Chemo- trotzdem Treffen mit Schwangeren?

[JMW]

Hallo,

ich bin ganz neu hier. Vor einigen Jahren hatte ich bereits ein Osteosarkom, da war ich aber doch noch relativ jung und es ist alles sehr verschwommen...Bei mir wurde jetzt wieder ein Osteosarkom diagnostiziert und ich werde zunächst das Gespräch für eine ambulante Chemotherapie führen und dann evtl. mit der Chemo beginnen. Dazu habe ich mal ein paar Fragen, wäre schön, wenn ihr mir helfen könntet und würdet.

Zunächst einmal- nur ganz grob, ist klar, dass das individuell abgestimmt wird. Aber wieviel Zyklen bekommt man etwa insgesamt, was umfasst ein Zyklus? Wieviele Infusionen? Und ist das ambulant wirklich machbar? Damals war ich längere Zeit im KH, jedoch wurde mir gesagt, dass das heute meist ambulant gemacht wird. Und ist es wohl möglich, dass gar nicht operiert werden muss, falls sich der Tumor während der Chemo und Bestrahlung verkleinert, oder muss IMMER operiert werden?

Und meine zweite Frage steht ja im Prinzip in der Überschrift- kann ich mich während meiner Chemo mit schwangeren Freundinnen treffen, oder könnte das für sie oder das Baby in irgendeiner Weise schädlich sein? Sind Schäden KOMPLETT auszuschließen, falls man es darf oder ist irgendein Restrisiko da?

[Ulla Krefeld]

Auch ein liebes Hallo an Dich,

da Du ja im vorhinein weisst, dass Du auf jeden Fall eine Chemotherapie bekommst, ein wichtiger Hinweis. Lass Dir auf jeden Fall einen Port legen. Dazu ist eine kleine OP notwendig. Denn wenn die Chemo versehentlich an der Vene vorbei läuft, kann es zu sehr heftigen Reaktionen kommen. Frag bitte Deinen behandelnden Arzt.

Bei der Chemogabe ist es ganz unterschiedlich. Meine erste Chemo bekam ich in der Ambulanz (dort gibt es neben normalen Stühlen aucLiegen) alle 3 Wochen, also sechs Zyklen. Allerdings muss man 2 Tage vor jeder Chemo beim Hausarzt die Blutwerte überprüfen lassen. Diese werden dann in die Onkologische Ambulanz per Fax geschickt.

Dann gibt es eine Chemo, die n u r stationär verabreicht werden darf. Vor allem die Platinhaltigen. Denn diese können die Nieren sehr stark schädigen, deshalb hängt man fast den ganzen Tag am Tropf mit viel Nachwasser. Meistens läuft diese Chemo über 3 Tage.

Ich bekam zwischendurch eine Chemo, die eine Woche lang jeden Tag erfolgte, aber auch ambulant. Die Krankenkasse zahlt die täglichen Taxifahrten zur Ambulanz.

Womöglich möchte man vermeiden, dass sich Metastasen einnisten können. Deshalb bekommst Du vorab die Chemo. Eine OP ist immer die erste Wahl. Wenn eine OP möglich ist, lass sie auf jeden Fall machen.

Von Deinen Bedenken, Dich nicht mit schwangeren Frauen treffen zu können, habe ich noch NIE gehört. Krebs ist NICHT ansteckend!!

Jetzt denke erst einmal nur an Dich. Noch ein Tipp: Nimm die Chemo so für Dich an, dass Dir klar wird, die rettet mein Leben. Hör nicht auf Nebenwirkungen von anderen. Dann verträgt man sie viel besser.

Alles Gute für Dich, melde Dich wieder, o.k.?

Ulla

[Sani]

Halo ,kann mich Ulla nur anschliessen,du kannst dich mit jedem treffen,stell dir vor,da die Chemo ambulant gegeben wird und du eventuell im Bus o.ä.neben einer eventuell schwangeren Frau sitzt..nein,das ist kein Risiko,es werden uns unwissend viele unter Chemo in unserer Nähe sein.Wie gesagt ,du und wir sind nicht ansteckend.
Einzige Ausnahme wäre,wenn du die Radiotherapie für Hirntumore bekämst,dann müßtest du die schützende Kappe tragen.

Es ist aber toll,da du so fürsorglich bist,nur,jetzt geht es um dich und dein Leben,trozdem Hut ab für deine Gedanken,ich wünsch dir alels erdenklich Gute und eine schnelle Besserung,Susanne

[JMW]

Vielen Dank für eure Antworten! Ich hatte eigentlich auch nicht damit gerechnet, dass es irgendwie eine Gefahr für meine Freundin oder ihr Baby bedeuten könnte, aber so war es mir sicherer...Dann steht dem besuch bei ihr höchstens noch meine gesundheit im Wege, da es doch eine lange Strecke ist. Aber das wird schon klappen!

[Sani]

Hallo,dann wünsch ich dir,das es klappt,deine Gesundheit mitspielt und Freundin und Baby auch alles erdenklich Gute,Susanne