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  #16  
Alt 11.07.2005, 21:55
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Standard kämpfen.....??

Liebe Gitte ,

es ist ja tatsächlich so ,
dass wir Betroffenen immer noch weiter und weiter
für unsere Lieben "kämpfen" .
Alleine das Wort ist schon schlimm .
Ich wollte alles , aber auch alles dafür tun
was möglich ist , um weiterleben zu dürfen .
Du hast Deinem Mann die Freiheit gegeben ,
dafür danke ich Dir .

Liebe Grüsse und alles Gute
biba
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  #17  
Alt 12.07.2005, 10:11
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Standard kämpfen.....??

Hallo Biba,
es tut mir sehr leid daß du selber betroffen bist. Deine Antwort hat mich sehr berührt den jetzt weiß ich wirklich daß ich richtig gehandelt habe. Du hast mir damit sehr geholfen.
Ich wünsche dir von Herzen alles alles gute

Liebe Grüße
Gitte
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  #18  
Alt 12.07.2005, 10:48
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Standard kämpfen.....??

Hallo ihr Lieben , ich bin auch Betroffene( Darmkrebs und Lebermetastasen,wie ich krank wurde wurden mir die Worte ,gehofft, gekämpft und doch verloren erst bewußt geworden,ich habe Tage wo ich so müde bin und geweint habe weil mich meine Kraft verläßt, ich habe zur meiner Familie gesagt, das ich gerne Leben und kämpfen möchte, aber wenn meine Zeit zu gehen kommt, daß sie mich auch loslassen damit ich friedlich ins Licht gehen kann,und wenn sie wollen, mich auf meine letzte Reise begleiten. Für meine Familie sehr schwer,denn für sie geht das Leben ohne mich weiter, für die Angehörigen ist es genau so schwer, gehofft ,gekämpf, verloren, und jetzt mit dem Schmerz im Herzen allein, wir waren nicht allein in unserer Krankheit wir hatten unsere Familie und Partner, wir lassen unsere Lieben allein die auch gekämpft , geweint und gehofft haben,genau wie wir. Darum möchte ich hier auch an alle Angehörigen sagen, " Danke" das ihr immer an unsere Seite seit, Gruß an alle, Birgit ,47
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  #19  
Alt 13.07.2005, 18:17
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Standard kämpfen.....??

hallo..
ich möchte mal die topic aufgreifen...
gekämpft habe ich nicht gegen den krebs... gekämpft habe ich gegen die nebenwirkungen der therapien. ich konnte es nicht mehr hören.. kämpfe, kämpfe!!! was wollten die alle von mir? ich habe mich nie wie ein soldat gefühlt, sondern eher wie ein staatsanwalt. der krebs war ein unliebsamer mieter. ich wollte ihn nicht. naja... dann war er in meiner wohnung und hat rumgewütet. das kann ich nicht leiden! ich habe ihm gedroht (op), ich habe ihm gekündigt (1. chemo) und ich habe zwangsräumen lassen (restliche chemo und bestrahlungen). bis jetzt hat er sich nicht wieder mit mir angelegt. ich selbst habe es nie als kampf gesehen... allerdings kann ich auch nicht genau sagen warum nicht. ich war auch nicht immer stark. ich hatte angst vorm sterben und davor, dass meine wimpern nicht wieder wachsen. seltsam, oder?
komisch... über was ich jetzt alles nachdenke. es war alles so automatisiert. und jetzt... über 2 jahre später... mmmhhh...
liebe sonnige grüße schickt euch allen
ophelia
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  #20  
Alt 17.07.2005, 13:18
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Standard kämpfen.....??

Hallo,
ich mag den Begriff "Kämpfen" auch nicht. Ich habe festgestellt, dass dies auch oft ein Begriff ist, der von Nichtbetroffenen gebraucht wird, es kommt mir fast wie eine Floskel vor: "Du musst kämpfen". Zuletzt habe ich immer nachgefragt: "Womit denn? Gegen wen denn? Gegen was? Was soll ich denn tun? Womit kann ich kämpfen?".

Kämpfen kann ich um vieles im Leben, d.h. meistens, um etwas zu erreichen. Will ich einen neuen Job, muss ich mich gut "verkaufen" können. Dann brauche ich Kraft, Geduld, Geschick, Witz und zum Teil auch etwas Bauernschläue, um etwas zu erreichen. Sich zusammenreissen, Disziplin zeigen, jeden Tag neu den Arsch hochkriegen gehört auch dazu. Eben dieses: "Augen zu und durch", und nix anmerken lassen, und immer lächeln. Und morgen werde ich noch härter arbeiten, sagte schon das Pferd in Orwells "Farm der Tiere".Denn es interessiert auch im Alltag fast niemanden, wie ich das alles schaffe, auch noch alleinerziehend, mit Kind und jeder Menge finanzieller Sorgen. Das einzige was ich oft kriege an Hilfe ist der Ratschlag: "Du musst kämpfen!".

Nach meinem Cervix-Ca mit Chemo und Bestrahlung 2003 habe ich brav alles mitgemacht, was man von mir erwartet hat. Ich bin jeden Tag zur Bestrahlung, obwohl mein Körper sich langsam auflöste nach meinem Empfinden. Obwohl ich stärkste Schmerzen hatte und kurz vor Schluss schon "aufgeben" wollte, ich habe weiter "gekämpft". Kampf hiess in dieser Phase: Disziplin und nicht aufgeben, immer weiter voran und sich zwingen, positv zu denken. So gesehen habe ich gekämpft und - vorerst auch - "gewonnen"..Damals war diese Art von Kampf in Ordnung.

Danmn habe ich ganz schnell wieder gearbeitet. Einige Freunde waren plötzlich verschwunden, auch der Bruder. Die Kollegen taten so, als wenn ich nie weg war. Kaum Fragen, eben alles "normal". Und ich habe auch so getan und war anfangs sogar froh darum. Alls Krebskranke hast Du entweder klinisch steril irgendwo zu sterben und die LLeute nicht zu belästigen, oder Du tauchst nach einer gewissen Zeit wieder auf und redest nicht drüber! Bös gesagt. Alles andere stiftet Verwirrung!

Aber erst JETZT nach 2 Jahren lerne ich, dass meine Disziplin auch Nachteile hatte und hat. Jetzt lerne ich erst, nachdem der rein körperliche Kampf vorbei ist, dass ich psychisch etwas ändern muss. Eben NICHT immer diszipliniert sein, nicht immer 100%ig perfekt sein. Auch mal auf meine Bedürfgnisse horchen. Mal fünfe gerade sein lassen. Auch mal weinen und vor allem: Lernen, auch mal "Nein" zu sagen. Das ist wohl das wichtigste. Und auch lernen, sich mal Hilfe zu erbeten!Das war am Schwersten für mich.

Das jetzt hat eigentlich so gar nichts mit "kämpfen" zu tun, eher wieder eher mit "hängenlassen" und dennoch denke ich, dass dies der einzig vernünftige Weg für mich ist, weiterzumachen. Das hätte ich schon länst tun sollen: Nicht mehr alles so ernst nehmen, mich nicht mehr überall so reinhäängen, kurz: Aufhören, mir und anderen beweisen zu wollen, dass ich "ganz die Alte" bin!

Wenn also "Kampf" bedeutet, immer weiter wie bisher zu leben und alles mit Sellbstbeherrschung und Disziplin und aufgesetzter positiver Einstellung fortzuführen, ohne in die Tiefe zu geben, lehne ich diese Art von "Kampf" ab.

Wenn "Kampf" aber bedeutet, sich mit dem bisherigen Leben einmal intensiv auseinanderzusetzen, alte Verhaltensmuster zu hinterfragen und Gefühle und Körpersignale einfach mehr zu beachten, dabei auch einmal ruhig traurig zu sein, wenn man es einfach braucht, oder sich mal "hängenlassen" und nichts "leisten" wollen, dann kann ich sagen: Dafür will ich "kämpfen".
Und meine Disziplin benutze ich heute dazu, einmal wöchentlich meinen Hintern hochzukriegen und zur Psyachotherapie zu gehen, um wieder zu lernen, was eigentlich wichtig ist.

Tinename@domain.dename@domain.de
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  #21  
Alt 18.07.2005, 10:50
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Liebe Tine, lieber Sascha,
ihr Beide beschreibt so gut, was die Krebskrankheit in einem bewegt. Stark während der Behandlung, was ich nicht als Kampf erlebt habe - es war kein kämpfen im Sinne dieses Wortes. Gegen was? Der Krebs hat so viele Tricks drauf, denen bin ich nicht gewachsen. Vielleicht war es der Glaube daran, es zu schaffen und hatte bei mir viel mit Wissen über die Krankheit zu tun. Anders machen es die Ärzte ja auch nicht oder?
JETZT BEGINNT DIE WIRKLICHE ARBEIT DANACH:
Ich bin nicht mehr bereit, habe keine Kraft mehr dafür meine Gefühle -so wie ich wirklich bin- hinter Fassaden zu verstecken. Meine Sehnsucht möchte ich endlich erfüllen, traurig sein zu dürfen. Wie oft lasse ich jetzt meinen Tränen freien Lauf. Danach bin ich sehr befreit und offen für Neues.
Freude? Ja auch diese hat eine andere Qualität. Ich finde es nicht mehr tragisch, was ich nicht kann -auch dies verstecke ich nicht mehr- sondern danke dem lieben Gott dafür, was er mir an Begabungen gegeben hat.
Endlich strenge ich mich nicht mehr an, so zu sein, dass Andere mich toll finden.
Meine Familie sieht sehr erschrocken auf mich und hat Angst, dass ich mich völlig verändere, dabei merken sie gar nicht, dass ich endlich auf dem Weg zu mir selbst bin.
Nein ich habe keine neuen Gefühle bekommen, ich will sie endlich (jetzt mit 62 Jahren) leben, nicht verstecken. Will weg von krankmachenden Disziplinen.
Ihr Beide könnt es so gut formulieren. Eure Worte zu lesen tut mir gut, es hilft mir sehr.
Grüsse an Euch von Bernd
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  #22  
Alt 18.07.2005, 21:44
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Hallo lieber Bernd!

Du schreibst:
Endlich strenge ich mich nicht mehr an, so zu sein, dass Andere mich toll finden.
Meine Familie sieht sehr erschrocken auf mich und hat Angst, dass ich mich völlig verändere, dabei merken sie gar nicht, dass ich endlich auf dem Weg zu mir selbst bin.

Genau das fühle ich auch.Im Moment kostet mich meine Therapie sehr viel Kraft, denn ich bin an einem Punkt,wo ich nicht mehr "herumschwafeln" oder theoretisieren kann, sondern wo meine Gefühle langsam herauskommen (müssen). Wie Schalen einer Zwiebel habe ich vieles abgelegt und jetzt ist der Kern zu sehen, verletzlich und noch ungeschützt.

Es ist sehr ungewohnt für mich, über meine Gefühle nachzudenken. Als hätte ich es noch nie getan, und so gesehen, habe ich es auch noch nie getan. Ich habe es nicht gelernt. War (und bin) auch immer so, dass andere mich toll finden.

Selbstbewusster bin ich geworden, auch streitsüchtiger. Ich habe weniger Geduld als vorher. Habe aber auch weniger Zeit als vorher. Kann nicht warten. Will JETZT noch was machen.

Das erschreckt andere. Nicht mehr sanftmütig,nicht mehr immer nur für andere Halt geben, sondern selbst Halt fordern, für sich in Anspruch nehmen. Das kennen sie eben nicht.

Natürlich erschreckt das andere, denn wir "fallen aus der Rolle", im wahrsten Siinne des Wortes.

Habe heute ein Gedicht gefunden von Katja Ruhland, eben gerade, und es passt jetzt gerade so gut hierher:

Die Figur

Ich existiere,
schwebe auf den Bahnen meines Seins,
stehe neben der Figur,
die schon seit Jahren
meine Lebensrolle spielt.
Ich sehe das Gesicht der Figur,
aber ich sehe nicht mich darin.
Vielleicht bin ich verschwunden,
unter der Maske,
die die Gesellschaft für mich
ausgesucht hat.

(Katja Ruhland)

Die Familie ist ein Rollengeflecht, jeder hat da seine eigene "Rolle" und alles Verhalten ist interaktiv. Verändert sich ein Mitglied der Familie, gerät das ganze Gefüge ins Schwanken. Rollen müssen dann neu definiert werden, das schafft erstmal Verwirrung und Angst und kostet - für Dich - besonders viel Kraft.

Oft halten Familien auch an kranken Interaktionen fest, nur um das Rollengefüge nicht durcheinander zu bringen. Bei Alkoholikern in der Familie z.B. spricht man von Co-Abhängigkeit: Der unbewusste Wunsch, den Partner so zu "behalten" wie er ist, wohlwissend, dass es vielleicht nicht gut ist, aber eben das alte Gefüge nicht aufgeben wollend. Das ist oft unbewusst, dieses Verhalten, diese Angst.

Bei MIR hat es geholfen, über mein verändertes Leben zu sprechen, nichts unter den Teppich zu kehren und neue Bedürfnisse auch einzufordern.Das ging noch relativ leicht, weil ich zum Teil auch gar nicht anders konnte.

Dass ich aber auch vor MIR selbst nun meine Gefühle eingestehen muss und auf sie besser achten muss, ist ungleich schwerer. Das lerne ich gerade.

Sag ihnen, dass Du Dich mit Deinem neuen Verhalten nicht gegen sie richtest, sondern es für Dich brauchst.

Dir alles Liebe!

LG Tine
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  #23  
Alt 19.07.2005, 22:17
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Lieber Bernd,

es freut mich enorm, dass es jemandem ein gutes Gefühl gibt etwas zu lesen was ich geschrieben habe.

Ich habe schon lange in diesem Thread gelesen und viel darüber nachgedacht. Es gibt völlig gegensätzliche Aussagen dazu ob jemand etwas mit dem Wort kämpfen anfangen kann oder nicht oder ob es ihm hilft wenn Angehörige einen zum Kämpfen auffordern oder ob es nervt. Ich musste oft gegensätzlichen Aussagen zustimmen, beides hat manchmal gestimmt und ich wusste nicht so recht, wie ich nun eigentlich dazu stehe. Und dann, plötzlich, eben, dachte ich, so wird ein Schuh draus.

Eigentlich hatte ich nie das Gefühl gegen den Krebs zu kämpfen. Ich hatte überhaupt nie das Gefühl gegen etwas zu kämpfen. Trotzdem kommt mir vieles wie ein Kampf vor - insbesondere heute, ein Jahr nachdem sie mich aus der Klinik rausgeschmissen haben. Ich glaube das ist, weil ich mit mir kämpfe. Nicht gegen mich, aber mit mir, für mich, um mich. Ich empfinde es als Kampf mir meinen Weg zu suchen.

Diesen Kampf kenne ich aber von früher. Auch vorher war ich oft mit der Frage beschäftigt "läuft eigentlich alles richtig in meinem Leben?" Und diese Frage hat unglaublich viele Facetten. Egoismus z.B. ist ein wichtiger Bestandteil. Wenn ich nur (ausschließlich) den Bildern der Menschen in meiner Umgebung entspreche, habe ich ja im Grunde gar kein eigenes Leben. Andererseits sind andere Menschen um einen herum ja das Großartigste was man haben kann. Und wenn man zu egoistisch ist, will keiner mehr etwas mit einem zu tun haben. Es gilt also, seinen eigenen persönlichen Weg zu finden zwischen zu egoistisch und zu wenig egoistisch. Liebe z.B. ich möchte geliebt werden - natürlich. Es wird mich aber nur jemand lieben, wenn ich selbst Liebe geben kann und die wiederum kann ich - glaube ich - nur dann geben wenn ich mich selbst liebe. Und dazu wiederum muß ich mit mir zu frieden sein, im Reinen sein. Selbstbewusstsein gehört dazu und damit - wieder - Egoismus. Die Gradwanderung finde ich furchtbar schwer.

Im Augenblick merke ich, funktioniert sie nicht. Ich hänge gerade beim Thema Liebe. Ich bemühe mal ein Bild das jeder kennt. In einem dunklen Keller pfeift man gegen die Angst um es sich leichter zu machen. Vielleicht weil man sich dann nicht so alleine fühlt oder weil man das leise Knacken in der Ecke lieber nicht hören will, um zu vermeiden, sich erschrecken zu müssen. In mir fühlt es sich an, als würde ein Teil meines Gehirns konstant vor Angst pfeifen. Und weil es pfeift kann ich das leise Knacken nicht mehr hören. Früher mochte ich mich gerne für meine Eigenschaft die leisen Untertöne wahrzunehmen. In Gesprächen oder einfach nur in Gesichtern. Jetzt höre ich sie nicht mehr und es kotzt mich an. Ich lasse mich weniger ein auf Menschen, komme weniger dicht an sie ran, komme mir egoistisch vor - zu egoistisch. Ich bin etwas zu "autistisch" zu sehr in meiner eigenen Welt.

Früher bin ich manchmal aufgewacht mit einer Idee was ich meiner Liebsten heute gutes tun könnte. Vielleicht ein Geschenk oder etwas sagen oder etwas schreiben oder etwas machen oder vorschlagen. Das passiert nicht mehr. Ich bin immer noch so sehr mit mir beschäftigt, dass es keine Selbstverständlichkeit ist meiner Liebsten eine Freude zu bereiten. Darum kämpfe ich. Inzwischen manchmal schon wütend, ungeduldig und verzweifelt. Es macht mich so unglaublich wütend dass diese tolle Frau die ganze Zeit über hinter mir gestanden hat, die härteste Zeit ihres Lebens, und ich bin ein Jahr danach nicht mal in der Lage ihr eine kleine Freude zu machen. Ich kämpfe darum mit mir ins Reine zu kommen. Ich kämpfe um mein Leben. Jeden Tag. Nur für mich ganz persönlich: wenn ich diesen Kampf aufgebe werde ich sterben auch wenn mein Körper 100 Jahre alt wird.

Sorry Bernd, ich bin abgeschweift. Ich wollte Dir zeigen für wie wichtig ich es halte seinen eigenen Weg zu suchen so wie Du es jetzt geschrieben hast. Geh ihn weiter, schau auf Dich, mach Dich zum Mittelpunkt aber verlier Deine Umgebung nicht aus versehen oder im Überschwang aus den Augen.
Sascha
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  #24  
Alt 19.07.2005, 23:42
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Standard kämpfen.....??

Hallo Sascha,

finde auch, daß Du sehr gut schreibst und ich finde es gut. Das mit dem kämpfen habe ich genauso empfunden wie Du.
Und ich denke ein Jahr danach, mit sich selbst ins reine zu kommen ist schon nicht einfach. Ich habe viel länger gebraucht. Bin seid fünf Jahren an Krebs erkrankt. Erst jetzt fange ich richtig an über die Zeit vorher nachzudenken und mit mir selbst ins Reine zukommen. Jetzt ist alles gut für mich. Ob ich nächste Woche sterbe oder viel später, es ist gut so wie es jetzt ist und bereue nichts. Ich bin geschieden, habe 2 Kinder und habe im letzten Jahr wieder geheiratet, obwohl bis Mai diesen Jahres die Krankheit noch keine Ruhe gegeben hat.
Die Gefühle sind oder besser waren irgendwie unbeschreiblich. Wirklich komisch wie und worüber man nachdenkt und was das Leben mit einem so macht. Man kann es kaum so richtig in Worte fassen. Ist so, als wenn ein Film abläuft, in dem man selbst die Hauptrolle spielt und das Happyend offen bleibt...Komische Gedanken, die man hat, und doch so Real.
Ich glaube, und hoffe, daß Du mit Dir ins Reine kommst...alles braucht seine Zeit.

Viele Grüße,
Christian
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  #25  
Alt 20.07.2005, 22:03
tine tine ist offline
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L

Geändert von tine (21.01.2008 um 23:29 Uhr)
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  #26  
Alt 21.07.2005, 01:13
Bernd1 Bernd1 ist offline
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Standard kämpfen.....??

Liebe Tine, lieber Sascha,
danke für Eure Gedanken über meine (unsere) Suche, hin zu neuen Wegen nach dem Krebs. Auf einen Weg, wo ich bin wie ich bin.

Nur, wie bin ich denn?

Doch nicht der nette Typ von nebenan?
Der tolle Macher mit Erfolg?
Der liebevolle Ehemann?
Der fürsorgliche Vater und Grossvater?

Alles in der Absicht, diese Rollen perfekt zu erfüllen.
Folge:
Ich weiss gar nicht wie ich bin.
Die Krebskrankheit (meine Krebsart im Besonderen) hat erreicht, mir den Blick dafür zu öffnen, endlich.
Endlich Gefühle, die ich mir nie erlaubt hatte. Sie umgeben mich, öffnen sich, ich kann gar nicht anders.
Wut, Traurigkeit, Angst haben, Bedürfnisse nach Zärtlichkeit, Träume, grosse Verletzbarkeit uvm.

Mein Lebensweg, jetzt mit diesen Bedürfnissen zu gehen? Ich habe das Gefühl, dies hat doch was mit kämpfen zu tun. Komisch nur, dass ich einen KAMPF gegen die Krankheit Krebs nicht gespürt habe. Vielleicht vor Angst nicht gespürt habe? Ich weiss doch sehr viel nicht.

Eines glaube ich aber zu wissen, liebe Tine.
Träume lassen sich nicht verabschieden, bitte behalte sie, immer.

Es grüsst Euch Bernd
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