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  #1  
Alt 12.02.2009, 22:22
Annachen Annachen ist offline
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Registriert seit: 12.02.2009
Beiträge: 2
Standard Mein Vater gibt keine Infos - die Zeit rennt ihm davon?!?

Halli Hallo,
ich habe mich schon durch so einige Foren gelesen und bin doch nicht schlauer geworden. Also möchte ich hier mal doof und laienhaft einige Fragen stellen und hoffe, dass mir jemand helfen kann....
Mein Vater ist 59, arbeitet wie ein Tier, hat ständig sehr starke Schmerzen und informiert seine Familie (also meine Mutter, Schwester und mich) über keinerlei Ärztebesuche, Ergebnisse oder sonstiges. Vor ca. 1 1/2 Jahren tauchte so nebenbei die Info auf, dass mit seiner Prostata was nicht stimmt und es sich vielleicht um Krebs handelt. Zusätzlich hat er seit diversen Jahren seine Knie kaputt, ist mehrfach operiert worden, läuft nur unter großen Schmerzen, es sind Bakterien in der Narbe (oder so...) und die bisher behandelnden Ärzte weigern sich, erneut zu operieren. Der eine Füß wird aber wohl nicht mehr richtig durchblutet und droht abzusterben..?.. Alles äußerst konfus, da wir wie gesagt auch keine vernünftigen Infos bekommen. Seit einem knappen halben Jahr hat er zusätzlich oft sehr starke Rückenschmerzen und oft Krämpfe im ganzen Körper, von den Händen angefangen und besonders schlimm wohl beim Stuhlgang.
Ende letzten Jahres habe ich ihn mal in einer schwachen Minute erwischt und er hat mir von seinen Ängsten erzählt, dass das ganze Rückenmark voll sei mit Metastasen, seine Zehen amputiert werden müssten usw. Aus dem knallharten Geschäftsmann wurde ein kleines Häufchen Elend, das Todesangst hatte. Die pure nackte Angst. Mich hat das alles sehr erschüttert und ich habe versucht ihm klar zu machen, dass wir als Familie zusammenhalten und ihm beistehen wollen, er uns aber doch zumindest mal informieren muss, was denn los ist. Seitdem bekomme ich immer mal ein paar Brocken vorgeworfen, ich weiß, dass er sich regelmäßig mit einem Heilpraktiker (ein Ostfriese, war sogar schon im Fernsehen- Aussage meines Vaters...) trifft, dass er ständig tierisch teure Blutuntersuchungen machen lässt und sein Immunsystem stärken und aufbauen soll / will (mit tierisch teuren Mittelchen). Ich weiß, dass er eine Biopsie total ausschließt weil ihm irgentwer gesagt hat, dass der Krebs bei ihm dann sofort streut. Sein PSA Wert (heißt der so? Ich kann schon gar nicht mehr denken...) liegt so um und bei 9 glaube ich, der wird wohl öfter gemessen und variiert, mal ein bißchen rauf, dann wieder runter. Er hat mir von der Klinik in Wolfsburg erzählt, wo es ja ganz tolle Behandlungsverfahren gibt. Wegen seiner Knie will er nun nach Bremerhaven und da sein Glück versuchen.
Unsere Nerven liegen blank. Ich habe versucht mich schlau zu lesen, aber ich weiß ja gar nicht wo ich anfangen soll! Meiner Mutter sagt er generell gar nichts, ich glaube, ich habe noch die größten Chancen was aus ihm herauszubekommen.
Und nun meine Fragen an Euch:

Welche Werte sind die Wichtigsten? Ab wann muss man sich so richtig ernst Sorgen machen und bei welcher Untersuchung wo bekommt man diese Werte? Kann man das so ganz kurz und knackig sagen? Ich denke, ich kann ihn dann vielleicht mal "auf den Pott setzen" und sagen: so, diese Werte will ich jetzt von Dir haben! Dann kann er sich auch nicht mehr so schnell rausreden (darin ist er Meister).

Hat jemand irgenteine Ahnung von Wolfsburg und was die da machen?

Kann es sein, dass seine Beschwerden (Fuß, Krämpfe und Rücken) alle mit der Prostata zusammenhängen?

Kennt jemand Dr. Loch aus Flensburg? Mir hat ein Bekannter erzählt, dass es Sinn machen würde, meinen Vater da mal hinzuschleppen (keine Ahnung wie ich das machen soll?!?). Hat da schon jemand Erfahrung gemacht?

Und zum guten Schluss: Was sollen wir nur tun, mit einem wirklich schwer kranken Mann, der 14 Std am Tag arbeitet, am Wochenende den ganzen Tag im Garten wühlt, eindeutig ständig unmenschliche Schmerzen haben muss und mit niemandem redet????? Der auch nicht wirklich losgeht um sich Hilfe zu holen, um sich untersuchen zu lassen, der sich nicht damit auseinandersetzen will und dem die Zeit doch einfach wegläuft!!!???? Wir können doch nicht daneben stehen und zugucken wie ein geliebter Mensch zugrunde geht?????

Ich würde mich unendlich freuen, wenn der ein oder andere einen Tip für mich hätte - Ihr wisst hier alle so gut bescheid und ich komm mir so klein und hilflos vor.

Viele Grüße, Annachen
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  #2  
Alt 13.02.2009, 10:55
Hansjörg Burger Hansjörg Burger ist offline
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Registriert seit: 17.08.2005
Beiträge: 296
Standard AW: Mein Vater gibt keine Infos - die Zeit rennt ihm davon?!?

Hallo,

was soll man da raten?

zu Dr. Loch: Er macht Bioposien mit dem ANNA-System, um mit weniger Proben bei der Biopsie bessere Ergebnisse zu erzielen.

Ob Dein Vater wirklich Prostatakrebs hat, kann man von Deinen Schilderungen her nicht ableiten. Dazu sind die Angaben zu vage. Normalerweise macht der Prostatakrebs keine Beschwerden, nur in einem sehr fortgeschrittenen Stadium kann dies der Fall sein.

Mein Rat:

Zum Urologen gehen, eine Tastuntersuchung machen lassen und den PSA-Wert bestimmen lassen.

Je nach Ergebnis (positiver Tastbefund oder hoher PSA-Wert) eine Biopsie machen lassen, um Klarheit zu erhalten.

Gruß

Hansjörg Burger
Selbsthilfegruppe Prostatakrebs Rhein-Neckar e.V.
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  #3  
Alt 15.02.2009, 13:17
Annachen Annachen ist offline
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Registriert seit: 12.02.2009
Beiträge: 2
Standard AW: Mein Vater gibt keine Infos - die Zeit rennt ihm davon?!?

Hallo,
danke für die beiden Antworten. Ich habe einiges über Flensburg und auch Gütersloh zusammengestellt und ausgedruckt und meinem Vater geschickt (er wohnt leider weiter weg). Mal sehen, was er sagt, irgentwie muss er ja mal reagieren.
Weiß vielleicht jemand, was es mit Wolfsburg auf sich hat? Ich habe da auf der Homepage geguckt und eigentlich nichts sooo weltbewegend Außergewöhnliches entdeckt. Laut meinem Vater aber DIE Adresse zur Therapie von Prostatakrebs!?!
Nochmal erstmal vielen Dank!
Gruß, Annachen
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  #4  
Alt 15.02.2009, 13:48
silver dollar silver dollar ist offline
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Ort: Schleswig Holstein
Beiträge: 30
Standard AW: Mein Vater gibt keine Infos - die Zeit rennt ihm davon?!?

Hallo Annachen,

irgerndwie scheint es nicht weiterzugehen. die bisherigen Hinweise koennte man noch um ein bei der Martini Klinik HH (auch in anderen Kliniken machbar)
angewandtes Verfahren Elastographie zur Diagnose erweitern. Es zeigt ziemlich verlaesslich die Anwesenheit eines Karzinoms an. Die Biopsie bleibt aber nicht erspart, da nur dadurch ueberhaupt die Gefaehrlichgkeit des Karzinoms bestimmt werden kann. Ohne diese Information kann auch niemand eine halbwegs vernuenftige und abgesicherte Therapie einleiten ob nun curativ und/oder palliativ. Hinsichtlich der Aussage "die Klinik" bin ich sehr zurueckhaltend. Es gibt eine Menge hochqualifizierter Aerzte, es gibt zertifizierte Zentren fuer Prostatakrebs es gibt ...., aber alle koennen nur dann was unternehmen, wenn das wie wo was etc des Karzinoms bekannt ist, oder festgestellt wird, dass da gar kein Karzinom ist.

Gruß aus dem Norden
__________________
Guenther

http://www.prostatakrebs-selbsthilfe-pinneberg.de

Dies ist die Ansicht eines Betroffenen und keine fachärztliche Auskunft

Serve To Lead

Geändert von silver dollar (15.02.2009 um 13:50 Uhr) Grund: Rechtschreibung
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