Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 24.01.2002, 10:45
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard hilflosigkeit...

...hallo...

es ist ziemlich schwieirg, hier jetzt die richtigen Worte zu finden... denn das was ich fühle ist nicht in worte zu fassen...meine mutter hat wieder krebs... und ich fühle mich sofort wieder in die zeit von vor 15 jahren zurückgeworfen, als sie das erste Mal Bristkrebs hatte... nur damals war ich 7 Jahren alt, heute bin ich 22 und sollte doch eher verstehen,was passiert... ich bin plötzlich wieder 7 und begreife nicht... erst langsam schleicht sich die Realität in mein Hirn...eine Realität, die ich am liebsten gar nicht sehen möchte... Ängste, die mich überfordern... udn hilflosigkeit... würde es etas nützen, ich würde mir beide Arme abhacken... aber es nützt nichts.... ich weiß nicht, was ich tun, wie ich mit der Situatio umgehen soll... ich schwanke zwischen der Vogel-Strauss-Methode und Schreikrämpfen...letzere nur bei abendlichen Spaziergängen... zuHause will ich nicht schwach sein.. braucht sie nicht grade jetzt eine U,gebung, die Stärke ausstrahlt??? Ich weiß es nicht... ich komme nicht mehr zurrecht...gehe zwar jeden Tag zur Arbeit aber bin mit dem Kopf bei ihr... versuche etwas zu finden, was ich tun kann....
ich komme mir im moment einfach so nutzlos vor... egoistisch, weil ich mein Leben einfach weiterlebe und auch weiterleben MUSS!!!
Ich bin slebst grad auf dem Wege meine Krankheit ( Bulimie ) zu besiegen und ...ach egal... das mußte einfach alles einmal raus...

alles, alles liebe
anne
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 24.01.2002, 12:16
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard hilflosigkeit...

Liebe Anne,
kann gut verstehen, wie es Dir geht. Bin 26 Jahre alt und bei meinem Mann wurde Ende April 2001 die Diagnose Krebs gestellt. Fühlte mich auch völlig hilflos, war immer den Heulkrämpfen nahe und wollte doch auch stark sein für ihn. Zudem war ich selber vor 5 jahren erst annorektisch, was in Bulemie überging. Wie versuchtst Du denn von der Bulemie loszukommen? Mir hat letztendlich nur eine Psychotherapie geholfen. Vielleicht machst Du ja gerade auch eine, wenn nicht ist jetzt bestimmt der richtige Zeitpunkt. Lass Dir von einem/einer kompetenten Therapeuten/in helfen. Bei dieser Diagnose Angst zu haben ist wohl nur natürlich, aber Du bist nicht hilflos. Deine Mutter braucht Dich jetzt, so wie mein Mann mich gebraucht hat. Und gib nicht die Hoffnung auf. Deine Mutter hat den Krebs schon einmal besiegt, sie kann es auch ein zweites Mal schaffen. Ich wünsche Dir viel Mut und Kraft und deiner Mutter baldige Genesung! Falls Du mir nochmal schreiben möchtest, e-mail: helenium@gmx.de
Alles Liebe, Helen.
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 24.01.2002, 12:34
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard hilflosigkeit...

Hallo Helen,

danke für deine liebe Antwort. Ich hoffe auch, das meine Ma auch diesmal wieder stärker ist als der Krebs...aber die Angst sitzt mir im Nacken... und sie versucht alles von mir fernzuhalten...ich hätte ja genug Probleme u.s.w. ...aber sie versteht nicht, das sie mir noch mehr Angst macht, wenn sie alles von mir fernzuhalten versucht... wenn ich immer nur Bruchstücke erfahre, wenn ihr Mann mir etwas sagt ... ... Die Situation ist total angespannt... ich versuche, möglichst "gesund" zu erscheinen und sie versucht dasselbe... und schon tänzeln wir umeinander rum wie um heilige Kühe ... das ist sehr belastend... Ich war wegen der Bulimie im letzten Herbst in einer Klinik und mache jetzt Schritt für Schritt meinen Weg raus aus der Krankheit... das klappt auch ziemlich gut und ich LEBE endlich... eine völlig neue Erfahrung...
und jetzt entsteht halt der Konflikt... ich lebe das erste mal, während meine Ma gegen den Krebs kämpft...
naja, aber ich merke grad, wie gut es tut, diese Ängste hier einmal loswerden zu dürfen!!! Das erleichtert und läßt den inneren Druck geringer werden... Danke...
alles, alles liebe
anne
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 24.01.2002, 19:33
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard hilflosigkeit...

Hallo, Anne,
ich kann verstehen, wie schlimm das für Dich ist. Als ich 12 war, erkrankte meine Mutter an Gebärmutterkrebs und hatte eine Totaloperation, nach der es ihr sehr lange schlecht ging, weil sie außerdem herzkrank war. Vor 15 Jahren kam dann nach einem Unfall, bei dem sie ihr linkes Bein verloren hatte, noch im Krankenhaus die Diagnose "Darmkrebs". Sie hat einen langen, schweren Kampf geführt und vor lauter Liebe zu uns auch immer versucht, Alles von uns fernzuhalten. Das ging natürlich nur bis zu einem gewissen Punkt. Jetzt bin ich selbst betroffen (Lungenkrebs) und rede immer mit meinen Kindern, habe ihnen auch gesagt, daß, wenn sie Ängste haben und sich sorgen, sie auf jeden Fall immer mit mir reden müssen und sich keine Gedanken darüber machen dürfen, ob mich das belastet. So handhaben wir das auch, und das tut uns allen gut.
Vielleicht kannst Du versuchen, Deiner Mutter zu erklären, daß es Dir nicht hilft, im Gegenteil, wenn sie Informationen von Dir fernhält. Man kann sich gegenseitig so viel Kraft und Trost spenden und in Tiefphasen auch wieder aufbauen, wenn man redet. Sie war während Deiner Krankheit ja aúch immer für Dich da. Das gleiche Recht sollte sie Dir jetzt nicht absprechen. Ich hoffe sehr, daß ihr gemeinsam einen Weg findet.
Ich wünsche Dir alle Kraft der Welt, daß Du beides, Deine Krankheit und die Krankheit Deiner Mutter, verarbeiten kannst und daß ihr beide es gemeinsam schafft, gesund zu werden.
Welche Therapie nimmt man denn bei Deiner Mutter jetzt in Angriff? Verliert beide eure Zuversicht nicht und gebt nicht auf. Alles Liebe. Kathi
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 27.01.2002, 15:28
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard hilflosigkeit...

Liebe Anne,

auch ich kann Dich so gut verstehen. Ich stecke auch in einer Krise. Seit dem 15.08.01 weiß ich, daß mein Paps einen inoperablen Darmkrebs mit etlichen Lebermetatasten hat.

Vorgestern bekam ich die Hiobsbotschaft, daß meine Mama wohl auch wieder Brustkrebs hat. Sie war 7 Jahre lang gesund und heute holt mich wieder alles ein.

Die Frage nach dem Warum, habe ich schon lange abgelegt, sie kann uns eh keiner beantworten. Wenn ich Dir ein wenig helfen kann, so kannst Du mich gerne anmailen. Meine E-Mail lautet: jinnys@web.de

Ich habe durch den Krebs-Kompass wahnsinnig liebe Menschen kennengelernt, man fühlt sich nicht alleine und ist füreinander da.

Köpfchen hoch und NIEMALS AUFGEBEBEN!!! Ich tu das auch nicht, ich kämpfe halt für beide, für meinen Paps und für meine Mama.

Liebe Grüße
JINNY
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 28.01.2002, 09:58
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard hilflosigkeit...

Hallo ihr alle!

Mein Vater ist an Speiseröhrenkrebs erkrankt(wir wissen es seit 3 Wochen) und es geht mir
ähnlich wie euch. Ich habe große Probleme damit umzugehen. Es geht ihm nach der 1. Chemo
gleich sehr schlecht. Ihn im moment Mut zuzusprechen ist gar nicht möglich, er blockt alles
ab. Eine Aussicht auf Heilung gibt es nicht, sagen die Ärzte; man könne nur versuchen den
Krebs einzudämmen. Außerdem weiß er, dass sein Bruder vor 2 Jahren an genau dieser
Krankheit verstorben ist. Ich bin so hilflos und weiß nicht wie ich ihn dazu bringen soll zu
kämpfen. Der Alltag läuft so dahin (muss ja bei 3 Kindern!), aber meine Gedanken sind ständig bei ihm und auch bei meiner Mutter, die ihn jeden Tag versucht aufzumuntern. Es tut
wirklich gut von anderen zu hören, die ähnliche Probleme haben.
Viele Grüße und viel Kraft an Euch alle!!

Christine
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 29.01.2002, 17:08
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard hilflosigkeit...

Hallo Anne,

das "um eine herum tänzeln" kenne ich sehr gut. Meine Mutter ist an Speisröhrenkrebs gestorben. Während der Krankheit war es sehr schwer, mit ihr zu reden, weil sie auch nicht wollte. Aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass man nicht locker lassen soll. Sprich Deine Ängste an, versuch ihr klarzumachen, dass es enorm wichtig ist, über dieses Thema zu reden. Denn ich bin mir fast sicher, dass sie sich auch nicht traut, weil sie Dich ja schonen will. Mach ihr klar, dass Du ganz genau bescheid weißt über Ihre Krankheit und die Aussichten, dass man Dir nichts vormachen braucht.
Das hat mir und meiner Mutter geholfen, die Krankheit anzunehmen und auch das, was sich verändert.
Stark sein brauchst Du nicht, damit machst Du Dir und Deiner Mutter was vor, Du brauchst nicht Schauspielern und so zu tun, als würde es Dir nichts ausmachen, Deine Mutter fühlt mit Sicherheit, dass das eigentlich nicht der Fall ist. Das Wichtigste ist, sich fallen zu lassen, zu reden, Über Ängste, Hoffnungen, auch was einem Stinkt!!!!
Ich habe vieles nicht angesprochen und bereuhe es jetzt sehr.
Denn jetzt kann ich nicht mehr mit ihr reden....
Und: Alles hat einen Sinn! Auch wenn man den im Moment nicht sieht.
Das klingt jetzt echt blöd, aber wäre meine Mutter nicht krank geworden, dann hätte ich jetzt immer noch Essstörungen, aber durch die Krankheit hat sich meine Sichtweise zu gewissen Dingen verändert, dass Schönheit oder Schlank sein sowas von unwichtig ist, man kann das Leben so arg geniesen, es gibt so viele Dinge, die Spaß machen.....all das wurde mir erst nach der Krankheit bewußt.
Ich wünsche Dir auf jeden Fall viel viel Kraft, und wenn Du reden möchtest, dann maile mir, wenn Du willst...
Liebe Grüße
sabine.roeder@web.de
Mit Zitat antworten
  #8  
Alt 29.01.2002, 19:00
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard hilflosigkeit...

Hallo ihr Lieben,

ich erreiche langsam den Punkt, an dem ich nur noch schlafen-heulen-schlafen möchte... hab mir morgen erstmal Urlaub genommen...und dann kommt heute die nächste Hiobs-Botschaft: Meine neue Mitbewohnerin (zum01.03.) kommt in den nächsten Wochen ins Krankenhaus...mind. 6 Wochen.... oh man.... ich hoffe nur, das das mit der Wohung nicht auch noch alles den bach runtergeht...angst um sie...angst um meine ma...und angst um mich, das ich in dem chaos einfach untergehe und ertrinke.... blubb-blubb---und weg---
ich weiß nicht, wie ich das durchstehen soll... gehe halt jeden tag zur arbeit und versuche, mich abzulenken...und heute gehts nicht mehr...ich brauch mal einen tag NUR FÜR MICH... diesen Egoismus werd ich mir morgen gönnen!!! Es muß sein...und dabei geht es erst jetzt richitg los ... meine Ma hatte am Montag die erste Chemo....
es steht alles erst am Anfang und ich kann schon nicht mehr...
wie soll das bloß weitergehen... ich weiß nicht weiter...will nur noch in mein Bett...schlafen und Kinderkanal gucken... boß an nichts denken...einfach verkriechen..weg aus dieser Welt...verdammt...aber: ICH MUSS JA STARK SEIN...


...sorry...sorry...es tut mir leid...mußte mal raus...
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 
Themen-Optionen
Ansicht

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu

Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
Diese Hilflosigkeit...... Tabeha Darmkrebs 15 06.03.2006 14:02
Hilflosigkeit und Wut Muggel Forum für Angehörige 6 07.11.2005 20:10
Arztwahl - Hilflosigkeit Bauchspeicheldrüsenkrebs 9 12.05.2004 14:35
Ewing Sarkom - Hilflosigkeit Knochentumor 35 06.02.2004 15:28
Hilflosigkeit Brustkrebs 1 06.04.2002 19:43


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 14:08 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55