9 Fragen für Dad

Hallo Achim, Hallo Volker,

zunächst vielen Dank für eure Hilfe.
Was soll ich sagen, ich bin verzweifelt. Ich kämpfe gegen Windmühlen und habe NULL Chance.
Der Termin im Neusser KKH steht und so soll es auch bleiben......ich kann nichts machen, es ist nicht MEIN Dad .
Von Anfang an habe ich von Heidelberg gesprochen, dann von Bochum weil es näher ist,
aber die Familie ist seelisch am Ende und absolut nicht mehr bereit Pläne umzuwerfen.
Es ist eine unheimlich schwere Situation :Gestern ist die Frau von Dad ins Pflegeheim eingeliefert worden,
jeder kann sich vorstellen wie es ist nach so langer Ehe seinen Partner "abschieben" zu müssen, weil man selbst nicht mehr kann. Dad und die Söhne sind am Ende. Wirklich am Ende. Zudem kommt noch der ganze finanzielle Stress um das Pflegeheim zu zahlen......

Ich überlege gerade ob ich mich nicht an der Stelle ausklinken soll..... das macht mich fertig wie ein Löwe zu kämpfen und nur vor die Wand zu rennen..........


Grüsse aus dem sonnigen D´dorf

Sabine

Kopf hoch Sabine!!! Ganz viele von uns, sind in der gleichen Situtation. Du hast versucht was du konntest! Jetzt gib es ab und lass den Dingen seinen Lauf.
Bleib aber weiterhin hier. Hier findest du Menschen die dich verstehen. Und empfinde es bloß nicht als Vorwurf, wenn wir gegen eine Biopsie sind!!! In paar Wochen sagen wir womöglich alle, gut das es so gekommen ist!
Also, der Kopf gehört nach oben und einen schönen Tag, trotz oder gerade wegen Allem!
Achim

Hallo Sabine,

du kannst dir auf jeden Fall nicht vorwerfen lassen das du nicht alles versucht hast zu helfen. Aber wenn die Familie deines Freundes entschieden hat ist es natürlich doppelt schwer als Schwiegertochter in Spee etwas dagegen zu machen.

Ich wünsche "Dad" aber alles gute.

Halt uns auf dem laufenden wie die Untersuchung gelaufen ist.

Gruß

Volker

Hallo Achim und Volker,

ihr seid Klasse !
Wahrscheinlich ist es so dass es kommt wie es kommen muss... ich habe keine Ahnung, aber für irgendwas wird es gut sein.
Wahrscheinlich ist es auch mein "Fehler" wenn ich so dahinter her bin.. ich verlor meinen Vater ohne dass ich die Chance hatte etwas zu tun... ich weiss wie es sich anfühlt einen geliebten Menschen zu verlieren, für die Familie von Dad ist das Neuland, die Familie ist noch vollzählig. Das ist gerade das Bittere daran, ich möchte Dad helfen und meinen Freund vor dem Kummer und Schmerz beschützen der auf ihn zukommen wird, aber ich kann es nicht, ich darf nicht.
Man muss so vorsichtig sein mitdem was man sagt...ich habe mir schon zig mal verkneifen müssen zu sagen " Mensch, jetzt hört auf zu jammern, packt das Auto, wir fahren nach Hiedelberg. Jetzt ! " So würde ich es machen, wenn es um meinen Dad oder Mom gehen würde. Aber leider, oder zum Glück, haben nicht alle meinen Kampfgeist und Dickkopf...
wir werden sehen ... wenigstens habe ich schon einige Dinge bestellt die er einnehmen kann damit er vielleicht wieder ein bisschen Gewicht aufbaut.. wenigstens etwas.


@ Volker : hast Du einen eigenen Thread über Deine Geschichte ? Ich freue mich dass es Dir gut geht !

@ Achim : Ich hätte es genau so mit meiner Mom gemacht und jeden Stress mit Geschwistern eingesteckt. Ich finde es toll dass Du das durchgezogen hast... jetzt weiss ich wie stressig das ist. Ich wünsche Deiner Mom alles Gute !


Sodele, damit ich nicht gefreuert werde muss ich noch ein bisschen schaffen.. vorher noch kurz der Wetterbericht :

Düsseldorf, sonnig, leichte Bewölkung zieht von Westen auf, 15 Grad,

liebe Grüsse an alle

Sabine

Hallo ihr Lieben !

Ich möchte euch nocmal ganz rechtherzlich für eure Antworten,Mails und guten Tipps danken. Nun ist der Zeitpunkt gekommen, wo ich mich verabschieden werde, nichts mehr tun werde aber weiterhin stiller Mitleser sein werde.
Es ist zum Verwzweifeln. Ich darf nicht helfen ! Für mich ist Zeitpunkt gekommen, wo ich auch nihct helfen kann, ich gehe sonst noch vor die Hunde.
Wie schon gesagt, es handelt sich hier nicht um meinen Dad, sondern um den Dad meines Freundes.Alleine deswegen, kann ich nicht so helfen, wie ich es für meinen Dad getan hätte. So ist die Lage :
Mein Freund hat noch 2 Brüder und die Ex-Frau von meinem Freund ist Arzthelferin. Alle kennen "gute" Ärzte, die aber auch alle keine Onkologen sind.Jeder gibt seinen Brei zu der Geschichte und allen wird geglaubt, weil die ja schliesslich die Ärtze sind. Das ist ja auch OK so, nur leider ist die gesamte Familie so verbohrt, dass sie es nicht für nötig halten eine wirklich kompetente Mainung von einem Spezialisten, wie Dr.Büchler oder Dr. Uhl, einholen zu müssen. Diese Woche hat Dad das erste mal mit einem Onkologen gesprochen, der sich zum Glück auch Zeit für ihn nahm. Mein Freund war mit bei der Besprechung. Er bekommt jetzt Chemo mit Gemzar, ich glaube 7 mal in 9 Wochen, jeweils für 1,5 Stunden.
Dad geht es gut, aber er hatte auch niemals Beschwerden, die auf BSDK hindeuten. Der Tumor von 8mm Grösse wurde zufällig gefunden. Der Onkologe sagte dass es völlig egal sei wie gross der Tumor sei, das würde absolut keine Rolle spielen und ein Magenschutz sei mit Gemzar absolut nicht notwendig, da es sehr gut verträglich sei. Diese Aussage und noch einige andere deckten sich absolut nicht mit dem, was ich meinem Freund als "Fragen und Forderungen" mit zu dem Termin gab. Der Dad hatte schon viele Magengeschwüre und ist 2 mal operiert worden. Soviel zum Thema Magenschutz ist nicht wichtig. Ich denke gerade an Pit.......
Letztendlich waren die Aussagen von meinem Freund gegen mich so : dass ich " über das Ziel hinaus geschossen habe" "Nicht alles glauben darf was man im Internet lesen kann" und " ich sowiso wegen dem BSDK nur Müll erzählt habe" weil der Onkologe das alles als Schmarrn abwies...
Tja, ihr Lieben, so kann es gehen. Mittlierweile hält mich, glaube ich, die ganze Familie für abgedreht.
Ich weiss nur eins, könnte ich für meinen Dad noch irgendetwas tun, man könnte mir die Fingernägel ziehen und ich würde ihn ausbuddeln.... leider ist uns die Chance etwas tun zu können niemals gegeben worden. Er starb plötzlich am Herzinfarkt.
Vielleicht ist es auch meine Schuld, weil ich vielleicht meinen Dad in diese Geschichte reinprojeziere....vielleicht ist es auch so, weil ich weiss wie es sich anfühlt wenn man einen geliebten Menschen verliert, ich weiss es nicht... ich wollte doch nur helfen... ich habe nunmal die besten Möglichkeiten mich schlau zu machen ( als Netzwerkadmi sitze ich nunmal den ganzen Tag vor dem PC) aber wie man spüren kann, bin ich ja nicht schlau... im Gegenteil... wochenlang umsonst gelesen, gegrübelt und telefoniert... egal.
Jetzt muss ich, als kämpfender Löwe, lernen zuzusehen
wie sich die Dinge entwickeln und mir ständig auf die Zunge zu beissen.Ich bin verzweifelt ! Haja... ich kanns nicht ändern... in diesem Sinne : Lasst euch nicht auch noch unterkriegen EUREN Angehörigen zu helfen!

Ich wünsche euch alles Liebe und Gute, noch schöne Pfingsten. Ich hoffe bei euch ist das Wetter besser :

Wuppertal, 8,7 Grad, Regen ohne Ende von rechts *hmpf*

Sabine G.

[Ekkehard Tromm]

Hallo Sabine,
jetzt ist er doch beim richtigen Arzt gelandet. Ich bekomme ja auch fast die gleiche Chemo,Gembazitin immer und zusätzlich Cisplatin.
Wenn nur Gemzar verabreicht wird, gehts mir vom blöden Geschmack abgesehen eigentlich immer danach recht gut mit der Verdauung. Nur das Cisplatin haut dann ein paar Tage richtig rein.Das es hilft, kannst du ja bei mir nachlesen. Das die Familie einige Zeit deinem Elan so skeptisch entgegenstand, sollte dich nicht umwerfen. Viele Leute, habe ich selbst erlebt, sind dem Informationsmedium Internet gegenüber sehr skeptisch eingestellt. Dabei ist es nichts anderes als die grösste Bücherei der Welt. Lass jetzt ganz einfach den Dingen Ihren Lauf, rede ruhig mit deinem Freund und bleib dem Krebs-Kompass einfach treu.
Wetterbericht aus München
wolkig, zeitweise Regen, aber 15 Grad
Morgen Sauna
Alles Liebe
Ekkehard

Hallo liebe Sabine!
Ich habe in deinem Thread mitgelesen und bin in Gedanken bei dir! Ich kenne die Situation, Angehörige in meiner Familie haben auch gesagt, laßt nur die Ärzte machen und die machen das schon richtig( vergiß es,...) .Ich habe soviel Negatives in KH's erlebt, daß ich froh bin,daß meine Mutter meinen Papa nach Heidelberg geholt hat!Es war das beste, was wir tun konnten. Das Internet war unsere Rettung, sonst hätten wir nie und nimmer soviel wichtige Informationen (ein dickes, riesen,fettes Lob an dieses Forum-->DANKE!!!) bekommen.
Ich hoffe, daß deine Angehörigen doch noch deine Sorgen und Ängste verstehen!
Und nochmal zum Thema Onkologen,das ist ja echt heftig, daß er keinen Magenschutz verschreibt!
Fast alle Schmerz-Medi's können den Magen angreifen,sicher ganz zu schweigen von einer Chemo!
Schon bei der Vorgeschichte müßte der Onkologe von selbst darauf kommen!
Ich drück dir ganz doll die Daumen, daß alles gut wird.
Dein Engagement war genau richtig!
Liebe Grüße aus Nürnberg
Mia!

Guten Morgen ihr Lieben !

Danke für die aufmunternden Worte. Ja, ich werde dem Forum treu bleiben und weiter mitlesen oder euch fragen wenn es was Neues gibt mit dem ich nichts anfangen kann. Wie z.B. heute.
Aber erst noch ein kleines Update vom Wochenende :
Ich war mit meinem Freund beim Italiener essen, irgendwie kam ER auf das Thema BSDK zu spechen. Ich habe ihm aufmerksam zugehört, genickt und nur so Kommentare wie " Das ist wirklich schlimm...." "Klar, Du hast wahrscheinlich Recht.." " Der Doc wirds schon gut machen..." von mir gegeben. Rs war das erste mal dass mein Freund plauderte. Er hat Angst vor dem Thema Krebs und will sich nicht damit auseinandersetzen... nach dem Motto " Die Zeit wirds schon richten.." (no comment)
Ich erzählte ihm ganz grob und oberflächlich von dem Forum hier, ich sagte ihm " Du kannst es Dir nicht vorstellen, es ist wie eine grosse Familie, da ist z.B. die Petra Loos, der Ekkehard, Achim R., eine Sabine und die Petra von Pit. Er spürte dass ich mich da zusammenreissen musste, er fragte wieso, ich erzählte ihm die Kurzfassung von Petra und Pit. Auch ihm ging diese Geschichte an die Nieren. Ich glaube sie hat ihn ein bisschen "wach" gemacht. Er hat begriffen, dass man was tun muss, nicht alles akzeptieren kann was ein Doc sagt. Ob es was nutzt, weiss ich nicht, aber wenigstens weiss er jetzt, dass das Forum kein billiger Groschenroman ist.
Er erzählte dass sein Dad sehr müde sei und sich irgendwie wie erschlagen fühlen würde und er plötzlich seit gestern Wasser in den Beinen hätte !!!
Mir hat sich der Magen rumgedreht. Ich habe die Worte von dem Freund meiner Mutter im Ohr, dessen Frau vor 2 Jahren an BSDK starb : " Wenn das Wasser kommt ist es zu spät...dann sind die Tage gezählt...."
Allerdings erzählte er davon, dass seine Frau überall Wasser hatte, Finger wie Bockwürstchen, Arme und Beine im Verhältnis so, wie es Babys haben....
Dad hat wohl "nur" Wasser in den Beinen.

Was heisst das ????

Liebe Grüsse aus dem regnerischen D´dorf bei 8,5 Grad

Sabine

Guten Morgen Sabine,
ich habe gerade Deine Seite hier gelesen und kann Dich sehr gut verstehen wie Du jetzt fühlst...habe genau das gleiche Problem mit meinem Schwiegerpaps.
Er ist in der Uni..bekommt Chemo.war vorher in Gerresheim
OP war am 27.02.05 .Lt. den Proben war es ein Geschwür....der Prof.schickte die Probe aber nochmal nach Kiel(weil er in 40 Jahren noch keine Fehldiagnose gestellt hat und seiner Meinung nach musste es ein Pankreas Karzinom sein....)!Dort wurde dann
auch bestätigt das es Krebs ist.
So und nun geht es ja noch weiter....mein Paps hat in der Uni (Onkologie mittlerweile den siebten Arzt( das zum Thema Vertrauensverhältnis zum behandelnden Arzt aufbauen(keiner hat Zeit....ihm geht´s schlecht (keine Schmerzen)phychisch gesehen.
Ich bin damals durch Zufall in den Krebs.Kompass gekommen,habe meine neuen Erkenntnisse freudig verbreitet...wollte ihn schlau machen / fit machen für das Duell mit dem Arzt.
Und was macht ER? ER nimmt einfach alles hin was die da sagen und wartete ab(wir haben ja auch noch so viel Zeit).Im Moment möchte er wieder alles abbrechen....es ist zu verzweifeln...Du kennst das ja....
Ich wünsche Dir und Dad alles Gute und das er doch noch seine Meinung ändert und einen Spezi aufsucht...
Vielleicht können wir ja mal telen,würde mich freuen.
Herzliche Grüsse
Tanja
P.S. Ein RIESEN LOB an dieses Forum und den Krebs- Kompass.
Man lernt so etwas leider immer erst zu schätzen,wenn man betroffen ist!!!
Alles Liebe auch an ALLE anderen hier

Hallo Tanja,
kenne alle deine Probleme, hatte ich bei meiner Mutter auch. Bochum ist näher als du denkst! Setz dich mal mit Prof. Uhl zusammen. Meine Mutter liegt dort zur Zeit im KH und die Menschen kommen von weit her.
Prof. Uhl ist unglaublich. Sehr menschlich, shr kompetent und man kann alles fragen!
Achim

Guten Morgen Achim,
vielen Dank für die Info

Ich bin ja auch,wie gesagt,der Meinung das wir die Klinik,den Arzt wechseln müssen!
Nur sage ich das meinem Schwiepa und der sagt dann:"Lass mich das vom Arzt vorgeschlagene noch machen und dann sehen wir weiter..."WIR HABEN JA AUCH NOCH SOOO VIEL ZEIT....

Dann noch eine Anmerkung: Da sagte der letzte Arzt doch tatsächlich zu meinem Schwiepa:" Wo haben Sie sich denn schlau gemacht(?)doch wohl nicht im Internet.Grad diese Foren sind sehr gefährlich und würden nur Unsinn verbreiten.!Da war ich wiedermal sprachlos....vielen Dank lieber Arzt..ich konnte dann wieder von vorne anfangen...
Entschuldigung,liebe Mitleser,das musste mal eben schnell raus!
Wünsche Dir,Achim und allen anderen hier ein angenehmes Wochenende)
Liebe Grüsse
Tanja

Hallo Tanja, Achim und ihr lieben anderen alle,

Tja, Tanja, ich kann Dich mehr als gut verstehen. Es ist zum verzweifeln wenn man helfen will, die Welt in Bewegung setzt und alle gegen einen sind.
Dad hat einen supernetten Onkologen, er nimmt sich Zeit und erklärt auch meinem Freund alles haarklein.
Bei Dad hat sich alles sehr viel verschlimmert. Er ist quitschgelb geworden, ist körperlich am Ende, weil er auch so abgenommen hat, hat keine Schmerzen, aber fühlt sich einfach nur elendig. Er ist völlig auf den Boden zerstört und "will auch nicht mehr" , die Chemo macht ihn völlig fertig. Er ist verständlicherweise nur noch agressiv und will nur seine Ruhe. Er will keine Hilfe.
Freitag war er noch bei einem "Gesundbeter", der ihn seelisch aufbauen sollte, aber das ging total in die Hose. Er ist jetzt noch saurer und bockiger. Einer seiner Söhne hatte den Termin gemacht in der Hoffnung was gutes zu tun. War wohl nix.
Ich glaube was Dad fehlt ist der Kontakt zu jemanden, der das gleiche hat, einfach um sich auszutauschen und zu wissen das man nicht allein ist. Ach, ich weiss auch nicht.

@ Achim : Ich freue mich wirklcih für Dich, dass Du es geschafft hast das Beste für Deine Mom zu tun ! Aber es ist nicht allen gegönnt so zu helfen wie man will, vor allem nicht, wenn es nicht die eigene Familie ist.


Alles Gute für euch, Schwiepa und Mom !

Liebe Grüsse aus dem sonnigen Düsseldorf bei 18 Grad un kaltem Wind,

Sabine