OP oder nicht?

[Geliplie]

Ich freu mich für euch, jana.

[Geliplie]

Heute habe ich den ganzen Tag im Haus verbracht. Mit voller Wucht hat es mich überfallen, dass beide tot sind. Keine Ahnung, warum plötzlich. Habe ja von beiden ein Foto in der Küche stehen, damit sie uns zugucken können. Bilder nehme ich dann am 30. nachts mit. Sowie die Kalender, die am 7.10.2014 stehen geblieben sind. Es ist so traurig. Ich mag das Haus nicht hergeben. Aber ich muss, ich weiß. Kann nicht schlafen...

[LiebesHerz]

Liebe Geli,

ich schicke Dir einfach mal eine Umarmung...
Ich bin sehr in Eile, daher nur ein ganz kurzer aber nicht minder mitfühlender Gruss...

jana

[berliner-engelchen]

Liebe Geli,
diese plötzlichen, raubtierartigen Überfälle der überdeutlichen Verlassenheit habe ich auch. Aus dem Nichts, ohne Vorwarnung steht man vor diesem Riesenloch und weiß, dass es sich niiiee mehr ändern wird und man von jetzt ab auf immer alleine sein wird.

Das ist machbar, keine Frage, aber auf ewig traurig und entsetzlich.

ich umarme dich mitfühlend, dieses GEfühl zur Genüge selbst kennend.
wünsche dir, dass es wieder weniger stark wird. du bist wirklcih sehr stark, diese Trennung von dem Haus so direkt zu schaffen. Das ist eine unglaubliche Leistung.

Im Juni jährt sich der Todestag meiner Mama zum zweitenmal und seit nach dem Urlaub bin ich nun so weit und habe den Beschluß getroffen, ihr Haus bzw. Ihren Hof nun zu verkaufen. in diesem Jahr noch. die Ausräumarbeiten haben begonnen und obwohl ich sooo viel mehr zeitlichen Abstand habe als du, ist es doch noch entsetzlich schmerzlich.

Alles gute meine liebe Geli, ich umarm dich heute mal ganz besonders liebevoll.

Birgit

[Geliplie]

Danke Engelchen
Bist fest in meinem Herzen. Hattest du eigentlich Post von mir????
Gedrückt

[LiebesHerz]

Ihr Lieben,

ich möchte euch auch an den guten Momenten teilhaben lassen.
Nachdem meine Mutter die Chemo nach vier Zyklen abgebrochen hat weil es ihr immer schlechter ging, sie total schlapp war und überhaupt nicht mehr belastbar, geht es ihr jetzt wieder blendend!
Sie fährt wieder Fahrrad, isst mit großem Appetit, sieht richtig gesund aus. Ich war für zwei Tage bei meinen Eltern und bin überglücklich sie so zu sehen! Es ist so als wäre nichts geschehen. Mein Papa hat gesagt "Wie haben jetzt beschlossen dass sie wieder gesund ist!".
Es ist so schön.
Sie hat sich gegen eine routinemäßige nachsorge entschieden und will nur nachsehen lassen wenn es ihr schlechter gehen sollte.
Ich bin sehr sehr glücklich.

Eure Jana

[BerliNette]

Liebe Jana,

was für eine gute Nachricht! Ich freu mich mit euch! Dein Papa hat die richtige Entscheidung getroffen! Wieder gesund werden - eine gute Wahl!

Ich wünsche euch, dass die guten Momente noch lange andauern!

Liebe Grüße

BerliNette

[mausi69]

Liebe jana

Auch wenn ich nicht mehr oft schreibe, ich verfolge deinen thread immer noch aufmerksam.

Heute ist es mir ein Bedürfnis dir ein paar Zeilen da zu lassen. Es freut mich so sehr das es deiner Mama so gut geht. Es war eine sehr mutige Entscheidung von ihr die chemo abzubrechen und sie hat meinen Respekt.

Ob es richtig war oder nicht das weiß niemand, wichtig ist es geht ihr gut. Ich wünsche euch das dass noch lange lange so bleibt. Sie soll unbedingt für Ihren Mut belohnt werden.

LG mausi

[LiebesHerz]

Liebe Anette, liebe Mausi,

danke für eure Mitfreude, ihr bedeutet mir alle sehr sehr viel!!
Ich finde ihre Entscheidung auch mutig. Und sie hat sie ganz alleine und ohne Zweifel getroffen, sie hat einfach gesagt "ich gehe da nicht mehr hin".
Ich war etwas überrascht, habe aber auch kein schlechtes Gefühl deswegen. Vielleicht hätte sie sie auch irgendwie noch durchgehalten, aber es ging ihr plötzlich wirklich schlecht und ich bekam langsam Angst um sie. Wer weiß was passiert wäre wenn sie weitergemacht hätte? Da sie mich auch nie um meine Meinung gefragt hat, habe ich auch nicht versucht, sie zu überreden.
So langsam kehre ich zurück zur Normalität. Wenn ich mir klar mache, wieviel zeit ich mit Sorgen gefüllt habe; Sorgen über Dinge die gar nicht eingetreten sind. Ich habe viel Zeit und gute Augenblicke dadurch verloren. Dennoch und trotz dieser Erkenntnisse fällt es mir schwer, die Ängste loszulassen und nicht ständig zu denken "wie lange noch?". Aber ich versuche es. Bin dankbar. Glücklich.

Ich drück euch!

Eure Jana

[mausi69]

Liebe Jana

Es ist gut wie es ist, ein wenig Angst gehört dazu, wer in dieser Situation keine hat, wäre nicht normal.

Bei uns war es so, das ich letztes Jahr Ende Mai bei einem langem Gespräch mit meiner Mama herausfand, das sie die chemo zu 90% für uns macht um noch so lange wie möglich bei uns zu sein. Zu diesem Zeitpunkt ging es ihr schon sehr sehr schlecht. Ich habe sie damals davon überzeugt, daß nur das zählt was sie will und wir jede ihrer Entscheidung mittragen.

Sie hat sich dann Anfang Juni zum Abbruch der chemo entschieden, leider zu spät.

Daher bin ich überzeugt das deine Mama liebe Jana die richtige Entscheidung getroffen hat.

Ich kenne jemandem der auch die whipple op machen ließ danach chemo und diese dann später ebenfalls abgebrochen hat und das ist jetzt 15 Jahre her, und sie erfreut sich ihres Lebens.

Also meine Daumen sind gedrückt, das es deiner Mama genauso ergeht und sie wirklich für Ihren Mut belohnt wird.

LG mausi

[LiebesHerz]

Ja, das ist unsere liebe Hildegard nicht wahr? Sie hatte exakt dieselbe Tumorklassifikation wie meine Mutter und ist meine große Mutmacherin.

Wie geht es Dir denn jetzt liebe Mausi?
Es ist nun fast ein Jahr her...
Ich fand es immer sehr großherzig und liebenswert von Dir dass du sovielen Menschen hier Kraft und Mut gegeben hast obwohl du selber so traurig warst und sicher auch oft immernoch bist. Danke Dir! Ich glaube, dass die Traurigkeit wahrscheinlich nie ganz weicht, aber ich wünsche mir so sehr für Dich, dass Du auch viele schöne Gedanken an deine Mutter haben kannst in der du sie bei Dir und an deiner Seite spürst. Ihre Liebe ist in Dir. Das spürt man.

Jana

[mausi69]

Liebe Jana

Weißt du ich versuche nur das zurück zu geben was mir in der schlimmsten Zeit meines Lebens hier gegeben wurde.

Ich kann mich in jeden einzelnen Angehörigen hineinversetzen weiß wie hilflos man dieser fürchterlichen Krankheit gegenüber steht.

Trotzdem danke ich dir sehr für deine lieben Worte.
Ja wie geht's mir? Eher durchwachsen, hatte jetzt ein paar Tage die nicht so gut waren, aber es geht wider aufwärts.

Am 22.6 ist es ein Jahr, ich frage mich oft wo ist die Zeit geblieben. An jeden einzelnen Tag den die Mama gekämpft hat kann ich mich erinnern. Es sind durchaus auch schöne Erinnerungen.

Sie fehlt mir sehr, aber sie ist für immer in mir, tief ganz tief in meinem Herzen.
Alles was ich bin, Verdanke ich meiner Mama.

Drück dich mausi

[LiebesHerz]

Liebe Mausi,

das hast Du so schön geschrieben..
Ich glaube auch, dass das Verhältnis von Töchtern zu Müttern ein ganz spezielles ist, wobei das nicht heißen soll, dass Söhne nicht auch trauern.. Aber vielleicht meist doch anders, eher für sich. Das Verhältnis meines Bruders zu meiner Mutter ist auch ein enges, aber dennoch lebt er eher sein eigenes Leben.

Ach Mausi, was soll ich sagen was trösten kann? Es gibt nichts außer dass eben die Liebe die du von Ihr in dir trägst unvergänglich ist. Und deine Mama hätte gewollt dass Du wieder glücklich bist, Mamas wollen das.
Als ich meiner Mutter neulich erzählte dass ich mich kurz nach Diagnosestellung meinem Nachbarn anvertraut habe und dabei sehr geweint habe, hat sie mich ganz erschrocken angesehen "Du hast geweint??? Aber warum denn meine Süße?" . Ich finde diese Liebe einfach unglaublich.. Sie wird mich mein Leben lang tragen.

Liebe Mausi, wenn mal dunkle Gedanken auftauchen... Schreib sie Dir von der Seele. Ich bin immer für Dich da.

Dicken Drücker von der
Jana

[Geliplie]

Liebe Jana.
Dann will ich mich auch mal wieder hier melden.
Das mit deiner Mama freut mich natürlich sehr. Aber dass sie die Nachsorge nur machen will, wenn Beschwerden auftreten, halte ich für sehr bedenklich. Ihr habt den 6er im Lotto. Riskiert das bitte nicht. Denn du weißt selbst, dass vieles zu spät sein kann, gerade bei dieser Krebs Art, wenn die Beschwerden anfangen.

Ich selbst habe ein neues Leben gefunden. Nachdem ich 3 Menschen innerhalb kürzester Zeit verloren habe, habe ich mein Leben umgekrempelt und komplett geändert. Engelchen fragte mal, wo ich die Kraft her nehme. Die kommt von ganz alleine, wenn man es will. Und das, was innerhalb der letzten 2 Wochen erlebt habe, will ich unbedingt. Ich schmeiße meine Prinzipien über den haufen (dass ich nach erreichen des 40. Lebensjahres nicht mehr heiraten will ) und vieles andere. Ich fange komplett neu an, meinem Sohn geht es besser dabei, als ich je dachte. Ich bin trotz der ganzen schlimmen Momente bereit für eine neue Liebe, die große, und mag mein Leben genießen. Und ich weiß, dass meine Eltern sich genau das, was ich gerade mache, genau so gewünscht haben und mich voll unterstützen. Ich nehme natürlich noch 150 mg f... (Antidepressiva), werde das aber beim nächsten Arztbesuch reduzieren auf 75 mg und dann versuchen, ,ich da raus zu schleichen.

Mausi, schön, dass du dich mal wieder hast hier blicken lassen. Ich habe dich nicht vergessen, aber mein Leben steht Kopf. Dennoch denke ich voel an euch und bleibe auch hier, selbst wenn ich nicht mehr jeden Tag schreibe... Ohne euch wäre ich ja nicht ich. Seid umarmt.

Eure

[LiebesHerz]

Liebe Geli,

ich freue mich so sehr für Dich!!! Genieß es in vollen Zügen! Und das im Frühling, was ist es schön!!! Und Prinzipien über Board werfen klingt super! Tu es!

Nochmal zum Thema Nachsorge:
Es ist keine Leichtfertigkeit oder bloßes Verdrängen meiner Mutter die die Entscheidung, nur bei Symptomen zum Arzt zu gehen herbeigeführt hat, sondern es ist ganz klar in den aktuellen Leitlinien zu lesen dass eine nachsorge mit CT und Tumormarkern beim Pankreas ca keine Lebensverlängerung bringt und somit nicht enpfohlen wird. Dieses Umdenken findet auch bei anderen krebsarten statt; auch beim Ovarial-Ca beispielsweise wo nur noch vaginale Untersuchung und Sono empfohlen wird. Es klingt logisch dass man mehr tun kann wenn man ein rezidiv früher entdeckt aber die Hoffnungen das dem so ist, haben sich zumindest bei diesen krebsarten nicht bewahrheitet. Es ist vielmehr so, dass dadurch viele Patienten sehr beunruhigt werden durch kleine Tumormarkerschwankungen oder unklare Befunde und dadurch auch viel guter Lebenszeit beraubt werden, weil es den Patienten eigentlich noch gut geht. Was anderes ist es wenn man Symptome hat oder man aber die Wirksamkeit einer Therapie überprüfen will.
Insofern kann ich die Entscheidung meiner Mutter auch medizinisch nur unterstützen. Aber ich denke es ist auch individuell zu entscheiden, vielen Patienten gibt die nachsorge auch große Sicherheit.

Schlaft alle gut...
Geli, lass es krachen!

LG Jana