Vater Bronchialkarzinom Metastasen Leber jetzt Nierenversagen

[nessie1966]

Hallo, ich bin neu hier und stehe dem Thema Krebs ziemlich hilf- und ahnungslos gegenüber.
Mein Vater (64) wurde vor 5 Wochen mit dem Rettungswagen ins KH eingeliefert, weil er starke Schmerzen im Oberbauch hatte und das Bewußtsein verlor.
Dort wurde umgehend beim Ultraschall die Diagnose mehrere Metastasen in der Leber gestellt. Eine davon blutete, die Blutung war zunächst nicht zu stoppen. Am nächsten Tag punktierte man die Leber und holte 1,5 Liter Blut heraus. Er bekam Blutkonserven. Nach weiteren Untersuchungen CT, Darmspiegelung, Röntgen, Bronchoskopie etc. kam dann heraus, dass es sich ursächlich um ein (bzw. mehrere) kleinzelliges Bronchialkarzinom (beidseitig) handelt. Das Skelett ist bislang nicht befallen. Nieren geschädigt. Lt. Aussage der Ärzte keinerlei Chance auf Heilung! Evtl. eine Verlängerung der Lebenszeit bei guter Lebensqualität.
Wir sind alle hintenüber gefallen. Nach dem ersten Schock dann die Devise: Wir geniessen die Zeit die bleibt und gestalten sie so intensiv und schön wie möglich. Meine Mum konnte ihn nach 3 Wochen nach Hause holen. Dort schlief er viel, bekam Schmerzmittel und etwas gegen Übelkeit. Letzten Mittwoch musste er wieder ins Krankenhaus um seine erste Chemo zu bekommen. Stationär über 3 Tage. Er hat sie erst super verkraftet dachten wir. War nur hundemüde und leichte Grundübelkeit. Freitag Entlassung nach Hause, keine zusätzlichen Beschwerden. Gestern zur Blutabnahme ins KH, die Werte waren so schlecht, dass er gleich dort bleiben musste. Thrombozyten im Keller, den Wert kenne ich nicht. Nur wenig Urin. Hat dann 4 Infusionen und Blutplättchen bekommen. Heute früh stellte der Arzt dann die Diagnose akutes Nierenversagen. Es geht ihm nicht gut, er muss jetzt allerdings ständig Wasser lassen. Das ist doch ein gutes Zeichen, oder?

Meine ganz aktuelle Frage an Euch... (ich habe unzählige Fragen aber diese ist gerade absolut vordergründig)...:
Könnten die Nieren wieder vollständig mit der Arbeit beginnen oder womit müssen wir andernfalls in den nächsten Tagen rechnen??

Vorab schon mal lieben Dank für Eure Antwort!!

Nessie

[nessie1966]

Über 300 Leser und keine einzige Antwort...
Mir gab es zunächst das traurige Gefühl, dass die Leser denken, dass es sich hier nicht mehr lohnt zu antworten. Inzwischen denke ich, dass meine Frage bezügl. des Nierenversagens hier absolut nicht angebracht war, bitte entschuldigt. Ich hatte lediglich auf Erfahrungen des ein oder Anderen gehofft. Das kann natürlich nur ein Arzt beantworten, leider bin ich berufstätig und kann erst abends zu meinem Vater, da ist dann keiner mehr zu sprechen. Meine Mutter ist tagsüber bei ihm, aber auch sie bekommt auf ihre Fragen keine erklärende Antwort von den Ärzten, dort heisst es man muss die nächsten Tage abwarten. Dieser mangelnde Informationsstand macht mich völlig irre! Vielleicht ist auch dem ein oder anderen meine eher kühlen Art zu formulieren aufgestoßen? Ich versuche einfach möglichst sachlich zu bleiben, im Inneren bin gerade ziemlich verzweifelt.
Sein Zustand ist unverändert. Schlapp, Thrombozyten bei 7000, er hat schon 3x rote Blutplättchen bekommen, die Zahl sinkt aber innerhalb von Stunden gleich wieder. Weiterhin Nierenversagen, er muss zwar ständig Urin lassen aber nur geringe Mengen. Gestern war er allerdings zu Fuß mit meiner Mutter in der Cafeteria und hat dort mit großem Appetit zwei Stücke Torte gegessen.

Wie dem auch sei, ich wünsche Euch allen einen schönen Tag!
Nessie

[Shine]

Hallo Nessi,

Ich kann dir deine Frage leider nicht beantworten.
Ich habe damals bei meiner Mutter immer auf einen Gesprächstermin (bin auch berufstätig) am Wochenende bestanden, da ich in der Woche auch keinen Arzt zu greifen bekam. Ich hatte damals eine Vorsorgevollmacht und auch In der Patientenverfügung meiner Mama (haben wir alles geregelt als wir die Diagnose bekamen) wurde festgelegt das ich über sämtliche Behandlungsabläufe informiert werde und das sofern meine Mutter keine Entscheidungen mehr treffen kann ich dies in Ihrem Sinne tun soll.

Hat dein Vater eine Vorsorgevollmacht ? Oder eine Patientenverfügung? Dort kann er das so festlegen das deine Mutter oder Du, auch informiert werden müsst.

Mehr kann ich leider nicht für dich tun, außer dir und deinem Vater alles beste zu Wünschen, gebt die Hoffnung nicht auf.

Lg Shine

[Monika Rasch]

Hallo Nessi,
habt ihr die Ärzte schon mal gefragt, ob die Nierenprobleme möglicherweise eine Folge des Zerfalls des Tumors sein können ?

Das kann nämlich auch sein.

Bekommt Dein Vater Antibiotika, ist es möglicherweise eine bakterielle Entzündung, die die Niere für Eiweiße durchgängig macht ?

Auf jeden Fall müssen die Blutwerte täglich kontrolliert werden, so lange wie er akut geschädigt ist.

Ich hoffe sehr, dass er sich wieder erholt.
Immerhin ist er noch auf den Füßen und die Torte schmeckt.

Nicht aufgeben, bevor es nicht zu Ende ist !

[nessie1966]

So, ich habe es nicht mehr ausgehalten und war eben im KH. Dort haben wir endlich mal einen Arzt sprechen können:

Die Nierenwerte werden langsam besser und der Arzt sagte, dass sich die Nieren wohl wieder erholen werden. Dafür benötigt es Zeit, er muss natürlich erst mal im KH bleiben. Blut und Urin werden mehrmals täglich untersucht. Die Thrombozyten liegen aktuell nur bei 5000, es wird daher weitere Gaben von roten BK geben. Es handelt sich um Nebenwirkungen der ersten Höchst-Dosis-Chemo, die aber wohl wieder in den Griff zu bekommen sind. Der Arzt war für den Moment recht zuversichtlich

Danke für den Tip: Es gibt schon seit längerem eine Patientenverfügung, die werde ich mir heute Abend mal genauer ansehen.
@Monika: Die Frage nach dem Antibiotika habe ich nicht stellen können, ich habe sie zu spät gelesen.

LG Nessie

[Jaecky]

Liebe Nessi,

ich habe auch bei dir gelesen, konnte dir aber zu deiner Frage leider keine Antwort geben.

Heute möchte ich dir aber trotzdem antworten, ich weiss wenn man keine Nachricht bekommt, macht einen das traurig.

Mein Papa hat auch Hochdosis-Chemo bekommen, das war auch der Hammer und dann Stammzellentransplantation. Aber die Ärzte haben das in den Griff bekommen und naja, ich will nicht sagen es geht ihm gut. Ich sag mal so, wir sind froh, dass er noch bei uns ist.

Liebe Nessi,
ich wünsch Euch nur das Beste und viele schöne Stunden mit deinem Papa.

LG Jäcky

[Münsterland]

Familienangehöriger Bronchialkleinzeller mit Lebermetas

Hallo Nessi !

Leider kann ich Dir hierzu keine Antwort geben, da bisher die Nieren laut CT der letzten Monate bei uns nicht vom Kleinzeller betroffen sind.

Der Kleinzeller hat sich bisher bei uns vor allem in der Leber ausgebreitet. Daher weiß ich leider keine Antwort zu deiner Frage.

Gruss

Münsterland