vorstellen, daß Deine Mutter gar nicht in die Anzeigen schaut, stimmt´s? Weil sie es nicht eilig hat aus dem Haus zu ziehen. Sie wird da sehr dran hängen und wird bestimmt versuchen so lange wie möglich da zu wohnen. Hat sie sonst gar keine Freunde? Die könnte man noch mit einspannen und dann versuchen gemeinsam an ihr zu arbeiten, mit ihr zu reden oder ihr helfen bei dieser ganzen Umstellung...aber wenn sie immer in Tränen ausbricht...wirklich schwierig. Aber ich denke auch, daß Du bald auf die Tränen keine Rücksicht mehr nehmen kannst. Hört sich hart an, gerade in ihrer derzeitigen Situation, aber vielleicht muss es mal sein. Du brauchst ja nicht böse mit ihr reden, schon behutsam. Sie muss sich auch mal Gedanken darüber machen, was mit Dir passiert und wie schlecht es Dir geht. Nein, Nordlicht, Du bist nicht egoistisch!! Ich bewunder Dich fast, weil Du es schaffst auch mal an Dich zu denken. Ich denke nur an Mama und selbst meine Gesundheit leidet schon darunter. Aber ich bin mir nicht so wichtig. Das ist völlig falsch, aber im Moment kann ich nicht anders. Dass Du dem ganzen Druck nicht standhalten kannst, ist verständlich. Wie sollst Du ihr auch die Therapeutin ersetzen? Das ist ja fast unmöglich. Wie oft hast Du denn Kontakt zu Deiner Mutter? Kann Dein Vater da vielleicht etwas Einfluss auf sie ausüben, wenn sie noch so an ihm hängt? Mit ihm kannst Du doch sicherlich noch sprechen. Es ist mir ein Rätsel, warum Deine Mutter die Post öffnet. Was hat sie nur davon?
Ich hoffe, ich konnte Dir wenigstens ein bissl helfen.
Alles Gute für Dich und Deine Mutter
LG
Vera
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  #27  
Alt 31.08.2004, 16:49
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Hallo Vera,

doch, sie schaut in die Zeitung. Heute besichtigt sie 3 Wohnungen. Allerdings sind die viel zu teuer. Das sieht sie aber nicht ein. Ich habe ihr andere (günstigere und zugleich schönere, weil am Stadtrand) Regionen vorgeschlagen. Aber das passt ihr auch wieder nicht.
Jetzt meinte sie, dass ich doch während des Studiums arbeiten gehen sollte, damit ihr Unterhalt nicht so stark gekürzt wird. Als das mit meinem Unterhalt vor einiger Zeit Thema war, hat sie nichts dazu gesagt. Mit dem Geld kommt man aber klar, vorausgesetzt sie will nicht im Edelstadtteil wohnen...
Auf den "Klick" warte ich seit Monaten.
Bald muss ich ihr eine Wohnung suchen und sie vor die vollendeten Tatsachen stelllen, sonst dauert das noch Monate.

Sie hat keinerlei Freunde.
Eine Nachbarin wollte mit ihr zusammen shoppen fahren und sich die zukünftige Stadt anschauen - abgelehnt. Nachbarn, die mit Blumen vor der Tür standen, um ihr nach der Kur gute Genesung zu wüschen, hat sie in der Tür stehen gelassen und dort mit ihnen gesprochen.
Ich verstehe es nicht.

Sie hat den Umschlag mit meinem Brief sogar wieder zugelebt, um ihre Schüffelei zu vertuschen.

Mit meinem Vater kann ich sehr gut sprechen, bloß er ist beruflich viel unterwegs.
Er ist auch mit seinem Latein am Ende. Jetzt wird meine Mutter schwierig und macht ihm Vorwürfe. Er hat alles, sie hat nichts. Er will eine friedliche Trennung, sie arbeitet grad enorm dagegen an.


Liebe Grüße
NL
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  #28  
Alt 01.09.2004, 20:35
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Liebes Nordlicht! Hallo zusammen!

seit einigen Tage lese ich hier still und heimlich mit. Es ist sehr schwer für mich das alles zu lesen, denn es könnten auch meine Eltern sein. Meine Mama hat im letzten Jahr die Diagnose bekommen. NHL IIIb vorranging B-Zell Immunozytom. Die Chemo ging voll in die Hose. Nach der ersten Chemo lag sie aufgrund der Nebenwirkungen 3 1/2 Monate im Krankenhaus. Intensivstation - "Abstellzimmer" - Pfarrer. Niemand hat ihr eine Überlebenschance zugetraut. Und das zu meinem 30. Geburtstag. Mein Bruder war mir in dieser Zeit keine allzu große Hilfe. Hast Du eigentlich Gesschwister?

Die Ansprüche Deiner Mutter sind ja nicht schlecht, was die Wohnung angeht. Ich weiß, dass ich mich jetzt in sehr private Dinge einmische, aber was solls. Vielleicht ist es ein Denkanstoß für Dich. Mir kommt nämlich der Gedanke, dass Deine Mutter eine Zukunft plant. Du kennst sie natürlich besser, doch meine Mutter war so kraftlos und depressiv, dass sie nur nach irgendeiner neuen Bleibe suchte. Da waren keine Ansprüche an die Ausstattung. Nur günstig sollte sie sein. Natürlich ist es für Dich schwierig ruhig zu bleiben. Ich kann aber aus eigener Erfahrung sagen, dass man das schafft, wobei ich Schnüffeleien auf keinen Fall gut heißen kann!

Ich drück Euch jedenfalls ganz fest die Daumen.

Liebe Grüße
Ke
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  #29  
Alt 07.09.2004, 11:07
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Hallo Nordlicht,
wie ist die Besichtung der Wohnungen gelaufen? Hoffentlich hat Deine Mutter sich nicht für eine so teure Wohnung entschieden. Ich hoffe, daß es Dir gut geht und Du mit der Situation zurecht kommst.

Ich komme zur Zeit mit meiner Situation überhaupt nicht zurecht. Bei mir ist es auch nicht einfach, wie ich anfangs mal angedeutet hab.

Ich kann Dir gut nachfühlen, wie es Dir geht und wie verzweifelt Du bist. Ich weiß keinen Rat mehr für Dich. Du wirst auch sicherlich schon alles Erdenkliche ausprobiert haben. Ich hoffe, daß es bei Deiner Mutter bald "Klick" macht und sie merkt, wie Dich die ganze Sache fertig macht. Ich wünsche es Dir von ganzem Herzen. Ich hoffe, daß Ihr beide bald wieder zueinander findet!

Hallo Ke,
ich finde es auch gut, daß Nordlichts Mutter eine Zukunft plant. Aber die plant sie halt schon eine Ewigkeit und es passiert nichts. Nordlicht veranstaltet alles Mögliche, um ihrer Mutter bei der Sache zu helfen, aber nichts wird angenommen. Das finde ich echt schade und daß Nordlicht darunter leidet, kann ich gut verstehen. Sie ist Einzelkind und hat keine Geschwister, auf die man sich noch stützen kann.

Wie ist es Dir und Deiner Mutter denn weiterergangen nach Deinem 30. Geburtstag? Ich hoffe, es ist alles gut gegangen? Und wieso war Dir Dein Bruder keine große Hilfe?

LG
Vera
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  #30  
Alt 07.09.2004, 12:55
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Hallo Vera,

meine Mutter hat sich mittlerweile einige Wohnungen angesehen. Beinahe hätte sie eine zugesagt ... ich habe mal ausgerechnet, wieviel Geld sie für eine Wohnung ausgeben kann und was noch übrig bleibt. Sie ist 100% erwerbsunfähig, bekommt aber (meinen Recherchen nach) keine Rente, weil sie seit 20 Jahren nicht mehr gearbeitet hat.
Zudem habe ich herausgefunden wieviel sie der Krankenkasse zahlen muss.
Nun sucht sie nach einer günstigeren Wohnung. Heute und morgen hat sie wieder Besichtigungen. Hoffentlich klappt es. Ihr Suchradius ist noch nicht sehr viel größer geworden.
Ich habe ihr gestern noch einmal etwa 30 Seiten Wohnungsanzeigen aus dem Internet geschickt.

Mit der Situation komme ich immer noch nicht klar. Ich habe ihr angeboten Anzeigen rauszusuchen - abgelehnt (von mir aber ignoriert), mit ihr eine Rundfahrt durch die Stadt zu machen - abgelehnt und sie bei den Besichtugungen zu begleiten - abgelehnt.
Sie kümmert sich nur zur Hälfte. Sie ruft bei der Krankenkasse an und erkundigt sich nach den Beiträgen, aber nicht nach dem Termin, ab wann sie zahlen muss. Sie fragt nach der Kaltmiete, aber vergisst Nebenkosten (schwanken zwischen 50 und 200 Euro) und Maklerprovision.

Hast du hier einen eigenen Beitrag? Ich würde dir auch gerne helfen, kenne aber deine Situation kaum.


LG
Nordlicht
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