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#1
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AW: Fühle mich so müde, hilflos und allein
hallo zetchen
mir tut es leid dass deine mutter so krank ist! das ist immer schwierig und macht angst und sorgen. allerdings macht es auch (oft) andere probleme überdeutlich weil man sie nicht mehr so gut wegpacken kann. die symptome die du schilderst, die du auch als vor der erkrankung deiner mutter bereits bestehend, schilderst deuten darauf hin dass du umgehend ärztlich therapeutischen rat benötigst. erster anlaufpunkt wäre, einen psychiater aufzusuchen und eine umfassende diagnose machen zu lassen, welche art der erkrankung du hast. deine symptome, die bereits vor der erkrankung deiner mom da waren, solltest du so schildern wie hier auch. ev. kann dir zuznächst mit medis als erste hilfe etwas *luft* verschafft werden...und der arzt kann auch genau gucken, welche form von therapeutischem angebot für dich das richtige ist. therapie ist nicht gleich therapie, da muss schon therapie zur diagnose passen. ich denke als erwachsene junge frau solltest du das schon hinbekommen, da anzurufen und einen termin zu machen. bitte ggf deinen vater um untersütztung dabei. niemand kann etwas dafür, wenn er eine seelische erkrankung hat, aber jeder ist verantwortlich sich dann auch behandeln zu lassen....antriebslosigkeit hin oder her. das was du schilderst wird sich nicht von selbst auflösen,m selbst dann nicht, wenn es, was ich dir sehr wünsche deiner mom wieder besser gehen wird. sorry, wenn ich so deutliche worte schreibe, aber abwarten macht alles schlimmer..solche seelischen erkrankungen entwickeln i.d regel irgendwann eine eifendynamik und der *ausstieg* richtung arztbesuch wird nur noch schwieriger! also, nur mut, vielleicht kann dir dein hausarzt einen guten psychiater/in nennen. alles gute für euch!!! mahanuala
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once you have tasted filght,
you will walk the earth with your eyes turned skyward for there you have been and there you want to return leonardo da vinci |
#2
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AW: Fühle mich so müde, hilflos und allein
Hallo mahanuala,
ja, ich bin mir durchaus bewusst, dass ich auch so schon vorher Probleme hatte, aber sie kamen nie so zum Tragen, weil meine Mutter ja für mich da war. Als ich das erste Mal mit Panikattacken Probleme bekam hatte sie mir gesagt, sie besorgt mir einen Termin bei einem Psychologen oder Psychiater - irgendeine Art von Therapeut eben... aber sie hat es nie gemacht und ich frage mich bis heute, wie man sowas 'vergessen' kann. (Das hat sie mir nämlich gesagt.) Zitat:
Das gleiche gilt auch für das Reden mit anderen, fremden Leuten, z. B. in der Metzgerei oder sowas. Mein Vater hat mich vor kurzem (als meine Mutter bereits im KH war) schon gefragt, 'was ich denn bitte machen will, wenn er und meine Mutter nicht mehr da sind' - darüber will ich doch jetzt überhaupt nicht nachdenken. Ich fand es ziemlich taktlos mich das unter den momentan Umständen zu fragen, aber ich weiß er meint es wohl nur gut und will mich dazu bringen mal selbst was zu tun. Aber so einfach funktioniert es dann doch nicht.
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liebe Grüße, Zetchen "Wir verstehen den Tod das erste Mal, wenn er seine Hand auf eine geliebte Person legt." - Madame de Stael Ich hab dich lieb, Mama *26.07.1961 - † 30.03.2011 So tapfer gekämpft... und doch verloren... |
#3
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AW: Fühle mich so müde, hilflos und allein
Hallo Zetchen,
erst einmal möchte ich dir sagen, dass es mir unendlich leid tut, dass deine Ma krank ist. Meine Ma ist auch krank und obwohl sie (und ich) einiges älter sind, tut es trotzdem unglaublich weh und ich weiß jetzt schon nicht, wie ich es ertragen soll, ohne sie zu leben. Ich habe schon früher bei dir gelesen, und es hat sich in mir immer etwas gewehrt, dir zu schreiben. Das lag zum einen daran, dass deine "Schreibe" wesentlich älter klingt, (ich vermute, du bist +/- 20 Jahre jung), als sie sein sollte, denn du erklärst dich und deine Situation sehr analytisch in deiner ersten Vorstellung. Das klang wie ein älterer Mensch, der einen jüngeren beschreibt und mit einer ungewollten Distanz. Das hat mich sehr skeptisch gemacht, ob hier nicht vielleicht jemand ein Rollenspiel spielt. Mittlerweile habe ich mehr gelesen und der Eindruck hat sich etwas zerstreut, deshalb schreibe ich dir jetzt auch. Vorab möchte ich sagen: sei bitte nicht böse! Ich will dich nicht angreifen oder schlecht machen, schon gar nicht in so einer schweren Situation! Ich hoffe, dass du das als positive Kritik annehmen kannst, was nun mein Eindruck ist. Also, zuerst möchte ich meinen Hut vor deinem Vater ziehen, dass er so deutliche Worte gefunden hat! Er hat ganz recht: du musst dir überlegen, was du tun willst, wenn deine Eltern nicht mehr sind! Jetzt, da deine Mutter so krank ist, ist dieser Gedanke mehr als nur ein "Was wäre wenn.."-Spiel! Aber auch ohne den Krebs kann jeder Mensch jeder Zeit irgendwo vors Auto laufen. Deshalb ist es wichtig, die Verantwortung für sich selbst zu übernehmen. Du möchtest doch auch als Erwachsene ernst genommen und respektiert werden. Da gehört auch die Kehrseite dazu: Verantwortung für sich zu übernehmen, Stück für Stück. Das macht das Erwachsen werden aus. In vielen Deiner Zeilen beschreibst du selbst deine Passivität und Antriebslosigkeit und anstatt diese zu ändern, erwartest du, dass deine Eltern das tun. Liebe Zetchen: deine Ma ist totkrank! Du kannst ihr doch damit helfen, ihre eine Sorge, nämlich die Sorge um dich, zu nehmen, in dem du dir Hilfe holst! Und wenn du nicht Telefonieren magst: dann überwinde das! Oder maile!! Du musst es einfach wollen!!! Und den Eindruck habe ich nicht! Ich weiß, was Zwangserkrankung und Phobien bedeuten und ich weiß auch, dass es nur einen Weg gibt, aus ihnen herauszukommen: es zu wollen!! Und das sehe ich bei dir nicht! Du fragst dich, wie deine Ma das "vergessen" konnte, ich frage mich, wieso du ihr die Verantwortung gibst, es zu tun? Du bist erwachsen! Angst hin oder her, man kann sie nur bezwingen, wenn man es versucht!! Und glaube mir, ich habe das schon hinter mir! Es geht! Und danach fühlt man sich einfach doppelt so groß und stark und denkt, die Welt könne man erobern! Bring dich selber nicht um dieses großartige Erfolgserlebnis! Es muss unglaublich schwer für deine Ma sein, nicht kommunizieren zu können. Ich hatte vor zwei Jahren eine Gehirninfektion bei der das Sprachzentrum angegriffen war. Statt "Stuhl" sagte ich "Fisch" usw. Diese Hilflosigkeit, seinen Mitmenschen nichts mitteilen zu können, das macht einen wütend und ist unglaublich frustrierend! Deshalb kann ich deine Ma so gut verstehen! Habt Ihr denn mal nach Lösungen gesucht? Es gibt doch Lernspiele, bei denen einzelne Wörter oder Buchstaben oder Silben auf Karten gedruckt sind, sodass sie auf diese Weise die Wörter bilden könnte, die sie sagen will. Zur Not kann man das auch selber machen oder ein Notebook mitnehmen, und sie kann, wenn ihr das Notebook haltet, auf die Buchstaben drücken. Euch fällt doch bestimmt eine Möglichkeit ein! Dann kann deine Ma auch erzählen, was sie bewegt und muss nicht nur zuhören. Es muss so unglaublich schwer für sie sein, totkrank zu sein und sich dann anzuhören, wie schlecht es ihrer Tochter geht. Versetze dich doch bitte ein bisschen in ihre Lage! Liebe Grüße und Euch alles Gute! Ich meine das wirklich nicht böse und ich hoffe, das liest du auch aus meinen Zeilen.
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_________________________ Ich habe mit Hilfe der Menschen im Krebsforum meine Mutter 2010-2011 bei ihrer Lungenkrebserkrankung (Adenokarzinom) begleitet. Sie starb Weihnachten 2011. Danke an alle, die mir geholfen haben. Und alles Liebe für alle, die den Kampf gegen Krebs bestreiten. |
#4
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AW: Fühle mich so müde, hilflos und allein
Hallo undine,
Zitat:
Ich weiß nicht woran es liegt, vielleicht ist das einfach mein Schreibstil. Ich habe mir noch nie wirklich darüber Gedanken gemacht, ob er vielleicht seltsam auf andere Leute wirken könnte... Tut mir Leid, dass ich da für etwas Verwirrung bei dir gesorgt habe. Zitat:
Ja ich weiß, dass mein Vater recht hat, aber ich finde es gerade in der momentan Situation etwas... blöde. Ich mag auch gar nicht darüber nachdenken, dass ich meine Eltern mal verlieren könnte. Beim Thema 'Tod' baut sich bei mir so eine mentale Blockade auf und es geht gar nichts mehr. Es ist fast schon etwas wie ein Tabu. Ich weiß, es wird passieren, aber ich will nicht darüber nachdenken, weil ich Angst davor habe. Ich habe nicht vor dem Sterben Angst, aber vor dem Tod. Ich versuche ja schon etwas selbstständiger zu werden, muss es auch nun, da meine Mutter ja nicht zu Hause ist und ich einige Dinge erledigen muss, die sie sonst gemacht hat, als sie noch fit war. Aber meine Probleme mit Selbstbewusstsein und Angst vor sozialen Situation machen mir immer wieder einen Strich durch die Rechnung. In meinen Gedanken kann die Situation so gut ablaufen, aber sobald es dann Realität ist geht nichts mehr... Mir ist auch die Belastung für meine Mutter bewusst, aber ich kann irgendwie nichts daran ändern. Meine Angst um sie treibt mich immer wieder den Tränen nahe, momentan hab ich sogar Angst, dass sie ihren eigenen 50. Geburtstag im Juli nicht mehr miterleben wird und es macht mich wahnsinnig und so wütend, dass innerhalb von drei Monaten alles den Bach runter ging. Meine Mutter weiß eigentlich nur, dass ich schlecht schlafe und immer wieder weine und Angst habe - mehr hab ich ihr nicht erzählt, aber ich denke sie merkt, dass da noch mehr ist Ich verlange ja nicht von meinen Eltern, dass sie jetzt sofort was machen, vielleicht hätte das schon früher passieren sollen, aber jetzt ist definitiv nicht die Zeit dafür sowas von ihnen zu verlangen. Zitat:
Zitat:
Ich habe schon darüber nachgedacht vielleicht sämtliche Buchstaben mal mehrfach aufzuschreiben in großer Druckschrift und auszuschneiden, damit man sie zu einem Wort anordnen kann... Notebook haben wir leider nicht. Zitat:
Zum Abschluss noch ein Zitat von weiter oben in deiner Antwort: Zitat:
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liebe Grüße, Zetchen "Wir verstehen den Tod das erste Mal, wenn er seine Hand auf eine geliebte Person legt." - Madame de Stael Ich hab dich lieb, Mama *26.07.1961 - † 30.03.2011 So tapfer gekämpft... und doch verloren... |
#5
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AW: Fühle mich so müde, hilflos und allein
Ich will es schon, aber ich kann einfach nicht. Ich weiß, das wird niemand verstehen, aber so sehr ich es auch will, so sehr sträube ich mich innerlich dagegen. Meine Situation ist irgendwie schon festgefahren. Vor ein paar Jahren wollte ich noch unbedingt was dagegen unternehmen aber das hatte sich dann ja im Sande verlaufen. Jetzt will ich... nur noch bedingt was machen...[/QUOTE]
Hallo Zetchen, dann wird sich an Deinem Leben in Zukunft nichts mehr ändern! Ohne Hilfe werden sich Deine Ängste nur noch verschlimmern. Ich möchte Dir damit keine Angst machen, aber ich frage mich, ob Du Dich so wie es zur Zeit mit Dir läuft wohl fühlst und ob Du überhaupt etwas verändern möchtest? Schau mal, Deine Mutter ist krank und hat sich Hilfe gesucht. Sie lässt sich behandeln und versucht wieder gesund zu werden, oder ihr Leben noch lebenswert zu gestalten. Wie hättest Du reagiert, wenn Deine Mutter nichts getan hätte? Keine Behandlungen und keine Therapien und Deinen oben genannten Ausspruch für sich eingesetzt hätte? Entschuldige das ich mich so einfach einmische, aber jeder ist für sich selbst verantwortlich. Niemand kann Dir Deine Entscheidungen abnehmen. Ich wünsche Deiner Mutter und Dir alles Gute für die Zukunft! Viele Grüße, Sanne P.S. Deine Mutter könnte sich schon an einer Kapsel verschlucken, zumindest ist ihre Angst sehr realistisch. Vielleicht gibt es ja ein ähnliches Präparat als Tablettenform? |
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AW: Fühle mich so müde, hilflos und allein
Zitat:
Eigentlich müssten auch meine Weisheitszähne gezogen werden, aber die Operation kann ich im Moment nicht machen. Die Tage danach würde ich dann ja wahrscheinlich ständig unter Schmerzmitteln stehn und irgendwie benebelt sein und ich bin die einzige Person im Haus die im Moment irgendwie kochen kann... Zitat:
Zitat:
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AW: Fühle mich so müde, hilflos und allein
hallo zetchen
mir ist nicht wirklich klar, was du hier erwartest....nahezu in jedem beitrag erhälst du vorschläge, was du versuchen könntest. leider versteckst du dich immer hinter : ich kann nicht das glaube ich nicht... natürlich KANNST du zum hausarzt gehen und natürlich fällt es dir extrem schwer ein telefon zu benutzen...was aber nicht heisst du kannst nicht... klar, alles ist für dich schwer...aber je länger, umso schwerer wird es werden.... und warum sollte es leicht sein...für viele von uns sind viele dinge sehr schwer...was uns dann von dir unterscheidet ist, dass wir uns dennoch ENTSCHEIDEN etwas zu versuchen. ich arbeite beruflich mit menschen, die in ähnlichen situationen sind, wo sie befürchten etwas nicht zu können...und irgendwann erkennen, dass das eine mauer ist, hinter der sie sich verstecken... oder was erwartest du? dass jemand kommt und die sachen FÜR dich tut? oder die welt sich plötzlich in deinem sinne *zurechtruckelt* vermutlich ärgert dich das, was ich schreibe, das macht gar nix....hauptsache du kommst mal etwas ins nachdenken anstatt dich immer hinter *ich kann nicht* zu verstecken viele grüße mahanuala
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