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  #1  
Alt 22.11.2013, 15:56
Sevgi Sevgi ist offline
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Registriert seit: 22.11.2013
Beiträge: 6
Standard Schwiegervater hat Lungenkrebs

Hallo,
mein Schwiegervater lebt in der Türkei und hat seit kurzem die Diagnose Lungenkrebs.
Letztes Jahr oder Anfang dieses Jahres, ich weiß nicht mehr, hieß es, er habe Prostatakrebs. Dieser wurde bestrahlt. Ein Arzt in der Familie hat mich beruhigt und gesagt, daran stirbt er nicht, ist nicht schlimm, seine Herzprobleme (verstopft) sind viel schimmer. Naja, wen das beruhigt??
Jedenfalls Bestrahlung abgeschlossen, Schwiegervater ok. Ich hab nichts weiter gehört. Wir waren jetzt im Oktober zu Besuch und er klagte über Lungenprobleme. Weil er dazu neigt zu dramatisieren und sich Krankheiten einzubilden, hat ihn niemand besonders ernst genommen. Dann wurde aber doch ein Röntgen gemacht, oder MRT, ich weiß es nicht. Und da waren Verdichtungen auf der Lunge zu sehen. Ab da war er überzeugt, jetzt ist alles aus. Er sei ja so dankbar, uns noch mal gesehen zu haben. Wir haben gesagt, jetzt warte mal ab, das kann alles mögliche sein. Warte die Biopsie ab. Mach dir keine Sorgen. Wie gesagt, er ist immer überzeugt, was ganz schlimmes zu haben und bald zu sterben. Er war immer so. Klar Verdichtungen sind auffällig und man muss untersuchen. Klar kann es was schlimmes sein. Aber man muss doch erst mal abwarten.
Tja, er hatte leider doch recht. Es ist Krebs. Ich hab wieder den Arzt der Familie angerufen, auch wenn der ihn nicht behandelt (der ist Frauenarzt)so kennt er die Zusammenhänge besser. 14-18 Monate noch Lebenserwartung. Klar, ist nur Statistik, aber...Er bekommt eine Chemotherapie. Wie sie genau heißt, konnte mir der Arzt nicht sagen. (Denke die heißen da auch anders. Avastin heißt dort z.B. Altuzan) Jede Woche bekommt er Chemo als Infusion und ruht sich dann zu hause aus.
Ich habe jetzt Avastin vorgeschlagen. Aber wer bin ich? Ich bin kein Arzt und nichts.
Es ist schon krass, von jetzt auf gleich zu hören, du hast noch ein Jahr und dann... Kann man wirklich nichts anderes machen?
Es ist zwar auch unwichtig, aber ich dachte nicht, dass Prostatakrebs in die Lunge streut? Oder ist das, weil er früher Raucher war? Ich meine, das hilft jetzt auch nichts, aber trotzdem fand ich das sehr plötzlich und überraschend. Für uns, die wir ja weit weg wohnen, kam das aus dem nichts.
Mein Mann hat Asperger Syndrom und lässt nichts an sich ran. Ich kann ihm nicht helfen deswegen. Ich hab meinen Schwiegervater sehr lieb und möchte etwas tun.
Da ich weder die genaue Klassifizierung weiß, noch welche Chemo er bekommt, kann mir wahrscheinlich keiner wirklich helfen. Aber ich wollte es doch mal erzählen, man weiß ja nie. Vielleicht bekomme ich Tipps.
GLG Sevgi
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  #2  
Alt 22.11.2013, 17:27
The Witch The Witch ist offline
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Standard AW: Schwiegervater hat Lungenkrebs

Dazu kann dir wirklich so niemand was sagen. Nur eins: Prostatakrebs macht sogar besonders gerne Lungenmetastasen. Da wärst du hier allerdings ganz falsch, weil Metastasen entsprechend dem Urspungskrebs behandelt werden.

Zitat:
Zitat von Sevgi Beitrag anzeigen
Ich habe jetzt Avastin vorgeschlagen. Aber wer bin ich? Ich bin kein Arzt und nichts.
Das finde ich allerdings reichlich vermessen. Laiendiagnose bei Krebs?
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  #3  
Alt 23.11.2013, 10:21
Sevgi Sevgi ist offline
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Beiträge: 6
Standard AW: Schwiegervater hat Lungenkrebs

Hallo,
danke für deine Antwort. Dass Prostatakrebs besonders gerne Metastasen in die Lunge macht, wußte ich nicht.
Mit Avastin vorschlagen, ich meinte, ich habe einen Arzt danach gefragt, was er davon hält, weil ich davon so viel gelesen habe, und eine Freundin das auch als letztes Mittel der Wahl erhält. Ich habe natürlich keine Ahnung, was zu machen ist. Ich wollte nur sagen, dass ich einen Arzt danach gefragt habe, was er davon hält. Man liest so viel, in der Hoffnung zu helfen.
Im unserer Familie gibt es einige Fälle mit Krebs, deshalb hab ich hier schon sehr viel gelesen.
Das Problem ist, der Schwiegervater ist in der Türkei und ich hier. Ich habe zu wenig Informationen.
Danke und viele Grüße
Sevgi
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  #4  
Alt 23.11.2013, 12:53
The Witch The Witch ist offline
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Beiträge: 1.488
Standard AW: Schwiegervater hat Lungenkrebs

Ganz generell nochmal dazu: Chemotherapien und auch andere Therapien (Bevacizumab - das ist der Wirkstoff von Avastin - ist kein Chemotherapiemedikament, sondern ein monoklonaler Antikörper, der die Neubildung von Blutgefäßen verhindert) sind nicht gegen alle Arten von Krebs gleich zu gebrauchen*. Es kommt immer darauf an, welcher Krebs vorliegt. Genau deshalb ist es beispielsweise wichtig, ob Metastasen eines anderen Krebses vorliegen oder ein neuer.

* Darum sind die Medikamente auch nie generell zugelassen, sondern nur für bestimmte Krebsarten. Bei Prostatakrebs ist Avastin zum Beispiel nicht zugelassen.
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  #5  
Alt 24.11.2013, 10:52
Teddy Bär Teddy Bär ist offline
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Beiträge: 6
Standard AW: Schwiegervater hat Lungenkrebs

Hallo Sevgi,

um eine richtige Behandlung bei deinem Schwiegervater durchzuführen muss man den Primärtumor kennen. Was sagt die Biopsie? Da muss doch der Primärtumor identifiziert werden können. Und zwar verhalten sich die Metastasen genauso wie der Primärtumor.
Der Onkologe wird dann eine Therapie entsprechend des Primärtumors vorschlagen.

Es ist nicht leicht, aber lasst euch nicht verrückt machen.

Viele #grüße
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  #6  
Alt 24.11.2013, 21:31
Sevgi Sevgi ist offline
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Registriert seit: 22.11.2013
Beiträge: 6
Standard AW: Schwiegervater hat Lungenkrebs

Danke für eure Antworten. Das mit dem Avastin wußte ich so nicht.
Ich habe jetzt mal bei dem Arzt, also den Verwandten gefragt und er sagte mir, es sei keine Metastaste, sondern ein neuer, eigener Tumor und es sei ein Plattenepithelkarzinom. Ja, und dass Avastin da auch nicht in Frage komme.
Er meint, man kann nichts für ihn tun, halt Chemo und so viel Zeit wie möglich mit ihm verbringen. Aber einfach so aufgeben?

LG Sevgi
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  #7  
Alt 12.02.2014, 13:05
Sevgi Sevgi ist offline
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Beiträge: 6
Standard AW: Schwiegervater hat Lungenkrebs

HAllo,
Jetzt möchte ich heute mal wieder schreiben. Schwiegervater geht es sehr schlecht. Er hat eine Chemo bekommen und die hat nicht angeschlagen, jetzt soll er Metastasen in den Knochen haben. Er hat mit Mühe und Not eine Lungenentzündung überstanden, weil sein Immunsystem durch die Chemo schlecht war. Aber die LAge sieht nicht gut aus und Schwiegermutter sagt, kommt diesen Monat, solange er noch reden kann, es wird schlimmer, statt besser. Er bekommt jetzt eine Radiotherapie, damit die Schmerzen nicht so schlimm sind, ich dachte aber eigentlich, dass Radiotherapie eine Therapie ist gegen den Krebs (wenn vielleicht auch nur palliativ) aber nicht nur gegen Schmerzen? Ich werde wohl ganz bald hinfahren.

Und seit gestern muss ich mir Sorgen um meinen Onkel machen. Er ist 55 Jahre alt und raucht bestimmt schon seit seinem 13. Lebensjahr. Und zwar nicht gerade wenig. Ich weiß, man kann auch Lungenkrebs haben ohne rauchen und manche Raucher bekommen nie Lungenkrebs, aber mal ehrlich, RAuchen ist nun mal krebserregend und 40 JAhre durchgehend rauchen nicht sehr positiv. Er hat jetzt atemnot, sobald er sich bewegt. Er bekommt heute mal Blut abgenommen und am Freitag ein BelastungsEKG und er hat eine Überweisung zum Lungenspezialisten bekommen. Der Hausarzt ist keine Choryphäe. Ich denke, er sieht das zu locker. Aber immerhin die Überweisung. Ich frag mich halt, dieses völlig außer Puste sein und nach Luft schnappen nach nur ein paar Schritten, deutet das auf Lungenkrebs hin? Er ist kein aktiver Mensch, ein Sofa Sitzer. Er hatte auch vor JAhren eine Thrombose. Ich will keine Diagnose, denn die kann eh keiner geben, nur ein Arzt, ich frag mich nur halt, wie das bei anderen angefangen hat, wie man die Zeichen sonst noch deuten könnte und ob Überweisung zum Lungenarzt erst mal reicht?
LG Sevgi
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  #8  
Alt 12.02.2014, 15:20
The Witch The Witch ist offline
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Beiträge: 1.488
Standard AW: Schwiegervater hat Lungenkrebs

Warum sollte das nicht reichen? Wo sollte er denn sonst hin deiner Meinung nach?
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  #9  
Alt 16.02.2014, 17:46
Sevgi Sevgi ist offline
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Beiträge: 6
Standard AW: Schwiegervater hat Lungenkrebs

So wie es aussieht ist es bald aus. Mein MAnn ist heute schon nach Istanbul geflogen. Schwiegervater hat Sauerstoffsättigung von weniger als 50%, soll intubiert werden. Sie sagen, er wird schlafen gelegt aber er wird nicht wieder aufwachen. Also eine Art Koma, dass er keine Schmerzen mehr hat. Es sind nicht mal 4 Monate vergangen, da waren wir da und er war wie immer, wußte noch nichts von der Diagnose. Wie kann Krebs so schnell sein?
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