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Alt 05.08.2012, 01:48
xelay xelay ist offline
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Registriert seit: 05.08.2012
Beiträge: 48
Standard Dann reihe ich mich mal ein

Hallo euch alle.

Tja nun hat es auch leider mich erwischt. Ich muss sagen das ist schon eine krasse Erfahrung und soetwas würde ich nicht mal meinen ärgsten Feind wünschen. Ich habe mich hier angemeldet um einfach darüber schreiben zu können und um mich Leidensgenossen und ehemaligen austauschen zu können. Vorweg ich find die positive Grundresonanz die hier im Forum verbreitet wird schön, das entspricht auch meiner Natur.
Ich sehe das Ding jetzt als nächste Herausforderung an die ich meistern werde.

Ich möchte eine kleine Vorgeschichte von mir wiedergeben, ich will das Thema nicht zu trocken bereden und behandeln. Ich hatte mich vor ein paar Jahren leicht gehen lassen und somit gut an Körperumfang zugenommen. Vor 2 Jahren habe ich dann meinen Arsch von der Couch erhoben und wollte endlich wieder gutes für mein Körper tun - Sport treiben und Ernährungsumstellung. Innerhalb der letzten 2Jahre habe ich 40kg abgenommen und sportlich auch gut zu gelegt. Allgemein wurde dadurch meine psychische Grundeinstellung deutlich besser und ich habe wirklich wieder das Leben genossen und laufe seitdem mit einem Lächeln durch die Gegend. Immer nur eine Fresse ziehen das macht nicht zufrieden und wenn man fröhlich und glücklich unterwegs ist beeinflusst man somit auch seine Umwelt - von daher werd ich diese Grundeinstellung nicht mehr hergeben . Und dann kam Mitte/Ende Juli dieser Bäm-Effekt, ich spürte auf einmal irgendetwas ist an meinen linken Hoden nicht richtig. Ich dachte nur moment du bist unten nicht der bestbestückteste aber irgendwie erscheint mir der Linke doch irgendwie größer als sonst. Da war es Sonntagnachmittag und ich kam zum Entschluss das schaust ich mir die nächsten 2 Tage an und es wurde nicht besser.
Also gleich am Mittwoch zu meiner Hausärztin und zu ihr gesagt da unten stimmt was nicht und da fiel dann zum ersten Mal das Wort Krebs. Sie meinte nur sie will keine Panik machen aber ich (stolze 28Jahre alt) bin in diesem entsprechendem Alter dafür und hat mir gleich eine Überweisung zum Urologen gegeben und meinte nur lassen sie sich nicht abwimmeln und mir viel Glück gewünscht.
Danach bin ich gleich zum Urologen gefahren und kam welch ein Wunder innerhalb von 30Minuten dran und die Urologin sagte nur zu mir "ganz ehrlich der linke Hoden sieht nicht gut aus" und hat danach gleich bei uns in der Klinik angerufen und den Termin für die Op klargemacht. Sie meinte nur sie will jetzt nicht noch irgendwelche Bluttests abwarten das soll gleich gemacht werden. Freitag stand dann der Termin im Krankenhaus zur Voruntersuchung und den Operationgesprächen an. Sonntag ging es dann offiziel stationär rein und Montag in der Früh war ich als erster auf dem Optisch dran. Gott sei Dank, denn es war meine erste Operation und somit konnte ich mich nicht an diesem Tag irre machen. Die OP lief gut und ich hatte keine Beschwerden, weder Schmerzen noch Übelkeit und durfte nach 3Tage ich wieder raus.

Und hier der histologische Hauptgewinn den ich gezogen habe:
Malignes Teratom des linken Hodens mit einer regionalen Lymphknotenmetastase(2cm groß) pT1 N2 MX L0 V0 R0 akt. S1(AFP).
Meine Tumormarker vor der OP in SI-Einheiten (die Konventionellen) - ich hoffe ich habe die richtigen Umrechnungswerte für AFP und LDH genommen, für den Beta-HCG Wert habe ich leider keinen gefunden:
AFP = 402,6 (334.16)
LDH = 2.4 (144)
beta HCG = 0.1 (-)
Vielleicht kennt jemand den Umrechnungsschlüssel für den beta-HCG Wert. Auf der einen Seite ist der AFP-Wert gut erhöht aber noch nicht so krass. Die Werte nach der OP habe ich noch nicht, da ich nur kurz zum Blutabnehmen in Klinik war und jetzt nicht nochmal nachgefragt habe. Ich habe eh diesen Mittwoch den Besprechungstermin mit dem Prof. der Klinik wegen dem weiteren Vorgehen und da werden die ganzen Ergebnis besprochen. Das CT habe ich gestern hinter mich gebracht. Leider war das CT gut mit "Kundschaft" ausgelastet und somit wurde leider die Auswertung der CT-Aufnahme nicht gleich gemacht. Jetzt heißt es also bis Mittwoch abwarten und mich nicht irre machen. Was mich ein wenig beschäftigt ist die Tatsache das der Oberarzt zu mir meinte die Werte des Tumormarkers und der Tumor den sie mir rausgenommen haben passen nicht so richtig zusammen, aber ich hoffe mal das sich da nicht weiteres fieses versteckt oder ich es einfach verstanden habe was er von mir wollte. Die weitere Marschrichtung steht eigentlich auch fast fest, ich schätze mal das bald die Chemo ansteht.

Von dem heutigen Standpunkt betrachtet ging es mir an dem Mittwoch nach dem Besuch bei der Urologin psychisch am schlechtesten. Den OP-Termin habe ich als heilende Maßnahme gesehen, was nicht gut ist muß weg - basta da wird nicht lange gefackelt. Die letzten Tage habe ich versucht normal zu leben und muß auch sagen es klappt sogar aber das Thema nimmt doch seine Stunde Recherche im Tagesablauf ein. Aber mein Leben lass ich mir jetzt nicht durch die Diagnose kaputt zu machen , Trübsal blasen oder Kopf in den Sand stecken kommt bei mir nicht in die Tüte. Alles was jetzt kommt ist gut für meinen Körper und Geist und das werde ich durchstehen. Was ich jeden empfehlen kann geht mit eurer Erkrankung offen um, verheimtlich das nicht. Denn je mehr man mit Leuten darüber redet desto besser wirkt das auf die eigene Psyche und es gut zusehen wer alles hinter einem steht.

Man man man der Text ist jetzt doch länger geworden als geplant.

Grüße
Steffen
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