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Alt 19.05.2006, 10:06
Benutzerbild von Christiane1989
Christiane1989 Christiane1989 ist offline
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Registriert seit: 18.05.2006
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Standard Warum nur mein Papa?

Guten Morgen,

habe nun ein wenig hier rumgelesen und muss sagen, auf der einen Seite ist es schön zu wissen, das man nicht mit seinem Schicksal alleine ist und widerrum ist es einfach nur traurig, das doch so viele betroffen sind.

Nun möchte ich mein Schicksal auch mal beitragen (ich hoffe meine Stiefmum tat dies nicht zuvor ). Ich musste meinen Daddy am 3o.o3.2oo6 loslassen, dies ist nun knapp 2 Monate her... ich weis gar nicht wo ich anfangen soll ... Die ganze Familie war dabei, als sie die Geräte abstellten und alle weinten Ich konnte es nicht glauben, mein Papa... tot???
Früher war das so fern, nur in andere Familien. In meiner Familie starb noch nie jemand, wovon ich mitbekam und nun mein geliebter Papa...
Ich kannte ihn eigenlich kaum, da sich meine Eltern trennten, als ich 2 Jahre alt war und wir nur ein paar Mal in den letzten Jahren hinfuhren im Jahr. Trotzdem ging es meiner Mum auch sehr nahe. Leider habe ich diese Krankheit auch nicht so ernst genommen, da es weit weg war (mein Papa wohnte mit seiner Frau und dessen Kind in einer anderen Stadt) und ich es auch nicht wahr haben wollte. Nun ist es zu spät.... mein Bruder (21) war Anfang März nochmal bei ihm im Krankenhaus. Wäre ich nur mitgefahren, sage ich mir. Aber nein -.-" meine Freundin wurde an den Tag 18 Jahre und da wollte ich lieber da bleiben, da mein Bruder auch meinte, er komme später zurück. (Ich weis gar nicht wie ich weiter schreiben soll... alles so viel )
Ich kann es nicht glauben, nicht realisieren, dass er nicht mehr wieder kommt. Ich denke immernoch, dass er im Krankenhaus liegt und mir von seiner Frau Bescheid gesagt wird, wie es ihm geht etc., denn etwas Anderes kannte ich zwei Monate lang nicht (Ende Januar bis März). Wie soll ich das jemals begreifen. Ich sehe ihn immernoch vor mir, wenn er mich abholte mit dem Auto. Er stand auf der Straße und wartete auf uns, bis ich kam. Wie schön er mit meinem Bruder Playstation zockte und wie sie lachten. Das alles soll nun vorbei sein? Ich glaubs nicht..
Er war so ein guter Papa... Der Beste der Welt... (das wird wohl jeder sagen *grins*).. So lieb, wollte nie, dass mein Bruder und ich auf die falsche Bahn geraten. Man konnte mit ihm immer reden und er machte seine Witzchen, die meiner Stiefschwester auch fehlen. Sie meinte mal, gleich kommt er zur Tür rein und reißt einen Witz... Doch alles nur ein Traum.
Ich weis nicht, wie ich dies alles glauben und realisieren kann und soll. Wie ich damit umgehen soll, dass er nie wieder kommt. Ich weine sehr viel, wenn ich an ihn denke oder Beiträge/Homepages lese, von Leuten, denen es ähnlich erging. Ich habe Gedichte geschrieben, um mir "alles von der Seele zu schreiben". Ich unternehme viel mit meinen Freunden und bin meist lustig drauf. Doch dann denk ich, kann ich das? Ist das Richtig? Mir wurde schon gesagt, dass viele Trauernde das Problem haben, auch Spaß zuhaben in der ganzen Trauer... und es stimmt. Innerlich bin ich nur traurig über den Verlust und könnte den ganzen Tag weinen (, was ich nun auch könnte, beim Verfassen des Beitrages)...
Die Beerdigung war so traurig, sie spielten gewählte Lieder, die er mochte. Und ich stellte mir die Frage, in dieser kleinen Urne soll er sein? Unbegreiflich.. Es war so schön und doch so traurig. Ich ließ meinen Tränen freien lauf und konnte sie eh nicht festhalten... Ich weis gar nicht wie ich es in Worte fassen soll. Alle, die das gleiche Schicksal oder ähnlich kennen, wissen vielleicht, wie ich mich fühle.

Eine Erleichterung ist es, dass ich nun weis, das mein Papa nicht mehr leiden muss. Es weiß zwar keiner, was er spührte, aber sicher hatte er Schmerzen. Er wusste sicher auch ein wenig, dass er es nicht schaffen würde. Ich hätte ihn so gerne nochmal gesehen oder gehört. Ich sagte mir zu meinem Geburtstag, er feiert jetzt eine riesen Geburtstagfete für mich
Er wird mich immer beschützen und an mich denken und ich werde ihm immer lieben. Mein Papa ist der Beste und wird es immer bleiben.
Ich vermisse dich Papa... schlaf gut daoben, in der anderen besseren Welt *kuss*Tränen zurückhalt*

In Trauer,
Christiane
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