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  #1  
Alt 15.02.2006, 18:27
Widder1963 Widder1963 ist offline
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Standard Malignes Melanom und Mastopathie

Hallo und guten Tag,

dank einer guten Freundin habe ich dieses Forum gefunden und finde vielleicht hier Antworten, die ich schon lange suche. Seit dem Befund MM vor knapp 10 Jahren (Level IV) und unzähligen dysplastischen Nävi in den Folgejahren habe ich bds. eine auffällig mastopathische Brust bekommen. Da meine Gynäkologin damit überfordert scheint, frage ich Euch, ob der Zusammenhang Hautkrebs und Mastopahtie hier bekannt ist oder gar schon erlebt wurde.

Immer wieder taste ich Verhärtungen, werde zur Mammographie geschickt, 3x gab es operative Probeentnahmen mit "entartetem Drüsengewebe". Jetzt steht wieder eine Mammo an. Vor ein paar Jahren war mal eine Mastektomie im Gespräch - das knotige Drüsengewebe sollte (als Metastasenprophylaxe) entfernt und durch Silikon ersetzt werden. Ich war zu der Zeit Mitte 30 und nicht bereit zu diesem Schritt. Jetzt bin ich 42 und das Thema wurde wieder angesprochen.

"Prophylaktisch" die Brust entfernen? Es wäre ein schwerer Schritt, zu dem mir bisher der Mut fehlte. Aber die Ängste, die Knoten könnten auch bösartig sein oder werden, kommen immer wieder. Dieses jahrelange Bangen, dieses Hin und Her machen mir seit dem Befund das Leben schwer. Hat von Euch jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Vielleicht Hilfestellungen?

Danke Euch...

Heike
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  #2  
Alt 16.02.2006, 19:04
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Claudia Junold Claudia Junold ist offline
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Standard AW: Malignes Melanom und Mastopathie

Hallo Heike,
mein Rechner geht gleich für einige Zeit offline und so will ich Dir wenigstens schnell zumindest das schreiben, was ich dazu sagen kann..
Eine Bekannte von mir (um die 40) - allerdings ohne jeden Krebs - hatte auch ständig (gutartige) Zysten im Brustgewebe. Ihr wurde dringend zu einer Entfernung des Drüsengewebens geraten, weil die Gefahr der Entartung einer dieser Zysten angeblich abzusehen gewesen wäre. Nach langem hin und her hat sie sich zu dieser OP entschlossen und das Drüsengewebe beider Brüste gegen Silikonkissen austauschen lassen. Das war vor ca. 1 1/2 Jahren und bis jetzt geht es ihr supergut und sie ist froh, daß sie diesen Eingriff machen ließ.
Es wird nicht die Auskunft sein, auf die Du gehofft hast, aber vielleicht nützt sie Dir trotzdem ein bißchen.
Was mich noch interessieren würde ist, wie tief Dein MM war und ob Du eine Metaprophylaxe in irgend einer Form gemacht hast. Ich selbst hatte nämlich 4,7mm, CL V, gelte als High-Risk-Patientin und mache ganzheitliche Metaprophylaxe.

Liebe Grüße und alle Gute für Dich!

Claudia

P.S.Aufgrund einer Provider-Umstellung bin ich frühestens wieder morgen nachmittag online.
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  #3  
Alt 17.02.2006, 17:13
Widder1963 Widder1963 ist offline
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Standard AW: Malignes Melanom und Mastopathie

Hallo Claudia,

danke für Deine Zeilen. Zu Deinen Fragen: die Tumordicke war 9,7mm und da ich kaum Fett auf den Rippen habe (langes dünnes Elend ) gab es damals auch den Hinweis auf das hohe Risiko; zumal bei den OPs einiges schief gelaufen ist. Von Metaprophylaxe höre bzw. lese ich heute das erste Mal, es sei denn, dahinter verbirgt sich die komplette Umstellung von Lebens- und Ernährungsgewohnheiten. Damit habe ich mich natürlich beschäftigt und mache dies noch immer, nach besten Kräften.

Was mich verunsichert, sind die teils gegensätzlichen Aussagen von Experten und Betroffenen. So wurde mir, wie ich schon schrieb, vor ein paar Jahren die Mastektomie dringend ans Herz gelegt; so wie Deiner Freundin offensichtlich auch. Die Argumente waren ähnlich: hohes Gefahrenpotential, dass Zysten entarten bzw. Tumoren unentdeckt (da dichtes Gewebe) heranwachsen. Seit dem 1. Befund MM wurden mir noch über 50 dysplastische Naevi entfernt mit unterschiedlichen Malignitätsgraden. Sicher war diese relativ hohe Aktivität der Impuls für meine Gynäkologin, die Mastektomie zu empfehlen. Auf der anderen Seite raten mir Ärzte und Betroffene zu mehr Gelassenheit und Vertrauen mit dem Hinweis, dass das Entstehen eines Brustkrebses nach MM eher selten oder gar unwahrscheinlich sei.

Nun, die Entscheidung wird mir niemand abnehmen und ich werde sie bald treffen. Doch vorher wüsste ich gern noch was über Metaprophylaxe, wenn Du magst.

Danke noch mal und liebe Grüße

Heike
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  #4  
Alt 17.02.2006, 19:57
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Claudia Junold Claudia Junold ist offline
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Standard AW: Malignes Melanom und Mastopathie

Liebe Heike!

Ich bin ja völlig von den Socken!!!! Du hattest allen Ernstes ein MM von 9,7mm????? Das ist mit Abstand das dickste MM, von dem ich jemals gehört habe! Und bei dieser Dicke hattest Du "nur" CL IV? Wo um Gottes Willen hat man denn so dicke Haut? In welcher Klinik wurde Dir den dieses Mega-MM denn entfernt und was wurde weiter veranlaßt? Man kann Dich doch unmöglich nach dieser Diagnose einfach nach Hause geschickt haben? Wenn ich Dich richtig verstanden habe, meinst Du, Du hättest ein höheres Risiko, weil Du so dünn bist? Hmm, sorry, versteh ich nicht so ganz... Boahh, ich sitzte hier und über meinem edlen Haupt schwebt ein Heer von Fragezeichen!!!!
Metaprophylaxe kann man auf verschiedene Arten betreiben. Die Schulmedizin hat nur Interferon anzubieten. Das hat bei oft extremen Nebenwirkungen nur magere 8% aufschiebende Wirkung.
Ich habe mich damals für biologische, bzw. ganzheitliche Metaprophylaxe entschieden und zusammen mit Ärzten der GfbK (findest Du unter www.biokrebs.de) und vielen hier aus dem Forum einen "Therapieplan" Marke Eigenbau für mich erarbeitet. Der beinhaltet selbstverständlich gesunde Ernährung, aber auch viel Selen, Enzyme, Vitamine, Thymus, Mistel usw. und Hyperthermie. Wenn Du willst kannst Du Dir unter http://www.krebs-kompass.org/Forum/s...hlight=Stre%DF
oder
http://www.krebs-kompass.org/Forum/s...ght=Aufenthalt , aber auch im Threat "Malignes Melanom" in den alten Beiträgen eine Fülle von Infos holen. Außerdem gehört zu einer ganzheitlichen Metaprophylaxe auch immer ein intensiver Blick auf die Psyche. Ich meine, daß jeder mit der Diagnose "Krebs" - und besonders mit Hautkrebs, einen Grund hat, eine Psychotherapie zu machen. Auch Visualisieren (Dr. Simonton) gehört dazu.

Ich bin aber total begeistert, daß Du trotz dieses irrsinnig dicken MMs bis jetzt offenbar metafrei geblieben bist!!!! Das gibt auch mir Hoffung! Was mich andererseits aber schon verblüfft ist, wie Ärzte angesichts einer Diagnose von 9,7mm zu mehr Gelassenheit raten können????? Kann es sein, daß hier ein Risiko unterschätzt wird? Also, wie gesagt, ich freu mich tierisch, daß es endlich mal jemanden gibt, der ein dickeres MM hatte als ich und es über lange Zeit geschafft hat ohne Metas zu überleben! Es bringt ja auch überhaupt nix in Panik zu verfallen, dadurch macht man sicher nichts besser! Außerdem hast Du duch die lange metafreie Zeit ja eine ganz andere Ausgangsposition als die ersten Jahre nach Deiner Diagnose, trotzdem war Dein MM einfach ein Ausnahmeteil und Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste...
Ob Du wegen des MM ein größeres Risiko auf Brustkrebs hast, weiß ich nicht. Mir würde da eher eine Gefahr auf Metas im Brustgewebe dazu einfallen.
Tja, wie gesagt, wegen der evtl. Entfernung des Brustgewebes kann ich Dir leider keine Tipps geben. Trotzdem bin ich froh, daß Du hier geschrieben hast, weil Deine Geschichte zeigt, daß man auch mit der Diagnose eines extrem dicken MMs überleben kann!

Liebe Grüße
Claudia
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  #5  
Alt 17.02.2006, 23:39
Widder1963 Widder1963 ist offline
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Standard AW: Malignes Melanom und Mastopathie

Ja, liebe Claudia, das war im wahrsten Sinne des Wortes "ein dickes Ding". Es sass am Rücken und seine Entfernung war ein Zufallstreffer. Als ich wegen einer Allergie bei meiner Hautärztin war, machte die sich Sorgen um meine vielen Naevi auf dem Rücken. Sie hat sich gleich 3 rausgesucht, ambulant entfernt und in die Pathologie geschickt. Einer von ihnen war ein ziemlich dicker Naevus mit ein paar mm Dicke oberhalb der Hautoberfläche. Ich selbst konnte ihn gar nicht sehen, nur mit Hilfe eines Spiegels - für mich ein ganz normaler Leberfleck. Zwei Tage später kam der Anruf, dass ich für eíne Nachexzision in die Klinik sollte. Dort haben sie dann ein "tiefes Loch gegraben" und hoffentlich alle Zellen erwischt. In den nächsten Jahren wuchsen in den Narbenbereichen zwar dysplastische Rezidive, aber halt keine neuen Melanome und bis dato auch keine Metastasen. Ich gebe zu, dass ich damals ein wenig pokerte, als ich kurz nach der OP auf eigene Verantwortung die Klinik verliess. Aber die Diagnose hatte mich umgehauen und ich wollte nur weg. Bisher ist alles soweit gut gegangen, vielleicht hab ich einen richtig guten Schutzengel... Auf jeden Fall werde ich mich jetzt aber mal mit Therapiemethoden beschäftigen und im Forum und anderswo darüber lesen, damit ich im Falle eines Falles gerüstet bin. Und vielleicht finde ich dabei ja auch die Antwort auf die Frage, ob eine Mastektomie wirklich Sinn macht.

Dir ganz lieben Dank für Deine Hilfe!
Heike
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  #6  
Alt 17.02.2006, 23:53
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Claudia Junold Claudia Junold ist offline
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Standard AW: Malignes Melanom und Mastopathie

Liebe Heike,

Mann, das ist ja eine Geschichte!!! Ich kann trotzdem nicht so ganz verstehen, wie ein derart "dickes Ding" am Rücken nur CL IV sein kann. Aber egal, ich finde es sooooo toll, daß bei Dir bis jetzt nix nachgekommen ist - möge es auf ewig so bleiben!
Die Therapiemethoden beim metastasiertem MM sind sehr dürftig und oft leider wenig wirksam, deshalb ist es so wichtig präventiv zu tun, was nur irgend möglich ist! Nachdem Du schon 10 Jahre metafrei bist (ich wollte, ich könnte das auch schon von mir sagen...), hast Du gute Chancen es auch weiterhin zu bleiben. Allerdings ist eben nichts so tückisch wie ein MM und man kann einfach nicht vorsichtig genug sein!!!
Ich wünsch Dir von ganzem Herzen, daß es Dir weiterhin immer nur gut geht und Du wegen der Mastektomie zu einer guten Entscheidung findest!

Viele ganz liebe Grüße von

Claudia
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  #7  
Alt 17.02.2006, 23:59
Widder1963 Widder1963 ist offline
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Standard AW: Malignes Melanom und Mastopathie

danke Dir, Claudia... Dein Schlusssatz von Hilde Domin hat mich übrigens sehr angesprochen...

Dir auch alles nur erdenklich Gute!

Heike
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