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Alt 22.04.2004, 16:00
Tina NRW Tina NRW ist offline
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Standard CT - Computer-Tomographie

COMPUTERTOMOGRAPHIE (CT)

Die Comutertomographie hat in der Behandlung von Krebspatienten eine wichtige Rolle übernommen. Mit diesem röntgendiagnostischem Verfahren werden Schnittbilder in Schichten oder Scheiben aus dem Körperinneren angefertigt, die gegenüber einer normalen Röntgenuntersuchung wesentlich mehr Informationen erhalten. Im Grunde wäre die richtige Bezeichnung Röntgen-Computertomographie, denn es handelt sich hier um eine computergestützte Röntgenuntersuchung.

Entwickler der CT sind der amerikanische Physiker A. M. Cormack und der britische Ingenieur G. N. Hounsfield. Sie erhielten im Jahre 1972 für diese Entwicklung den Nobelpreis der Medizin.
Inzwischen wurden die Geräte auch technisch rasch weiterentwickelt. Vor allem die Bildqualität und die Aufnahmezeit haben sich deutlich verbessert.

Was passiert bei einer Computertomographie?
In der Röntgenröhre und durch Blenden wird ein feiner Röntgenstrahl (Fächerstrahl) erzeugt. Man macht sich dabei die verschiedenartige Durchlässigkeit der unterschiedlichen Körpergewebe zu Nutze. Ein dichtes Gewebe lässt Strahlen schlechter durch und so ist eine Unterscheidung von Luft, Wasseransammlung, Körper- und Weichgewebe in verschiedenen Grautönen möglich

Wann und wofür eignet sich ein CT?

- Skelett-CT:Bandscheiben Vorfälle, Osteoporose, degenerative Veränderungen, Knochenbrüche
- Kopf-CT, kraniale-Computer-Tomographie (CCT) : Erweiterung von Blutgefässen, Schlaganfal (Apoplexie), Suche nach Schädelbruch, Gehirntumor, Gehirnödem (Schwellung durch Wasseransammlung), Verdacht auf Blutungen , Blutgefässerweiterung, degenerative oder altersbedingte Veränderungen.
- Ganzkörper-CT: Veränderung an inneren Organen (Leber, Milz, Niere, Bauchspeicheldrüse), Suche und Verlaufskontrolle bei Tumorerkrankungen, Eieteransammlung (Abszess) oder Flüssigkeits-Ansammlungen (Zysten, Ascites) im Brust- oder Bauchraum.
- Herz-CT: Dreidimensionale Darstellung der Herzkrankz-Gefäße und deren Veränderungen mittels Spiral-CT zur Suche nach Ablagerungen, Verkalkungen (z.B. bei einer beginnenden Arteriosklerose)

Worauf muß ich vor der Untersuchung achten?
Bei Abdomenuntersuchungen (Bauchraum) sollte man den Tag vor der CT nichts essen, was blähen kann. Zwei Stunden vor der Untersuchung nüchtern sein, nichts mehr essen und trinken.
Häufig bekommt man (insbesondere bei Untersuchungen des Abdomen) ein Kontrastmittel zu trinken, etwa 1 Stunde vorher, bei Beckenaufnahmen ca. 2 Stunden vorher. Bei der Untersuchung selber wird ein Kontrastmittel intravenös verabreicht. Etwaige bestehende Allergien oder andere Gründe, die gegen eine Kontrastmittelgabe sprechen, werden vor der Untersuchung per Fragebogen abgeklärt. Zu Risikofaktoren gegen eine Kontrastmittelgabe sprechen z.B. eine schlechte Nierenfunktion (Niereninsuffizienz), Allergieneigungen, eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) oder wenn Verdacht einer bösartigen Schilddrüsenerkrankung besteht. In solchen Fällen sollte auf Kontrastmittel verzichtet oder nur unter Vorsichtsmaßnahmen angewandt weden
Häufig empfinden Patienten bei der intravenösen Kontrastmittelgabe ein starkes Wärmegefühl, daß durch den Körper strömt und spüren einen leicht metallischen Geschmack im Mund. Beim Kontrastmittel handelt es sich meist um eine jodhaltige Lösung, die die meisten Patienten gut vertragen und die schon nach kurzer Zeit über die Nieren ausgeschieden werden.

Wie läuft die Untersuchung ab?
Das CT-Gerät ist wie ein großer Ring. In der Mitte befindet sich eine Öffnung, in die der Patient auf einer Liege geschoben wird. Über eine Gegensprechanlage hält der Arzt Kontakt zum Patienten und gibt ihm ggf. Atemanweisungen. Die Untersuchung selber dauert in der Regel nur wenige Minuten bis zu 30 Minuten, je nach Fragestellung des zu untersuchenden Gebietes. Der Tisch, auf dem der Patient liegt, bewegt sich während der Untersuchung langsam durch die Öffnung des CT-Gerätes. Die Röntgenröhre dreht sich fortlaufend um den Patienten und macht eine Serie von Schnittbildern in der vorgegebenen Achse und Untersuchungsgebiet.
Moderne Spiral-Computer-Tomographen schaffen auch große Körperregionen in wenigen Sekunden aufzunehmen. Noch schnellere Untersuchungen sind mit dem weiterentwickelten Mehrzeilen-Spiral-CT möglich, da hierbei mehrere Detektorenreihen (4-16) nebeneinander erfasst werden, dies kann aber nur mit Kontrastmittelgabe durchgeführt werden. Die CT ist eine schmerzfreie Untersuchung. Gelegentlich kann es zu Überempfindlichkeitserscheinungen gegen das Kontrastmittel kommen , die sich z.B. als Schwindel, Übelkeit, Niesreiz oder Kopfschmerzen äußern. In diesem Fall informiert man sofort das betreuende Personal.

Wie hoch ist die Strahenbelastung bei einer CT?
Die Strahlendosis ist natürlich davon abhängig, was untersucht wird und in welcher Anzahl und Schichtdicke die Aufnahmen gemacht werden Auch ist die Strahlenempfindlichkeit der einzelnen Gewebe im Körper unterschiedlich. Das Bundesamt für Strahlenschutz gab eine Schrift heraus (http://www.bfs.de/bfs/druck/strahlenthemen/roentgen.pdf ) wo einige Mittelwerte der effektiven Äquivalentdosis bei CT-Untersuchungen genannt sind. Angaben in Millisievert:
- CT Schädel 3
- CT Wirbelsäule 7
- CT Brustkorb 10
- CT Bauchraum 20

Im Allgemeinen ist die Strahlenbelastung bei einem CT höher als bei einer normalen Röntgenuntersuchung. Meist jedoch überwiegt der diagnostische Nutzen das Strahlenrisiko. Als Patient sollte man dennoch mit dem Arzt vorher über die Notwendigkeit der Untersuchung sprechen, schon allein um unnötige Doppeluntersuchungen zu vermeiden.

Welche alternativen Untersuchungsmethoden gibt es?
- bei Knochenerkrankungen das klassische Röntgen
- bei Weichteilerkrankungen (Organe, Knorpel, Muskeln, Gehirn) die Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT) auch Kernspin genannt oder auch die Ultraschalluntersuchung (Sonographie)
- bei Herz- und Gefäßerkrankungen eine Herzkattheter-Untersuchung oder Angiographie

Welche Untersuchung noch in Frage kommt und ggf. eine bessere Diagnostik ermöglicht, hängt insbesondere von der zu klärenden Fragestellung und der zu untersuchenden Körperregion ab. Hier muß individuell entschieden werden
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  #2  
Alt 22.05.2004, 19:12
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard CT - Verbesserte Diagnostik

Verbesserte Diagnostik trotz weniger Strahlen
WIESBADEN: Neue Entwicklungen in der Computertomographie (CT) oder Mammographie sowie winzige Medikamentenkapseln, die in Zukunft per Magnetfeld etwa gezielt in Tumoren gelenkt werden können: Das sind Schwerpunkte und Highlights auf dem 85. Deutschen Röntgenkongreß, der heute (21.05.04)in Wiesbaden startet.

http://search.aerztezeitung.de/docs/.../medizin/krebs

Gruß
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Jutta
KK-Moderatorin
Darmkrebs, Hinterbliebene & Angehörige
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  #3  
Alt 22.05.2004, 19:13
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard CT - Computer-Tomographie

habe deinen Beitrag gelesen - gute Information.

Bezüglich der digitalen Mamographie habe ich das Glück,
dass dies bei mir schon so gemacht wird.

Alles Gute für dich Jutta
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