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  #1  
Alt 17.09.2013, 09:42
Nina1380 Nina1380 ist offline
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Beiträge: 13
Standard Papa lässt sich hängen - was können wir tun?

Guten Morgen ihr Lieben!

Es geht uns sehr schlecht und wir sind verzweifelt.

Das es keine Heilung mehr für Papa gibt haben wir akzeptiert aber das Papa sich so hängen lässt können wir nicht begreifen.

Zur Zeit ist er noch im Krankenhaus, er hat sehr viel Wasser in der Lunge und bekommt heute auch Sauerstoff.

Wir können Papa zu nichts bewegen, er will nicht aufstehen, er will nicht essen, er will sich nicht unterhalten und wenn dann guckt er durch uns durch.

Bis letzte Woche ist er immerhin selber morgens seine Zeitung holen gegangen aber nun macht er nichts mehr.

Und es ist nicht so das er es nicht kann, er will einfach nicht!

Die Ärzte sind der Meinung das Papa depressiv ist...

Was können wir nur tun???
Wie können wir ihn motivieren? Wir hätten ihn doch so gerne zu Hause aber zur Zeit geht es einfach nicht.

Liebe Grüße
nina
__________________
Life will never be the same again!
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  #2  
Alt 17.09.2013, 10:42
Piwi Piwi ist offline
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Beiträge: 11
Standard AW: Papa lässt sich hängen - was können wir tun?

Hallo Nina,
erst mal mein möchte ich dir und deinem Vater alles gute wünschen !!
Das ist sicher eine ganz bescheidene Situation aber mal ehrlich wie würdest du dich in seiner Lage fühlen ?
Ich hatte während meiner Behandlung auch ein absolutes Nullkommanichts und lag 2 Tage nur im Bett, hab geheult und wollte niemanden sehen oder sprechen. Auch das Pflegepersonal konnte nichts machen, hey das ist nun mal so.
Meine Herzallerliebste wusste aber wie sie mich wieder in den Kampfstatus erhebt.
Bei mir war aber die Prognose 80% Überlebenschance !
Genug von mir.

Wie alt ist dein Papa ?
Meine Herzallerliebste mir sagte
" hey du alter Sack, kneif hier ja nich den Arsch zu sondern halt durch schließlich will ich mit dir noch gemeinsam mit unseren Enkelkinder spielen und du musst den kleinen Hosenscheissern noch das Eishockeyspielen beibringen "
Ja damit hatte ich den richtigen Arschtritt bekommen und fühlte mich angespornt.
Wie also sieht es bei euch mit Enkelkindern aus, egal wie alt !
Die schaffen es vielleicht nur durch ihre Anwesenheit und den Hinweis das sie da sind !
Ich bin von Natur aus ein sehr lebenslustiger Mensch der den Schwarzen Humor liebt und wenn meine Königin mich zusammenscheisst weis Sie ganz genau das das bei mir hilft.
Ich kann dir leider nicht sagen was bei deinem Papa hilft dass müsst ihr ausprobieren.
Wie ist es mit seinen Kumpels ? vielleicht haben die eine Idee.
Vielleicht hilft es Ihn mal zu fragen ob er sich wie ein alter sack einfach hinlegen und eingehen will oder ob er bis zum schluss für alle da sein will ?
Aber vorsicht, das kann auch in die Hose gehen !
Ihr kennt euren Papa am besten.
Was ihr aber auf keinen Fall machen solltet ist die Trauernde Gemeinde da machen, was kommt ist schon schei... genug, auch ist eine übertriebene Lustigkeit nicht angebracht.
Am besten normal sein was natürlich mit der Aussicht nicht Problemfrei möglich ist.
Ich denke es gibt keine gute passende Antwort darauf.
Ihr " die Angehörigen " kennt Ihn am besten und könnt am besten einschätzen wa funktionieren könnte.
Wenn er ein Kinderlieber Mensch ist da bringt die Kinder mit ins KH auch die Babys und legt sie zu ihm ins Bett.
Dann sieht er auch das es sich lohnt noch zu leben.
Mir würde es sofort wieder helfen !
Ich hoffe das du deinen Papa helfen kannst.

Geändert von Piwi (17.09.2013 um 10:47 Uhr)
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  #3  
Alt 17.09.2013, 11:34
gilda2007 gilda2007 ist offline
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Registriert seit: 04.09.2007
Beiträge: 1.909
Standard AW: Papa lässt sich hängen - was können wir tun?

Depression ist auch eine Krankheit, das nichts mit "Nicht-Wollen" zu tun. Ihr habe vielleicht akzeptiert, dass er unheilbar ist, aber Dein Vater braucht wahrscheinlich etwas länger, zu akzeptieren, dass sein Leben möglicherweise in naher Zukunft zu Ende ist.

Was soll er denn Eurer Meinung machen? Wasser in der Lunge -- da hat man Plaztangst, bekommt keine Luft. Wem würde es da nicht den Appetit verschlagen? Er braucht Zeit -- und gleichzeitig weiß er, dass er nicht mehr viel davon hat.

Wenn ich Deine Zeilen so lese, so lese ich in aller erster Linie den verständlichen Wunsch, dass es möglichst "normal" werden sollte. Das wird es aber nicht. Gebt Eurem Vater Raum, sprecht mit den Ärzten über ein Antidepressivum. Und wenn es was zu regeln gibt, dann tut das jetzt. Das heißt ja nicht, dass dann alles vorbei ist. Aber oft fühlen sich die Betroffenen erleichtert, wenn sie das Gefühl haben, im Zweifelsfalle ist alles geklärt.

Alles Gute für Euch!
__________________
lg
gilda
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  #4  
Alt 17.10.2013, 20:31
peanutsandjelly_78 peanutsandjelly_78 ist offline
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Registriert seit: 15.10.2013
Beiträge: 121
Standard AW: Papa lässt sich hängen - was können wir tun?

Liebe Nina,

wenn ich Deine Beiträge so lese, finde ich mich häufig wieder.
Genau wie bei Dir und Deinem Vater ist es bei mir und meiner Ma. Sie ist das Liebste, was uns genommen werden wird. Und ich komme einfach nicht mehr klar, kann nicht glauben, dass das Ende so definitiv sein soll.
Auch ich fühle mich so ohnmächtig, muss wie Du einfach mitanschauen, wie all das passiert.
Es ist schrecklich zu lesen, dass Dein Vater so passiv/depressiv wird, zumal es so scheint, dass Ihr alles möglich machen wollt, dass er Zuhause bleiben kann. Schlimm, was haben denn die Ärzte gesagt in Bezug auf Antidepressiva?
Fühl Dich geherzt , ich schicke Dir, soweit das möglich ist, Stärke!
Andrea
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  #5  
Alt 17.10.2013, 20:38
Benutzerbild von Gina79
Gina79 Gina79 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 15.01.2012
Beiträge: 846
Standard AW: Papa lässt sich hängen - was können wir tun?

Hallo Nina!
Lasst deinem Papa Zeit! Er braucht wahrscheinlich auch Zeit um alles zu begreifen und um die Krankheit anzunehmen. Wahrscheinlich wird es ihm auch nicht so gut gehen im Moment wenn er Wasser in der Lunge hat und wer liegt schon gerne im Krankenhaus!? Lasst ihm die Zeit.
Mein Papa hatte auch immer wieder mal so Phasen wo es ihm seelisch nicht wirklich gut ging. Ich habe darunter auch immer sehr gelitten weil er mir so leid tat und ich ihm nicht helfen konnte.
Mein Papa hat dann vom Arzt ein leichtes Antidepressivum verschrieben bekommen. Die Ärzte sagten immer es würde ihn ein bisschen aufhellen und ihm würde die Krankheit nicht im Schlaf unter kommen. Er wollte es zwar nie wirklich nehmen aber wir haben es trotzdem immer wieder geschafft ihn dazu zu überreden! Sprecht mal mit dem Arzt darüber!

Ich versteh dich nur zu gut und wünsche dir ganz viel Kraft! Alles Liebe!
__________________
Mein Papa: Kleinzelliges Bronchialkarzinom
Diagnose am 21.12.2011
am 23.2.2013
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