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  #1  
Alt 12.09.2016, 12:15
Erzsi Erzsi ist offline
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Beiträge: 159
Standard Kaum Nebenwirkungen

Hallo!

Ich muss jetzt einmal in die Runde fragen - bitte nur die Frage nicht falsch verstehen.
Bei mir wurde im Juli ein triple-negatives Mammakarzinom diagnostiziert. Am 24.08. hatte ich die erste Chemo - Epirubicin und Cyclophosphamid. Natürlich war ich unglaublich nervös, habe vorher schlecht geschlafen und war total fertig. Man hat mir auch gesagt, dass es mir an den ersten beiden Tagen nach der Chemo noch gut gehen wird - ich habe jeweils Emend und Cortison bekommen.
Was mich so stutzig macht: die Nebenwirkungen halten sich in Grenzen. Die Haare sind ausgefallen. Letzten Donnerstag habe ich die Reste abrasiert. Zwei Tage war ich todmüde und zu nichts zu gebrauchen. Die Schleimhäute sind trocken, das Geschmacksempfinden hat sich geändert. Und ein paar Tage habe ich mich so komisch unwohl gefühlt. Mit Ausnahme eines Tages starker Knochenschmerzen von Neulasta hatte ich aber Gott sei Dank bislang keine Schmerzen, keine Übelkeit, keinen Durchfall.

Jetzt freue ich mich natürlich, habe aber auch Angst, dass ich das jetzt alles viel zu locker nehme und dann irgendwann die Nebenwirkungen voll zuschlagen!

Bitte die Anfrage nicht falsch verstehen - ich bin weit davon entfernt, zu behaupten, eine Chemo sei ein Spaziergang. Ich habe auch bei Freundinnen Nebenwirkungen gesehen - ich weiß, dass die alles andere als harmlos sind. Aber gibt es das, dass manche Menschen eine Chemotherapie halbwegs gut vertragen? Oder ist das nur Anfangs so, weil man noch halbwegs "gesund" ist. Meine Ärztin meinte, dass ich aufgrund meines Alters (ich bin 40) und meines guten Gesundheitszustandes gute Chancen habe, die Chemo halbwegs gut zu vertragen.

Danke für Eure Hilfe

Erszi
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  #2  
Alt 12.09.2016, 18:34
Katzenmama6 Katzenmama6 ist offline
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Standard AW: Kaum Nebenwirkungen

Hallo Erszi,

herzlich willkommen in der Runde der BK-Damen, leider ist der Anlass ja kein schöner.
Um so erfreulicher für dich, dass du die erste Chemo Runde so gut überstanden hast.

Und ja das gibt es, dass manche Menschen eine Chemotherapie halbwegs gut vertragen, denn jeder Patient reagiert individuell auf die Medikamente.

Meine Behandlung war bereits 2007 und heute 9 Jahre später, bin ich immer noch krebsfrei und ich hoffe natürlich, dass bleibt auch so.
Bei meiner Chemo (6xTAC) hielten sich die Nebenwirkungen auch im Rahmen.
Mittwochs hatte ich immer die Chemo, ging die beiden anschl. Tage in die Arbeit, was gut klappte, am Wochenende kämpfte ich dann gegen die Schlappheit und montags dann wieder ins Büro. Es war mir kein einziges Mal übel, hatte keine Schmerzen und das Taubheitsgefühl in den Händen und Füßen hielt sich auch in Grenzen.
Beim ersten Mal hatte ich lediglich größere Probleme mit der Mund- und Rachenschleimhaut. Bekam dann aber ein Medikament, welches ich bei den nächsten Zyklen einnahm und auch das bekamen wir gut in den Griff.
Nur mit der Esserei und Trinkerei hatte ich so meine Schwierigkeiten, es schmeckte halt nichts mehr. Manchmal ernährte ich mich wochenlang nur von Buttermilch und Brezen. Das kostete mich zwar etliche Kilos, denen ich aber nicht nachtrauere, denn mit diesen war ich sowieso reichlich versorgt.

Und scheue dich nicht, falls bei einem der nächsten Zyklen doch das eine oder andere Problem auftauchen sollte, führzeitig deine Onkologin zu informieren, damit mit zusätzlichen Begleitmedikamenten dagegen angegangen werden kann.
Und im Chemo Thread findest du ganz tolle Mädls, die dir mit Rat und Tat, so manchen Tipp geben können.

In diesem Sinne wünsche ich dir weiterhin einen guten Behandlungsverlauf und zeige dem Mistk.... , wo der Bartel den Most holt.

Alles Gute
Katzenmanma6
__________________
Optimismus ist die Fähigkeit,
den blauen Himmel hinter düsteren Wolken zu ahnen.
(Madeleine Robinson)
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  #3  
Alt 13.09.2016, 00:53
Benutzerbild von wkzebra
wkzebra wkzebra ist offline
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Beiträge: 750
Standard AW: Kaum Nebenwirkungen

Erzsi, ich habe die Chemo (4*EC und 12*Pacli) prima vertragen und weiter in Vollzeit gearbeitet.
Die Nebenwirkungen waren nur lästig, aber nicht wirklich belastend.
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  #4  
Alt 13.09.2016, 22:55
Erzsi Erzsi ist offline
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Beiträge: 159
Standard AW: Kaum Nebenwirkungen

@Katzenmama6 und wkzebra: Vielen Dank für Eure Antworten! Das beruhigt mich ein wenig vor der zweiten Chemo morgen!
Liebe Grüße
Erzsi
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  #5  
Alt 21.09.2016, 21:31
Erzsi Erzsi ist offline
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Beiträge: 159
Standard Engegefühl in der Speiseröhre

Ich habe letzte Woche die zweite Chemo hinter mich gebracht. (Halbzeit für den ersten Durchgang ) Montag habe ich meinen Porta Cuth bekommen- noch tut die Schulter weh und der Arm ist bewegungsunfähig. Aber das vergeht!

Allerdings habe ich seit ein paar Tagen ein komisches Engegefühl in der Speiseröhre- so als hätte ich einen zu großen Bissen gegessen, der jetzt feststeckt. Trinken hilft nicht, nur essen. Deshalb sitze ich jetzt den ganzen Tag herum und esse, esse, esse.
Kennt noch jemand dieses Gefühl? Irgendwie ist es unangenehm. Vielleicht hat ja jemand einen Tipp, was ich dagegen tun kann. (Außer essen)

Danke
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  #6  
Alt 22.09.2016, 12:23
Benutzerbild von eos
eos eos ist offline
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Beiträge: 105
Standard AW: Engegefühl in der Speiseröhre

Hallo Erzsi,

ja, ich kenne das Gefühl, denn ich hatte dieses Problem auch über einen längeren Zeitraum hinweg. Die Schulmedizin umschreibt das Problem offenbar mit dem Begriff 'Globusgefühl' und vermutet dahinter verschiedenste mögliche Ursachen.

Bei mir jedenfalls war es so, daß trotz dieser unangenehmen Beschwerden seitens der Ärzte kein wirklicher Befund festgestellt werden konnte. Die Ratlosigkeit der Ärzte war gängige Praxis.

In meinem Fall kann ich sagen, daß nichts was ich versuchte, den Anschein machte, irgendeine Linderung zu bringen. Es blieb mir nichts weiter übrig, als es hinzunehmen und eine Besserung abzuwarten. Und sie kam. Aber es dauerte doch relativ lange. Rückblickend waren es wohl ca. 2 - 3 Jahre, bis Linderung eintrat. Heute habe ich diese Beschwerden jedenfalls nicht mehr.

Was bei mir etwas geholfen hatte, war, nach Möglichkeit den Hals gut zu überstrecken. Bei gesenktem Kopf waren die Beschwerden jedenfalls viel stärker. Soviel vielleicht als kleiner Tipp an Dich.

Gute Besserung,
eos
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  #7  
Alt 22.09.2016, 22:49
Elisabethh.1900 Elisabethh.1900 ist offline
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Beiträge: 2.238
Standard AW: Engegefühl in der Speiseröhre

Hallo Erzsi,
du schriebst )
Zitat:
Montag habe ich meinen Porta Cuth bekommen
es wäre günstig, wenn die Ärzte nochmal die Lage des Ports überprüfen könnten, dies ist sicherer.

Elisabethh.
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  #8  
Alt 25.09.2016, 10:02
Ines11 Ines11 ist offline
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Beiträge: 42
Standard AW: Engegefühl in der Speiseröhre

Guten Morgen
Bitte sprech nochmal bei deinem Onkologen vor.
Unser Onkologe nannte uns Speiseröhren Entzündungen als häufige Nebenwirkung.
Mein Lebensgefährte klagte auch tagelang über solche Symptome und bekam immer stärkere Halsbeschwerden und starke Kopfschmerzen.
Es stellte sich dann heraus das sein Port noch oben geklappt sei.
In einen kurzem lokalen Eingriff wurde der Port mittels Leistenkatheter wieder richtig gezogen/gebogen werden.
Man Partner stand zu dem Zeitpunkt aber schon ganz knapp vor der Hirn Trombose!
Also lieber einmal mehr zum Arzt gehen und es abklären lassen
Lg und alles Gute!!!
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  #9  
Alt 27.09.2016, 09:31
Erzsi Erzsi ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 02.09.2016
Beiträge: 159
Standard AW: Engegefühl in der Speiseröhre

Vielen Dank für Eure Antworten!
Ich habe nochmals mit der Ärztin gesprochen. Sie meinte, dass wahrscheinlich die Schleimhaut in der Speiseröhre angegriffen ist und das Gefühl davon kommt. Mittlerweile ist es auch besser geworden - ich muss mich wohl darauf einstellen, dass dieses unangenehme Gefühl immer wieder kommt.
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  #10  
Alt 17.10.2016, 23:15
Erzsi Erzsi ist offline
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Beiträge: 159
Standard Angst vor Taxol

Ich habe nächste Woche meinen ersten Teil der Chemo (4 mal
E/C) hinter mir. Bislang habe ich die chemo recht gut vertragen- ich bin müde, entsetzlich vergesslich. Die Haut ist trocken, die Schleimhäute auch (insbesondere in der Nase). Ein paar Tage hatte ich entsetzliche Akne. Die Haare sind weg. Mein Geschmackssmpfinden hat sich verändert und ich bin extrem geruchsempfindlich. Aber mir war nur ein paar mal übel. Ich habe sogar 2 Kilo zugenommen. Die Knochenschmerzen von Neulasta haben sich in Grenzen gehalten.
Danach ist jetzt 12 mal Taxol geplant. Und ich habe entsetzliche Angst, dass jetzt die schlimme Zeit losgeht. Ich habe Angst vor den Nebenwirkungen. Ich habe Angst, dass ich das einfach nicht schaffe- jede Woche zur chemo. Eine Freundin, deren Mutter gerade diese Therapie bekommt, hat mich auch gewarnt, dass ihrer Mutter irgendwann die Kraft ausgegangen ist. Ich versuche dann, mir zu sagen, dass ich erst 40 und relativ fit bin. Ihre Mutter ist über 70.
aber trotzdem habe ich entsetzliche Angst vor Taxol- 12 Wochen, einmal wöchentlich...
Wie sind Eure Erfahrungen?
Danke
Erzsi
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Stichworte
chemotherapie, nebenwirkung, nebenwirkungen, speiseröhre, taxol, wohlbefinden


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