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  #1  
Alt 30.01.2014, 22:37
Fengari Fengari ist offline
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Registriert seit: 22.11.2013
Beiträge: 6
Standard Lungenkrebs oder doch nicht?

Hallo,

ich lese schon lange hier mit aus den unterschiedlichsten Gründen und jetzt brauche ich mal Erfahrungswerte
Mein Mann (58) hatte Mitte November 2013 einen schweren Herzinfarkt. Im Rahmen der üblichen Untersuchungen wurde beim Thoraxröntgen eine ziemlich große Raumforderung festgestellt, die Ct bestätigte einen ca 4x5cm großen Tumor.
Da das alles in Griechenland passierte, wir aber weitere Behandlungen in D machen wollten, sind wir 14 Tage später zurückgeflogen, sofort Termin beim Kardiologen und am 4.12. hat er einen Stent bekommen. Das hat erst einmal die weitere Diagnostik der Lunge verzögert, da die notwendigen Blutverdünnungsmedis eine Bronchoskopie nicht zuließen. In den 4 Wochen Wartezeit wurden Ct Abdomen, MRT Kopf und Knochenszintigramm gemacht, alles ohne Metastasenbefund
Am 7.Januar dann Bronchoskopie mit EBUS unter Narkose= kein verwertbares Material aus dem Tumor, es wurden nur nekrotische Zellen gefunden, die Biopsie aus dem naheliegenden Lymphknoten war tumorzellenfrei.
3 Tage später Lungenbiopsie von außen= wieder kein auswertbares Material
3 Tage später erneute Biopsie von außen= erneut nichts.

Dann Tumorkonferenz. Alle Beteiligten waren sich einig, dass es auf Grund der Größe ein Karzinom sein muss, deshalb OP mit der Option, dass der rechte obere Lungenlappen entfernt wird.

Dann konnte er für 10 Tage nach Hause.
Am 27.1. zurück in die Klinik, am 28.1. OP.

Während der OP wurde Tumorgewebe ausgestanzt und ein Schnellschnitt gemacht....wieder nur entzündliches und nekrotisches Gewebe, keine Tumorzellen. Auch die Befürchtung, dass der Tumor mit dem Rippenfell verwachsen ist, erwies sich als unbegründet, erließ sich leicht lösen.

Nun wurde alles ausgestanzt und eingesandt, Ergebnis wahrscheinlich erst nächste Woche. Sollten Tumorzellen gefunden werden, muss der arme Mann nochmal operiert werden. Ich habe mit dem Prof. gesprochen und er meint nach wie vor, dass die Größe des Tumors eigentlich nichts anderes als ein Karzinom sein kann, aber er sagt auch, dass es schon außergewöhnlich ist, dass in all den Proben nichts bösartiges zu finden war.

Nun schweben wir zwischen Bangen und Hoffen....

Hat das von euch schon jemand erlebt oder davon gehört, dass sich eine anfangs eindeutige Diagnose nicht bewahrheitet hat?

Danke für' s Lesen
Fengari
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  #2  
Alt 31.01.2014, 11:14
Benutzerbild von Askim
Askim Askim ist offline
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Registriert seit: 26.04.2009
Beiträge: 99
Standard AW: Lungenkrebs oder doch nicht?

Hallo,

die Ungewissheit raubt euch bestimmt den letzten Nerv, oder? Bei meinem Vater war es ähnlich, wobei nicht ganz so heikel. Eigentlich stand bei ihm schon direkt nach der ersten Bronchoskopie fest, dass auf jeden Fall verändertes Gewebe da ist, wenn auch zuerst nur als Präkanzerose zu erkennen. Das lag wohl aber daran, dass man bei einer Bronchoskopie nur "Außenbereiche" des Tumors erwischt, die oft, zumindest bei einem Plattenepithelkarzinom dysplastisch verändert sein können und sich erst im Laufe der Zeit zu richtigen Krebszellen entwickeln. Das, jedoch, sieht bei anderen Tumorarten der Lunge wieder ganz anders aus, also lässt sich die Situation meines Vaters auch nicht auf die eure übertragen, zumal bei euch ja auch nichts verändertes gefunden wurde.

Leider kommt es recht häufig vor, dass bei einer Bronchoskopie kein verwertbares Material gewonnen werden kann. Dass dann jedoch selbst bei einer OP nichts eindeutiges gefunden werden kann halte ich schon für suspekt. Seit ihr denn in einem erfahrenen Thoraxchirurgischem Zentrum behandelt worden? Normalerweise erkennen erfahrene Chirurgen schon anhand der Morphologie recht gut, ob es sich um etwas bedenkliches handelt. Seltsam finde ich auch, dass man es nicht gleich komplett rausgenommen hat. Ich bin kein Chirurg und weiß auch nicht, was sie nun wirklich rausgenommen haben, allerdings empfinde ich das nicht als all zu klug, etwas "anzuschneiden" und dann dort zu belassen, zumal er ja auch Herzprobleme hat und demnach eine erneute Operation auch immer ein erhöhtes Risiko darstellt. Allerdings, aus deiner Berichterstattung geht auch nicht hervor, was nun wirklich gemacht wurde.

Teile eines Tumors können in der Regel schon auch entzündlich verändert bzw. nekrotisierend sein. Bei meinem Vater war das auch der Fall (so zumindest dem postoperativem Bericht zufolge). Mein Vater hatte jedoch auch eine schwere Aspirationspneumonie, wohl ausgelöst durch den 5 cm großen Tumor in seiner Lunge.

Dass keine Metastasen gefunden wurden ist unabhängig von der Situation in der Lunge auf jeden Fall schonmal sehr sehr gut! Leider bleibt euch nun nichts anderes übrig als abzuwarten und in der Zwischenzeit vielleicht nochmal die Lage in einem Lungentumorzentrum im Rahmen einer Zweitmeinung beurteilen zu lassen. Ich hoffe sehr für euch, dass es sich als etwas harmloses heraustellt (was auch der Fall sein kann, so abwegig ist das gar nicht).

Liebe Grüße
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  #3  
Alt 31.01.2014, 12:07
Fengari Fengari ist offline
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Beiträge: 6
Standard AW: Lungenkrebs oder doch nicht?

Danke für deine Antwort! Er ist im Oststadtkrankenhaus Hannover, das als zertifiziertes Lungenkrebszentrum ausgewiesen ist, also sollte man schon annehmen können, dass sie da wissen, was sie tun :-)
Mit der OP hab ich mich nicht richtig ausgedrückt. Es wurde der ganze Tumor ausgestanzt, allerdings nicht der rechte Oberlappen entfernt, weil der operierende Chirurg meinte, dass so ein Eingriff nicht gerechtfertigt wäre, wenn es jetzt doch kein Krebs ist. Die Nachwirkungen der OP sind aber wohl ähnlich wie bei einer größeren OP, wenn ich seine Zimmergenossen so angucke.

Ja, warten ist immer blöd, aber das teilen hier wohl die meisten.
Wie geht es deinem Vater heute?

liebe Grüße
Fengari
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  #4  
Alt 31.01.2014, 12:21
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Askim Askim ist offline
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Beiträge: 99
Standard AW: Lungenkrebs oder doch nicht?

Hallo

na, das ist ja schonmal sehr gut, dass er in einem Lungenkrebszentrum behandelt wird. Ich wollte die Entscheidung der Ärzte nicht anzweifeln, habe jetzt auch verstanden, was gemacht wurde. Ich hoffe sehr für euch, dass nichts gefunden wird!

Mein Vater war zum Zeitpunkt der Diagnose gerade mal 50 Jahre und das ist jetzt bald ein Jahr her. Erschwerend kam bei ihm ja noch dazu, dass er eine schwere Lungenentzündung hatte, er hatte sehr viel Eiter und Flüssigkeit (fast 5 L) im Pleuraspalt. Er war in einem körperlich sehr schlechten Zustand und das war auch der eigentliche Auslöser, ihn ins Krankenhaus zu "zwingen". Ja, das hat sehr viel Überredungskünste gefordert. Er wurde am 2.Mai 2013 operiert und man musste ihm auch aufgrund der stark fortgeschrittenen Lungenentzündung den kompletten linken Lungenflügel heraus nehmen. Was den Krebs anbelangt, befand sich mein Vater im Stadium 2A (keine Metastasen, aber 5 cm Tumor in der Lunge). Er erholte sich relativ schnell von der OP und es ging ihm jeden Tag besser. Im Sommer hat er noch eine adjuvante Chemotherapie (vorsorglich) bekommen, die er soweit auch super verkraftet hat. Momentan geht es ihm sehr gut, er macht lange Spaziergänge, erledigt die Hausarbeit, kocht. Bei der letzten Nachsorgeuntersuchung war alles im grünen Bereich, seine Lunge dehnt sich nun aus und übernimmt Funktionen der fehlenden mit. Kurz gesagt, er lebt sehr sehr gut damit! in 2 Wochen steht dann schon die nächste Nachsorgeuntersuchung an, ich hoffe, dass auch diesmal wieder alles in Ordnung ist.
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  #5  
Alt 31.01.2014, 12:26
Fengari Fengari ist offline
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Standard AW: Lungenkrebs oder doch nicht?

Hallo Askim

und danke für deinen mutmachenden Beitrag
Ich werde berichten, wenn die Ergebnisse da sind.

Für dich und vor allem für deinen Vater weiterhin alles Gute!
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  #6  
Alt 09.02.2014, 11:55
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Askim Askim ist offline
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Standard AW: Lungenkrebs oder doch nicht?

Hallo

gibt es bei euch schon was neues? Ich hoffe, es hat sich alles als positiv für euch herausgestellt!
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  #7  
Alt 09.02.2014, 15:42
Fengari Fengari ist offline
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Standard AW: Lungenkrebs oder doch nicht?

Hallo Askim

Nein, noch nichts Neues. Er wurde schon 6 Tage nach OP entlassen, da war der endgültige Befund noch nicht da.
Am kommenden Mittwoch haben wir einen Termin in der Klinik, da kommt die Katze dann hoffentlich endlich aus dem Sack, diese Ungewissheit ist schwer auszuhalten.

schönen Restsonntag
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  #8  
Alt 12.02.2014, 20:54
Fengari Fengari ist offline
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Beiträge: 6
Standard AW: Lungenkrebs oder doch nicht?

Heute waren wir zum Fädenziehen und Befundbesprechung in der Klinik.
Die Pathologie hat mittig im Tumor wenige atypische Zellen gefunden, allerdings können sie die nicht identifizieren und haben das Präparat in die nächste Pathologie geschickt

Wir gehen jetzt einfach mal davon aus, dass sie nichts finden werden und werden uns, wenn die 6 Wochen nach OP vorbei sind und er wieder fliegen darf, auf den Weg in unsere momentane südliche Heimat machen

liebe Grüße
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  #9  
Alt 24.04.2017, 17:21
Fengari Fengari ist offline
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Standard AW: Lungenkrebs oder doch nicht?

Da bin ich wieder, mehr als 3 Jahre nach der ersten OP.

2 Jahre lang war bei allen Nachuntersuchungen alles in Ordnung, im Frühjahr 2016 dann im CT ein Rezidiv im selben Lungenlappen, OP im Juli, rechter Oberlappen raus.

Kontroll Ct im Januar 2017, alles ok.
Kurz danach extrem viel Blut im Urin, es wurde ein Ct gemacht, Tumor in der Blase und wahrscheinliche Knochenmetastasen im Becken und an einer Rippe.

März 2017, BlasenOP, 3 kleine Tumore wurden entfernt, maligne, aber kein Zusammenhang mit dem BrochialCa und keine weitere Behandlung erforderlich.

Jetzt komm ich zu meiner Frage und dem aktuellen Stand.
Vorrausschicken möchte ich, dass wir immer noch in Griechenland leben, aber mein Mann zur Behandlung in Berlin ist.

Nach dem Vedacht auf Knochenmetastasen wurde eine Knochenszintigrafie gemacht und die Diagnose bestätigt. Vorgeschlagen wurde eine Chemo, die mein Mann aber ablehnte.
Nun war er heute in einem onkologischen Zentrum und rief mich vorhin an, dass er an der ersten Chemo hängt.
Die Ärzte haben ihm gesagt, dass er die 6x, einmal im Monat bekommen soll und er alles dafür nach Griechenland mitbekommt und es problemlos auch hier machen kann.

Muss das denn zwischendurch nicht kontrolliert werden? Ob es anschlägt oder nicht?

Hat jemand Erfahrungen mit einer Infusion pro Monat und kann uns berichten, auch über Nebenwirkungen? Und wie ist es mit Chemo und Sonne?

Wir wollen eh Ende des Jahres zurück nach Deutschland, aber schneller wird es nicht gehen.

Vielen Dank für' s Lesen und ich freue mich, wenn jemand was dazu sagen kann.

viele Grüße
Fengari
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  #10  
Alt 23.08.2017, 11:28
Christina_87 Christina_87 ist offline
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Beiträge: 14
Standard AW: Lungenkrebs oder doch nicht?

Hallo Fengari!

Also ich kann dir nur ein klein bisschen aus meiner Sicht und Erfahrung berichten!
Mein Vater bekam letztens Jahres Dezember 2016 die Diagnose Bronchialkarzinom ohne Metastasen im Endstadium. Wir leben in Österreich und hier sind die Ärzte vermutlich etwas anders als in Deutschland sowohl auch medizinisch! Mein Vater zb. bekam eine Chemo von 6 Zyklen sprich alle 3 Wochen für 3 Tage im Krankenhaus denn zwischen jeder Chemo soll/muss eine Pause liegen damit sich Körper,Knochen und der Mensch vorallem erholen kann! Er hat die Art kleinzeller Tumor was besser auf eine Chemo anspricht als die nicht kleinzeller was aber nicht bedeuten soll das es nicht helfen soll. In dem Krankenhaus wo er behandelt wird sieht man immer wieder Erfolge egal welcher Art von Tumor. Wir haben sogar jemanden kennen gelernt der schon über 5 Jahre ohne Chemo überlebt hat und sieht relativ stabil und gut aus!
Die Nebenwirkungen sind natürlich von Mensch zu Mensch verschieden. Es hieß zb das mein Vater seine Haare verlieren würde,....ja es sind ihn zwar welche ausgegangen aber viele davon hatte er sich behalten. Da auch die Chemo das Knochenmark angreift kann sein das eine Art Schmerzen der Knochen zu spüren ist wo es aber gut verträgliche Medikamente dafür gibt so wie Tabletten während und nach der Chemo für Übelkeit. Nach den ersten beiden Zyklen hat mein Vater Blut gespuckt und erbrochen und seitdem überhaupt nicht mehr. Leider braucht er jetzt wieder eine Chemo weil der Tumor nach kurzer Zeit wieder nachgewachsen ist aber dieses mal eine andere. Sie ist stärker und leider somit auch die Nebenwirkungen von Appetitlosigkeit,Müdigkeit,Erschöpfung,Schluckprob lemen,.....
Aber ich möchte dir jetzt keine Angst machen denn wie gesagt jeder Mensch reagiert anders darauf!

Ich möchte euch auf euren weiteren Weg viel Kraft und alles gute Wünschen!!!!

Liebe Grüße
Christina

Geändert von gitti2002 (23.08.2017 um 22:29 Uhr)
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