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  #1  
Alt 26.11.2017, 16:32
Benedikt24 Benedikt24 ist offline
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Beiträge: 86
Standard Reifes Teratom - direkte Absiedlung in der Leber?

Hallo Freunde!

Mich hat es im Januar 2017 auch erwischt. Die Semi-Kastration hab ich relativ rasch nach dem endgültigem Ultraschall-Befund hinter mich gebracht

Ich stelle mich am besten mal mit meinem Diagnose-Befund vor:

Histologie:
Rechtes Semikastrationspräparat mit einem nicht-seminatösen Keimzellentumor, Teratom vom postpubertalen Typ (reifes Teratom) mit einer Keiimzellneoplasie in situ (intratubuläre Keimzellneoplasie unklassifiziert), pT1, pNx, formal L0, V0, R0.

Computertomographie:
Anamnestisch Z.n. Hodentumor rechts, es finden weder thoracal noch abdominal Hinweise auf KM-anfärbende Sekundärblastome. Keine pathologischen Lymphknoten.

Labor:
Bis auf Fibrinogen 204 und Lymphozyten 0.85 ansonsten unauffällig.
Tumormarker im Normalbereich (AFP 1.74, tPSA 0.43, HCG unter 0.1, HPLAP 26)

Sonographie:
Zystisch / solide Expansion am rechten Hoden mit einer insgesamten Ausdehnung von 2,1 x 1,2 x 1,1cm, die Läsion mit größerem zystischen Anteil mit 2 Septierungen und kleineren soliden Anteil, auch dieser mit kleinzystischer Veränderung. Bei Ultraschall-KM-Gabe im Rahmen der Voruntersuchung war abschnittweise eine Anreicherung erfolgt, sodass von einem unreifen Hodentumor ausgegangen wird. Semikastration indiziert.
Mittelgradige Mikrolithiasis beiderseits. Zusätzlich winzige Zystenbildungen am linken Hoden, sonomorphologisch diese links nicht suspekt. (linksseitig die Zysten insbesondere am Oberpol vorhanden). Kein Hinweis auf pathologisch vergrößerte retriperitoneale Lymphknoten,

Empfehlung:
Regelmäßige urologische FA-Kontrolle. (3 monatlich) - auf gut Deutsch: WAIT AND SEE.


Seither sahen meine Nachkontrollen wie folgt aus:
  • 10.02.2017: leichte Rückenschmerzen - MRT ohne Befund
  • 15.04.2017: 1. Nachkontrolle - Ultraschall, Blutwerte ohne Befund
  • 20.07.2017: 2. Nachkontrolle - MRT, Röntgen, Blutwerte ohne Befund
  • 21.11.2017: 3. Nachkontrolle - MRT - 8mm Zyste in Leber

Nun meine Frage, die Radiologin meinte die Zyste in der Leber ist neu und muss weitere abgeklärt werden. Es handelt sich um eine anscheinend fetthaltige herdförmige Zyste (Läsion) mit 8mm Durchmesser, welche im Leberrand sitzt. Allerdings hat die zuständige Ärztin hier das MRT mit meinem MRT vom 10.02. - und nicht mit jenem vom 20.07. verglichen. Mein Röntgen für die 3. Nachkontrolle ist noch ausständig - im Julie 2017 war da aber alles im grünen Bereich.

Wie soll ich das nun genau abklären lassen? Wäre das dann ein riesiger Rückschlag für meine Krankheitsverlauf?

Vielen Dank schon Mal für eure Ratschläge!

Geändert von gitti2002 (27.11.2017 um 02:34 Uhr) Grund: NB
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  #2  
Alt 26.11.2017, 17:09
axiom axiom ist offline
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Standard AW: Reifes Teratom - direkte Absiedlung in der Leber?

Hi.

Warum wurden die MRTs in so kurzen Anständen gemacht?

Wurden die MRTs mit oder ohne Kontrastmittel gemacht? Die Leber lässt sich ohne KM schwerer beurteilen im MRT. Eine kleine zyste ist ansonsten nicht weiter dramatisch und braucht normal keine weitere behandlung.

Den Leberwerten (GGT, GOT, GPT) gehts gut? LDH? Die leber reagiert soweit ich das weiß recht zügig mit veränderten paramtern im Blut, wenn sie geschädigt wird. Wie ist dein Lebensstil? Medikamente? Das könnte auch eine anfängliche Fettleber sein.

So ein Hodentumor kann über Lymphe und/oder Blut streuen. Beim Blutweg wäre allerdings normalerweise die Lunge die erste Anlaufstation.

1.) Ein fortschreiten der Erkrankung wäre kein dramatischer Rückschlag. Die Heilungswahrscheinlichkeit verändert sich bei dir nicht, maximal der Aufwand.

2.) Ich würde nach 3 Monaten wieder eine Bildgebung (Ultraschall oder MRT) machen und sehen wie sie sich verändert. Eine Zyste kann sich mal füllen und mal entleeren und kann gerade wenn sie so klein ist, auch mal auf einem bild untergehen. Außerdem ist das MRT ohne KM bei der Leber nicht ganz so aussagekräftig wie mit (ich weiß ja noch nicht ob du eins bekommen hast).

Du solltest es natürlich mit deinem behandelndem Arzt und vielleicht noch einem Internisten besprechen. Solange es sich nicht als besorgniserregendes herausstellt, ist es harmlos. Geh der Sache nach, aber mach dir nicht zu viele Sorgen.

Liebe Grüße
__________________
8/16: Orchiektomie Links (Nicht-Seminom IIa)
9/16 - 11/16: 3xPEB (danach: Marker negativ)
2/17 roboterunterstützte RTR (1,5cm links-paraarotaler Lymphknoten: tumorfrei)
------------------------------------
10/20 MRT Abdomen: Alles i.O.
3/21 Tumormarker weiterhin negativ
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  #3  
Alt 26.11.2017, 17:46
Benedikt24 Benedikt24 ist offline
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Standard AW: Reifes Teratom - direkte Absiedlung in der Leber?

Hi axiom,

Vielen Dank für deine Meinung!

Das mit den MRTs ist so eine Sache. Das Krankenhaus hat mir gleich regelmäßige CTs angeordnet, eine Zweitmeinung aus Deutschland (und auch der Hausverstand) neigen dann aber sehr deutlich in Richtung MRTs alle 3-4 Monate. Das MRT recht rasch nach dem CT war, weil ich damals Rückenschmerzen bekommen haben und mir eingebildet habe, dass meine Lymphknoten befallen wären - heute reagiere ich etwas cooler auf Rückenschmerzen

Die MRTs werden immer mit KM gemacht. Meine Leberwerte hab ich eigentlich noch nie kontrolliert. Ich bin "erst" 24 und mache immer wieder Mal Sport, esse eigentlich gesund und rauche nicht und trinke auch kaum Alkohol (vor allem seit meiner Diagnose). Leider sitze ich recht viel vor dem Computer, bin aber nicht übergewichtig.

Jetzt stehen mein Lungenrönten und Ultraschalluntersuchungen noch aus (für übermorgen geplant), aber nach diesem MRT-Befund mit der Leberzyste mache ich mir schon irgendwie Gedanken.

Meine Hausärztin ist natürlich keine Urologin, aber geht der Sache ganz genau auf den Grund. Im ersten Moment war auch sie sehr schockiert, dass die Radiologin da überhaupt eine Absiedlung des Teratoms in der Leber in den Raum stellt. Sie wird gleich morgen mal beim MRT-Zentrum nachfragen, was da noch weiteres gemacht werden kann. Es gibt da ja gewisse PEB scans welche da Klarheit bringen können?

Ich versuche mir natürlich keine Sorgen zu machen aber ganz so einfach fällt es mir nicht.

Liebe Grüße und danke nochmal für dein Kommentar!

Geändert von Benedikt24 (26.11.2017 um 18:11 Uhr)
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  #4  
Alt 26.11.2017, 18:12
axiom axiom ist offline
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Standard AW: Reifes Teratom - direkte Absiedlung in der Leber?

PET scans werden beim Teratom eher nichts zeigen, aber falls es etwas anderes wäre, könnte es etwas bringen. Ein Teratom wächst in der Regel sehr sehr langsam im vergleich zu anderen Tumorarten des Hodens. Daher ist auch der Stoffwechsel geringer und damit die Aufnahme des Radiopharmakons. Klar gibts total seltene ausnahmen, wo ein teratom nicht nach jahren sondern nach Monaten deutlich Masse zulegt, aber nicht nach 2-3 Monaten...
Mit einem Ultraschall würde man auch schon einiges erfahren, denke ich.

Ich würde wie gesagt einen Internisten zu Rate ziehen, die sehen öfters leberzysten und können meisten ganz gut mit dem Ultraschall umgehen.

Wie gesagt, Leberzysten kommen vor, können neu entstehen und können total harmlos sein.
Und selbst wenn es ein Teratom wäre, was ich eher für unwahrscheinlich halte; ein Teratom würde man operieren, wenn es wirklich sein muss und das wars. Am Leberrand wäre das wohl auch nicht so dramstisch wie lymphknoten an der aorta.

Gegebenenfalls kannst du auch Kontakt mit HK spezialisten aufnehmen.
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  #5  
Alt 26.11.2017, 22:01
Dusty Dusty ist offline
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Beiträge: 834
Standard AW: Reifes Teratom - direkte Absiedlung in der Leber?

Ich erkläre dir mal den Ablauf bei einem "normalen Patienten" und einem Patienten mit Krebs in der Radiologie (leicht überspitzt):

Befund in der Leber beim "normalen Patienten": ja, da ist ne Zyste, sehr wahrscheinlich harmlos, kann man noch mal kontrollieren in ein paar Monaten.

Befund in der Leber mit Krebserkrankung: Uhhhhh, also das könnte harmlos sein, aber es könnte auch eine Metastase sein. Auf jeden Fall engmaschig kontrollieren.

Du musst dir vor Augen führen, dass die sich eben gerne absichern, auch wenn es die Nerven des Patienten nicht gerade beruhigt. Ich hatte bspw. durch meinen Zugang einen Thrombus im Herzen, bei dem dann als Differenzialdiagnose Metastase vom Hodenkrebs im Befund stand... nach dem Motto "lieber vermuten, egal wie unwahrscheinlich es ist, dann kann uns nichts passieren". Man macht sich dann als Patient irre für nichts und wieder nichts.
Hodenkrebs streut erst über die Lymphbahnen, dann in die Lunge und zum Schluss erst in die Lieber. Also tief durchatmen, das wird nichts mit dem Hodenkrebs zu tun haben... eine Zyste halt.
__________________
Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen.
Johann Wolfgang von Goethe

http://diagnose-hodenkrebs.jimdo.com/
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  #6  
Alt 26.11.2017, 22:17
Toby01Harv Toby01Harv ist offline
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Beiträge: 376
Standard AW: Reifes Teratom - direkte Absiedlung in der Leber?

Hi,

ich habe bereits mehrfach gelesen - finde gerade die Fundstellen nicht -, dass eine Lebermetastase ohne Lymphknotenmetastasen ausgeschlossen sei.

Zudem kann man mit MRT eine Metastase sehr genau von einer Zyste unterscheiden. Axiom kennt sich hier jedoch besser aus.

Dusty hat letztlich aber Recht. Wärst Du gesund, hätte jeder gesagt, Du hast eine Zyste, es passt alles. Nur weil Du ein Tumorpatient bist, sollst Du regelmäßig kontrollieren. ... Ich würde - weil ich auch sehr vorsichtig bin - aber tatsächlich auch in 3 Monaten kontrollieren lassen. Ich bin aber mir ziemlich sicher, dass Du nichts in der Leber hast.

Beste Grüße
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  #7  
Alt 26.11.2017, 22:30
Benedikt24 Benedikt24 ist offline
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Beiträge: 86
Standard AW: Reifes Teratom - direkte Absiedlung in der Leber?

Hi Dusty und Toby01Harv,

Das macht gleich schon wieder mehr Sinn

Mich nervt es gerade dass mein letztes Lungenröntgen nun 4 Monate her ist, Dieses war zwar ohne Befund, aber innerhalb dieser 4 Monate könnte es doch über die Lunge die Leber erreicht haben. So ist mein Gedanke gerade. Hab mal gelesen, dass es sich entweder über die Lymphknoten ODER über die Blutbahn absiedeln kann.

Das man die Lebermetastasen normalerweise im MRT mit KM gut erkennen kann, hab ich auch schon des öfteren gehört. Die Beschreibung der Zyste war auch etwas eigenartig Formuliert mit 'Zyste mit 8mm Durchmesser' & 'offensichtlich fetthaltige Herdförmige Läsion'. Ich nehme Mal an, dass muss sich einfach Mal ein Oberarzt der Radiologie nochmal ansehen und bestätigen.

Hab gerade noch mal in einem anderen Thread gesehen, dass ein PET CT schon auch helfen kann zu bestätigen, ob meine Lymphknoten eventuell doch befallen sind. Habe bisher nur CT & MRTs mit KM gemacht und frage mich nun doch ob da vielleicht etwas nicht erkannt wurde.

Du meintest es würde bei einem Teratom keinen Sinn machen, aber ich hatte ja auch eine Keimzellneoplasie in situ (wenn ich das richtig verstehe?).

Es ist eben schon komisch, dass genau in diesen paar Monaten nun eine Läsion auf der Leber auftaucht.

Geändert von gitti2002 (27.11.2017 um 02:36 Uhr)
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