Lipom oder Lipo-Sarkom ? Zuverlässig Diagnose mit Kernspintomographie ?

[EDu]

Hallo,

bei mir wurde heute ein Lipom am Oberschenkel diagnostiziert. Die Diagnose beruht auf einer Untersuchung im Kernspintomographen mit Kontrastmittel. Nächsten Montag soll das vermeintliche Lipom (ca. 8x5x2 cm) operativ entfernt werden.

Was mich stark verunsichert ist die Tatsache, dass Lipome ja eigentlich nur sehr langsam wachsen sollen. Bei mir ist das Ding aber scheinbar sehr schnell gewachsen. Zumindest bin ich ziemlich sicher das vor maximal 4 Monaten noch alles i.O. war. Das ist doch eigentlich ein Indiz für ein Lipo-Sarkom, oder ? Jetzt plagen mich auch nach dem Durchlesen diverser Forenbeiträge noch folgende Fragen:

1. wie zuverlässig ist die Diagnose mit Hilfe der Kernspintomographie ? Wer kennt jemand bei dem trotz Kernspintomographie ein Lipo-Sarkom mit einem Lipom "verwechselt" wurde ?

2. Muß ich vor der OP explizit eine histologische Untersuchung des entfernten Gewebes verlangen ? Kann prinzipiell jedes Labor zuverlässig ein Lipo-Sarkom erkennen ? Ich habe hier sehr viel über ein Institut in Jena gelesen. Soll ich darauf drängen, dass das Gewebe dort untersucht wird ?

Bitte gebt mir wenn möglich ein paar Tips, ob es auch in München Spezialisten für das Thema gibt.

Vielen Dank !

Gute Besserung und viel Glück allen Betroffenen
Enno

[anne20]

Hallo Enno,

ich bin in München in Behandlung.
Im Tumortherapiezentrum im Rechts der Isar sind schon einige Spezialisten, aber auch in Essen ist eine ausgezeichnete Klinik.

Die Histologie in München im Rechts der Isar soll recht gut sein, sie soll demnächst wohl Referenzlabor für Sarkome werden.
Ich habe dennoch auch eine Gewebeprobe nach Jena, zu Prof. Katenkamp schicken lassen, das ist nämlich der Sarkomspezialist in Deutschland.
Ich würde das an Deiner Stelle auf alle Fälle machen lassen, also eine Histologie und auch eine Zweitmeinung einholen.
Soweit ich weiß, kann man mit MRT keine Aussage darüber treffen ob Lipom oder nicht, bin mir aber nicht sicher.

Auf alle Fälle kann ich Dir nur aus eigener Erfahrung sagen, dass die Operateure bei Sarkomen schon erfahren sein müssen, da die Teile einfach recht heimtückisch sind.

Herzliche Grüße, und alles Gute für Dich

Anne

[Zoe]

Hallo Enno,
wirkliche 100%ige Sicherheit gibt es nur durch Biopsie bzw. OP. Aber es gibt daneben schon Kriterien für Lipome - die Annahme basiert normalerweise nicht nur auf der Kernspintaufnahme. (Immerhin wurde die gemacht, so selbstverständlich ist das nicht.) Lipome sind meist rund und lassen sich in der Regel leicht verschieben, d.h. hin und her bewegen, heißt es. Frage ist auch, wo Du in Behandlung bist, hast Du Deine Ängste schon dem Arzt/ den Ärzten gegenüber geäußert?
Mach Dich nicht jetzt schon verrückt, alles Gute, Zoe

[Toni 1902]

Hallo Enno,

tut mir leid, daß Du nun auch hier im Forum gelandet bist und Hilfe suchst,
die Gründe dafür sind ja, wie bei uns allen bekannt, nicht erfreulich..
Bin zwar kein Mediziner, aber
ich kann mich dem Beitrag von Anne nur anschließen und Dir raten, eine histologische Untersuchung machen zu lassen, um sicher zu gehen, was dahinter steckt.
... und Jena ist da eine TOP-Adresse.
Auf eine solche Untersuchung würde ich jedenfalls drängen, üblicherweise wird das aber sowieso gemacht.

Ich drücke Dir die Daumen, daß es nichts "böses" ist!

liebe Grüße
Toni

[Tina37]

Hallo,

Lipome lassen sich leicht verschieben, schrieb Anne ja schon, und du kannst sie leicht tasten. Ich würde mich ans Klinikum Großhadern wenden, die haben Erfahrung mit Sarkomen. Ich bin der Meinung, dass nur eine Gewebeuntersuchung wirklich zuverlässig aussagt, um was es sich handelt - aber das ist wie gesagt nur meine Meinung.

lg
Martina

[EDu]

Hallo,

erstmal vielen Dank für die Antworten. Laut meinem Hausarzt wird auf jeden Fall eine histologische Untersuchung gemacht. Ansonsten hat er mir den Rat gegeben mich nicht verrückt machen zu lassen. Da besteht allerdings auch keine große Gefahr. Den ersten Schreck habe ich eigentlich sehr schnell verdaut. Aber ich will natürlich auch nichts falsch machen. Meinen Schwiegervater mit Leukämie hat man auch erst nach ausgiebigen Untersuchungen als "Hypochonder" eingestuft. Wenn er nicht so hartnäckig gewesen wäre, würde er wahrscheinlich heute nicht mehr leben. Das hat mir gezeigt, dass "gut informiert sein" und eine gewisse Vorsicht sicherlich nichts schaden.

Also werde ich mich halt noch die paar Tage gedulden müssen. Morgen habe ich erstmal meinen Termin für die OP-Vorbereitung. Da werde ich das Thema nochmal ansprechen. Was gibt es denn noch zur Diakonie in der Maxvorstadt zu sagen ? Vielen Dank !

Gruss Enno