Aus Herz wurde Stein

Es ist nun seit fast 1 1/2 Jahren her, die ganze OP, Bestrahlung und Kur. Mein Lebensgefährte hatte eine seltene Krebsart. "Mukoepidermonoidkarzenom"! Mit Befall der Lymphknoten im Halsbereich. Das Haupttumor oder Geschwür saß an der Ohrspeicheldrüse und es war bösartig.

Es hat unser Leben und unsere Beziehung auf eine harte Probe gestellt. Da wir beide noch relativ jung sind er (damals) 25 und ich 22. Seine Familie hat sich damals nicht gern mit diesem Thema auseinander gesetzt. Seiner Mutter wurde bis heute es noch nicht erzählt. Sie sieht die Narbe, hat damals die schwarze, verbrannte Haut gesehen ...

Nun ja, er (mein Lebensgefährte) verdrängt die Angst! Er hält sich jetzt für Gesund! Trotz Schwellung am Auge. Das Lymphwasser kann durch die entnommenen Lymphknoten nicht richtig abfließen, Massage wurde verordnet.
Der Strahlentherapeut sowie der Onkologe, teilten uns mit, dass man hier5 Jahre bzgl. Kinder und dem endgültigen "ES IST ALLES VORBEI!" warten muss.
Meine Angst ist immer da! Sie hat mich nach aussen kalt werden lassen. Gefühle zu zeigen, erlaube ich mir nur, wenn ich allein bin.
Ich befinde mich bereits in einer Therapie.

Dennoch hat es uns irgendwie zusammen gebracht und doch auseinander! Ich kann es nicht beschreiben. Mir fällt es schwer. Diese Wut auf seine Familie ... Ich fühle mich mit meinen Ängsten von meinen und seinen Verwandten allein gelassen und entwickle eine so undurchdringende Mauer ... es so schwer... er lebt und wir haben dieses Glück ... doch immer diese Ungewissheit ..

Ich musste es einfach mal loswerden!

Ich wünsche allen alles Gute und viel viel Kraft!!!

Ich habe hier im Forum einiges durch geblättert und muss erkennen, dass viele ein härteres Schicksal haben, als das meine.
Ich möchte mich entschuldigen, falls ich hier einigen auf den Schlips trete!

Liebe Daniela!

Du trittst hier niemandem auf den Schlips. Hier tragen alle ein schlimmes Schicksal - auf die eine oder andere Art. Auch ich habe das Gefühl kennengelernt, wenn man Angst vor der Ungewissheit hat und diese Angst mit sich selbst ausmacht.

Wichtig ist, dass ihr zwei zusammenhaltet, jeden schönen Moment ausnutzt und Euch gegenseitig Halt und Nähe gibt.

Es ist schwer, dass seine Familie in dieser schweren Zeit Euch das nicht geben kann, was ihr braucht. Oft ist es so, dass Menschen nicht wissen, wie sie sich verhalten sollen. Sie sagen dann lieber nichts und tun so, als wenn alles normal ist, auf der einen Seite, weil sie nicht wissen, wie sie helfen sollen, auf der anderen Seite, weil sie Deinen Freund und Dich nicht runterziehen wollen.

Vielleicht kannst Du Deine Mauer wenigstens Deinem Freund gegenüber abbauen. Wenn ihr zusammenhaltet, dann gibt das sehr viel Kraft.

Ich drücke Euch die Daumen, wünsche Euch viel Glück und Kraft!

Sunny

Liebe daniela

Wie Snny schon schrieb, jeder hat sein Schicksalsrucksack zu tragen.

Aber mach dir bitte, bitte keine Schuldgefühle nur weil du deine Gefühle los werden musst, für das ist das KK da.

So wie du schreibst glauben wir nicht an deine Aussage, dass du kalt geworden bist mit deinen Gefühlen oder gar dass du ein Herz aus Stein hast. Wir glauben vielmehr, dass deine Angst dich lähmt, so wie sie uns alle lähmt. es ist die Ohnmacht, die Hilfslosigkeit und und der Frust dem Ganzen gegenüber.

Schreib nur weit er über deine gefühle, wir sind hier und hören zu....

Liebe Grüüsse, sei gedrückt und viel kraft von uns allen

Liz und Willy