Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #811  
Alt 24.09.2008, 17:51
Benutzerbild von schuh1
schuh1 schuh1 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 12.08.2008
Ort: Sonthofen
Beiträge: 23
Standard AW: Lebenslauf kleinzelliger Lungenkrebs SCLC

Hallo nochmal,

habe gerade mit meinem Vater gesprochen. er glaubt nicht an Metas sondern an Neuropathie. Das ist eine Nervenerkrankung bzw. Entzündung, ist das richtig? Kennt das jemand als Nebenwirkung?
__________________
Grüße Markus
Mit Zitat antworten
  #812  
Alt 24.09.2008, 19:05
Benutzerbild von Bianca-Alexandra
Bianca-Alexandra Bianca-Alexandra ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 15.02.2008
Ort: Bonn
Beiträge: 1.497
Standard AW: Lebenslauf kleinzelliger Lungenkrebs SCLC

Lieber Markus,

habe gerade gestaunt über den mutigen Hausarzt. Meiner Meinung nach gehört er meilenweit in den Arxxx getreten für solch eine Aussage am Telefon ohne Bilder ... sorry, aber das klingt für mich nicht seriös und schon gar nicht nach jemandem mit onkologischer Kenntnis.

Eventuell wurde Deinem Vater zusätzlich ein "Puscher" injeziert? Dies verursacht auch Knochenschmerzen. Insgesamt treten immer dann gerne Knochenschmerzen auf, wenn das Knochenmark angegriffen ist, bzw. durch sogenannte Puscher animiert wird, Blutbestandteile zu produzieren. Allerdings habe ich noch nicht gehört ob es dies auch an konkreter Stelle gibt, bzw. die Schmerzen stechend sind.

Wenn ich so auf den Kalender sehe, dann ist der 27.09. in - glaube ich - vier Tagen. Wenn es Deinem Vater mit etwas mehr Gelassenheit besser damit geht, dann lass ihm die Tage, meiner Meinung nach hat dies bei Knochenmetas keinen "wesentlichen" Einfluss - so denn es welche sind.

Habt ihr auch mal mit dem Onkologen darüber gesprochen? Denn Mapa hat schon recht, evtl kann es ja auch sein dass dann das Schemata geändert werden muss, bzw. eine zusätzliche Behandlung (z. B. Bestrahlung) erforderlich ist. Wird der Onkologe ebenso regelmäßig wie der HA über Veränderungen informiert?
__________________
Liebe Grüße - Bibi
*********************
Dankbarkeit
ist die Erinnerung
des Herzens
Mit Zitat antworten
  #813  
Alt 24.09.2008, 19:12
Benutzerbild von Bianca-Alexandra
Bianca-Alexandra Bianca-Alexandra ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 15.02.2008
Ort: Bonn
Beiträge: 1.497
Standard AW: Lebenslauf kleinzelliger Lungenkrebs SCLC

Hallo ihr lieben Grüße SEnder und An uns Denker...

meine Mom ist seit gestern abend wieder daheim und es waren freudentränen sie hier in den arm zu nehmen.

Laut KH und Onko haben wir ncoh Spiel in der Schmerzmedikation.
Aktuell bekommt sie
Spiro Comp. 2 - 1 - 0 (Entwässerung)
Dexamethason 2 mg 1 - 1 - 1 (Cortison)
Novalgintropfen 20 - 20 - 20 - 20 (Schmerz)
Morphin 20 mg, 8°° und 20°°
Bromazenil 6 mg 0 - 0 - 0 - 1/4 (Beruhigung)
Levofloxazin 500mg bis 26.09. 1 - 0 - 0 - (Antibiotikum)
Movicol Beutel 0 - 0 - 1 (abführend)

Bei Bedarf eine halbe Ampulle Dicodid per Spritze in die Bauchdecke gegen Husten, bei Bedarf Lorazepam 1 mg bei akuter Beruhigung, Sevredol 10mg bei akuten Schmerzen.

Sie ist im Moment perfekt eingestellt. Sie spürt keine Schmerzen, der Husten nervt allerdings. Sie ist guter Dinge, sie möchte die nächste Chemo morgen machen. Es ist wundervoll, sie so zu sehen. Und dann fällt mir ein, der 04.10. ... der ist nächste Woche.

Vielen Dank für s Zulesen und Eure lieben Gedanken für uns. Ich habe sie meiner Mom ausgerichtet. So, nu muss ich aufhören, möchte lieber die Zeit in real mit Mom verbringen.
__________________
Liebe Grüße - Bibi
*********************
Dankbarkeit
ist die Erinnerung
des Herzens

Geändert von Bianca-Alexandra (25.09.2008 um 11:11 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #814  
Alt 24.09.2008, 19:17
IrisR. IrisR. ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 09.08.2008
Beiträge: 1.478
Standard AW: Lebenslauf kleinzelliger Lungenkrebs SCLC

Liebe Bibi,
ich habe jetzt einmal ganz viel bei dir gelesen. Es ist einfach wunderbar wie du dich um deine Mutter kümmerst und für sie da bist.
Man spürt schon durch das Lesen eure Nähe.
Ich wünsche dir noch viel schöne Zeit mit deiner Mutter und freue mich mit dir das es ihr nun wieder etwas besser geht.
Alles Liebe für dich und ganz viele liebe Grüße
Iris
Mit Zitat antworten
  #815  
Alt 24.09.2008, 19:57
Benutzerbild von Marita C.
Marita C. Marita C. ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 27.01.2008
Ort: Elsfleth / Niedersachsen
Beiträge: 1.406
Standard AW: Lebenslauf kleinzelliger Lungenkrebs SCLC

Liebe Bibi,
es ist so schön,das deine Mam keine Schmerzen hat.Geniesse die Zeit mit ihr und drück sie mal von mir.
__________________
Liebe Grüße Marita
Mit Zitat antworten
  #816  
Alt 24.09.2008, 20:54
Benutzerbild von schuh1
schuh1 schuh1 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 12.08.2008
Ort: Sonthofen
Beiträge: 23
Standard AW: Lebenslauf kleinzelliger Lungenkrebs SCLC

Zitat:
Zitat von Bianca-Alexandra Beitrag anzeigen
Lieber Markus,

habe gerade gestaunt über den mutigen Hausarzt. Meiner Meinung nach gehört er meilenweit in den Arxxx getreten für solch eine Aussage am Telefon ohne Bilder ... sorry, aber das klingt für mich nicht seriös und schon gar nicht nach jemandem mit onkologischer Kenntnis.

Eventuell wurde Deinem Vater zusätzlich ein "Puscher" injeziert? Dies verursacht auch Knochenschmerzen. Insgesamt treten immer dann gerne Knochenschmerzen auf, wenn das Knochenmark angegriffen ist, bzw. durch sogenannte Puscher animiert wird, Blutbestandteile zu produzieren. Allerdings habe ich noch nicht gehört ob es dies auch an konkreter Stelle gibt, bzw. die Schmerzen stechend sind.

Wenn ich so auf den Kalender sehe, dann ist der 27.09. in - glaube ich - vier Tagen. Wenn es Deinem Vater mit etwas mehr Gelassenheit besser damit geht, dann lass ihm die Tage, meiner Meinung nach hat dies bei Knochenmetas keinen "wesentlichen" Einfluss - so denn es welche sind.

Habt ihr auch mal mit dem Onkologen darüber gesprochen? Denn Mapa hat schon recht, evtl kann es ja auch sein dass dann das Schemata geändert werden muss, bzw. eine zusätzliche Behandlung (z. B. Bestrahlung) erforderlich ist. Wird der Onkologe ebenso regelmäßig wie der HA über Veränderungen informiert?
Hallo Bibi,

danke für Deine Antwort. Der Arzt war schon persönlich bei meinem Vater. Er hat Ihn gerufen, habe ich geschrieben, sorry das kann man so oder so auffassen. Aber mit der Diagnose muß ich Dir recht geben, man sollte in in den ..... treten.

Jetzt soll Paps das machen was er für richtig hält. Werde dann Abends mit meiner mom ihn besuchen fahren. Dann sehen wir weiter. Grüße an alle und alles Liebe für Dich und Deine Mom!
__________________
Grüße Markus
Mit Zitat antworten
  #817  
Alt 25.09.2008, 09:44
Benutzerbild von annika33
annika33 annika33 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 09.04.2008
Beiträge: 1.806
Standard AW: Lebenslauf kleinzelliger Lungenkrebs SCLC

Liebe Bibi,

möchte Euch einfach nur einen Guten Tag wünschen .

Gut zu wissen, dass Deine Mama in ihrer gewohnten Umgebung ist und medikamentös richtig eingestellt werden konnte. Ich denke sehr viel an Euch.

Nehm Dich gedanklich mal in den Arm und drück Dich dolle

Annika
Mit Zitat antworten
  #818  
Alt 25.09.2008, 10:21
Benutzerbild von Bianca-Alexandra
Bianca-Alexandra Bianca-Alexandra ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 15.02.2008
Ort: Bonn
Beiträge: 1.497
Standard AW: Lebenslauf kleinzelliger Lungenkrebs SCLC

Hallo ihr Lieben,

ich hatte heute ein sehr ehrliches Gespräch mit meinem Hausarzt dem ich unglaublich vertraue und der auch Schmerzmedikationen macht. Ich kenne ihn schon über 10 Jahre und wir dutzen uns. Er hat auch schon des öfteren berichte meiner ma gesehen, mir bei der übersetzung geholfen, warnhinweise gegeben, kennt jetzt ihre dosierung...

mir ist ein großer stein vom herzen gefallen als er mir seine privatnummer und seine handynummer gab. ein riesen großer. denn meine mutter möchte nicht ins krankenhaus. palliativ dienste, auch die ambulanten, können aber keine "schnelle" Hilfe geben. Er hat mir erklärt was ich zuhause tun kann. Ein Anruf beim Notarzt hätte zweifelsohne die direkte Einweisung zur Folge. Er hat mir auch zu verstehen gegeben, das dann die Chance, sie wieder nach hause holen zu können, sehr sehr gering ist. Außerdem hat ein Notarzt keine Zeit, die Patientenverfügung zu berücksichtigen, ganz davon abgesehen ist sie rechtlich nicht bindend. Also haben wir die Möglichkeiten besprochen, die es gibt. Und das ist gut.

Heute morgen hatte sie um 8 (vor der nächsten Morphin Dosis) "leichte" Schmerzen wie mir ihr mann schrieb. Wir werden heute ein gespräch führen müssen. Denn mein doc hat mir sehr deutlich gemacht, dass genau dass der zeitpunkt ist, an dem die dosis erhöht werden muss. weil sonst der schmerz nur schwer einzufangen ist. ihm gefiel es auch nicht so gut dass die dosis auf 8 und 20 uhr liegt, eben wie blume mir auch per pn schrieb ( Blume) begünstigt das aufgrund des großen abstandes schmerzspitzen.

Danke für Eure Unterstützung. Wir sind so froh dass sie zuhause ist. Es geht ihr gleich um Klassen besser. Im KH wollte sie wegen dem Fluchtgedanken - so wie sie es sagt - nicht liegen, deswegen saß sie immer im bett oder im rollstuhl was natürlich die Wassereinlagerungen begünstigt hat. die gehen jetzt deutlich zurück und es gelingt ihr auch viel eher, sich ruhe auf der couch zu gönnen, die beine hoch zu legen. Ich hab sie so lieb.
__________________
Liebe Grüße - Bibi
*********************
Dankbarkeit
ist die Erinnerung
des Herzens
Mit Zitat antworten
  #819  
Alt 25.09.2008, 10:26
Benutzerbild von Marita C.
Marita C. Marita C. ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 27.01.2008
Ort: Elsfleth / Niedersachsen
Beiträge: 1.406
Standard AW: Lebenslauf kleinzelliger Lungenkrebs SCLC

Liebe Bibi,
es ist so wichtig,jemanden zur Seite zur haben,falls es brenzlich wird.
Auch ich habe die Handynr. meines HA,den ich schon 30 Jahre kenne.
Liebe Bibi.....ich knuddel dich ganz fest.
__________________
Liebe Grüße Marita
Mit Zitat antworten
  #820  
Alt 25.09.2008, 11:18
Benutzerbild von Bianca-Alexandra
Bianca-Alexandra Bianca-Alexandra ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 15.02.2008
Ort: Bonn
Beiträge: 1.497
Standard AW: Betroffene und Angehörige im Umgang miteinander

Liebe Didi,

ich wünsche Dir die Kraft die es braucht, Traurigkeit auszuhalten, Stille zu ertragen, dazuzsein und zu erkennen wann Du gebraucht wirst.

Ich hoffe Dein Arbeitgeber gab Dir die Option von der Arbeit fern zu bleiben wenn es soweit ist.
__________________
Liebe Grüße - Bibi
*********************
Dankbarkeit
ist die Erinnerung
des Herzens
Mit Zitat antworten
  #821  
Alt 25.09.2008, 11:24
Benutzerbild von Bianca-Alexandra
Bianca-Alexandra Bianca-Alexandra ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 15.02.2008
Ort: Bonn
Beiträge: 1.497
Standard AW: Betroffene und Angehörige im Umgang miteinander

Hallo ihr Lieben.

wenn es einen Gott der Medikamente gibt - gerne werd ich ihm Opfer bringen, ihm huldigen. Es ist so unglaublich, welche Lebensqualität, Freude, Tatendrang dadurch zurück gekehrt sind. Sie fühlt sich wohl, sie ist nicht "dämmrig" oder sonst irgendwie negativ beeinflusst. Ja, sie nimmt die Dinge etwas lockerer. Keine Frage. Morphin ist vermutlich auch ein bißchen für die Euphorie zuständig.

Aber ihre, meine, eigentlich unsere Angst war ja, dass sie durch Morphin in einen dämmrigen Zustand verfällt an dem sie nicht mehr viel versteht, nicht aktiv teilnehmen kann. Sie wurde aber derart toll eingestellt, dass man sich die CTs vor Augen rufen muss um zu verinnerlichen wie krank sie ist. So gut ging es ihr seit Beginn der Diagnose nicht mehr.

Natürlich wissen wir dass die Dosis beizeiten erhöht werden muss. Natürlich wissen wir auch, dass das Risiko besteht, dass sie dann weniger teilhaben kann. Aber bis dahin ist alles so schön. und sie hat ja gesagt. Die Schmerzen, die will sie umkeinen Preis mehr aushalten.

Es ist schön jetzt. Und wir genießen jede klitzekleine Minute. Wir lachen viel. Ist das nicht toll? Wir lachen. Und zwar ehrlich, nciht aufgesetzt. Eben weil es so schön ist, bewusste Freude zu teilen. Es ist kostbar und man möchte den Moment gleich in einen Tresor packen um ihn niemals zu vergessen.

Ich herze Euch alle. Und ich möchte Euch sagen, so wie es bei meiner Mama im Moment läuft - man muss keine Angst davor haben. Das Kopfkino, das macht die meiste Angst. Die Zeit jetzt ist schön. Endlich, zeitlich begrenzt. Aber kostbar und gierig erlebt, aufgesaugt in alle Sinne.
__________________
Liebe Grüße - Bibi
*********************
Dankbarkeit
ist die Erinnerung
des Herzens
Mit Zitat antworten
  #822  
Alt 25.09.2008, 11:44
Benutzerbild von annika33
annika33 annika33 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 09.04.2008
Beiträge: 1.806
Standard AW: Betroffene und Angehörige im Umgang miteinander

Hallo Bibi,

mir nimmt das irgendwo sehr viel Angst. Wobei ich in diesen Tagen versuche, Egoismus...das ständige "etwas auf die eigene Situation münzen", wirklich so gering als möglich zu halten.

Ich bete nach wie vor jeden Abend für Deine Mama (vielleicht hat der liebe Gott es dem Medikamentengott ausgerichtet ) und werde das auch weiterhin tun, weil ich einfach daran glaube, dass es da etwas gibt.

Ich finde es auch sehr bewunderswert wie stark Du für Deine Mama da bist. Es gibt ganz sicher nicht immer eine so starke Anbindung, dass jeder diese Nähe so zulassen würde, und der andere sie dann erfährt. Meine Mama ist vom Typ her jemand, der vieles mit sich selber abmacht. Ich habe keine Ahnung, wie sich das später mal verhalten würde, aber z.B. Arztbesuche (so wie heute) oder dergleichen - das erledigt sie alleine. Wenn ihr Mann mitgeht, dann ist das schon "viel zugelassen".

Ich jedenfalls freue mich zu lesen, dass es Deiner Mama den Umständen entsprechend gut geht. Wegen der Morphingabe....die Bekannte, die die Trauerbegleitung meines Sohnes macht, hat mitunter auch auf Palliativstationen gearbeitet. Sie sagte mir seinerzeit, dass auch die höhere Dosierung des Morphins nicht zwangsläufig so drastisch auf die Fähigkeit zur Teilnahme einwirken muss. Das wünsch ich Euch - dass Deine Mama halt schmerzfrei so lange wie es geht bei sich ist und ihr ganz viel schöne Zeit miteinander haben dürft.

@Didi....es tut mir leid - ich habe Dich erst jetzt gelesen und hätte Dir sonst schon viel eher geschrieben. Irgendwie hab ich Deinen Beitrag nicht gelesen. Verzeih!

Ich wünsch Dir so sehr, dass Deine Mama nicht leiden muss und ihr die verbleibende Zeit intensiv nutzen könnt. Und auch, dass Du an Stärke und Kraft nicht verlierst. Es ist schlimm zu lesen, dass ihr Zustand sich sprunghaft so dermaßen verschlechtert hat. Trotzdem hoffe ich, dass es vielleicht noch ein Auf gibt, dass Euch gute Zeit verschaffen kann.

Ich würd Dich gern trösten, aber ich hab das Gefühl, dass man, egal was man schreibt nichts finden kann, was wirklich hilft. Fühl dich umarmt.

Liebe Grüße

Annika
Mit Zitat antworten
  #823  
Alt 25.09.2008, 12:22
didi-mei didi-mei ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 27.03.2008
Ort: Sachsen
Beiträge: 96
Standard AW: Betroffene und Angehörige im Umgang miteinander

Hallo Annika, hallo Bibi und Blümchen,

danke für Eure lieben Worte. Ich weiß gar nicht wie es richtig widergeben oder schreiben soll, denn es sind Gefühle, die einige Menschen in ihrem Leben wahrscheinlich nie haben werden. Jeder meiner Freunde fragt, natürlich, was überhaupt eine Palliativstation ist. Klar, wenn man diese Sorgen nicht hat, weiß mans nicht.
Naja, es ist alles unwirklich. Mama ist hellwach - geistig. Sitzt auf dem Bett und rechnet am Kalender, ob sie den 01.10. noch schafft, damit ich die Rente noch bekomme. Da sitzt man daneben und weiß nicht ob man lachen oder heulen soll.
Die letzte Arztvisite sprach von einem Einbruch der Metas in die Aorta und deshalb vermutet man, dass eine Verlegung ins Hospiz gar nicht mehr nötig wird. @ Bibi, weißt DU was über diese Aussage ? Ist Aorta nicht das Gefäß, was zum Herzen geht ? Dann wäre das ja der I-Punkt ?
In jedem Fall sind das Gefühle für eine Tochter wie mich, die total irreal sind. Dieses wache Verhalten meiner Mutter und gleichzeitig der Arzt der Hiobsbotschaften bringt und Hospizanträge stellt und......
Ich hoffe eigentlich, dass es jetzt bald vorbei geht, weil es sich Mutti so sehr wünscht. Sie wollte nie auf Hilfe angewiesen sein und merken wie der Körper aufgibt. Und das ist es ja jetzt. Schlimm. Ich versuche auch krampfhaft diese jetzigen Bilder von einer in sich zusammengefallenen Mutter nicht zu behalten, sondern die wo Mama der Kapitän auf der Brücke war.
Jeden Tag eine neue Botschaft. Mal kann sie kaum am Telefon sprechen und mal begrüßt sie mich überschwänglich. Ich komm nicht klar und bin durcheinanderer als sie.
Ich kann aber auch nicht Auszeit nehmen. Ich werde weiterhin morgens aufstehen, ein- und ausatmen, auf Arbeit funktionieren, Mama besuchen, in Ohnmacht fallen, morgens aufstehen,......
Sorry, wenn ich Euch voll jammere, aber ich wünsche das Euch und Euren betroffenen Lieben nicht in dieser Weise.

Traurige Grüße
Didi
Mit Zitat antworten
  #824  
Alt 25.09.2008, 13:32
Benutzerbild von Bianca-Alexandra
Bianca-Alexandra Bianca-Alexandra ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 15.02.2008
Ort: Bonn
Beiträge: 1.497
Standard AW: Betroffene und Angehörige im Umgang miteinander

Liebe Didi,

ja. Die Aorta ist die Hohlvene zum Herzen. Gleiche ist bei meiner Mutter auch umschlossen.

So, und jetzt noch meine GANZ PERSÖNLICHE Meinung an Dich. Bitte vergiss nicht dass wir uns hier im Forum unterhalten. Dies hier ist der Bereich der BETROFFENEN in dem wir Gott sei Dank dennoch schreiben dürfen. Deshalb sollten wir auch ein bißchen Rücksicht nehmen, so finde ich. Und das praktiziere ich auch. Deswegen lasse ich manche Schilderung einfach aus und beschränke mich meist auf das positive und die sachlichen Inhalte.

Nimm es mir nicht übel, aber zumindest in meinem Thread möchte ich Dich bitten, zumindest ein bißchen sensibler mit dem Thema umzugehen. Denn hier schreiben auch einige erkrankte Mütter die unsere Zeilen lesen und das eventuell auf die Gedanken der eigenen Kinder übertragen.

Ich persönlich kann aus meiner Schilderung nur sagen, dass ich keinen der Momente vergessen möchte. Das ich meine Mutter nach wie vor als starke Frau sehe. Auch wenn sie es vielleicht nicht immer ist. Bewundernswert finde ich auch, dass Deine Mutter sich selbst jetzt darum sorgt, wie es Dir ergeht und ob sie noch in der Lage ist, Dir Geld zukommen zu lassen.

Ich habe lange überlegt wie ich es Dir schreiben soll, denn ich kenne ja auch einen Teil Deiner Vorgeschichte. Aber dennoch. Bitte achte auf das was Du hier in diesem Teil des Forums, speziell in meinem Thread der "BETROFFENE und ANGEHÖRIGE im Umgang miteinander" schreibst. Denn ich denke, diese Gedanken gehören nur in den Teil der Angehörigen.

Falls jetzt jemand mit mir schimpft ist das in Ordnung. Falls ich mich in mancherlei Wahrnehmung aus dem Fenster gelehnt habe auch. Aber ich empfinde nun mal so.
__________________
Liebe Grüße - Bibi
*********************
Dankbarkeit
ist die Erinnerung
des Herzens
Mit Zitat antworten
  #825  
Alt 25.09.2008, 13:43
Benutzerbild von Blume68
Blume68 Blume68 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 27.03.2008
Beiträge: 1.752
Standard AW: Betroffene und Angehörige im Umgang miteinander

Hi Bibi,

nö, glaube, schimpft keiner mit dir.

Didi - vielleicht schick ich dir noch ne PN, wenn ich´s schaffe. Einstweilen drück ich dich ganz lieb!

Blümchen
__________________
In uns allen findet sich die Quelle höchster Weisheit -
die Quelle der Liebe.
(Thich Nhat Hanh)
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 05:11 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55