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  #1  
Alt 30.07.2008, 22:47
Anke66 Anke66 ist offline
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Standard Spondylodese

Hallo!

Ich hatte im August 2006 meine Diagnose BK. Im Februar diesen Jahres wurden die ersten Knochenmetas festgestellt. Diese breiteten sich rasend schnell aus, so dass ich vor ca. 2 Monaten 2 OPs hatte, einmal eine Kyphoplastie in 3 Wirbeln und einmal wurde mir ein Wirbelsäulen-Fixateur von BWK 4/5 - 10/11 eingebaut. Ist zufällig jemand hier im Forum, der auch solche OPs hinter sich hat und mir ein paar Fragen dazu beantworten kann?

Wäre super!

Viele liebe Grüße

Anke
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  #2  
Alt 31.07.2008, 00:42
Christianchen Christianchen ist offline
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Standard AW: Spondylodese

Hallo Anke!

Ich bin ebenfalls an BK erkrankt, habe zwar keine Knochenmetas, bin aber gelernte Physiotherapeutin. Vielleicht kann ich dir bei deinen Fragen helfen?

Gruß Christiane
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  #3  
Alt 31.07.2008, 22:32
Anke66 Anke66 ist offline
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Standard AW: Spondylodese

Hallo Christiane!

Schön, dass Du Dich gemeldet hast.

Meine Fragen sind so in die Richtung, wie die OP vertragen wurde, wie lange noch Schmerzen da waren, oder ob jemand auch die Befürchtung (wie ich ) hat, dass die Wirbel, an denen die Schrauben festsitzen, auch "mürbe" werden könnten oder welche Matratze man jetzt sinnigerweise nehmen sollte usw.

Da weiß ich jetzt natürlich nicht, ob Du da was dazu sagen kannst. Wenn ja, würde ich mich sehr freuen.

Viele liebe Grüße

Anke
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  #4  
Alt 01.08.2008, 00:35
Christianchen Christianchen ist offline
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Standard AW: Spondylodese

Hallo Anke!

Wie weit sind denn die Metas ausgebreitet? Besteht Bruchgefahr, bzw eine Osteoporose?

Solange die Knochen noch halbwegs fest sind, brauchst du dir keine Sorgen zu machen, daß die Schrauben wegbrechen. Die Schrauben verhindern sogar, daß Scherkräfte oder andere falsche Bewegungen auf die Wirbel einwirken können.

Ich habe schon einige Menschen gesehen, die diese Wirbelversteifungen hinter sich haben. Es hatte aber immer andere (orthopädische) Gründe. Sie erholten sich alle recht schnell von der OP. Schmerzen waren zunächst natürlich vorhanden, sie verschwinden aber nach einigen Tagen, spätestens in 4-8 Wochen. Wie es sich bei Metas verhält, kann ich dir leider nicht sagen, damit habe ich keine Erfahrung.
Du mußt aber eines wissen: in dem Segment, wo 2 oder mehr Wirbel versteift wurden, ist Bewegung nicht mehr möglich. Da die Muskeln dort nicht mehr aktiv sind, kann es dort zu Verspannungen kommen, das Gefühl gleicht einem Muskelkater. Hier hilft dosierte Wärme - je nach Verträglichkeit. Von Massagen rate ich eher ab - wegen der Gefahr von Frakturen oder der Förderung eines Ödems in dem Bereich.

Du fragst auch nach einer Matratze. Sie soll eine feste, stabile Unterlage sein, in der man nicht durchhängt. Sie soll auch nicht knochenhart sein, sondern sich an deinen Rücken anpassen. Wenn du dich auf den Rücken legst, soll zwischen Lendenwirbeln und Matratze keine Luft sein. Wenn du auf der Seite liegst, ist die Wirbelsäule gerade und nicht nach unten gebogen.
Die Härte richtet sich nach deinem Gewicht. Als Faustregel sagt man: je schwerer man ist, umso härter darf/sollte sie sein. Kauf sie dir am besten nicht irgendwo, sondern in einem Fachgeschäft. Eine bestimmt Marke wie z.B. Schaumstoff-oder Latexmatratzen bevorzuge ich nicht. Alle haben ihre Vorteile.

Gibt es denn noch weitere Fragen? Ich versuche gern, noch mehr dazu zu schreiben.

Gruß Christiane
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  #5  
Alt 04.08.2008, 15:14
Anke66 Anke66 ist offline
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Standard AW: Spondylodese

Hallo Christiane,

vielen Dank für Deine Antwort. Was Du geschrieben hast, ist sehr informativ für mich.

Es bestand bei einem Wirbel akute Bruchgefahr. Und ein weiterer Wirbel war auch dabei, sich in diese Richtung zu entwickeln. Deshalb habe ich den Fixateur ja bekommen.

Die Schmerzen sind inzwischen so gut auszuhalten, dass ich nun wieder auf "normale" Schmerzmittel umgestiegen bin. Die OP ist nun 8 Wochen her und ich merke schon, wie es besser wird. Allerdings hat mir der Arzt im Krankenhaus gesagt, dass es bis zu einem Jahr dauern kann, bis wirklich alles verheilt ist.

Danke auch für die Matratzen-Infos. Ich gehe jetzt nämlich los, mir eine neue zu kaufen.

Herzliche Grüße

Anke
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  #6  
Alt 01.10.2008, 18:03
Benutzerbild von SonneMondSterne
SonneMondSterne SonneMondSterne ist offline
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Beiträge: 14
Ausrufezeichen AW: Spondylodese

Hallo,

ich habe eine dorso-ventrale Spondylodese mit autologer Spongiosa L5/S1 aus dem Beckenkamm hinter mir.

2 Vollnarkosen innerhalb einer Woche,

Gesamtoperationszeit cirka 8,5 Stunden.

@Christainchen
Zitat:
Ich habe schon einige Menschen gesehen, die diese Wirbelversteifungen hinter sich haben. Es hatte aber immer andere (orthopädische) Gründe. Sie erholten sich alle recht schnell von der OP. Schmerzen waren zunächst natürlich vorhanden, sie verschwinden aber nach einigen Tagen, spätestens in 4-8 Wochen.
Schmerzfrei in 4- 8 Wochen? Da kann ich nur lachen und dir empfehlen, dich selbst mal einem solchen Eingriff zu unterziehen!

@Anke 66

Bist du also "nur" von dorsal versteift?
Dh., deine Bandscheiben in den versteiften Segmenten sind noch drin?

Warst du in einem Wirbelsäulenzentrum?

Zitat:
Meine Fragen sind so in die Richtung, wie die OP vertragen wurde, wie lange noch Schmerzen da waren, oder ob jemand auch die Befürchtung (wie ich ) hat, dass die Wirbel, an denen die Schrauben festsitzen, auch "mürbe" werden könnten oder welche Matratze man jetzt sinnigerweise nehmen sollte usw.
1. Wie wurde die OP vertragen?

Die Verschraubung von hinten war die Hölle, Nervenwurzel überdehnt, Blase weg, Sensibilitätsausfälle in den Beinen.....
Nach der OP von vorne ging es mir trotz Bluttransfusion, Tachykardie und Fieber wesentlich besser.

2.Wie lange waren noch Schmerzen da?

Die Versteifung war Ende Dez. 05.
Schmerzen hab ich bis heute, Schmerzgedächtnis hat sich ausgeprägt, ich nehm Morphin und andere schöne Sachen..

Neben der überdehnten Wurzel haben sie Ärzte bei mir die Schrauben und Stangen nach eignen Aussagen zu fest gespannt....das Ergebnis: Schmerzen ohne Ende *frust

3. Mürbe werdende Wirbel?


In der Kinik, in der ich operiert wurde waren viele Patienten, die in mehreren Segmenten versteift waren und die diese Befürchtung auch hatten (obwohl sie keinen BK hatten).

Wenn dein Implantat aus Titan besteht, brauchst du dir weniger Sorgen zu machen.
Das billigere Stahl dagegen greift die Knochenstruktur an und sollte deshalb nach einiger Zeit wieder entfernt werden.

In der Klinik wurde mir von Mitpatienten empfohlen, auf alle Fälle vorbeugend 800 Calcium plus D einzunehmen.

Wenn sich das mit deinem BK verträgt, probier es doch aus.

4. Matratze?

Hmm...am besten Probeliegen und Latex vermeiden (zu weich).
Kannst du denn schlafen? Kommst du beim Anziehen und im Haushalt zurecht?

Ich weiß, LWS und BWS kann man nicht so ganz vergleichen, aber vielleicht hilft dir meine AW ja trotzdem ein wenig.

LG, SonneMondSTerne

Geändert von SonneMondSterne (01.10.2008 um 18:06 Uhr)
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  #7  
Alt 05.10.2008, 19:48
Anke66 Anke66 ist offline
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Standard AW: Spondylodese

Hallo SonneMondSterne,

vielen Dank für Deine Antwort. Ich bin froh, dass Du Dich als "Mitbetroffener" gemeldet hast. Allerdings kann ich inzwischen mit meinem Zustand sehr zufrieden sein.

Die OPs, die Du hattest, waren doch nochmal ein anderes Kaliber als bei mir.

Inzwischen bin ich im Rücken tatsächlich schmerzfrei. Ich kann zwar die Stäbe spüren, wenn ich die Rückenmuskeln anspanne; die Schrauben bemerke ich jedoch nicht. Ich hatte es zuletzt auch mit Morphin probiert. Da waren die Nebenwirkungen aber schlimmer als die Wirkung. Nachdem ich die Medikamente abgesetzt hatte, waren die Schmerzen im Rücken auch verschwunden. Seltsam, aber schön.

Ja, ich wurde zum Glück nur dorsal operiert. Und die Bandscheiben sind alle noch drin. Ich habe allerdings einige Knochenspenden eingebaut bekommen, wo der Knochen schon zu weit abgebaut war.

Nein, ich war in keinem eigentlichen Wirbelsäulen-Zentrum. Zwar wollte ich mich dort vorstellen, um eine Zweitmeinung zu hören, aber bis ich den Termin bekommen hätte, hätte es mir zu lange gedauert. In der Stadt, in der ich wohne, hat sich freundlicherweise wenige Wochen, bevor die OPs nötig wurden, ein WS-Spezialist niedergelassen. Er hat mich dann operiert und ich bin sehr, sehr zufrieden.

Meine Ängste, die belasteten Wirbel könnten sich auch abbauen, sind erstmal vorbei. Vergangene Woche wurde ein Knochenszinti gemacht und man konnte sehen, dass sich der Zustand der befallenen Wirbel bereits verbessert hatte, obwohl die Bestrahlung noch gar nicht so lange her ist.

Mein Implantat ist aus Titan. Mein Mann und ich machen uns immer einen Spaß daraus zu sagen, bei mir wäre das Titanimplantat das Teuerste an mir und bei meinem Mann die Platinspiralen im Gehirn. Calcium mit Vitamin D nehme ich sowieso schon, weil man das nehmen soll, wenn man Zometa bekommt.

Eine neue Matratze habe ich bereits. Und einen neuen Lattenrost. Jetzt kann ich wunderbar schlafen und morgens tut mir nichts weh.

Mit dem Haushalt habe ich so meine Probleme. Ich kann nur noch Dinge erledigen, bei denen ich mich nicht bücken muss. Das ginge zwar kurzzeitig, aber wenn ich z. B. die ganze Spülmaschine ausräume, muss ich das büßen. Dann tut mir für den Rest des Tages der Rücken weh. Staubsaugen ist noch schlimmer.

Anziehen geht einigermaßen. Schuhe binden ist schwierig, aber geht auch noch. Nur die Fußpflege muss ich jetzt machen lassen, denn wenn ich mich so stark beuge, ist das kritisch für die Rippen. Da habe ich mir bei so einer Aktion mal eine gebrochen und das muss echt nicht sein.

Deine Situation klingt aber ungleich dramatischer. Wie klappt denn bei Dir der Haushalt oder das Anziehen und was sonst noch so nötig ist?

Viele liebe Grüße

Anke
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