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  #1  
Alt 12.08.2007, 12:08
Silke M. Silke M. ist offline
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Frage Viele Fragen - brauche Rat

Hallo,

meine Mutter ist 62 Jahre alt und vor 3 Jahren an Brustkrebs erkrankt. Die rechte Brust und zahlreiche Lymphknoten wurden entfernt. Bis heute ist ihr rechter Arm nur bedingt einsatzfähig und sie muß weiterhin einmal in der Woche zur Lymphdrainage. Letztes Jahr hat sie ein künstliches Kniegelenk bekommen und bei dem anderen Knie steht ihr das noch bevor. Weiterhin sind ihre Gelenke voll von Rheuma, so dass sie eigentlich immer Schmerzen hat. Als wenn das alles nicht schon genug wäre, wurden bei ihr vor drei Monaten Metastasen in Lunge und Leber festgestellt... Die erste Chemo hat leider nur auf der Lunge etwas bewirkt und die Metas in der Leber haben sich leider vermehrt .

Meine Mama bekommt Arbeitslosengeld 2 und hat einen SBG von 80%. Nun meine Fragen:

1. Kann man einen Verschlimmerungsantrag stellen? Mama hat ständig irgendwelche Arzttermine, Onkologe, Rheumatologe, Gyn, Internist, etc und die ganzen Fahrtkosten sind von ihrem Hartz 4 gar nicht zu bezahlen. Haben wir bei der Erkrankung Aussicht auf das G im Schwerbehindertenausweis? Auf was muß man da achten?

2. Habe im Internet gelesen, dass man bei ALG2 und einer Krebserkrankung einen Antrag stellen könnte, um Zuschüsse für eine gesunde Ernährung zu bekommen. Hat das schon mal jemand versucht?

3. Vor einem halben Jahr wurde meiner Mama von der Arge mitgeteilt, dass sie bitte einen Wohnungswechsel vornehmen sollte, weil ihre derzeitige Wohnung um sage und schreibe 16 Euro zu teuer sei. Aber genau diese Wohnung wurde vor 5 Jahren bewilligt, da mußte sie schon mal aus diesen Gründen einen Umzug vornehmen. Einen erneuten Umzug würde sie gar nicht mehr schaffen... Ist diese Vorgehensweise rechtens? Wir haben bis heute auch noch keinen Bescheid.

Vielleicht kennt sich hier jemand etwas besser mit der ganzen Materie aus und kann uns helfen. Meiner Mama bleiben abzüglich der ganzen Rechnungen wie Fahrtkosten, Telefon, Versicherung, ... keine 170 Euro zum Leben...

Vielen Dank im Voraus!!!!

Lieben Gruß, Silke
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  #2  
Alt 12.08.2007, 12:24
Thomas Thomas ist offline
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Standard AW: Viele Fragen - brauche Rat

Hallo Silke,

Deine Mutter kann ab 60 aufgrund ihrer Behinderung eine Altersrente beantragen. Ob dies günstiger als Alg2 ist, ist eine Rechenaufgabe. Evtl. ist wenn die Rente dann zu niedrig ist eine Grundsicherung möglich, kommt drauf an ob noch ein anderes Einkommen (Vater) da ist.

Gruß
Thomas
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  #3  
Alt 12.08.2007, 12:29
Silke M. Silke M. ist offline
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Standard AW: Viele Fragen - brauche Rat

Hallo Thomas ,

danke für Deine schnelle Antwort. Meine Eltern sind seit Jahren geschieden und mein Vater bekommt auch nur eine kleine Rente.

Da meine Mama ihr Leben lang nur für die Familie da war und kaum in die Rentenkasse eingezahlt hat, wird die Rente auch dementsprechend klein ausfallen.

Danke und lieben Gruß, Silke
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  #4  
Alt 12.08.2007, 19:45
Benutzerbild von Gaby
Gaby Gaby ist offline
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Standard AW: Viele Fragen - brauche Rat

Hallo Silke

mein Partner hatte mit Lungenkrebs und Metastasen innerhalb kurzer Zeit den 100 % G -Ausweis erhalten. Das wurde vom Versorgungsamt sehr schnell bearbeitet. Desweiteren hatte er zunächst Harts IV, hat mit der ärztlichen Bestätigung über die Krebserkrankung vom Amt sofort einen Zuschuss für Mehraufwand bei der Verpflegung bekommen. Das Amt hat darauf bestanden, dass er den Rentenantrag stellt und innerhalb von 14 Tagen!! war der Rentenbescheid da (LVA). Das Amt hat dann die Differenz zur Grundsicherung plus Mehraufwand übernommen.
Die Fahrtkosten zur Chemo hat die Krankenkasse übernommen, frag dort mal nach, ebenso haben sie die Fahrten zur Bestrahlung übernommen.
Eigentlich müsste Deine Mutter doch von allen Zuzahlungen befreit sein als Harzt IV Empfängerin. Das war bei meinem Partner so, nachdem er das eine Prozent Eigenanteil im laufenden Jahr gezahlt hatte.
Den geforderten Wohnungswechsel würde ich nochmal mit dem Amt für Soziales abklären. Die müssten nämlich die Kosten für Umzug und Renovierung übernehmen, für den Betrag können sie eine ganze Weile die € 16 zahlen.
Ein Umzug kann eigentlich auch nicht erzwungen werden, es kann nur sein, dass die Differenz von € 16 von Deiner Mutter zu zahlen wären, aber wie gesagt, lieber nochmal abklären.

Ausserdem könnt Ihr mal an die Deutsche Krebshilfe schreiben, die zahlen bei finanziellen Schwierigkeiten aufgrund von Krebserkrankungen eine einmalige
Hilfe. Mein Partner hatte € 400 bekommen. Die Adresse findest du im Netz.
Ein formloses Schreiben mit Nachweis der aktuellen Einkünfte reicht aus.

Vielleicht hilft dir das ja etwas weiter.
Alles Gute
Gaby
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  #5  
Alt 12.08.2007, 21:31
Silke M. Silke M. ist offline
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Standard AW: Viele Fragen - brauche Rat

Hallo Gaby,

vielen Dank für Deine Antwort! Wir werden einen neuen Antrag beim Versorgungsamt stellen.

Meine Mama ist auch zuzahlungsbefreit und für die Fahrten zur Chemo hat sie einen Taxischein. Sie bekommt jetzt einmal pro Woche Chemo mit einer 24- Stunden Pumpe für zu hause, die sie am nächsten Tag wieder bei ihrem Onko abliefern muß. Das Fahrgeld muß sie bezahlen. Genauso wie das Fahrgeld für den Physiotherapeuten, bei dem sie einmal die Woche Lymphdrainage hat. Für den Rheumatologen, Internisten, etc. natürlich auch. Und ich spreche da nicht von zwei bis drei Fahrkarten im Monat. Das summiert sich dann schon.

Bei ihrer Ersterkrankung hat meine Mutter auch diese 400 Euro von der deutschen Krebshilfe bekommen.

Meine Mama ist jetzt 62 Jahre und hat von der LVA bescheid bekommen, dass sie erst mit 64 1/2 einen Rentenantrag stellen kann.

Vielen Dank für Deine Antwort. Du hast uns damit schon viel geholfen. Werden das jetzt alles in Angriff nehmen!

Lieben Gruß, Silke
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