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  #1  
Alt 06.12.2005, 23:02
Pamela Pamela ist offline
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Registriert seit: 26.10.2005
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Standard ratlos

Hallo ForumteilnehmerInnen!

ich hatte schon mal hier gepostet. Es geht um meine Freundin. Zur Zeit unterzieht sie sich eine Chemotherapie wegen Metastasen in der Lunge. Es geht ihr sehr schlecht. Zusätzlich zum üblichen Haarausfall hat sie ganz rote, geschwollene Hände und Füßen bekommen und ihr ist ein Zehnagel abgefallen. Ansonsten ist sie einfach kaputt.

Montags muss sie immer zur Blutabnahme, und wenn alles in Ordnung ist, gibts Dienstags die Chemo. Gestern war ich mit ihr zur Blutentnahme. AM Nachmittag bekam sie nicht wie üblich die Ergebnisse per Telefon, ob sie Dienstag zur Chemo soll oder nicht. Sie sollte sowieso heute (Dienstag) vor der Chemo zum Röntgen. Also ist sie ins Krankenhaus mit ihrem Mann gefahren. Man hat sie nach dem Röntgen 4 Stunden herumsitzen lassen. Die Chefärztin war im Urlaub und niemand konnte oder wollte ihr die Ergebnisse des Röntgens mitteilen. Sie bekam heute auch keine Chemo. Sie hat nun nächste Woche einen Termin bei der Chefärztin. Es ist kein neuer Termin zur Blutentnahme oder Chemo angesetzt worden. Weiß jemand hier was das bedeuten soll? Ich finde es sowieso eine Unverschämtheit so eine kranke Frau 4 Stunden im Flur warten zu lassen - und dann für nichts! Was kann man da machen? Das Krankenhaus ist die Charité- Rudolf-Virchow in Berlin. Hat jemand hier ähnliche Erfahrungen dort gehabt?
Pamela
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  #2  
Alt 07.12.2005, 09:51
Benutzerbild von Biggi
Biggi Biggi ist offline
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Ort: bei Berlin
Beiträge: 516
Standard AW: ratlos

Hallo Pamela,

ich war auch schon mal Patient in der Charite Berlin. allerdings in der Hautklinik. Ich muß Dir sagen, dass ich dort kein Mensch sondern nur eine Nummer war.

Mit meiner Brustkrebserkrankung war ich im Helios-klinikum Berlin-Buch. Dort war ich sehr zufrieden. Es gibt dort ein Mamma-Zentrum. Vielleicht kann Deine Freundin wechseln?
Ich wünsche ihr alles erdenklich Gute und finde es toll, wie sehr Du Dich um sie kümmerst. Freunde in der Not sind was Feines!!!
__________________
Liebe Grüße
Biggi

----------------------------------------------------
Wir hoffen immer, und in allen Dingen ist besser hoffen als verzweifeln... (Goethe)
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  #3  
Alt 07.12.2005, 11:21
Magdalena Baumeister
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Standard AW: ratlos

Hallo Pamela,

ich würde, wie Biggi schon hier gesagt hat, Deiner Freundin raten,
das Krankenhaus zu wechseln, denn das grenzt ja schon an eine sehr menschenunwürdige Behandlung, wenn man nur noch als "Nummer"
betrachtet und behandelt wird und nicht mehr der Mensch oder die
Person im Vordergrund steht. Denn diese "menschenverachtende"
Behandlung in dieser Klinik ist für deine Freundin in ihrer momentanen Situation alles andere, als zuträglich. Ganz abgesehen davon, würde
ich mal diesen "Herrschaften in Weiß" ganz gehörig die Meinung sagen,
habe das auch schon mal erlebt und habe denen dann ganz unverblümt
meine Meinung gesagt (hatte aber damals nichts mit meiner jetzigen Erkrankung und meinen jetzigen Ärzten zu tun!), weiß zwar nicht, ob sich daraufhin in dieser Abteilung bezüglich "menschenwürdiger Behandlung" was verändert hat, aber mir hat es unheimlich gut getan, denen mal den "Kopf gewaschen" zu haben!!!!

Wünsche Deiner Freundin, daß sie eine Klinik findet, in der sie sich besser
aufgehoben fühlt und auch menschlich behandelt wird! Alles Gute für sie!

Liebe Grüße
Leni
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  #4  
Alt 07.12.2005, 11:46
Birgit64 Birgit64 ist offline
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Beiträge: 4.046
Standard AW: ratlos

Hallo Pamela,

was dort in der Charité mit deiner Freundin gemacht wird, ist rücksichtslos und menschenunwürdig. Warum jetzt die Chemo quasi ausgefallen ist und auch nicht über den Röntgenbefund gesprochen wird kann sicherlich keiner sagen. Vielleicht hat es etwas zu bedeuten, vielleicht ist es auch 'nur' Gedankenlosigkeit. Letztendlich hätte die Oberärztin ja zumindest eine Vertretung benennen müssen, die euch bzw. deiner Freundin Auskunft hätte geben müssen. Wenn die dort alle Patienten so im 'Regen stehen lassen', dann 'Gut' Nacht, Marie!' Ich wage mir nicht auszumalen was passiert wenn die Oberärztin selber krankheitsbedingt längere Zeit ausfällt, wenn man dort nicht einmal in der Lage ist so kurze Zeitspannen zu überbrücken.
Normalerweise würde ich ja denken, die Charité hat einen guten Ruf, ihr Bekanntheitsgrad geht ja weit über die Grenzen Berlins hinaus. Allerdings habe ich auch schon in anderen Unterforen von solch menschenverachtenden Behandlungen dort gelesen und bin wieder mal froh, dass ich selbst in einem kleineren Brustzentrum in Behandlung war, wo ich eben nicht nur eine Nummer gewesen bin.

Ich kann mich auch nur den anderen anschliessen und empfehlen, den Behandlungsort zu wechseln. Es kommt nicht immer nur auf das medizinische an, auch der menschliche Faktor spielt eine große Rolle.

Ich drücke euch die Daumen, dass der Röntgenbefund gut ausfällt und deine Freundin den Mut hat zu wechseln, auch wenn es sicherlich angesichts ihrer derzeitigen körperlichen und seelischen Verfassung nicht leicht ist. Aber sie hat etwas besseres verdient als diese Art von Behandlung.

Alles Gute für euch, besonders für deine Freundin.
__________________
Birgit64

במאי יש לך תמיד סיבה מספיק להתלונן
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  #5  
Alt 07.12.2005, 13:44
Pamela Pamela ist offline
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Beiträge: 6
Standard AW: ratlos

Erstmal vielen Dank für eure Antworten.

Ich glaube auch, dass es so sein wird, dass die anwesenden Assistenzärzten nichts sagen dürfen/können. Ich kann mir vorstellen, dass man fieberhaft nach einem zuständigen Arzt mit der entsprechenden Kompetenz gesucht hat und das es deshalb so lange gedauert hat. Das entschuldigt natürlich nicht die Art und Weise wie sie mit ihr umgegangen sind. Aber bei der Charité ist zur Zeit die Hölle los, erst letzte Woche wurde der Ärztestreik beendet. Ich kann wirklich niemandem dieses Krankenhaus empfehlen.

Ehrlich gesagt befürchte ich, dass die Röntgenaufnahmen schlechte Ergebnisse gezeigt haben. Ich habe ihr natürlich von meiner Befürchtung nichts gesagt. Das wird sie aber wahrscheinlich selbst so denken. Ich habe ihr auch gesagt, dass es ganz gut ist, wenn sie sich erstmal eine Weile von der Chemo erholen kann.
Ich versuche die ganze Zeit unseren gemeinsamen Frauenarzt zu erreichen, um ihn um Rat zu bitten. Entweder ist besetzt oder AB. Da er heute keine Sprechstunde mehr hat, versuche ich es morgen wieder.

Wer meine erste Mail gelesen hat, weiß von dem Leidensweg meiner Freundin. Ihr alkoholkranker Mann ist mit der Situation völlig überfordert.
Deshalb denke ich nicht, dass ein Krankenhauswechsel optimal wäre. Das ganze Organisieren und Hin- und Her wäre nur eine zusätzliche Belastung.
Außerdem ist weder meine Freundin noch ihr Mann in der Lage, so etwas anzustellen. Und ich als Nicht-Familien-Mitglied habe in der Angelegenheit nichts zu sagen.
Ich werde also weiterwürschteln und sehen, was sich noch machen lässt.
Vielen Dank.
Pamela
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  #6  
Alt 08.12.2005, 11:22
Pamela Pamela ist offline
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Beiträge: 6
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Liebe Claudi,

ich bin ganz deiner Meinung. Leider kann ich das nicht so entscheiden, da ich "nur" die Freundin bin. Meine Freundin ist leider nicht in der Lage, überhaupt etwas einzufordern, da sie sich nach einer Gehirnblutung im Charakter sehr verändert hat und sehr passiv geworden ist - so ein bißchen Alzheimermäßig. Ihr Mann ist schwer alkoholkrank und ebenfalls nicht in der Lage. Jetzt hat ihr Sohn (der mir echt sehr Leid tut - mit 28 so eine Last tragen zu müssen) sich massiv eingeschaltet und besteht jetzt darauf, zu allen wichtigen Untersuchungen und Terminen mitzugehen. Ich denke, er wird das Verhalten von vorgestern dann ansprechen. Zum Glück hat er einen verständnisvollen Chef. Es ist aber nicht leicht, wenn man gerade am Anfang des Berufslebens steht und froh sein kann, überhaupt einen Job zu haben. Wir stehen im engen Kontakt und zusammen kriegen wir das schon hin. Angeblich hat sich im Krankenhaus überhaupt niemand die Röntgenbilder angeschaut. Sie hat sie mit nach Hause genommen und muss sie erst am nächsten Dienstag zur Chefärztin mitbringen. Der Grund, warum sie so lange warten mußte, (habe ich jetzt nachträglich erfahren) war anscheinend, dass der diensthabende Arzt zum OP mußte und vergessen hat, der Schwester zu sagen, dass meine Freundin jetzt gehen könne. Die Schwester hat sich wohl nicht getraut, die Patientin ohne Erlaubnis des Arztes nach Hause zu schicken. Also eine riesige Kommunikationspanne. Ansonsten ist sie mit der Betreuung zufrieden sagt sie. Naja - was soll ich dazu sagen?
Aber gestern ging es ihr ein bißchen besser. Heute bekommt sie eine Perücke - das hebt bestimmt das Selbstwertgefühl. Es tut ihr jetzt ganz gut, eine kleine Pause von der Chemo zu haben.

Vielen Dank für deine Anteilnahme
Pamela
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