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Alt 24.08.2016, 13:02
Mym78 Mym78 ist offline
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Registriert seit: 19.08.2016
Beiträge: 36
Standard AW: Wie geht es weiter?

Hallo ihr

Ich sitze mal wieder mit meinem Kaffee auf der Terrasse des Kh.
Der gestrige Tag war eine Achterbahnfahrt. Nachdem sich das Team der Palliativ besprochen hatte, wurde die Empfehlung fürs Hospiz ausgesprochen.
Das war für mich total erleichternd und nun hoffe ich, dass wir übergangslos einen Platz bekommen.

Die Stimmung meiner Mutter ist sehr wechselhaft. Von optimistisch bis zu total genervt und richtig garstig. Ich finde das vollkommen normal, aber es fällt mir trotzdem schwer, damit umzugehen.

Gestern habe ich meiner Oma den Ernst der Lage geschildert, sie ist natürlich total fertig. Gleichzeitig erzählt mir meine Mutter von all den schlimmen Kindheitserlebnissen

Mein Vater ist, obwohl die beiden seit 8 Jahren getrennt sind, total fertig und weint dauernd. Das habe ich noch nie erlebt.

Nur ich bleibe größtenteils gefasst und wundere mich, bzw frage ich mich, was mit mir nicht stimmt. Andererseits habe ich einfach auch das Glück, mich kümmern und etwas tun zu können.


Ich habe mich jetzt so viele Jahre mit der Erkrankung meiner Mutter auseinandergesetzt, war so oft mit im Kh ... habe immer überlegt, was wohl kommen wird, was passiert, wenn sich die Metastasen hier oder dort festsetzen... irgendwie fühlt es sich erleichternd an, dass es jetzt einfach ist, wie es ist, dass wir halbwegs Sicherheit haben.... dass für uns gesorgt ist...ich komme mir bei diesen Gedanken so schlecht vor.

Und ich frage mich, was auf uns zukommt.
Im Moment ist alles noch so " normal".
Gestern Abend saßen wir zu viert auf der Terrasse, haben Eis gegessen. Mein Sohn hat rumgetobt...
Klar, meine Mutter wird schneller müde, ob sie wirklich nochmal auf die Beine kommt und ein paar Schritte läuft, weiß ich nicht. Im Moment können wir ihre Immobilität noch auf die Op schieben...

EVtl will sie nachher mal Suppe probieren. Solche kleinen Erfolge machen mich gleich euphorisch, ich glaube, das ist meiner Mutter schon fast zu viel. Ich möchte diesen Normalzustand natürlich gerne lange behalten.... da bin ich auch egoistisch. Ich weiß aber, dass das nicht funktioniert.
Sie nimmt ja wirklich nur vernachlässigbar kleine Mengen flüssiger Nahrung zu sich....
Wie werden die nächsten Wochen? Wenn sie schwächer wird? Worauf muss ich mich einstellen?

Meine Oma fragte mich gerade ganz ungläubig, ob ich jetzt wirklich lesen könne, als ich sagte, ich gehe jetzt raus und gönne Mama eine Pause. Da frag ich mich dann schon, ob ich noch normal oder doch eher abgestumpft bin....
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