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  #1  
Alt 29.11.2007, 20:28
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vogal vogal ist offline
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Standard Mit 50 Witwe

Mit 50 Witwe

Hallo mein Schatz

Am 30.10.07 hast du für immer deine Augen geschlossen du warst doch erst 49 Jahre. Ich kann und will es nicht verstehen. Ich stehe an deinem Grab und für mich steht der falsche Name auf diesem Holzkreuz. Es kann doch nicht wirklich sein dass du dort unten liegst. Es wurde uns zu Anfang deiner Diagnose Bronchialkarzinom soviel Hoffnung gemacht. Kann man gut opperieren der Tumor ist zwar sehr groß liegt aber günstig. Keine Metastasen. Was habe ich mich gefreut als wir das hörten und du sagtes noch worüber soll ich mich freuen dass ich Lungenkrebs habe. In meinem Kopf ging nur rum keine Metastasen keine Metastasen. Heute denke ich oft du hast damals schon geahnt dass man dir nicht mehr helfen kann. Es ist einfach alles was falsch laufen konnte, auch falsch gelaufen. Alle Untersuchungen hast du über dich ergehen lassen 7 Chemos 40 Bestrahlungen aber op war nicht. Der Tumor war immernoch zu groß und mittlerweile auch mit Gefäßen und der Toraxwand verwachsen. Wir dachten aber auch da noch das du es schaffst dann verkapselt der Tumor sich eben. Was waren wir doch naiv. Heute denke ich du hattest von vornherein keine Chance wir hatten keine Chance. ich mußte dir immer versprechen dass wir zusammen alt werden vor deiner Krankheit und während deiner Krankheit. Ich konnte dieses Versprechen nicht halten. Als du in die Klinik kamst wegen deiner Luftnot und dir dort geholfen werden sollte waren wir immernoch voller Hofnung. Du warst 3,5 Wochen in der Klinik und ich hätte dich am Dienstag den 23.10.07 nach Hause holen dürfen. Die Luft war nicht gut aber besser.Den Dienstag hattest du so schlimme Bauchschmerzen dass ich die Visite unterbrechen mußte und der Chefarzt sagte gleich dass da was nicht stimmt und nach dem Röntgen wußten wir das was im Bauch war was da nicht hingehört. Also wurdest du noch notoperiert. Danach haben wir dann erfahren dass du einen Riss im Dünndarm hattest ausgelöst durch eine Metastase. Der Chefarzt meinte dann noch das er vermutet das da noch mehr sind und in der Leber hätten sie auch was gesehen. Das wusten wir du nicht. Aber du hast es geahnt. Die OP hast du sehr gut verkraftet die Ärzte waren selber erstaunt. Mittwochs bist du wieder auf die normale Station gekommen alles war soweit gut. Dem Doc hatte ich schon gesagt sobald die Bauch OP es zuläßt hole ich dich nach Hause. Da hat auch nichts dagegen gesprochen. Als ich Donnerstags morgens zu dir kam konntest du nicht mehr sprechen. Die Ärzte waren der Meinung das du einen Schlaganfall bekommen hast und du mußtest zum CT. Der Befund Gehirnmetastasen. Ich war irgendwie nicht geschockt ob ich es wohl geahnt habe????????? Auch da dachte ich noch das schaffen wir. Aber es war nichts nehr zu schaffen du hattest keine Kraft mehr zu kämpfen und als du gehört hast Metastasen im Kopf hast du aufgegeben.Ich hatte dich so gerne noch gehalten aber du konntest nicht mehr. Ich mußte zusehen wie es von Donnerstag bis Sonntag jeden Tag schlechter wurde. Von Sonntag bis Dienstag wurde es stündlich schlechter. Ich wußte ich muß dich gehen lassen aber wie sollte ich dass, ich dachte ich werde verrückt. Wir waren alle bei dir als du deinen letzten Atemzug gemacht hast und du hast es gespürt das wir da waren. Wir wollten doch zusammen alt werden und jetzt. Alle sagen dass dir ganz sicher viel erspart geblieben ist aber mir hilft das nicht wirklich. Ich weiß das ich jetzt sicher egoistisch denke aber du wärst mir als Pflegefall lieber gewesen als jetzt so unter der Erde. Mein Schatz ich vermisse dich so sehr du fehlst mir jeden Tag mehr und mehr. Ich bin froh das ich bei allen Untersuchungen und Behandlungen bei dir war. Ich habe ein halbes Jahr unter Dauerstrom gestanden und jetzt ist eine unglaubliche Leere. Ich vermisse es so sehr dass du mich in den Arm nimmst und mich einfach nur festhälst. Jetzt stehe ich an deinem Grab und rede mit dir aber ich bekomme keine Antwort mehr. Was soll ich nur ohne dich machen. Du warst mein Leben und bist es jetzt auch noch. Ich liebe dich dein Vogal 2
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  #2  
Alt 29.11.2007, 21:07
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PrinzessinAqua PrinzessinAqua ist offline
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Beitrag AW: Mit 50 Witwe

Liebe Vogal,
erstmal möchte ich dir mein Herzliches Beileid aussprechen.

Deine Geschichte erinnert mich sehr an mein lieben Papa. Bei uns war es fast genauso. Er hatte am Ende auch Hirnmetas und ich wolltes nicht einsehen. Er ist bei uns zuhause gestorben und ich habe immer wieder versucht ihn aufzubauen und dann aufeinmal war alles vorbei. Er hat mich nicht mehr erkannt es hat mir mein Herz gebrochen, wir mußten ihn mit Morphium dann ruhig stellen.

Ich habe ihm dann gesagt Papa es ist ok du brauchst nicht mehr kämpfen auch wenn es mir schwer fällt ich laß dich gehen. Danke für alles. Er hat mich in arm genommen und mir ein kuss auf die wange gegeben.


Ich kann dir sehr nachvollziehen meine mama ist 45 ihr geht es sehr schlecht und ich mach mnir große sorgen um sie und versuche immer die staqrke zu spielen.

Ich wünsche dir viel kraft für die schwere zeit.

Viele Grüße
Manu
__________________
Was man tief in seinem Herzen besitzt, kann man durch den Tod nicht verlieren. Für uns bleibst du unvergessen, in unseren Herzen lebst du weiter!!

Papa Geb: 20.08.1942 - Gest: 15.09.2007
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  #3  
Alt 29.11.2007, 21:29
Kirstie Kirstie ist offline
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Standard AW: Mit 50 Witwe

Liebe Vogal,

ich schicke Dir einen stillen Gruß in aufrichtiger Anteilnahme....

Kann unendlich gut nachempfinden, wie es Dir gehen muß. Auch meine Ma lebt seit gut sechs Monaten ohne Paps... Wir mußten ihn im Mai gehen lassen... So wenig man diese Gefühle doch wirklich teilen kann, scheint der letzte Weg, den unsere Lieben gehen mußten, so unwahrscheinlich ähnlich...

Ich wünsche Dir Kraft! Kraft für ein kleines bisschen Stärke Dir selbst zuliebe; Kraft, trotz allem irgendwann wenigstens etwas ruhiger werden zu können und Kraft, um die Traurigkeit zuzulassen und ebenso zu leben wie all die schönen gemeinsam gelebten Momente. .....Kirstie.

Liebe PrinzessinAqua,

.... was kann ich sagen???!!

Habe mich auf jeden Fall gefreut, daß Du einst in meinem Thread von Dir hast lesen lassen und hoffe, daß es Dir ein kleines bisschen gut geht??!! Leider habe ich wohl etwas zu plump geantwortet gehabt, weshalb nichts mehr von Dir an Zeilen zu finden war???!! .... wenn Dir mal wieder so sein sollte, kannst Du jederzeit gerne mal wieder was von Dir verlauten lassen! ....

Ich grüße Dich ganz lieb und hoffe wirklich, daß es zumindest halbwegs solala bei Dir aussieht??!!.... Kirstie
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  #4  
Alt 03.12.2007, 14:43
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vogal vogal ist offline
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Standard AW: Mit 50 Witwe

Danke für Eure Anteilnahme

Ich habe mich auch schon in der Zeit als Mein mann krank war viel hier im Forum aufgehalten und habe auch festgestellt dass sich viel geschriebenes hier sehr ähnlich ist. Ich habe nie etwas um Prognosen gegeben obwohl bei allem was ich gelesen habe bei seinem Befund es immer hieß Überlebenszeit 3-6 Monate. Ich wollte dass ganz einfach nicht glauben. Als 3 Monate vorbei waren sagte ich mir na also jetzt sind schon 4 Monate vorbei und es geht ihm nicht gut aber es ist auch nicht so als dass er in den nächsten Monaten sterben würde. Es gingen 5 Monate ins Land und auch 6 bis er dann in die Klinik kam und er nicht mehr nach Hause kam weil er dort gestorben ist. Das ging alles viel zu schnell um dass ich es hätte auch nur im Ansatz verstehen können. Donnerstag wurden die Hirnmetas festgestellt und Dienstags morgens ist er gestorben. Wer soll sowas verstehen. Am 21.5.07 wurden noch die Knochen und der Kopf untersucht und es war alles in Ordnung warum habe ich nicht darauf bestanden dass so eine Untersuchung noch mal zwischendurch gemacht wurde vielleicht hätte man die Metas früher entdeckt ich weiß es nicht. Im Augenblick weiß ich gar nicht was ich denken oder fühlen soll. Danke Euch noch mal lieben Gruß Silvia



Hallo mein Schatz

Ich bin einfach nur mega traurig. Ich kann einfach nicht verstehen dass du nicht mehr bei mir bist warum nur. Es gibt so viele Menschen die schwer krank sind und darum beten dass sie sterben können und du hättest so gerne noch gelebt. Ich hätte nie gedacht das du sterben könntest. Du warst immer der starke du warst immer der Fels in der Brandung. Seit 20 Jahren habe ich diese Angststörung ich bin 3 mal in der Psychiatrie gewesen und wieviele male ich in der Notfallambulanz verschiedener Krankenhäuser war kann ich nicht mehr zählen. Immer warst du an meiner Seite immer warst du für mich da und hast versucht mir meine Ängste zu nehmen und mich zu beruhigen. Was hätte ich all diese Jahre ohne dich gemacht, ohne deine Liebe. Du hast mich immer aufgefangen obwohl unser Leben durch meine Erkrankeung doch zeitweise sehr eingeschränkt war. In der Zeit deiner Krankheit haben sich meine Ängste Gott sei Dank in Stärke verwandelt so dass ich dieses halbe Jahr ganz und gar für dich da sein konnte und dass ich dir wenigstens einen kleinen Teil von dem zurück geben konnte was du mir gegeben hast. Mein Schatz ich vermisse dich jeden Tag mehr. Bald gehen die Auftritte mit unserem Verein wieder los. Ich weiß das du gerne hättest dass ich da mitgehe ich weiß nur noch nicht wie ich das schaffen soll wie kann ich da lustig sein wenn ich nur noch traurig bin. Alles erinnert mich an dich. Morgen komme ich wieder an dein Grab so wie jeden Tag. Ich habe immernoch das Gefühl ich befinde mich in einem ganz schlimmen Alptraum aus dem ich jeden Moment aufwachen muß und du mir dann sagst es ist alles gut du hast nur geträumt aber leider sieht die Realität ganz anders aus. Bis morgen mein Schatz ich liebe dich über alles. Du bist und bleibst mein Leben. Dein Vogal 2
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  #5  
Alt 03.12.2007, 14:56
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PrinzessinAqua PrinzessinAqua ist offline
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Beitrag AW: Mit 50 Witwe

Liebe Silvia,
man stellt sich leider im diese fragen. Auch ich frage mich warum ich nicht mehr terror gemacht und immer alles hin gneommen habe.

Aber eins weiß ich man vertraur den leuten und denkt sie wissen was sie machen. Am ende sagt man sich dann wieder warum haben sie nicht auf einen gehört. ich habe mehrmals nachgefragt ob wirklich 100% keine Metas da sind es wurde mir immer versicher das alles in Ordnung ist und dann ende Juli sowas. Ich war erst mega Sauer, habe gesagt ihr habt uns alles die gnaze zeit belogen und wußtest es shcon länger. Aber nein sie wußten es nicht besser wie mir, hätten sie sich früher an die lunge ran getraut und die Probe entnommen wie ich es immer wollte. Wäre es vl anders gekommen, aber das kann man leider nicht mehr sagen.

Ich wünsche dir sehr viel kraft.

Viele Grüße
Manu
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Was man tief in seinem Herzen besitzt, kann man durch den Tod nicht verlieren. Für uns bleibst du unvergessen, in unseren Herzen lebst du weiter!!

Papa Geb: 20.08.1942 - Gest: 15.09.2007
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  #6  
Alt 03.12.2007, 18:54
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vogal vogal ist offline
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Standard AW: Mit 50 Witwe

Hallo Manu

weiß Du wenn es dass gewesen wäre das ich nicht genug aufgepasst hatte nein bei mir war es genau das gegenteil. Ich habe auf alles aufgepasst wie ein Löwe auf seine Jungen. Ich war bei jeder Behandlung und jeder Untersuchung dabei, so das mich mal eine Schwester bei der Bronchioskopie raus geworfen hat. Ich konnte mich mehr als gut mit den Ärzten unterhalten der Strahlenonkologe sagte dann " ich glaube ich hatte noch keinen Angehörigen der so gut informiert war " aber gerade deshalb mache ich mir Vorwürfe warum habe ich nicht früher reagiert warum habe ich nicht früher was gemerkt. Meine Schwägerin ist Ärztin mit ihr konnte ich auch immer gut reden und ich konnte viel hinterfragen was heißt das oder was bedeutet das genau, versuch das mal im Normalfall mit einen Arzt zu besprechen die haben doch alle keine Zeit mehr. Aber auch meine Schwägerin sagte Auch wenn man es früher festgestellt hätte wäre nichts mehr zu machen gewesen. Der Tumor war als er festgestellt wurde schon viel zu groß . Aber es ist ja nun mal so die Hoffnung stirbt zu letzt und das ist auch gut so. Ich denke wenn mein Schatz und ich nicht so gekämpft hätten wäre es schon früher zu Ende gegangen. Ich kann es nicht verstehen und ich kann nicht loslassen. Obwohl er gestorben ist kann ich ihn nicht loslassen. Ich halte mich auch jetzt noch andauernd im Internet auf und nicht nur hier im Vorum sondern auch schaue ich andauernd bei Google nach was man hätte noch machen können und woran was gelegen haben könnte und ich merke das ich mich selber damit total kirre mache aber ich kann es auch nicht lassen. Der Zeitpunkt wo ich es so wie es jetzt ist akzeptieren kann kommt sicher aber noch ist er nicht da. So jetzt hole ich meine Tochter ab . Würde mich über Antwort freuen. Liebe Grüße Silvia
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