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  #1  
Alt 20.11.2006, 22:29
Benutzerbild von Katrin A.
Katrin A. Katrin A. ist offline
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Standard Läßt die Angst mal nach??

Ein herzliches "Hallo" an alle.
Ich hab etwas gewartet,ob ích dieses Thema eröffne,aber ich kann es nicht mit "Nicht-betroffenen" weiter besprechen.
Ich bin seit 4 Monaten an Brustkrebs erkrankt,bin 29 Jahre und hab eine Scheißangst.
Angst nichtmehr wirklich lange zu leben,mit lange meine ich 30-50 Jahre.
Ich war vorher so ein fröhlicher,lebensfreudiger Mensch und das ist alles nicht mehr so möglich.Ich hab so oft richtig abgelacht,und nun bin ich froh,wenn ich überhaupt mal lache für kurze Zeit.
Ein ganz dunkles Gefühl ist irgendwie in mir.
Wenn jemand von der Zukunft,ganz unbefangen mit mir redet,denke ich bzw. fühle ich immer:"ob ich dann wohl noch bin".
Die damit verbundene Angst macht mich zutiefst traurig.
Ich traue mich kaum Pläne zu schmieden die weiter in der Zukunft liegen als 5 Jahre
Ich kann mir kaum vorstellen das ich mal sage:"ich hatte vor 20 Jahren Krebs".
Oh,man sorry das ich sowas negatives schreibe.

Ich möchte nur wissen,ob sich die Angst wohl mal legt?
Lernt man damit zu leben?
Kann sich die Einstellung zur Angst ändern?
Kann man wieder richtig glücklich und auch mal kurz unbeschwert sein?
Wie geht es euch?
Vielen Dank schonmal für eventuelle Antworten.
Werde bestimmt mal wieder positives von mir geben.
Bis bald und liebe liebe Grüße an alle,Katrin
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Mach kaputt-was dich kaputt macht
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  #2  
Alt 20.11.2006, 23:06
Benutzerbild von Blauerschmetterling
Blauerschmetterling Blauerschmetterling ist offline
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Standard AW: Läßt die Angst mal nach??

Hallo Katrin,
Du schreibst überhaupt nichts Negatives. Du schreibst lediglich, was wir alle empfinden: Angst. Jeder versucht die bestmögliche Art zu finden, damit umzugehen. Deine Erkrankung liegt noch nicht soweit zurück, somit ist Dein Gefühlsleben verständlich und Du wirst viel Geduld haben müssen. Ich scheine die Angst irgendwie verdrängt zu haben, doch litt ich lange Zeit unter großer Traurigkeit. Heute, nach zwei Jahren, habe ich keine Angst mehr erneut zu erkranken, obwohl mir auch manchmal der Gedanke kommt: ob ich das noch erlebe? Und was bringt mir die ewige Angst? Sie kostet meine Lebenszeit, indem ich Stunden und Tage zu nichts anderem mehr fähig bin, anstatt mich an kleinen Dingen zu erfreuen und die Zeit zu genießen, so wie es der gesundheitliche Zustand zulässt. Aber bis man so denken kann, ist es ein weiter Weg.

Ich wünsche Dir viel Kraft.
Liebe Grüße
Blauerschmetterling
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  #3  
Alt 21.11.2006, 03:08
GI-Blue GI-Blue ist offline
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Standard AW: Läßt die Angst mal nach??

Liebe Katrin,

ich kann Deine Gedanken gut nachvollziehen. Ich habe ebenfalls vor fast vier Monaten erfahren das ich Krebs habe. Mir wurden drei maligne Melanome am Rücken und der Wächterlymphknoten entfernt. Seitdem mache ich eine Hochdosis-Interferon Therapie. Nach der Diagnose ist für mich eine Welt zusammengebrochen. Beruflich wie auch Privat. Ich hatte Angst in die Zukunft zu schauen. Zumindest in eine weitere Zukunft.
Durch die Erkrankung habe ich aber soviel Beistand durch meine Familie, meine Freunde und Kollegen/Vorgesetzte erfahren, dass ich ganz gut abgefedert wurde.
Mittlerweile bin ich an einem Punkt angekommen, dass ich mein Leben nicht durch Zukunftsängste bestimmen lassen möchte. Ich sage bewußt Zukunftsangst und nicht Todesangst. Ich habe für mich entschieden, mein Leben nicht durch den Krebs bestimmen zu lassen, d.h. ich werde natürlich meinem Körper alle nötige Ruhe, Erholung und Therapie zukommen lassen. Auch betrachte ich meine Krankheit und den Heilungsprozess ganzheitlich, d.h. ich habe meine Ernährung umgestellt, unternehme Körperreisen und meditiere. (Über so etwas habe ich im übrigen vor einem halben Jahr geschmunzelt, heute tut es mir richtig gut.) Aber es bedeutet nicht, dass ich wie das Kaninchen vor der Schlange sitzen werde, von Untersuchung zu Untersuchung warte ob der Krebs wieder ausbricht. Ich versuche mein Leben intensiv zu erleben. In meinem Fall Reisen, Naturerlebnisse, Rock´n Roll, Sport, für Menschen da sein und auch weiter im Beruf voranzukommen. Selbst wenn ich nur 35 Jahre alt werden sollte, so will ich sagen: Ich habe gelebt. Angst vor dem Tod hatte und habe ich keine. Die Zukunftsängste hatten mich fast zerrissen, zur Verzweiflung gebracht und mir vor Wut die Tränen ins Gesicht getrieben. Aber ich sehe das so, dass ich mein Leben in meinen Händen behalten muss und es nicht dem Krebs überlassen wil.
Ich wünsche Dir, dass Du die Kraft findest gegen Deine Ängste anzugehen und sie zu überwinden oder aber lernst mit ihnen umzugehen. Lass Dir dabei ruhig helfen und probiere aus. Mir helfen die Körperreisen und die Meditation, natürlich mit Anleitung. (Bin ja kein alter Yogi-Meister )
Ich arbeite noch an meinen Ängsten aber es geht in großen Schritten voran.

Alles Liebe, Till

Geändert von GI-Blue (21.11.2006 um 03:15 Uhr)
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  #4  
Alt 21.11.2006, 09:58
Benutzerbild von Rosi22
Rosi22 Rosi22 ist offline
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Standard AW: Läßt die Angst mal nach??

Liebe Katrin,

warum sollen "Nicht-Betroffene" Deine Angst nicht verstehen, begreifen oder nachvollziehen können? Haben wir nicht alle bereits Angst an Krebs zu erkranken? Wer möchte behaupten das "Nicht-Betroffene" womöglich nur noch nicht wissen, dass sie selbst bereits erkrankt sind?

Ich für meinen Teil verstehe Deine Angst total, würde auch nicht anders reagieren, würde genau so denken und auch erstmal die aufkommende Panik durchleben. Der einzige Unterschied ist: Du steckst in dieser Situation, für mich ist sie eine denkbare Hypothese. Ich wünsche Dir ganz viel Kraft, Hoffnung und Glaube um die Krise zu bewältigen!!

Ich halte es aber für wichtig, die Angst zuzulassen, sich nur nicht darin zu verlieren. Angst bremst und lähmt, das raubt so viel Kraft.
Auch ich habe "Angst" und frage mich, ob ich morgen noch dieses und jenes erlebe. Wir leben und wir müssen eines Tages mal gehen. Das Leben ist nicht ohne Risiko, das betrifft jeden.

Darum immer mein Appell: vergesst vor lauter Angst und Sorge nicht das Leben zu leben, schaut nach wie es in Euch aussieht. Und schreit wenn Euch danach ist. Es gibt viele Menschen, die zuhören und verstehen können

Alles Gute für Dich und Deine Gesundheit
Liebe Grüße,
Rosi
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  #5  
Alt 21.11.2006, 10:37
Thomas Thomas ist offline
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Standard AW: Läßt die Angst mal nach??

Hallo Katrin,

ich kann nur berichten wie es mir mit dem Thema geht. Auch nach 10 Jahren einer als unheilbar geltenden Leukämie hat mich die Angst nicht verlassen, aber ich habe gelernt damit zu leben.
Mir hilft das Wort von Jesus : "In der Welt habt ihr Angst, aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden". Dahinter steht, dass auch der Glaube die Angst nicht wegnimmt, aber relativiert.

Die ersten Wochen und Monate waren schwer, oft mit (eher heimlichen) Tränen, das Gefühl meine, damals z.T. noch kleine, Kinder verlassen zu müssen. Aber die Zeit und der Glaube hat mir geholfen mit der Krankheit und der Angst zu leben.

Ich wünsch Dir viel Kraft und Mut
Thomas
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  #6  
Alt 21.11.2006, 11:51
bobbylee bobbylee ist offline
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Standard AW: Läßt die Angst mal nach??

Liebe Katrin,

die Angst wird immer Begleiter unseres Lebens sein, denke ich. Heute und auch schon in den letzten Tagen stehe ich ihr wieder gegenüber, weil morgen eine CT bei mir ansteht. Als ich gestern das Kontrastmittel abholte und durch die Gänge der Klinik lief, war alles wieder da, die Erinnerung an damals, an meine Gefühle, an meine Angst. Und dabei ist es schon bald fünf Jahre her, dass ich mit der Diagnose Darmkrebs konfrontiert wurde.
Aber das heißt nun nicht, dass die Angst immer da ist, dass sie mein Leben bestimmt. Auch ich habe einen neuen Weg eingeschlagen, einen ruhigeren,vielleicht auch nachdenklicheren, aber im positiven Sinn. Ich höre auf meine innere Stimme , nehme mir Zeit, in mich hinein zu lauschen, für mich da zu sein. Ich freue mich auch an den kleinen Dingen des Lebens , materielle Dinge bedeuten mir nicht mehr soviel. Nachdem meine Darmbeschwerden langsam besser werden und ich wieder mehr am Leben "draußen" teilnehmen kann, nutze ich das natürlich, wann immer es geht. Größere Reisen sind noch nicht drin, aber man kann ja trotzdem davon träumen und sich ersteinmal kleinere vornehmen. Auch kleine Schritte bringen einen vorwärts und machen Freude. Wichtig ist, sich wieder Ziele zu setzen, Dinge zu tun, die man schon immer tun wollte, das zu machen, was einem gut tut. Nicht die Jahre in unserem Leben zählen, sondern das Leben in unseren Jahren. So lautet eine asiatische Weisheit. Für mich ist sie zu einer Lebesmaxime geworden. Und ich werde auch weiterhin noch versuchen, meine Träume zu leben, solange es mir möglich ist. Und wenn die Angst einmal wieder aufflackert, ist es für mich auch wichtig, mit anderen darüber zu sprechen. Gute Freunde oder die Familie an der Seite helfen am schnellsten, das Gespenst wieder zu vertreiben. Auf jeden Fall fühlt man sich dann geborgen und nicht allein.

Liebe Katrin, ich wünsche dir viel Kraft auf deinem Weg. Und ich sage das nicht so dahin, wenn ich meine, dass wieder bessere hellere Zeiten kommen werden. Du wirst auch einen Weg finden, die Angst in Schranken zu halten und das Leben wieder neu genießen.

Alle guten Wünsche für dich

Bobby Lee
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  #7  
Alt 21.11.2006, 12:12
Benutzerbild von Birgit4
Birgit4 Birgit4 ist offline
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Standard AW: Läßt die Angst mal nach??

Liebe Katrin, und ihr lieben hier alle!
habe deine (eure) Zeilen gelesen,und es ist so wie ihr es schreibt.
Ich bin seit Sep.2003 betroffene 48(Darmkrebs pT4, mit 2 Lebermetastasen)
Die Angst ist ein ständiger Begleiter...

Aber ich lese oft diese Geschichte....und ich finde da steckt so viel Warheit drin.

Zwei sorgenfreie Tage

Es gibt in jeder Woche zwei Tage, über die wir uns keine Sorgen machen sollten. Zwei Tage, die wir frei halten sollten von Angst und Bedrückung. Einer dieser Tage ist Gestern mit all seinen Fehlern und Sorgen, geistlichen und körperlichen Schmerzen. Das Gestern ist nicht mehr unter unserer Kontrolle! Alles Geld der Welt kann das Gestern nicht zurückbringen; wir können keine einzige Tat, die wir gestern getan haben, ungeschehen machen. Das Gestern ist vorbei.

Der andere Tag, über den wir uns keine Sorgen machen sollten, ist das Morgen mit seinen möglichen Gefahren, Lasten, großen Versprechungen und weniger guten Leistungen. Auch das Morgen haben wir nicht unter unserer sofortigen Kontrolle. Morgen wird die Sonne aufgehen, entweder in ihrem vollen Glanz oder hinter einer Wolkenwand. Aber eins steht fest: sie wird aufgehen! Bis sie aufgeht, sollten wird uns nicht über Morgen Sorgen machen, weil Morgen noch nicht geboren ist.

Da bleibt nur ein Tag übrig: Heute!
Jeder Mensch kann täglich nur ein Tagwerk bewältigen. Dass wir zusammenbrechen geschieht nur, wenn Du und ich die Last dieser zwei fürchterlichen Ewigkeiten - Gestern und Morgen - zusammenfügen. Es sind nicht die Erfahrungen von Heute, die die Menschen verrückt machen; es ist die Reue und Verbitterung für etwas, was gestern geschehen ist, oder die Furcht vor dem, was das Morgen wieder bringen wird. Heute ist das Morgen, worüber wir uns gestern Sorgen gemacht haben.

Laßt uns heute "Leben"kein Mensch weiß was "Morgen" ist

In diesem Sinne .....wünsche ich euch schöne Momente.
Alles liebe eure
Birgit
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  #8  
Alt 21.11.2006, 12:23
Benutzerbild von Katrin A.
Katrin A. Katrin A. ist offline
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Standard AW: Läßt die Angst mal nach??

Hallo ihr Lieben.
Ich bedanke mich herzlich für eure Antworten,Gedanken und Erfahrungen,und muß sagen ihr habt ja recht.Ich denke ich werde eure Texte noch öfter lesen...
denn es stimmt darin ja alles.
Ich habe auch schon etwas geändert in meinem Leben.
Ich lerne autogenes Training,geh viel spazieren und merke das ich plötzlich viele Kleinigkeiten des Alltags mehr schätze bzw. geniesse,z.b. mit meinem Hund richtig spielen,einen Spaziergang usw.
Die asiatische Weisheit finde ich sehr zutreffend,aber ich muß es noch mehr umsetzten oder begreifen...?
Aber ihr macht mir Hoffnung,dass man damit leben kann.

Ich hoffe auch das die Traurigkeit und Angst mich zu sehr auffrißt...daran werde ich arbeiten.
Ich merke auch das ich früher vieles getan hab was ich nie richtig wollte,und beginne nun viel mehr in mich reinzuhören...das scheint wichtig zu sein.
Euer Zuspruch tut richtig gut
Es stimmt auch das jeder Mensch gewisse Ängste im Leben hat,aber soeine reale Angst kannte ich bislang nicht.
Auch mich unterstützen Freunde und Familie sehr,ich hab nur öfter die Befürchtung das ich sie zu sehr belaste wenn ich über meine Angst rede.
Nochmals danke an alle.
Liebe Grüße,Katrin.
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  #9  
Alt 21.11.2006, 12:25
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Katrin A. Katrin A. ist offline
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Standard AW: Läßt die Angst mal nach??

Liebe Birgit.
Danke für deine Zeilen...
Ich denke auch diese werde ich noch öfter lesen.....das ist alles so wahr.
Danke
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  #10  
Alt 23.11.2006, 20:46
Anke2 Anke2 ist offline
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Standard AW: Läßt die Angst mal nach??

Liebe Katrin,

meine Diagnose ist nun 11 Monate her und mit der Zeit lernt man mit der Angst umzugehen. Es gibt immer wieder Situationen in denen man denkt wird das denn nie nachlassen aber es wird besser. Mit meiner Familie habe ich auch oft geredet
aber manche Themen wollte ich nicht mit Ihnen besprechen. Nun habe ich eine Therapie angefangen und dass tut mir gut. Wenn ich mal richtig unten bin, ist dort mein "seelischer Mülleimer", danach geht es mir besser.
Ich habe ein schönes Buch geschnekt bekommen in dieser Zeit und möchte dir einen kleinen Abschnitt zur Aufmunterung zitieren:

Ich wünsche dir, dass du immer wieder bereit bist, neu anzufangen.
Keine Niederlage kann so hart sein, dass du es nicht noch einmal versuchst. Keine Verletzung ist so schwer, dass sie nicht verheilt.
Keine Angewohnheit ist so eingefahren, dass keine Änderung möglich ist.
Keine Enttäuschung ist so schlimm, dass du nicht wieder neu den Menschen und dem Leben vertraust.

Ich wünsche dir alles Liebe, Anke2
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  #11  
Alt 24.11.2006, 08:33
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Rosi22 Rosi22 ist offline
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Standard AW: Läßt die Angst mal nach??

Hallo Ihr Lieben

gerne würde ich Dein Buchzitat noch mal ganz dick wiederholen (Tipp: trage bitte noch die Quelle nach damit es keine Probleme mit dem Urheberrecht gibt).

Erst gestern habe ich noch gelesen, dass Angst Stress bedeutet. Stress ist Gift für das Immunsystem. Und das Immunsystem ist Dein bester Freund im Kampf gegen den Krebs, Du kannst (musst) ihn unterstützen...

Ganz liebe Grüße
Rosi
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  #12  
Alt 26.11.2006, 18:02
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hope38 hope38 ist offline
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Standard AW: Läßt die Angst mal nach??

Liebe Katrin!
Wie gut kann ich Dich verstehen... Ich habe im Mai die Diagnose "Darmkrebs" bekommen und es hat mich umgehauen. Meine Welt war kaputt, lag in Scherben vor mir. Die Selbstverständlichkeit des Lebens war weg, einfach so, von einem Moment zum nächsten.
Ich bin 39 und habe einen lieben Mann und Kinder zwischen 15 und 2 Jahren. Ich habe so große Angst, daß ich an dieser Krankheit sterbe, obwohl im Moment alles ganz gut aussieht (neoadjuvante Therapie schlug gut an, OP lief gut, alles ist raus, nun Anschluß-Chemo, die mir schon sehr zusetzt!) Trotzdem sind diese Gedanken nicht aus dem Kopf zu bekommen und auch ich habe mich entschlossen, zu einer Therapeutin zu gehen, weil ich meine Familie mit den Todesgedanken nicht belasten möchte. Ich denke, jemand, der neutral ist, kann sich diese Ängste besser anhören. Ich bin gespannt, was mich da morgen erwartet...

Ich denke, die Angst wird lange unser Begleiter bleiben. Ich habe mir mal vorgenommen, die Angst an die Hand zu nehmen und sie nicht auf meinen Rücken steigen zu lassen. Sie ist mir zu schwer zu tragen und sie hält mir die Augen zu, so daß ich nichts mehr wahrnehmen kann. Das darf sie nicht. Die Macht möchte ich ihr nicht geben. Aber es ist ein Kampf, der schwer ist, sehr sehr schwer...

Ich wünsche Dir einen schönen Sonntagabend und bis bald,
hope
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  #13  
Alt 26.11.2006, 20:07
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Katrin A. Katrin A. ist offline
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Standard AW: Läßt die Angst mal nach??

Guten Abend ihr Lieben!!
Danke für alle eure Erfahrungen und Eindrücke.
Es tut mir leid das es vielen ähnlich geht wie mir,aber ich fühle mich nichtmehr so allein und habe Halt von euch bekommen auch durch die lieben Wünsche in den Nachrichten.

Liebe Marion: Es tut mir sehr leid was du erfahren mußtes kürzlich erst.
Ich bin wieder kurz davor zu fragen:"Warum das alles sein muß".Aber die warum-Frage wurde ja sehr interresant in einem anderen Thread diskutiert.
Ich wünsch dir alles Gute für die OP und das du "Glück im Unglück hast".
Drück die Daumen.

Liebe Anke,ich denke jeder reagiert ja auch anders.Ich dachte erst ich wär mit dieser aufdringlichen Angst allein und das sich viele Menschen einfach mehr im Griff haben.
Es gibt ja auch Menschen die nicht diese Angst haben,eigentlich ja Gott sei Dank.
Mein Psychoonologe hält mich auch noch für sehr normal und sagte das die Angst weniger wird,wenn ich sie zulasse und meiner Seele nicht vorschreibe was sie fühlen darf...

Liebe Sabine auch dir wünsch ich alles Gute in der Zukunft...danke für deine offene Antwort.

Lieber/Liebe Hope.Ich finde den Anlass der uns verbindet nach wie vor scheiße.Aber ich wünsch auch dir alles Gute bei der Therapie.
Ich drück die Daumen das dir auch dort geholfen wird,und die Zukunft gefühlsmäßig besser erlebt werden kann....

Hatte nun einen völligen Deprisabend,Samstag.
Nicht nur die Angst,ich hab auch keinen Bock mehr auf die Chemos.Sage mir immer immer wieder das ich es jetzt kurz vor Schluß auf jeden Fall durchziehe.
Aber ich fühlte mich vor der Chemo eigentlich wieder gesund,und je mehr Gift durch meinen Körper geht desto "kranker" fühle ich mich.
Werd garnicht mehr so fit wie vorher
Und dazu öfter der Gedanke das die Chemo eventuell garnicht sein müßte(adjuvant).
Ständig dieser Riss zwischen Verstand und Gefühl,aber genug gesuselt..
Wünsche euch allen noch ein schönes Restwochenende und einen netten Wochenstart.Katrin
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  #14  
Alt 26.11.2006, 20:13
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hope38 hope38 ist offline
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Standard AW: Läßt die Angst mal nach??

hi katrin!
bin eine frau !
und wie du, denke ich auch öfter, dass ich die chemo hinschmeißen möchte. ich habe noch 9 mal vor mir . jetzt erstmal 3, dann habe ich weihnachtsferien 2 wochen und dann nochmal 6 wochen! uff! ich sehe dann das licht am ende des tunnels nicht mehr.
nun denn, mal sehen, wie es weitergeht! hast du deine therapie schon begonnen?

lg, hope
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  #15  
Alt 24.11.2006, 16:09
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Katrin A. Katrin A. ist offline
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Standard AW: Läßt die Angst mal nach??

Liebe Anke,danke für deine lieben Worte.
Ich bin nun auch bei einem Psychoonkologen,kann nicht schaden.
Ich glaube das hilft mir auch.
Weiß jemand wielange man da "bleiben" kann?
Er spricht nämlich von einer bestimmten Anzahl von "Sitzungen"
Ich bin mal gespannt wie die Zeit dort wird.
Liebe Grüße und schönes Wochenende an allle,Katrin
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