Nierenkrebs, Lympfknoten befallen mit Metastasen und auch in der Lunge

[Big Sister]

Hallochen Jeanine,
will Dich erst einmal ganz lieb in den Arm nehmen - ganz internettchen.

Ich erinnere mich, daß BigSister Rika einmal schrieb, ihr "kleiner Bruder" habe im Endstadium einen Heißhunger auf Süßes entwickelt.

Das stimmt. Mein Bruder war nie ein Freund von Süßkram jeglicher Art. Dies änderte sich im Laufe der Erkrankung. So viel Süßes in allen Variationen habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht verdrückt. Sogar in der Nacht überkam ihn ein Heißhunger auf Süßes. War nicht schnell genug etwas zur Hand, konnte er schon ganz schön ungnädig werden.
Eine Gewichtszunahme gab es jedoch nie zu verzeichnen. Eher das Gegenteil. Aus meiner Erfahrung, kann ich nach meinen Erlebnissen auch nur dazu raten, Deine Mutti einer Palliativstation anzuvertrauen.

Und : "Vergiß bei allem nicht zu leben."

Sei ganz lieb gegrüßt von Rika

[JeanineK]

Meine Mama hat es geschafft.
Sie ist gestern morgen um 5.20 Uhr zu Ihrer Mutter gefahren.
Ich habe ihre Hand gehalten und ihr gesagt, dass ich sie über alles Liebe.
Und als sie nicht mehr kämpfen konnte, habe ich ihr gesagt: Fahr vorsichtig. Das hat sie so oft zu mir gesagt.

Ich weiß nicht, wie ich weiterleben soll. Dienstag ist erst Beerdigung.
Ich habe ihr ein anderes Zimmer besorgt. Ich habe gesagt, sie sollen Wadenwickel machen. Dann hatte ich angst, ihr wäre kalt.

Sie zeigte kein Reaktionen aufgrund des Morphiums. Aber als ich fragte, ob ich fahren darf hat sie gestöhnt und ist doch gestorben, als ich ihre Hand hielt.

Ich kann jetzt nicht mehr schreiben.

Vielen Dank Euch allen. Ihr habt mich und meine Mama unterstützt. Leider haben wir den Kampf verloren.

Ich wünsche Euch alles Gute.

[Marita P.]

Liebe Jaenine,

ich möchte Dir mein aufrichtiges Beileid aussprechen. Lass Dich umarmen.
Deine Mutti hat es geschafft und muss nicht mehr leiden. Du warst Ihr eine gute Tochter, das hat sie auch gespürt als sie nicht mehr reden konnte. Glaube mir, sie hat gespürt, dass Du da warst. Die nächasten Tage und Wochen werden für Dich schwere Tage werden, aber mit der Zeit wirst Du Dich an die schönen Stunden mit Deiner Mutter erinnern, dann werden die letzten Wochen verblassen. Denk daran, Deine Mutti ist nur vorausgegangen.
Behalte sie in Erinnerung wie sie nicht so leiden musste.

Dir und Deiner Familie wünsche ich alles Gute für die Zukunft, und die Kraft über die nächsten Wochen zu kommen.

[AndreaManuela]

Liebe Jeanine,

das tut mir sehr leid!!! Es ist das allerschlimmste, wenn die Mutter stirbt, die doch eigentlich immer und ewig für einen da sein sollte...

Und man schafft es doch irgendwie... mal besser, mal schlechter...

Alles Liebe,
Andrea

[Kaffeetante]

Es tut mir sehr sehr leid....
Ich wünsche Deiner Mama eine schöne Überfahrt ins Regenbogenland...

Wünsche Dir viel Kraft um weiter zu gehn..
Sie umarmt und gedrückt

Gabi

[JeanineK]

Will mich noch schnell mal melden:

Morgen ist meine Mutter zwei Wochen tot.
Und heute, habe ich mich völlig verrückt gemacht.

Ich habe mir immer wieder Vorwürfe gemacht, ob ich nicht besser hätte fragen sollen, ob das Cortison und das Antibiotika richtig war.... und woher die wissen, dass sie an Krebs und nicht an Immunschwäche gestorben ist.... der Onkologe hatte schließlich nach dem letzten CT von Monaten gesprochen.
Konnte mich nicht mehr beruhigen.

Dann ist mir in meiner Not Dr. Staehler eingefallen.
Er hatte mir am 30.06. geantwortet auf mein Schreiben, dass ich gerne eine Zweitmeinung hätte. Das war allerdings der Tag, als das Krankenhaus mich angerufen hat und sagte, es wäre besser, wenn ich komme.
Dr. Staehler hatte mir da geantwortet, dass es für eine 79 jährige besser wäre die Therapie umzustellen auf... und wenn nicht, solle sie 2,5 l trinken.....
Heute habe ich ihn bezüglich meiner Unsicherheiten angeschrieben, dass ich mich verrückt mache, weil ich das Gefühl habe, nicht alles versucht zu haben.

Noch nicht mal eine halbe Stunde später hatte ich eine Antwort:
Er schrieb mir, dass Cortison und Antibiotika richtig waren und es war die Aufgabe der Ärzte sich zu kümmern, was wohl auch so war.
Der Pilz würde auf eine Schwäche hinweisen und anscheinend wäre der Krebs doch weiter gewesen als auf dem CT zu erkennen gewesen.
Ich solle positiv sehen, dass sie nicht länger an den Nebenwirkungen gelitten hätte und sie sich manchmal Angehörige wie mich wünschen würden, die so engagiert wären. Ich hätte nichts beeinflussen können.....

Ich war richtig gerührt und auch beruhigt (vor allen Dingen mit den Medikamenten).
Wenn ich vor ca. 3 Monaten so schlau wie jetzt gewesen wäre, hätte ich meine Mama ins Auto gepackt und wäre nach Münschen gefahren. Ob man ihr dort hätte helfen können, weiß ich nicht. Aber ich denke mal, dass sie dort richtig behandelt worden wäre.

Birdie: Vielen DAnk, dass Du mir Dr. Staehler empfohlen hast.

Ich bin halt sehr geschockt, weil ich nicht dachte, dass sie so schnell sterben muss. Ich dachte, nach der Pilzbehandlung ist sie wieder zu Hause.

Aber ich fühle, dass es ihr gut geht. Ich weiß es genau und ich kann ihre Zeichen deuten.

Danke Mama!
Danke auch euch für eure Hilfe.

Birdie: Vielleicht rufe ich dich die Tage mal an, wenn ich darf?

Liebe Grüße und kämpft alle schön weiter..........
IHR SCHAFFT DAS.

Jeanine

[Birdie]

Liebe Jeanine,
ich hätte dich schon die ganze Zeit angerufen - aber aber deine Telefonnummer verdaddelt - mea culpa!

Bitte rufe mich jederzeit an - ich bin auch immer so bis 1 Uhr Nachts wach!

Toll, dass dir Dr. Staehler geantwortet hat und auf deine Selbstvorwürfe eingegangen ist - siehst du - es war gut sich noch eine andere Meinung einzuholen, sonst hat man immer das Gefühl man hätte nicht alles versucht..

Halte durch !!!