Kummerkasten

[Dini]

Liebe Dani,

danke für deine lieben Worte. Ich habe schon viel von dir und deiner Mama gelesen und es hat mich sehr oft zu Tränen gerührt. Ganz besonders am 12. musste ich viel an dich denken und konnte nur erahnen wie schwer dieser Tag für dich war.

Ich wünsche meinem Papa momentan am meisten, dass er keine Schmerzen hat und er sich nicht mehr quälen muss.

LG Dini

[stellina]

hallo liebe dini,
gut, daß du hierher gefunden hast. denn wie dani schon schrieb, es wird immer jemand da sein und du kannst all deine sorgen hier mitteilen. allein das schreiben über die ganzen ängste, den schrecken und die verzweiflung kann schon etwas erleichtern. wir können unseren liebsten ihr leiden nicht abnehmen, können nur versuchen da zu sein. ich wünsche deinem papa, daß sein weg nun bald gnädiger wird. ich schicke dir ein fettes kraftpaket, damit auch du diese schwierigste zeit durchstehst. ganz liebe grüße, tina.

[stellina]

hallo ihr lieben mädels! liebste evi, dani, morgana und anja ihr könnt euch, glaub ich, nicht vorstellen, wie sehr mir euer zuspruch hilft. ihr schreibt, leider aus eigener erfahrung, so viel hilfreiches, daß ich immer alles gerne annehme. doch, es geht schon besser, aber so ganz hab ichs aus dem tief noch nicht heraus geschafft. gestern hat mich meine tochter besucht (auch erkältet, so konnten wir uns nicht mehr anstecken). es wurde dann ein sehr emotionaler nachmittag und abend. da es schon spät war, habe ich das luftbett rausgeholt und sie blieb bis heute nachmittag. es war sehr schön mal wieder mit jemandem reden zu können. meine erkältung ist immernoch da, aber das braucht halt auch seine zeit. morgen gehts wieder arbeiten und danach auto holen. dienstag treffe ich mich meiner schwester, wir wollen auf den friedhof gehen. mein mann und meine eltern liegen ja auf dem selben,nur jeweils am anderen ende.
ich bin so froh, hier zu sein und kann euch garnicht genug danken für euren beistand immer wieder. ich drück euch alle, tina.

[Ingrid50]

hallo Stellina,
lese schon eine ganze weile bei euch mit. Heute muß ich mir einfach auch mal einiges klar werden,ich hoffe ihr könnt mir dabei helfen. Mein Mann hat seit einem Jahr Kehlkopfdeckelkrebs. Er wollte sich nicht operieren lassen sondern wurde Bestrahlt. Inzwischen hat er eine Metastase an der Halsschlagader. Nun liegt er mit Lungenentzündung im Krankenhaus und keiner giebt genauere Auskunft. Wenn ich ihn besuche schickt er mich immder nach einer viertelstunde wieder weg,weil er so schwach ist. Was kann ich nur machen ??? Ich bin so traurig

[stellina]

liebe ingrid, es tut mir sehr leid, daß auch bei euch diese krankheit das leben so schwer macht. dani hats ja schon geschrieben: such das gespräch mit dem arzt und sei da für deinen mann, wann und wielange er es will. du brauchst jetzt auch ganz viel kraft und zuversicht, denn der weg ist schwer. wir hier stehen uns alle gegenseitig bei, also schreib weiterhin, um dich zu erleichtern. ich wünsche dir alles, alles gute, tina.

[Dini]

Liebe Tina, liebe Dani,

danke für eure lieben Worte. Es tut gut, wenn man mal offen über seine Ängste schreiben kann - und es befreit irgendwie.
Ich hatte vorhin meine Oma am Telefon (die Mama meines Papa`s). Es war sehr schlimm für mich, denn sie hat viel geweint. Sie will ihn am Dienstag besuchen fahren. Sie hat gesagt, dass sie ihn so gern nochmal sehen möchte. Das treibt mir die Tränen in die Augen. Meine Oma ist fast 80 Jahre alt. Ich habe ihr vorsichtig erklärt, dass es sehr schwer werden wird am Dienstag, da sein Zustand zu ihrem letzten Besuch viel schlecher geworden ist.

Manchmal habe ich das Gefühl man funktioniert nur irgendwie, egal wie schlecht die Aussagen der Ärzte sind, man findet kein Ventil um die Angst loszuwerden, man kann nicht mal richtig weinen. Und dann läuft irgendein Song im Radio und schon gehts los.......... aber das kennt ihr sicher alle.

@ Ingrid

ich kann deine Gefühle sehr gut verstehen. Bei uns ist es ähnlich. Wir versuchen meinen Papa so oft es geht zu besuchen und sitzen dann einfach nur an seinem Bett und sind bei ihm. Reden kann er nicht mehr und wegen seines Halswirbels kann er auch nicht richtig sitzen, also auch schlecht was aufschreiben. Durch die vielen Schmerzmittel schläft er auch immerwieder ein, und doch habe ich das Gefühl, dass er ruhiger wirkt wenn wir bei ihm sind.

Ich danke euch nochmal ganz doll
Dini

[Desi]

Morgen Tina!
Oh je, was lese ich da. Trauertier UND Erkältung. Man du arme.
Ich kann mir vorstellen, wie schlimm das ist, und weiss nur zu gut, wie machtlos man ist, wenn die Trauer mit voller Wucht zuschlägt.
Ich wünsche dir, das es dir heute schon ein bisserl besser geht, und du gut durch den Tag kommst.
Drück dich

[Birne]

Meine liebe Tina,

es tut mir so leid, dass dieses elenede Trauertier dich wieder heimgesucht hat. Ja, es wird sicher immer wieder kommen. Ich hoffe aber, du hast es jetzt wieder in seine Ecke gescheucht.
Heute ist ja wieder Küche angesagt. Das bringt dich ganz bestimmt wieder auf andere Gedanken und lenkt dich ein wenig ab.
Ich drück dich ganz fest. Schade, dass du so weit weg wohnst.

Bei uns ist grad auch nicht doll. Ich hab so Angst um meinen Mann. Dem gehts nicht gut. Die letzte Cemo hat er wieder extrem schlecht vertragen. In zwei Wochen wird das weitere Procedere besprochen. Was heißt das? Es gibt keine andere Chemo mehr. Er hängt nur noch um, schläft ständig ein und hat einen enormen Druck im Bauch (sind das die Metastasen, die da drücken??) Oh je! Kann kaum noch einen klaren Gedanken fassen.

Alles Liebe dir. Danke, dass ich bei dir abladen darf.

Elbi

[assifant40]

Hallo liebe Tina,
du bist ja sicher wieder küchentechnisch unterwegs,
und ich wollte nur mal schnell einen nette Woche wünschen OHNE
grummelige Trauertiere..
Meins sitzt auch in der Ecke und lauert-morgen hätte Omi Geburtstag!
Woher wusstest du wie mein Strauss aussieht, den ich Desi
schicken wollte-hast ihn genau getroffen...grins..
Heute ist hier herrlichster Sonnenschein, und ich
bin schön eingemummelt spazierengegangen, die Sonne auf dem frischen Schnee sieht einfach schön aus...
Wünsche Dir gaaanz doll "Gute Besserung"
GGGlG
Astrid

[petra48]

Liebe Tina,


wünsche dir, dass du heute einen nicht zu anstrengenden Arbeitstag hast und vor Allem, dass du das Trauertier verscheuchen konntest.

Aber auch die Trauer braucht ihre Zeit. Du hattest zuviel um die Ohren in den letzten Monaten.
Nach jedem "Rauslassen" wird es etwas anders und die Seele wird mit der Zeit leichter.

Schöne Fotos von deiner Arbeit. Wichtig ist, dass du gerne hin gehst.
Eine der schönen Veränderungen 2010.

Liebe Grüße
Petra

[petra48]

Liebe Dini, liebe Ingrid,

trauriges Willkommen hier.
Ich drück euch mal.

Liebe Grüße
Petra

[Dini]

Hallo ihr Lieben,

das Klinikum hat uns heute mitgeteilt, dass mein Papa voraussichtlich am Wochenende nach Hause kommt. Sie können behandlungstechnisch nichts mehr für ihn tun und eine Pflegestation gibt es leider nicht. Es wäre nur noch der Weg ins Hospiz, und das lehnt er weiterhin ab.

Jetzt überschlägt sich alles: Pflegestufe anpassen, Pflegebett u. Weichlagerungsmatratze werden Ende der Woche geliefert, Pflegedienst muss informiert werden und ich hoffe dass es mit der SAPV noch klappt.

Ansonsten bin ich ziemlich durch den Wind, habe Angst um meine Mama, denn es geht ihr schon nicht gut, und der Weg jetzt wird nicht einfach für sie. Hoffe ich kann sie so oft und so gut es geht unterstützen, aber die meiste Last trägt sie leider alleine

Mal abwarten was das Arztgespräch morgen bringt, denn die Sache mit seinem Halswirbel macht das Nachhausekommen nicht einfacher.

@ Petra48 danke für deine lieben Zeilen.

Ich wünsch euch trotz allem einen schönen Wochenstart.

Dini

[Dini]

Ja ich nochmal.

Alle (Familie, Freunde, Ärzte) machen uns Mut und reden uns gut zu, dass mein Papa im Hospiz viel besser aufgehoben ist als zu Hause.
Meine Mama ist am Ende ihrer Kraft und ich denke auch, dass es für beide besser ist, wenn Papa nicht mehr nach Hause kommt.
Bitte versteht das jetzt nicht falsch, ich hab ihn ganz doll lieb und will dass es ihm so gut wie möglich geht auf seinem letzten Weg. Allein schon der Gedanke, dass es bald vorbei sein kann macht mir verrückt - ich kann es einfach nicht glauben - und wenn ich ihn dann sehe, dann wünsche ich ihm dass er von seinen Schmerzen und allem anderen erlöst wird.

Was ist nun der richtige Weg? Er lehnt das Hospiz ab, aber die Pflege zu Hause würde mit seinem jetzigen gesundheitlichen Zustand kaum vernünftig zu bewerkstelligen sein.

Danke eure ratlose Dini

[Dini]

Liebe Dani,

danke für deine Zeilen. Leider gibt es in unserem Krankenhaus keine reine Palliativstation - er müsste dann in einen anderen Ort verlegt werden, noch weiter weg als jetzt schon.

Morgen müssen wir nochmal mit dem behandelnden Arzt sprechen. Mein Papa sagt dass er noch nicht schmerzfrei ist und auch dass er nachts nicht schlafen kann. So können sie ihn doch nicht entlassen oder?

Die Betreuerin vom ambulanten Hospizdienst sagte heute zu mir, dass wir ihn nur nach Hause (o. Hospiz) holen sollen, wenn er wirklich schmerzfrei ist, auch auf die Gefahr dass er dann viel schlafen wird.

Müssen wir wohl abwarten was morgen passiert....

Ich weiß nicht mehr woran ich glauben oder mich festhalten soll.....

[Dini]

Dani, danke für deine ehrlichen Wort. Wird morgen sicherlich ein schwerer Tag, aber wir müssen da durch und werden es auch schaffen.

Ich lass von mir hören.

Danke sagt Dini