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  #1  
Alt 14.01.2002, 19:07
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Standard Angehörige sucht Trost und Rat

Hallo. Mein Vater ist an einem seltenen Lungenkrebs erkrankt. Er ist nicht zu operieren, sehr weit entwickelt und sehr selten. Vor etwa drei Wochen bekamen ich und meine Familie die Diagnose. Es war ein sehr großer Schock. Wir informierten uns sofort über die besten Therapiemöglichkeiten. Zu Zeit ist mein Vater in der Klinik in Heidelberg. Nach der ersten Chemo hatte er herzprobleme und man stellte eine Herzgefäßerkrankung fest. Im Moment ist die Therapie abgebrochen. Meinem Vater geht es sehr schlecht, er fühlt sich hilflos und ist deprimiert. Er ist 51. ich selbst bin 18. Ich versuche, meiner Mutter ein Trost zu sein, ich nehme sie in den Arm und wir weinen gemeinsam. ich spreche mit Freunden, doch ich fühle mich alleine und unverstanden. Manchmal möchte ich mich zurückziehen, dann wieder möchte ich reden. Doch ich glaube keiner, der nicht selbst betroffen ist kann nachvollziehen, wie schlimm es ist, auch für einen Angehörigen. Die letzte Zeit kam eine Hiobsbotschaft nach der anderen und ich fühle mich innerlich sehr schlapp. Oft weine ich alleine, doch in Gegenwart meiner familie versuche ich stark zu sein. Es ist schwer und manchmal weiß ich nicht, wie es weitergehen soll. Oft verdränge ich die Situation auch,doch dann kommt sie wieder.
Ich wünsche mir sehr, hier Verständnis und Trost zu finden. Dieses Forum ist wie eine gr0ße Familie die sich unterstützt und tröstet.

eine Frage habe ich auch: Hilft die Neuentdeckung Cisplatin oder Irinotecan? Und der Rezeptorblocker ZD 1839? Wer weiß darüber bescheid und kann mir nähere Auskunft geben?
ich danke allen, die mir helfen.Jana
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  #2  
Alt 14.01.2002, 20:34
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Standard Angehörige sucht Trost und Rat

hallo liebe jana , es tut mir sehr leid das ihr eine so schlechte nachicht bekommen habt.jetzt fängt wohl eine schwere zeit für euch an in der ihr viel kraft braucht.
hast du etwas nähere infos zu der krebsart und vieleicht stadium deine vaters?

ich kann dir nachempfinden wie es ist damit zu leben .ich war auch immer stark für meine eltern.ich glaube man kann gar nicht anders.freunde haben mir in der schweren zeit auch nicht genug trost gegeben.das lag aber an mir,ich hatte das gefühl meine freunde verstehen das nicht.
über die neuentdeckungen weiss ich leider nichts.
ich wünsche dir alles liebe und ein riesenpaket kraft. kiki
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  #3  
Alt 15.01.2002, 17:58
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Standard Angehörige sucht Trost und Rat

Hallo Kiki.Danke für deine Mail. Gerade heute geht es mir mies. Manchmal ist es so, dann geht es wieder. Vielleicht magst du mir auch deine "Geschichte" erzählen? Ich habe immer mehr das Gefühl, dass meine Freunde mich nicht verstehen. Sie können es nicht nachvollziehen und viele sagen: Du schaffst das schon. Aber wie, das wissen sie auch nicht.
Mein Vater hat ein Bronchioloalveoläres Karzinom, es haben sich Metastasen im Lendenwirbel und Lymphknoten in Hals und Leiste gebildet. Es gibt keinen "Muttertumor" wie bei anderen Krebsarten.
Es ist jetzt eine wirklich schwere Zeit, aber ich hoffe und bete dass sie vorüber geht. Leider ist der krebs unheilbar, aber es wäre schon toll, wenn er zum Stillstand käme. Ich habe nie besonders stark an Gott geglaubt, aber wenn es ihn gibt, wo ist er jetzt? Ich wünsche mir, meiner Familie, und allen, denen das gleiche wiederfahren ist und wiederfährt wahnisinnig viel Kraft. Es hilft schon hier im Internet zu reden. Danke.
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  #4  
Alt 22.01.2002, 18:59
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Standard Angehörige sucht Trost und Rat

Hallo liebe Jana, als ich deine Geschichte gelesen habe, kamen mir einige Dinge bekannt vor. Meine Mutter ist vor gut einem Jahr auch an Krebs erkrankt.Als wir das erfahren haben, ist für uns eine Welt zusammen gebrochen. Seid dem hat sie einige Chemotherapien und Bestrahlungen hinter sich und die einzige gute Nachricht ist, das der Tumor etwas geschrumpft ist. Kurz vor Weihnachten aber sagte ihr Arzt ihr, das sie keine Heilungschancen hat! Doch wir geben nicht auf. Morgen hat sie einen Termin in Heidelberg und unsere ganze Hoffnung liegt nun darin!
Ich bin noch nicht bereit, meine Mutter gehen zu lassen. Ich bin jetzt 23 Jahre und es gibt so viele Dinge, die ich noch mit Ihr erleben möchte.
Auch bei meinen Freunden ist es ähnlich wie bei Dir. Sie hören mir zwar zu, aber so richtig Trost schenken sie mir auch nicht.
Also liebe Jana, gib die Hoffnung nicht auf und denk immer daran, mit deinen Gefühlen und Ängsten bist du nicht allein.
Liebe Grüße
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  #5  
Alt 22.01.2002, 22:53
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Hallo Irene. Vielen Dank für deine aufmunternden Worte. Du bist in der selben oder zumindest ähnlichen Situation wie ich. In den letzten Tagen habe ich mich sehr hängen lassen und war teilweise depressiv und aggressiv. Doch jetzt habe ich beschlossen mich aufzuraffen und die Hoffnung nicht aufzugeben. Wir werden es schaffen, wenn uns nur klar ist, dass wir nicht alleine sind. Ich gebe dir mal meine E- Mail Adresse, dann können wir uns vielleicht öfter schreiben und uns gegenseitig helfen. denn Freunde sind da, aber sie können sich nur schwer oder gar nicht in diese Situation reinversetzen.
meine Adresse: PawelWeigend@aol.com (P + W groß)
Heidelberg gilt übrigens als die beste Klinik in Deutschland, sie haben internationale Kontakte. Ich hoffe diese Info hilft dir ein wenig. Habt ihr den Termin in der Thoraxklinik? Mein Vater ist momentan noch in der Herzklinik, er kommt am Donnerstag in die Thoraxklinik. Dann geht es weiter mit dem Kampf gegen den Krebs. Er ist schon ganz heiß drauf, wie er selber wörtlich gesagt hat.
Ich wünsche dir, deiner Familie besonders deiner mutter alle notwendige Kraft, das was auf euch zukommt durchzstehen. Es ist keine kleinigkeit, sicherlich, aber es hilft nicht, die Hoffnung aufzugeben, auch wenn einem manchmal danach zu Mute ist. Ich weiß das. Viel Glück morgen, ich hoffe wir hören voneinander. <drück dich> Jana
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  #6  
Alt 07.02.2002, 21:50
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Standard Angehörige sucht Trost und Rat

Bei meinem Vater wurde Ende November Lungenkrebs festgestellt. GEnau gesagt handelt es sich um entdifferenziertes nichtkleinzelliges Karzinom. Befund T4 N2 M1 oss. Weiterhin Rippendestruktion C10 sowie Metastasen DD. Eine Strahlentherapie hat er bereits hinter sich, diese ist ihm auch sehr gut bekommen. Vor drei Wochen wurde er nun aus der Klinik entlassen. Anfang März muß er wieder in die Klinik für weitere Untersuchungen und zwecks Besprechung Chemotherapie. Seit er zu Hause ist, fühlt er sich müde und schlapp, oder fast jeden Tag erhöhte Temperatur und auch sein Charakter hat sich merklich verändert. Meine Mutter ist mittlerweile mit den Nerven ziemlich am Ende.Wer weiß darüber Bescheid, ob diese Müdigkeit usw. nach einer Strahlentherapie normal ist. Bestehen überhaupt Heilungschancen oder bewirkt die Chemo nur kurze Verlängerung der Lebensdauer. Wer kann mir weiterhelfen?
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  #7  
Alt 08.02.2002, 12:44
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Standard Angehörige sucht Trost und Rat

Hallo Ulrike!

Die Müdigkeit und das schlappsein ist absolut normal nach einer Bestrahlungs- bzw. Chemotherapie. Mein Vater hat exakt die gleiche Diagnose wie Dein Dad und es ist ein ständiges Auf und Ab. Meinem Vater hat eine Thymus-Eigenblutbehandlung sehr gut getan. Er hat wieder 6 Kilo zugenommen und war auch mental und physisch wieder viel besser drauf. Falls Du mehr darüber wissen willst, schreib mir unter Birgit.Vlecken@T-Online.de
VIele Grüße
Birgit
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  #8  
Alt 08.02.2002, 20:23
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Standard Angehörige sucht Trost und Rat

Liebe Birgit,

vielen Dank für deinen ersten Rat. Gerne würde ich über die Eigenblutbehandlung mehr erfahren. In welcher Klinik wurde dein Vater behandelt? Wann wurde bei ihm die Diagnose gestellt?
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  #9  
Alt 12.02.2002, 11:32
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Standard Angehörige sucht Trost und Rat

Hallo Ulrike!

Komme erst heute wieder zum schreiben!
Wir wissen seit 11/01 von der schlimmen Diagnose bei meinem Dad. Er wurde in Düsseldorf Kaiserswerth behandelt. Nach der 2. Chemo im Oktober mußte die Behandlung erst einmal abgebrochen werden weil er so schwach war. 3 Monate hat er gebraucht um sich soweit zu erholen, daß er die nächste Chemo in Angriff nehmen konnte, die in der letzten WOche gelaufen ist. Am 25.2. muß er wieder rein.

Sein Hausarzt empfahl ihm eine Thymus- Eigenblutbehandlung. Das Zeug wurde bei ihm 2 - 3 x in der Woche mit seinem Eigenblut gemischt und wieder zugeführt (insgesamt waren es glaub ich 10 Ampullen). Schon nach einer WOche merkte man eine deutliche Besserung. Er hatte wieder mehr Appetit, war einfach insgesamt besser drauf. Diese Therapie wird allerdings leider nicht von der Krankenkasse übernommen und kostet zwischen 900 und 1500 DM. Vorteil daran ist, daß es überhaupt keine Nebenwirkungen gibt.

Im Moment bekommt er eine Misteltherapie, die allerdings Nebenwirkungen hervorrufen kann (Fieber, Übelkeit usw.) Das kann, muß aber nicht sein. Wir hoffen sehr, daß er auch diese verträgt (wird von den Krankenkassen übernommen).

Ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig weiterhelfen.
Liebe Grüße
Birgit
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