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  #1  
Alt 27.01.2002, 23:17
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Standard ohnmacht ..... leere

wie geht man damit am besten um? zuerst das gefühl der totalen ohnmacht, dann wut, ärger und angst irgendwann ist man so fertig, dass die erschöpfung und der zusammenbruch kommt.

was micht am meisten fertig macht, ist dass ich nicht helfen kann. ich sitze daneben und schaue zu wie sie vor sich hin vegitiert, das kanns doch nicht sein oder? wie geht ihr damit um, wie schafft man es, das besser zu verarbeiten und sich auf das kommende besser vorzubereiten?
wie schafft man es nicht gott und die weltdafür verantwortlich zumachen, sondern die kraft für das durchhaltevermögen aufzubewahren?
ich habe angst, angst davor, dass sie stirbt und ich bin nicht bei ihr! ich kann damit nicht umgehen! bitte helft mir! ich kann nicht mehr!
ich bitte umwenigstens eine antwort!

vielen dank!

conny
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  #2  
Alt 27.01.2002, 23:37
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Standard ohnmacht ..... leere

Liebe Conny,

sieht es wieder so schlecht aus? Bitte bleib einfach bei Ihr. Rede mit ihr und spiel ihr vielleicht auch Musik vor. Ich denke dies merkst sie sehr, dass Du da bist. Erweiße ihr diesen Liebesdienst. Es sit sehr schwer ich weiß, aber Du schaffst es ich weiß das! Du kannst mich jederzeit anrufen und ich werde für Dich da sein. Sag mir bitte wo sie liegt, ich möchte sie auch gerne nochmal sehen und mit ihr reden und sie einfach besuchen. Vielleicht hilft es Dir, wenn noch jemand zu ihr kommt.
Bitte melde Dich. Ich wünsche Dir die Kraft der Welt!!!!

Liebe Grüße
kerstin
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  #3  
Alt 28.01.2002, 13:54
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Standard ohnmacht ..... leere

Liebe Conny,
es tut mir sehr leid für Dich , dass Du in so einem Gefühlschaos steckst (ich kenne das...) ich glaube, du solltest nach deinem Bauch handeln, ich glaube, Du kannst "nur" Nähe und Liebe geben.
Weisst Du ich habe eine Zeit lang mal in der Sterbebegleitung gearbeitet ,um den Tod meiner Mutter zu verarbeiten, aber wenn ich ehrlich bin, hat es mich nur bedingt besser vorbereitet, mit dem Sterben meines Vaters umzugehen. "Wir" hatten nur 3 Wochen von Diagnose bis zum Sterbetag und mein Vater ist nie krank gewesen...

Ich weiss nicht, ob man sich überhaupt vorbereiten kann, weil man ja einen lieben Menschen loslassen soll, und das ist einfach fürchterlich !!!
Denke nicht, dass Du Deiner Mutti nicht helfen kannst, sicher den Tod kannst Du leider nicht verhindern, aber Du kannst ihr mit Deinem Dasein, Deiner Liebe und Deiner Nähe sehr viel geben und damit hilfst Du ihr sehr !!
Es ist schwer neben den ganzen Besuchen im Krankenhaus und den Gedanken die ständig um den kranken Menschen kreisen , noch den Alltagspflichten gerecht zu werden...
Ich verstehe, dass Du grosse Angst davor hast , dass Deine Mutti allein, ohne Dich ,in die andere Welt hinübergeht... (meine Mutti ist auch in der Nacht gestorben, das geschieht häufig)
Ich war bis zum Schluss bei meinem Vater , ich war froh, dass er nicht alleine gehen musste (was er aber im Endeffekt natürlich doch tun musste), aber hinterher habe ich sehr lange an den Eindrücken, Geräuschen etc. zu knabbern gehabt...
Ich hoffe, Du kannst Dich auf das Krankenhaus verlassen, dass es Dich sofort bei Veränderungen anruft (ich bin nicht informiert worden, ich hatte so ein komisches Gefühl im Bauch, und als ich dann dort war, da war man so "gnädig" mir mitzuteilen, dass er in der Nacht auf die Intensivstation verlegt wurde, nach meiner Ankunft ist er dann 2 Stunden später in meinen Armen eingeschlafen...)

Du schreibst von Deinen Gefühlen der Ohnmacht, der Wut, etc.ich weiss nicht wann diese Gefühle aufhören ???
Ich erlebe gerade den 1. Jahrestag seiner Diagnose und den sich anschliessenden 3 Wochen bis zum Sterbetag (16.02.) . und mich krauchen diese Gefühle wieder verstärkt an..

Liebe Conny,
ich wünsche Dir ganz viel Kraft, sei bei Deiner Mutti so oft es geht, wenn Du mal Pause brauchst ist das auch in Ordnung,(ich weiss aber, das man daúernd mit seinen Gedanken doch im Krankenhaus ist...)zeig ihr Deine Liebe, gib ihr Nähe, mehr kannst Du leider nicht tun, aber denke nicht, das das zu wenig wäre!!!!!!
Kannst Du Dir die Besuche mit jemanden aus der Familie teilen ??

Ich würde Dich gerne mehr trösten, aber das ist mir leider nicht möglich.
Dieser Schmerz ist fürchterlich und die Angst davor ebenfalls, aber wir können dem leider nicht ausweichen...

Fühle Dich ganz doll umarmt
Katja
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  #4  
Alt 29.01.2002, 16:46
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Standard ohnmacht ..... leere

Hallo Conny,

meine Mutter ist vor eineinhalb Jahren an Speiseröhrenkrebs gestorben. Ich kann Dich sehr gut verstehen, wie es in Dir aussieht. Mir hat am meisten geholfen, so viel wie möglich darüber zu sprechen, sich auszuheulen, freien Lauf lassen. Dann läßt man den Druck für einige Zeit ab. Auch alles aufzuschreiben, wenn man mal nicht mit jemanden reden will, so eine Art "Sterbetagebuch". Es tut irre weh das aufzuschreiben, und ich habe sehr viel geheult, aber es war auch befreiend....

Was meiner Mutter sehr geholfen hat war die Gewissheit, dass ich nicht mehr klammere. Dass sie kein schlechtes Gewissen haben muss, wenn sie "geht". Ich habe versucht, mit ihr zu reden, über den Tod. Auch wenn das schrecklich ist und sehr weh tut, aber für den Sterbenden ist es beruhigend zu wissen, dass sie loslassen "dürfen", so war es zumindest bei meiner Mutter.

Ist Deine Mutti im Krankenhaus oder zu Hause?
Eine gute Alternative zum Krankenhaus ist ein Hospiz. Meine Mutti war die letzte Woche dort. Denn auch wenn man nicht bei ihr war, wußte man, dass sich liebe Menschen um sie gekümmert haben. Sie legten Walgesänge in den CD-Player, stellten Kerzen auf, Duftöle, beteten mit ihr und redeten einfach nur, saßen am Bett. All das was man gerne selber tut, aber man braucht ja selber mal eine Auszeit.
Sie rufen einen sofort an, wenn der Zustand schlechter wird.
Als meine Mutter starb, war ich im Zimmer. Es hatte fast den Anschein, als wartete sie nur darauf, damit sie in Ruhe gehen kann. Es ist ganz ruhig gewesen, sie ist einfach eingeschlafen, es ist auch nicht schlimm, man meint fast, sie sei trotzdem noch im Raum gewesen. Es war so erleichternd zu sehen, wie friedlich sie da lag und wie entspannt, fast faltenlos.
Ich möchte Dir mut machen, dabei zu sein, denn der Tod ansich ist nichts schlimmes, das habe ich gelernt....ich hatte so einen Horror davor, aber es war wirklich nicht so schlimm wie man es sich vorstellt.

Mir hat auch sehr geholfen, Bücher zu lesen über ein Leben nach dem Tod, da ich auch keinen direkten Glauben habe. Dadurch konnte ich mir vorstellen, dass es meiner Mutter eigentlich besser geht wenn sie "wo anders" ist.
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  #5  
Alt 29.01.2002, 16:47
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Standard ohnmacht ..... leere

Nachtrag:
Ich wünsche Dir viel viel Kraft, auch die Kraft, mit jemanden reden zu können, alles erzählen zu können.
Alles Liebe
Sabine
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