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  #1  
Alt 24.11.2004, 20:00
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Standard Ich habe Angst ein Weihnachten ohne Mami?

Hallo!

Vielleicht sind noch einige in meiner Lage. Meine Mutter (62 Jahre) hat Eierstockkrebs im 3. Stadium. Sie wurde schon zweimal operiert. Doch im Bauchnetz konnte nicht alles enfernt werden. Viele Chemos und Krankenhausaufenthalte folgten.

Dann letzte Woche die schlimmste Nachricht: Ihr Frauenarzt meinte sie solle die Chemos aufgeben und den Rest in Ruhe leben (in höchst Fall 3 Monate). Ihr Hausarzt und die Ärzte im Krankenhaus rieten ihr doch noch eine Chemo zu machen. Sie hat sich dafür entschieden.

Wir haben seit der Zeit lange Gespräche geführt. Ich habe sie davon überzeugt das es besser ist wenn es soweit ist das sie nach mir Zuhause kommt und sie dort stirbt.
Sie hatte erst so ihre Zweifel, weil sie denkt das es für mich zuviel Stress wäre. Ich habe 8 Kinder und einen großen Hund und natürlich auch noch meinen Mann. Aber ich konnte sie davon überzeugen das es für die Kinder besser ist das sie sich jeden Tag ein Stückchen mehr von ihrer Oma abschiedt nehmen können.
Noch ist sie Zuhause und hat am Montag ihre Chemo bekommen. Sie hofft das sie mit der Chemo es noch soweit wie möglich von uns wegrücken kann das wir noch gemeinsam Weihnachten feiern können.
Im Moment sind wir sowieso im Dauerstress, weil wir extra umziehen damit meine Mutter hinterher bei uns sein kann und sie nicht ihre Ärzte und ihre Umgebung verlassen muß. Unserer Umzug ist am 23.Dezember damit sie Weihnachten noch mit uns feiern kann weil wir weiter weg wohnen.

Ich hoffe nur das wir es schaffen, das sie es bis dahin noch aushält. Der GedANKE SIE ZU VERLIEREN IST FÜR MICH EINE Qual ich weiß oft nicht mehr was ich machen soll. Ich versuche meine Verzwefelung ihr bei unseren Telefonaten oder Besuchen nicht so zu zeigen.
Besonders die Auseinandersetzung was man bei der Pflege alles erwarten kann ist für mich furchtbar aber ich werde mit meiner Mutter da gemeinsam durch das bin ich ihr einfach schuldig.

Was auch noch für mich schlimm ist, das ich dann ausser meinem Mann und meinen Kindern garkeinen mehr habe. Ich habe keine Geschwister und mein Vater ist schon seit 22 Jahren tot. damals war ich gerade mal 15 Jahre alt als er meinte er müßte sich das Leben nehmen. Aber vielleicht gibt es ja jemanden mit dem ich mich austauschen kann, damit ich nicht unter der Belastung erdrückt werde.

Sabine
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  #2  
Alt 25.11.2004, 17:38
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Standard Ich habe Angst ein Weihnachten ohne Mami?

Liebe Sabine,
ich kann deine Gefühle so gut verstehen... Meine Mutter bekam im August die Diagnose Krebs (Nieren- und Lungenkarzinome mit Metastasen überall im Körper), danach wurde sie von den Ärzten untersucht noch und nöcher und im Oktober kam die Aussage "wir können nichts mehr für sie tun"... Ich hatte unglaubliche Angst, daß wir Weihnachten ohne sie sein müßten und nun ist das Gewissheit. Meine Ma ist am 14.11. gestorben.
Auch meine Mutter hatte Schuldgefühle, daß sie uns so viel Arbeit macht, wir haben sie zuhause gepflegt, denn sie war die letzten Wochen nach einem Oberschenkelhalsbruch bettlegerig. Ihre Schwester, mein Vater, mein Bruder und ich haben sie mit Hilfe von Pflegekräften, die 2 mal täglich kamen, hier versorgt und umsorgt. Sie hatte zwischendurch akute Angstattacken, in denen sie nicht nur Angst um sich selbst hatte, sondern sich auch um uns sorgte. Einmal fragte sie, ob sie nicht doch lieber in ein Heim gehen solle, weil sie uns sooo viel Arbeit machen würde. Ich hab ihr geantwortet, daß das gar nicht in Frage kommt, sie hat sich schließlich auch ihr ganzes Leben immer um uns gekümmert, das war sicher auch nicht immer so leicht.

Es ist richtig, deine Mutter zu euch nach hause zu holen. Wenn ich deine Worte richtig deute, bist du ein Familienmensch, ihr könnt gar nicht anders. Es wird hart, deine Mutter wird Schmerzen haben (nehm ich jedenfalls an, ist es bei Eierstockskrebs anders?) und irgendwann Morphin nehmen müssen. Morphin trübt die Wahrnehmung, sie wird halluzinieren und es merken. Das fand ich am schlimmsten, daß meine Ma selbst noch realisierte, daß sie Dinge sah, die nicht da waren... Es ist furchtbar zusehen zu müssen und nichts tun zu können, als da zu sein und ihr ihre Medikamente zu reichen. Aber das ist es, was du tun kannst. Wenn man das nicht will, tut man wirklich nichts. Wenn man da ist, tut man alles!
Und du wirst sehen, die Kraft dazu kommt aus dir selbst.

Ich wünsche dir und deiner Familie alles Gute, daß ihr euren Umzug ganz schnell hinbekommt und deine Mutter bald bei euch einziehen kann. Vielleicht schöpft sie daraus auch noch Kraft und Mut für die ihr verbleibende Zeit, die Nähe zu ihrer Tochter und ihren Enkeln wird ihr sicher gut tun.
Ich wünsche dir Kraft, Mut, Stärke und jemanden, an dem du dich festhalten kannst.
Mir hat es viel gegeben, hier zu lesen und zu schreiben, auch wenn ich das vielleicht nicht so deutlich gezeigt habe (indem ich mich nicht besonders häufig gemeldet hab).
Du bist nicht allein.

Tina (13.Fee@web.de)
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  #3  
Alt 26.11.2004, 17:23
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Standard Ich habe Angst ein Weihnachten ohne Mami?

Hallo Tina!

Es tut mir sehr leid für Dich das Du den Weg schon gehen mustes und Deine Mam zu Grabe getragen hast. Ich kann Nachempfinden wie schwer das für Dich gewesen sein muß.

Mit den Schmerzen bei meiner Mutter weiß ich noch nicht ganz genau, ich muß mich jetzt langsam aber sicher darüber informieren. Ihr Arzt sagte ihr auf jeden Fall, das er sie so schmerzfrei wie es nur eben ging halten würde.
Ich weiß ja auch noch garnicht wie der Endverlauf ist. Ob sie Blut bricht, wie ich es mache wenn sie nichts mehr essen oder trinken will. Ich habe mich bis jetzt noch nicht damit auseinander gesetzt. Besser gesagt ich wollte es bis jetzt nicht.
Weißt du ich habe auch seit ein paar Tagen hier einige Berichte gelesen. Auf einer Seite helfen sie mir auf anderer Seite bin ich danach noch depremierter.
Ich habe meiner Mutter viele Sachen aus dem Internet rausgesucht. Natürlich nur gute Sachen und nicht das sie vielleicht nicht mehr lange lebt. Und seit dieser Zeit ca. 5 Tagen ist meine Mutter wieder richtig gut drauf. Sie hält sich an die Ernährung die ich ihr verordnet habe. Sie meint falsch machen kann sie eh nichts mehr also macht sie das alles toll mit.
Aber weißt du ich habe das Gefühl das ich meiner Mutter meine Kraft übertragen habe und bei mir ist die Luft voll raus, weil ich habe ja die Sachen gelesen wie lang sie vielleicht noch hat.
Ich habe auch niemanden mit dem ich so richtig darüber reden kann. Für die meisten ist das ein tabu Thema wenn jemand stirbt. Meine große Angst ist das ich das alles Psychisch nicht schaffe.
Den in den zwei- drei Wochen kommt der Abschied von meinem geliebten Hund, denn ich darf ihn vom Vermieter aus nicht mitnehmen. Aber mir ist die Nähe zu meiner Mutter natürlich viel viel mehr wert. Trotzdem werde ich schon einmal daran zu kauen haben, besonders weil ich noch keinen neuen Besitzer für ihn gefunden habe.
Weißt Du ich habe mir in den letzten Tagen schon öfter überlegt ob ich nicht schon vor dem Tod meiner Mutter zum Psychologen gehe um in Vorfeld schon mal mit ihm anfange daran zu arbeiten, den schließlich brauchen mich meine Kinder auch.
Mit meinem Mann kann ich über die ganze Sache nicht reden, weil er das Thema Krebs schon nicht mehr hören kann. Aber so ist das nun mal jeder ist in der Verarbeitung seiner Sorgen anders. Der eine Redet viel darüber und der andere schweigt.

Liebe Grüße
Sabine
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  #4  
Alt 26.11.2004, 18:59
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Standard Ich habe Angst ein Weihnachten ohne Mami?

Liebe Sabine,
ich kann deine Angst, es psychisch nicht zu packen, so gut nachvollziehen... Als meine Ma die erste Woche nach dem Krankenhaus zuhause war, war ich hier mit ihr alleine (abgesehen von den Pflegerinnen, die morgens und abends kurz hier waren) und ich dachte, wenn es so weiter geht, lande ich ende des Monats auf "der Couch"...! Glücklicherweise war aber die ganze Verwandtschaft hier und gemeinsam konnten wir die seelische und auch körperliche Arbeit bewältigen. Ich war anfangs auch am überlegen, ob ich die Unterstützung eines Psychologen brauche, aber bisher bin ich noch nicht bei einem gewesen.
Ich weiß ja nicht, was für ein Mensch du bist, ich will dir hier keine Ratschläge geben, die für dich völlig falsch sind! Vielleicht ist es für dich wirklich das Beste, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen und dir bei der Stress- und Trauerbewältigung helfen zu lassen! Ich - für mich selbst - will das bisher einfach nicht, weil ich um meine Mutter trauern möchte. Verstehst du, wie ich das meine? Ich will mich im Moment einfach noch nicht beeilen, meine Trauer abzulegen. Auch wenn mich das in gewisser Weise hemmt, verlangsamt und mir einen Teil meiner Zeit stiehlt, was andere vielleicht als sinnlos ansehen, so brauche ich diese Zeit einfach, um das Erlebte zu verarbeiten. Andere machen es anders. Ein Teil meiner Bewältigungsarbeit ist z.B. dieses Forum hier. Nicht nur daß ich mir vorher Trost und Rat hier geholt hab, sondern auch, daß ich jetzt ein bißchen Trost und Rat gebe. Es zumindest versuche...

Was ich dir nur an's Herz legen möchte ist, daß du dich mit eurem Arzt unterhalten solltest und dir klipp und klar darlegen lassen solltest, wie es um deine Mutter steht, wie lange sie möglicherweise noch hat (kann keiner genau voraussagen, aber eigentlich gibt es da "Erfahrungswerte"), was auf euch als pflegende Familie zukommen wird, was du tun kannst und auf was für Hilfen & Hilfsmittel ihr ein Anrecht habt. Du mußt weder den Krankenkassen noch dem Staat etwas schenken... Erkundige dich rechtzeitig nach Pflegediensten und such dir einen aus, wo die Pflegerinnen dir und deiner Mutter sympathisch sind!
Nur wenn du genau bescheid weißt, kannst du dich auf das gefasst machen, was kommt... Das klingt sehr nüchtern, aber ein bißchen Nüchternheit mußt du dir auch bewahren. Ich weiß, daß das deprimierend ist.
Ich hab mich hier teilweise gefühlt, wie "Oberschwester Tina", jedesmal wenn Mutti stöhnte, wurde nach mir gerufen, weil ich ja evtl. wissen könnte, was nun zu tun sei. In dem Moment hat mich das schrecklich genervt. Ich hab immer gedacht, daß Papa und Tante Renate doch auch selbst mal die blöden Beipackzettel in den Medi.-Packungen durchlesen könnten um zu sehen, ob sie von irgendwas noch etwas mehr nehmen darf usw... Heute bin ich dankbar, daß ich wenigstens das noch für meine Ma tun durfte und konnte...

Daß du deinen Hund abgeben mußt, tut mir leid. Ich könnte meine Tiere nie abgeben, allein die Vorstellung reißt mich in Stücke. Wahrscheinlich nehmen meine Monster bei mir die Stellung deiner Kinder bei dir ein... Was man nicht alles in Kauf nimmt...?! Der Umzug mußte so schnell gehen, daß ihr keine Zeit hattet nach einer Wohnung zu suchen, in die ihr, neben euren 8 Kids, auch noch den Hund mitnehmen durftest, was?!

Hast du wirklich niemanden, mit dem du reden kannst? Ich hab festgestellt, daß viele Menschen in meiner Umgebung erstaunlich offen dafür waren, als mein bester Freund damals starb... Von vielen Seiten hörte ich plötzlich von ähnlichen Schicksalsschlägen und manche waren richtig erleichtert, auch mal darüber reden zu können, weil sie sich vorher auch nie getraut hatten, so ein Thema anzuschneiden. Daß ausgerechnet dein Mann zu denjenigen gehört, die nicht reden, ist natürlich außerordentlich schade! Ich bin auch jemand, der sich aussprechen muß... Vielleicht gibt es eine Selbsthilfegruppe in deiner Nähe!? Gibt es ein Hospiz in deiner Stadt? Frag doch dort mal, das ist vielleicht nicht gleich so ein großer Schritt, wie zum Psychologen zu gehen. Ansonsten - wo wohnst du? Wenn du in Bremen oder Umgebung bist, könnten wir uns vielleicht mal sehen?

Liebe Grüße, Tina
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  #5  
Alt 27.11.2004, 12:45
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hallo SABINE,
KANN NACH DEM BESCHISSENEN GETRIGEN TAG DIRB GUT MITFÜHLEN'.MEIN VATER(51JAHRE) HAT SEIT 4JAHREN LUNGENKREBS DER MIT CHEMO UND BESTRAHLUNG BEHANDELT WIRD.DA ER DIE LETZTEN 2WOCHEN TIERISCH RÜCKENSCHMERZEN HATTE SIND WIR INS KRANKENHAUS UM EIN MRT ZU MACHEN UM ERKENNTNISSE ZU GEWINNEN WORAN ES HÄNGT.DIE SCHREKLICHE NACHRICHT BEKAMEN WIR GLEI DRAUF ;EIN TUMOR HAT SICH AM BECKEN FESTGEFREEESN UND DRÜCKT AN DEN NERV..........GOTT(WENNS NOCH EINEN GIBT)SEI DANK;HAT ER ES FRÜH ERKANNT SO DAS ES WAHRSCHEINLICH BEHANDELT WERDEN KANN,AUFJEDEN FALL DENKE ICH DIE GANZE ZEIT ÜBER EIN WEITERES LEBEN OHNE MEINEN VATER.MEINE FRAU HAT SEIT 8JAHREN KEINE MUTTER MEHR DIE AN BRUSTKREBS GESTORBEN IST,UND ICH MÖCHTE DAS ICH SIE DAMIT NICHT NOCHMEHR BELASTE ,DA ES BEI IHR ALLES WIEDER HOCHKOMMT.ICH WEIß NICHTMEHR WEITER ;DAS STRK SEIN VOR MEINEN ELTERN UND DAS COOL SEIN TUT WEH,DA EST KEINE AU?REDEN UND SCHÖNREDEN MEHR GIBT.ICH HOFFE DAS ER ES SCHAFT SO STARK ZU SEIN DAS WIR DIESE UND NÄCHSTE WEINACHTEN ZUSAMMEN VERBRINGEN KÖNNEN-ICH WÜNSCHE DIR VOM HERZEN ALLES LIEBE UND ALLES GUTE........
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  #6  
Alt 27.11.2004, 16:05
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@gast: vielen Dank für Deine Worte und ich drücke Euch ganz feste die Daumen das sich der Tumor von Deinem Vater wirklich noch am Amfang befindet und ihm schnellstens geholfen werden kann. Denk daran viele bekommen ihre Diagnose meistens dann wenn der Krebs schon weit fortgeschritten ist und es nicht so viele Heilungschancen gibt.

@ Tina: Vielen Dank für Deine Antwort. Ja der Umzug mußte bei uns schnell gehen und wie Du Dir vielleicht denken kannst ist es nicht leicht einen Vermieter zu finden der eine Familie mit 8 Kindern nimmt. Wir haben über eine Baugesellschaft von der Stadt dann einen Mietvertrag bei Ihnen bekommen. Doch wie gesagt da sind keine Hunde erlaubt. Einige haben wohl welche unerlaubter Weise, aber die müssen jetzt ausziehen oder ihre Tiere abgeben. Um dies von vornherein auszuschließen gehe ich den Schritt und gebe den Hund ab, meine Mutter ist einfach wichtiger.
Das du für Deine Trauer noch Zeit haben willst, finde ich gut. Ich denke ich werde auch ein lange Zeit brauchen für meine Trauer. Bei mir ist das nur so das ich als 18 jährige stark Selbstmord gefährdet war. Durch eine einjährige Therapie bin ich davon geheilt worden. Ich habe jetzt seit 17 Jahren diese Gedanken aus dem Kopf. Nur die Angst bleibt das man noch mal einen Rückfall bekommt. Deswegen möchte ich auch sehr wahrscheinlich mit einem Psychologen arbeiten. Nicht um meine Trauer zu vergessen sondern um mit der Trauer richtig umgehen zu können.
Zu den Pflegerinnen: Du hast Recht man sollte sich da wirklich vorher umsehen, denn es ist mir wichtig das meine Mutter sie mag. Ich denke gerade wenn mal eine Pflegerin da ist habe ich vielleicht mal ein bischen Luft um neu aufzutanken. Und der Gedanke daran das meine Mutter jemanden dann nicht mag ist nicht gerade schön. Bei der Krankenkasse hat meine Mutter schon einen sehr netten Sachbearbeiter, der ihr in allen Fragen hilft. Er sagte uns auch schon das meine Mutter dann auch ein Pflegebett gestellt bekommt um einen wunden Hintern zu verhindern. Zur Pfelge würde auch die ehemalige Chefin meiner Mutter kommen (meine Mutter war Altenpflegerin). Sie haben ein sehr gutes privates Verhältnis aufgebaut . Sie meinte dann könnte sie mich ab und zu ein wenig entlasten damit ich auch noch ein bischen Zeit für meine Kinder habe.

Zum reden habe ich sonst überhaupt keinen, deswegen war ich froh das ich dieses Forum vor ein paar Tagen durch Zufall gefunden habe. Erstens wohne ich ja erst seit 8 Monaten hier in dieser Stadt da habe ich noch nicht soviele Leute kennen gelernt. Und die jenigen die ich durch Schule und Kindergarten kenne möchte ich nicht in privaten Sachen mit hineinziehen. Wenn ich jetzt wieder umgezogen bin. Ich wohne dann übrigens in Remscheid das ist 40 Kilometer entfernt von Köln. Dann habe ich auch wieder zwei Freundinnen mit denen ich reden kann. Eine davon hat auch eine Mutter die krank ist, zwar nicht an Krebs aber an MS und wir haben uns bis jetzt immer gegenseitig geholfen. Da kann ich mich immer ausweinen wenn ich es brauche und meine andere Freundin ist ein Realist. Sie sieht die linien immer ganz klar und tritt mich dann schon mal in den Hintern wenn ich mich hängen lasse. Aber weist Du dieses Forum ist ganz wichtig für mich, da ich dieses Forum immer habe wenn ich es brauche und alle die hier sind das gleiche Schicksal teilen.
ich weiß nicht wie weit das nächste Hospiz von uns entfernt ist ich werde mich mal schlau machen. Wie Du siehst wohne ich leider nicht in der Nähe von Bremen, aber mit Dir darüber schreiben zu können der versteht was ich meine ist schon echt eine tolle Hilfe.

Liebe Grüße
Sabine
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  #7  
Alt 28.11.2004, 20:59
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Hallo Sabine,

Meine Mutter hat einen Tumor an der Gebärmutter, sie ist bei uns zu Hause gestorben. Damals ging für uns alles sehr schnell. Wir haben nicht gewust, das wir sehr viel Hilfe von Aussen hätten bekommen können. Ich würde es trotzdem immer wieder so machen.

In vielen Städten gibt es ambulante Hospizdienste und ehrenamtliche Vereine. "Omega e.V. - Mit dem Sterben leben" zB arbeitet Deutschlandweit. Oder die Arbeiter Wohlfahrt. Im Branchenbuch müstest du fündig werden. Die Mitarbeiter kümmern sich nicht nur um die Patienten, sondern vor allem auch um die Angehörigen.

Das Problem bei Psychotherapeuten ist, das es lange Wartelisten gibt und nicht jeder wird dir beim Thema Sterbebegleitung beistehen können. Dazu bräuchte er eine spezielle Weiterbildung zum Sterbebegleiter und die haben die wenigsten. Ich habe versucht einen Therapeuten zu finden mit dem ich über meine Erlebnisse sprechen kann. Ich habe keinen Gefunden, ich hatte nicht das Gefühl verstanden zu werden. Ich hatte dann ein Gespräch, bei einem Sterbebegleiter von Charon in Hamburg und diese eine Stunde hat mir sehr geholfen. Dort hat man verstanden wovon ich spreche.

Ich kann dir also nur nahelegen, das du dich mit einem Hospitzdienst oder einem Verein zur Sterbebegleitung in verbindung setzt. Dort bekommst du praktischen Beistand für den Alltag und einen Ansprechpartner für deine Gedanken und Gefühle.

Ich kann Tina nur Zustimmen, was die Pflegeversicherung angeht, es dauert Wochen bis jemand vorbeikommt, um die Pflegestufe festzulegen. Kümmer dich am besten jetzt schon darum, es schadet ja nicht. Ihr könnt dann wählen, ob ihr eine Pflegekraft oder das Geld wollt. Auch Dinge wie spezielle Matrazen gegen das Wundliegen oder ähnliches kann man ganz plötzlich nötig haben, es dauert aber bis die Krankenkasse sowas genehmigt. Ein Helfer vom Hospizdienst kann dir etwas Vorausschauender sagen, was ihr brauchen werdet. Ärzte haben da nicht so viel Praktisches Wissen. Ich persönlich habe mit Apothekern weit aus bessere Erfahrungen gemacht als mit Ärzten. Verlaß dich nicht allein auf den Hausarzt.

Ich wünsche dir alles Liebe.

Tanja
http://www.elternlos.de
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  #8  
Alt 29.11.2004, 17:29
SabineR SabineR ist offline
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Standard Ich habe Angst ein Weihnachten ohne Mami?

Hallo Tina!

Danke für Deine Antwort. Ich habe mich jetzt schlau gemacht, wir haben ein Hospiz direkt in der Nähe, ich werde mir da dann mal einen Termin machen.
Nächste Woche habe ich einen Termin bei meinem Hausarzt, zu dem habe ich mehr vertrauen als wie zu dem von meiner Mutter. Den werde ich dann über so einige Dinge ausquetschen.
Diese Nacht hatte ich wieder einen Schrecken bekommen. Meine Mutter wollte ins Bett und ihr ist kurz vor der Schlafzimmertür schwindelig geworden. Sie fiel hin und schlug mit dem Kopf genau gegen den Türrahmen.
Sie hat jetzt einen riss im Kopf direkt über dem Auge. Sie war so stark am bluten das sie direkt ins Krankenhaus gebracht wurde. Dadurch das sie so Nahe am Augen aufgeschlagen ist, ist das Auge jetzt total Blut unterlaufen.
Ich fahre jetzt in ihre Wohnung und beziehe erst mal ihr Bett, weil das total voll mit Blut ist und versuche den Teppich zu reinigen der muß wohl einiges abbekommen haben.

So liebe Grüße
Sabine
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  #9  
Alt 03.12.2004, 22:59
SabineR SabineR ist offline
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Hallo!

Oh man ich weiß nicht was meiner Mutter noch alles vorbesteht. Von ihrem Sturz hat sie so ein blaues Veilchen das es von der Stirn bis zur Lippe hinreicht. Vorgestern ist sie an einem Abzess am Oberschenkel operiert worden der von einem Einstich der Heparinspritze herführt, da sie auch noch eine Trombose in der rechten Kniekehle hat.
Jetzt ist über Nacht wieder soviel Wasser in den Bauchraum geflossen das sie heute daran akupuntiert wurde. Man hat ihr 1 1/2 Liter Wasser entzogen und morgen wird wieder akupunktiert. Wenn sie Pech hat, hat sich das Wasser wieder in zwei Kammern gesammelt. Durch ihre Vernarbungen im Bauch ist das schon mal passiert.
Sie sieht im Moment auch so hilflos aus. Ich hoffe wir kriegen sie bis Weihnachten wieder fit das sie bis dahin das Krankenhaus verlassen kann.

Gruß Sabine
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  #10  
Alt 04.12.2004, 18:22
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Hallo Sabine,

mein Papa lagert auch Wasser im Bauchraum ein. Das ist schon schlimm es mitansehen zu müssen, was unsere Lieben alles ertragen müssen!

Aber an Weihnachten werden sie sicher daheim sein, das hoffe ich ganz fest.

Ich drück Dich mal ganz fest
Gaby
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  #11  
Alt 14.12.2004, 02:40
SabineR SabineR ist offline
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Standard Ich habe Angst ein Weihnachten ohne Mami?

Hallo Gaby!

Danke für Deine Antwort, durch den Stress den ich im Moment mit dem renovieren der neuen Wohnung habe, habe ich kaum Zeit im Forum zu sein.
Meine Mutter ist immer noch im Krankenhaus und es sieht im Moment nicht so gut aus.
Sie hat seit ein paar Tagen Fieber, obwohl sie Antibiotika bekommt. Das Loch am Oberschenkel ist auch größer geworden und verheilt einfach nicht.
Meine Mama hat jetzt große Sorge, das man ihr nächste Woche Montag nicht die nächste Chemo geben kann.
Ich hoffe immer noch das sie Weihnachten bei uns ist.
Auch Dir drücke ich ganz fest die Daumen.

Sabine
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