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  #1  
Alt 14.01.2011, 19:41
JADSY JADSY ist offline
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Standard Tränen wegen Mutti's BSDK

"Aus dem Leben gerissen" - so bezeichne ich die jetzige Situation meiner lieben Mutti.
Sie klagte schon im letzten Jahr monatelang wegen Bauch- und Rückenschmerzen und auch wegen Sodbrennen. Ihr Arzt hat nur ständig andere Schmerzmittel ausprobiert und keine genaueren Untersuchungen für nötig gehalten.
Mutti nahm also bis zum Herbst am Leben teil wie jeder andere. Sie war im Sommer im Urlaub mit meinen Kindern und meinen lieben Vati. Sie machte die Dinge, die für andere Menschen eben auch selbstverständlich sind. Sie war gut drauf und machte Scherze und passte gern auch auf ihre jüngsten Enkelkinder auf.
Ab Herbst verschlechterte sich ihre Lage, sie musste sich oft hinlegen weil sie es vor Schmerzen kaum aushielt. Trotzdem war Mutti standhaft und kam auch noch ihren Pflichten nach. Bis es dann Mitte November gar nicht mehr ging. Die Schmerzen wurden unerträglich und ihr Kreislauf war im Keller. Sie konnte nicht mehr richtig essen, weil nichts drin blieb.
Es folgte eine Einweisung ins Krankenhaus, der darauf rasch eine Gallen-OP folgte. Angeblich waren ihre Gallensteine extrem groß und die Gallenblase kurz vorm Platzen. Die Galle wurde also entfernt und Mutti nach ein paar Tagen als geheilt entlassen.
Zu Hause merkte sie rasch, daß sie immernoch nicht richtig essen oder trinken konnte. Nichts blieb drin.
Sie musste ein paar Tage später also wieder ins Krankenhaus. Es folgten unzählige Untersuchungen. Im CT sahen sie dunkle Flecken an der Leber, die sie als Blutschwämmchen bezeichnenten. Ein Arzt sagte, sie muß sofort verlegt werden, der nächste Arzt sagte, nein sie bleibt hier. Wir fühlten uns ein bisschen verarscht ( um es genau auszudrücken).
Es dauerte 2 Wochen, daß sie Mutti zum MRT geschickt hatten. Dann kam für unsere Familie die Horrormeldung: Mutti hat Krebs an der Bauchspeicheldrüse !
Geschockt wussten wir nicht damit umzugehen und unzählige Seiten im Internet schrieben von einer kurzen Lebensdauer bei solcher Diagnose. Mutti war am Ende und wurde nach Dresden verlegt.
Dort fühlte sich Mutti besser aufgehoben und die Tests und Untersuchungen erfolgten auch schneller.
Der Tumor war zu diesem Zeitpunkt 6 cm. Also hieß es, sie versuchen ihn bei einer OP zu entfernen. Ach und ihr Dickdarm wurde entfernt und der Dünndarm verlegt, weil der durch den Tumor abgedrückt war und Mutti deshalb nichts mehr essen oder trinken konnte.
Wir hatten also wieder einen seidenen Faden, an den wir uns alle klammerten. Aber wie schon vorher oft, riss auch dieser Faden. Der Darm konnte verlegt werden, aber der Tumor ist in nur einer Woche auf Babykopfgröße gewachsen und nahm seine umliegende Gegend schon so sehr in Besitz, daß er nicht mehr operiert werden konnte.
Riesenenttäuschung bei der ganzen Familie.
Aber Mutti rapelte sich bisher bei jeder schlechten Nachricht wieder auf ! Sie kämpft ganz doll und gibt die Hoffnung nicht auf.
Nun ist aber leider schon wieder eine Menge Zeit vergangen. Sie durfte Weihnachten bis Silvester nach Hause, obwohl ihre Narbe durchweg nässte.
Sie wollten nicht mehr operieren, weil sie die Zeit, die sie noch hat zu Hause verbringen soll.
Nach Weihnachten sagten die Ärzte dann erst die Wahrheit: Mutti könnte nur noch ein halbes Jahr haben, aber niemand weiß es richtig. SCHOCK !
Schock für die ganze Familie ! Wir lagen uns alle in den Armen und Mutti weinte, weil sie ihre Enkel noch aufwachsen sehen will und ihre goldene Hochzeit will sie in vielen Jahren feiern und so.
Ihre Naht von der OP ist dann innerlich aufgeplatzt und es drohte eine Vergiftung. Also gab es doch wieder eine OP und die Naht wurde neu verschlossen. Die angesetze Chemo musste dem zur Folge verschoben werden.
Nach Weihnachten teilte ich der Familie mit, daß ich schwanger bin. Es lagen den den wenigen Tagen also Freud und Leid so dicht nebeneinander, daß man mit den Gedanken gar nicht hinterher kam.
Mutti's größter Wunsch WAR es, ihr neues Enkelkind wenigstens kennen zu lernen.
Leider habe ich dieses Baby verloren. Wieder gab es Tränen. Uns bleibt nichts erspart: so die Worte meines Vater's. Ich musste stark sein und für meine Kinder Trost spenden. Aber ich bin jetzt noch unendlich traurig.
Warum dies passiert ist, weiß niemand. Daß die Sorge um Mutti ein Grund war, ist ärztlich nicht bewiesen.
Da kommen mir schon wieder die Tränen.
Um aber auf meine liebe Mutti zurück zu kommen: sie durfte nach ein paar Tagen diese Woche wieder zu uns nach Hause und die Chemo wurde neu angesetzt. Seit gestern sieht ihre Naht aber wieder schlecht aus, sie nässt und ist wieder ein bisschen gerissen, diesmal von außen.
Montag hat Mutti den nächsten Arzttermin in Dresden. Wir hoffen so sehr, daß die Chemo anfangen kann, wir wissen, daß dies ihre einzigste Hoffnung ist. Hoffnung auf ein bisschen geschenkte Zeit.

Ich würde mich freuen, wenn ich hier auf offene Ohren stoße, auf Menschen die mit mir kommunizieren und die mir ihre Erfahrungen mitteilen. Ich habe hier schon ein bisschen gelesen und mich umhüllt es mit Traurigkeit wie viele Menschen dieses schwere Schicksal tragen müssen.

Ich habe Angst vor dem was noch passieren wird. Ich fühle mich hilflos. Ich möchte Mutti so gern helfen. Es gibt so viele Fragen, wie viel Zeit bleibt ihr und wie soll ich mich dann verhalten ? Die Familie hält fest zusammen und das wünscht sich Mutti auch für die Zukunft ohne sie.

Ich würde mich über Antworten bzw. Nachrichten sehr freuen !

Seid ganz lieb gegrüßt JADSY

PS : ich kenn mich hier noch nicht so aus, wo ich schreiben und antworten soll

Geändert von JADSY (21.01.2011 um 12:28 Uhr)
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  #2  
Alt 14.01.2011, 20:28
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tine28 tine28 ist offline
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Standard AW: Tränen wegen Mutti's BSDK

Oh nein mein liebes ,das tut mir alles sehr sehr Leid für euch.

Ich habe meine Mama im Februar an diesem Krebs verloren mit 54 jahren musste sie Sterben.
Ihre Enkelkinder wollte sie auch noch gross werden sehen aber leider wollte das der liebe Gott nicht.

Sarah ist 2 und Samuel 5 jahre.

Selbst heute fast ein Jahr danach habe ich noch psychisch zu kämpfen und es ist unendlich schwer.
Wie alt sind deine Kinder und deine Mutter?
Das mit der Lebenserwartung in diesem Stadium stimmt leider,

Ich drück euch ganz dolle.
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  #3  
Alt 14.01.2011, 20:33
ClaudiaF ClaudiaF ist offline
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Standard AW: Tränen wegen Mutti's BSDK

Liebe Jadsy,

ein herzliches, wenn auch trauriges WILLKOMMEN hier in unserem Forum.

Hier bist DU bestens aufgehoben, es wird Dir geholfen und wir alle haben immer ein offenes Ohr für Dich.

Aus dem Leben gerissen, so passend auch in unserem Fall. Was haben wir noch gelacht, als meine Mama plötzlich gelb wurde. Sie meinte noch im Scherz, dann sollten wir mal ein Gläschen Wein weg lassen. Ich, naiv wie ich war meinte nur: Das packen wir, kann ja nichts schlimmes sein............

Und dann stand auf einmal unsere Welt Kopf. Nichts war mal wie es war: Diagnose BSDK

Wir haben 22 Monate gehofft, gekämpft und wie Du unten lesen kannst, ist meine Mama im Alter von 60 Jahren gestorben.

Was kann ich Dir raten: Suche Dir einen Hausarzt, dem Du voll und ganz vertrauen kannst und der sich mit Schmerzmedikamenten sehr gut auskennt und auch keine Angst hat, diese zu verschreiben.

Sollte Deine Mama gar nichts mehr essen können, dann gibt es immer die Möglichkeit, sich künstlich ernähren zu lassen über einen Port, der unter die Haut gepflanzt wird. Dies nimmt einem den Druck, essen zu müssen. Ganz wichtig, dass derzeit auch die Schmerzen in den Griff bekommen werden.

In der Leber sind wohl doch keine Blutschwämmchen, sondern wohl nun Metastasen, oder?

Zum Thema Chemo möchte ich persönlich nichts mehr sagen, ich habe meine eigene Meinung dazu. Leider spricht diese Art von Krebs sehr schlecht auf Chemo an. Wie alt ist denn Deine Mama?

Das mit Deinem Baby tut mir leid, aber so hart wie ich mich jetzt wohl anhöre: Es war nicht der richtige Zeitpunkt und die nächsten Monate werden für Dich und Deine Familie schon schwer genug werden.

Gib nichts auf Prognosen, denn jeder Mensch "tickt" anders.

Verbringe viel Zeit mit Deiner Mama, denn diese Zeit ist sehr kostbar.

Auch heute noch, 4 Monate nach dem Tod meiner Mama, vermisse ich jeden Tag meine Mama mehr. Morgen wird meine Kleine 6 Jahre alt und wie gerne hätte Oma gerne noch gesehen, wie sie eingeschult wird, etc, mein Großer Konfirmation feiert etc. Nichts ist mehr wie es war, wie Du schon sagtest: Aus dem Leben gerissen, alles wie ein Albtraum und es gibt kein Erwachen.

Ich wünsche Dir viel Kraft und Hoffnung

Claudia
__________________
Meine liebe Mama (60) >> siehe Profilbild <<:
19.11.2008 Verdacht auf BSDK
27.11.2008 Whipple OP T3N1M0R1
30.12.2008 Portzugang
19.01.2009 Anfang Chemo 5FU/24Std/7Tage
03.07.2009 Ende der Chemo
08.01.2010 3 fache Wirbelkörperfraktur OP
19.03.2010 Metas in Leber, Lunge und Bauchfell gesichtet
05/2010 Man gab meiner Mum noch eine Lebenserwartung von 1 Woche
08/2010 Wir kämpfen immer noch!
07.09.2010 Gehofft, gekämpft und doch verloren
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  #4  
Alt 15.01.2011, 09:48
inessa73 inessa73 ist offline
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Standard AW: Tränen wegen Mutti's BSDK

Ach Mensch - ich weiß wirklich genau, wie Ihr Euch fühlt.

Das Gleiche war bei uns im Juni letzten Jahres so. Und auf einmal war Alles anders.

Wir haben auch immer Höhen und Tiefen durchlebt. Zur Zeit ist mal wieder alles fein, wo wir zuvor schon gedacht haben, jetzt geht nix mehr.

Inzwischen war meine Mutter einmal zur Hyperthermiebehandlung in Bad Bergzabern und,, man soll´s nicht glauben, der Tumor ist um 1 cm zurückgegangen und ihr geht´s zur Zeit echt super. Und so sah es z.B. vor Weihnahcten ganz anders aus. Sie musste ständig ins KH (übrigens auch in Dresden), weil sie nix mehr drinbehalten hat.

Bei ihr war aber wohl ein Magen-Darm-Infekt schuld und auch bischen die Chemo, die sie teilweise schlecht verträgt.

Umso schöner war es zu sehen, wie sie die Feier zu ihrem 60. Geburtstag genossen hat.

Was ich sagen will, nicht aufgeben, es kann auch wieder besser werden. Ich hätte nie gedacht, daß es ihr jemals wieder so gut gehen wird, sonst ging es ja immer nur in Richtung abwärts.

Im Februar ist wieder eine Hyperthermiebehandlung angesetzt und dann warten wir noch, ob unsere Krankenkasse die Kosten für eine Protonentherapie übernimmt (Widerspruch läuft).

Ich wünsche Euch alles Gute und gebt nicht auf !

Ines

Geändert von gitti2002 (03.09.2014 um 00:20 Uhr) Grund: NB
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  #5  
Alt 15.01.2011, 23:01
JADSY JADSY ist offline
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Standard AW: Tränen wegen Mutti's BSDK

Hallo Ines !

Ich danke Dir ganz herzlich für Deine Antwort !

Es hat mir wirklich Freude bereitet Deine Nachricht zu lesen, weil sie mir neuen Mut gemacht hat. Meine Mutti ist eine Kämpferin und ihr Zustand schwankt von Stunde zu Stunde. Im Moment ist sie meistens gut drauf und sie kann nach der Darmverlegung auch endlich wieder essen, viele kleine Mahlzeiten, aber wir freuen uns darüber.

Es wäre schön, wenn Du mir ein paar Wörter ein bisschen genauer erklärst, weil ich mich damit noch nicht so gut auskenne. Was bedeutet Hyperthermiebehandlung, Misteltherapie, Hyperthermi und Protonentherapie ?

Es soll eine Lasertherapie geben, weisst Du darüber etwas ?

Meine Mutti ist in Dresden in der Uniklinik in Behandlung.

Es freut mich wirklich für Dich und Deine Mutter, daß die Chemo anschlägt und es ihr gut geht. Ich drücke Euch die Daumen, daß dieser gute Zustand noch ganz lange anhält bzw. sich sogar noch verbessert !

Was ich unmöglich finde, daß man bei so einer schlimmen Krankheit auch noch die Kraft opfern muß und sich mit der Krankenkasse rumärgern muß. Traurig Traurig ! Jeder der Gesetzesgeber wäre froh, wenn er Hilfe bekommt, wenn er in solch schlimmer Situation wäre.

Es würde mich freuen, wenn wir hin und wieder in Kontakt bleiben. Mich interessiert die Entwicklung der Krankheit bei Deiner Mutter. Ich wünsche Euch, daß Du mir Positives berichten kannst.

Mit neuer Hoffnung grüßt Dich herzlich JADSY
Ines


Hallo Tine !

Lieben Dank für Deine Nachricht !
Ich finde es toll hier so schnell "aufgenommen" zu werden. Ich habe auf Antworten gehofft. Es tut irgendwie ein bisschen gut sich was von der Seele zu schreiben.

Meine Mutti ist jetzt 57. Sie hat im Februar Geburtstag, den möchte sie nicht feiern hat sie gesagt.
Meine Kinder sind 13 und 10 Jahre. Mutti hat insgesamt 5 Enkel ( 13,10,4,2 und 6 Monate). Die Zeiten in denen Mutti ihre Enkel erleben darf tun Mutti gut, dann lacht sie auch.

Es tut mir leid, daß Du Deine Mutti verloren hast ! Ich finde das ganz schlimm ! Hat sie Euch ein paar letzte Worte mit auf den Weg gegeben ? Ich würde mir das von meiner Mutti wünschen. Und ich würde ihr so gern Wünsche erfüllen, aber sie wünscht sich nichts nur Gesundheit.

Lieben Gruß JADSY


Liebe Claudia !

Vielen Dank für Deine schnelle Antwort ! Da hab ich mich sehr gefreut !

Ich finde dieses Forum ist eine gute Sache, man fühlt sich nich so allein. Wie auch wir noch vor 2 Monaten kennen sich die meisten Menschen mit solchem Thema ja nicht aus. Die meisten wollen mit solchen Themen nichts zu tun haben. Ich hoffe auch ich kann hier einen positiven Beitrag für andere Menschen leisten und wenn es mit zuhören ist.

Meine Mutti wird im Februar 58 Jahre. Im Moment ist sie meistens gut drauf.
Sie kann dank der Darmverlegung wieder kleine Mengen essen. Ihr ist zwar viel schlecht und das Sodbrennen hört nicht auf, aber sie gibt sich Mühe regelmäßig kleine Mahlzeiten zu sich zu nehmen.
Das größte Problem im Moment ist ihre Narbe, die einfach nicht heilen will. Ihre Entzündungswerte im Blut sind 300 und dürfen für eine Chemo nur 5 sein. Ich hab nich so die Ahnung davon.

Zudem kommt nun langsam das nächste große Problem dazu, sie kann schon manchmal schwer atmen, weil der Tumor so drückt. Einmal waren ihre Lippen blau, aber im Moment geht es wieder.

Mit den sogenannten Blutschwämmchen in der Leber hast Du recht ! Wir wissen seit einer Weile, daß dies Methastasen sind. Was ich nicht verstehe, da ihr Tumor glatt sein soll und nicht streut. Lügen die uns an ? Oder kann diese Krankheit tatsächlich an 2 Stellen gleichzeitig auftreten ?

Man hofft immernoch morgen is alles wieder in Ordnung. Voriges Jahr haben wir erst meine Omi mit 87 Jahren beerdigt. Und meine Mutti soll ihr so schnell folgen, das kann doch nich sein.

Ich hoffe, Du hast mit Deiner Tochter / Familie ein paar schöne Momente gehabt zum Kindergeburtstag. Ich stell mir das sehr schwer vor. Aber den Kindern muß man ja weiter gerecht werden. Schaffst Du das alles gut ? Oder hast Du von irgendjemand Hilfe ?

Sei lieb gegrüßt JADSY

Geändert von gitti2002 (03.09.2014 um 00:21 Uhr) Grund: Beiträge zusammengeführt
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  #6  
Alt 16.01.2011, 01:12
Elisabethh.1900 Elisabethh.1900 ist offline
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Standard AW: Tränen wegen Mutti's BSDK

Liebe JADSY!
Zitat:
Was bedeutet Hyperthermiebehandlung, Misteltherapie, Hyperthermie und Protonentherapie ?
Wenn es um die komplementärmedizinische Behandlungen geht, ist es wichtig, sich gut beraten zu lassen. Es gibt in Dresden eine Beratungsstelle der Gesellschaft für biologische Krebsabwehr. Ansonsten ist die Biomedklinik Bad Bergzabern eine sehr gute Adresse wenn Ihr Fragen zur Behandlung mit Hyperthermie habt. Bad Bergzabern liegt in Rheinland-Pfalz.

Es ist heute leider so, dass man sich viele Informationen selbst beschaffen muss!

Gesellschaft für biologische Krebsabwehr:http://www.biokrebs.de

Beratungsstelle in Dresden:http://www.biokrebs.de/gfbk/beratung...tellen/dresden

Institut zur wissenschaftlichen Evaluation naturheilkundlicher Verfahren an der Universität Köln:http://www.medizin.uni-koeln.de/institute/iwenv

Liebe Grüße!

Elisabethh.

Geändert von gitti2002 (03.09.2014 um 00:14 Uhr) Grund: NB
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  #7  
Alt 16.01.2011, 12:04
inessa73 inessa73 ist offline
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Standard AW: Tränen wegen Mutti's BSDK

Halloo Jadsie.

Von Elisabethh hast Du ja ein ein paar nützliche Links erhalten.

Ich kann Euch auch nur empfehlen, unbedingt mal bei der Biokrebs-beratungsstelle in Dresden einen Termin zu machen. Wir hätten das auch viel eher tun sollen.

Nur ganz kur zu den Behandlungen bei meiner Mutter. Sie war ja eigentlich in einem guten Allgemeinzustand als die Diagnose gestellt wurde.

Erst haben wir alle medizinischen Unterlagen noch zusätzlich nach Heidelberg geschickt. Dort befindet sich ja eines der bekanntesten Pankreas-Zentren Deutschlands. Wir wollten wissen, ob dort eine OP möglich ist. Leider war das aufgrund der Lage des Tumors (es waren wichtige Gefäße ummantelt) nicht möglich. Im Nachhinein hätten sie wohl eh nicht operiert, weil auch Lebermetastasen vorlagen.

Meine Mutter musste dann für eine Woche auch in die Uniklink, weil dort tiefergehende Untersuchungen gemacht wurden, u.A. auch wurde dort auch eine Probe vom Tumor entnommen, um festzustellen, was es genau für einer ist. Bis dahin haben wir ja immer noch auch etwas Gutartiges gehofft :-(.

Und wieder verging einige Zeit, bis dann endlich alles untersucht war und sie einen Termin zur Chemo bekommen hat. Also von der Diagnose bis zum Beginn der Chemo vergingen 2 Monate. Das finde ich echt extrem lang und im Nachhinein hätten wir da mehr Druck machen müssen. Aber man ist ja kein Experte und weiß es nicht besser. Von daher - informiert Euch, fragt nach und lasst Euch nicht abspeisen.

Jedenfalls bekam sie dann die Chemo Gemcitabine, die wohl die erste Wahl bei Bauchspeicheldrüsenkrebs sein soll. Leider vertrug meine Mama die gar nicht. Ihr war ständig schlecht, sie war extrem schlapp, hat kaum noch was gegessen. Nachdem wir dann gedrängelt haben, kam nach einem Monat noch das Tarceva hinzu. Dieses Mittel soll das Tumorzellwachstum blockieren und wenn es anschlägt, haben die Patienten sehr viel bessere Chancen, länger und besser zu leben. Man merkt, ob das wirkt, wenn man nach einigen Wochen einen akneartigen Hautauschlag bekommt.

Bei meiner Mutter war dies leider in dem Maße nicht der Fall und da der nach 2 Monaten durchgeführte Ultraschall anzeigte, daß der Tumor gewachsen war, wurde diese Behandlung abgebrochen und sie bekommt eine andere Chemotherapie aus Folfox, 5-FU und Oxaliplatin. Diese verträgt sie momentan eigentlich ganz gut.

Nachdem meine Eltern dann in der Biokrebsberatung in Dresden waren, haben sie dann die Hyperthermie in Angriff genommen. Und das scheint endlich mal gebracht zu haben.

So, hier nochmal kurz zu den Begriffen:

Misteltherapie: soll Chemo verträglicher machen und das Allgemeinbefinden verbessern.

Der Mistelextrakt greift in die pathologischen Prozesse des Tumors ein, indem er durch eine selektive zelltoxische Wirkung die Tumorzellen direkt angreifen kann, ohne gesundes Gewebe zu schädigen. Darüber hinaus bewirkt die Verstärkung der entzündlichen Tumorabwehrvorgänge eine Immunmodulation und -stimulation.

Die Selbstheilungskräfte, die z. B. bei einer Chemotherapie zusätzlich geschwächt sind, können so aktiviert werden. In jahrzehntelanger klinischer Erfahrung konnten viele Ärzte bei ihren Patienten u. a. eine Besserung des Allgemeinbefindens, Verbesserung von Appetit und Schlaf, Aufhellung der depressiven Stimmungslage und eine Verbesserung der Lebensqualität feststellen.

Protonenbestrahlung: eine Bestrahlung, die es möglich macht, wirklich ganz genau lokal zu bestahlen, ohne das umliegende Organe sehr geschädigt werden, wir bei normalen Bestrahlungen.

Hyperthermie: da wird der Tumor auf ca. 40 Grad erwärmt und dadurch sterben die Tumorzellen ab, werden sozusagen überhitzt.

Wie gesagt, bei meiner Mutter scheint das wohl ganz gut zu wirken. Da die alleinige Hyperthermie aber auch nicht durch die KK gezahlt wird, wendet man sich am besten an die Klinik in Bad Berzabner. Die rechnen das mit der Krankenkasse als stationäre Chemotherapie ab und das trägt die Kasse, sogar inkl. der Fahrtkosten.

So, das war´s erst mal in aller "Kürze".

Wenn Du Fragen hast, her damit. Ich freue mich, endlich auch mal etwas helfen zu können, nachdem ich sonst eher der bin, der sich die Infos hier aus dem Forum sucht.

Ines

Geändert von gitti2002 (03.09.2014 um 00:22 Uhr)
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  #8  
Alt 16.01.2011, 12:18
Benutzerbild von tine28
tine28 tine28 ist offline
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Standard AW: Tränen wegen Mutti's BSDK

Nein sie hat uns nicht wirklich letzte Worte gelassen da sie ja schon verwirrt war vom Leberversagen also von der Vergiftung.
Wo sie aber noch klar war hat sie schon gesagt das wenn ich da bin weis sie das ihr Haus auch sauber bleibt.
Sie konnte ja nichts mehr machen aber sie wollte so gerne also kam ich jeden Tag und putzte und kochte für Papa und meinen Bruder.

Das sie uns liebt wussten wir auch so und sie hat es ja immer gesagt auch in gesunden Zeiten.

Aber letzte Worte wären echt schön gewesen.
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  #9  
Alt 21.01.2011, 12:05
JADSY JADSY ist offline
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Standard AW: Tränen wegen Mutti's BSDK

Hallo Elisabethh.1900

Die Zeit vergeht und ich zähle mich inzwischen nicht mehr zu den ganz Unwissenden was das Krebsthema angeht, also zumindest bei BSDK.

Es ist wirklich gut, wenn man ein bisschen was darüber liest. Meiner Mutti geht es im Moment "gut". Wir hoffen, daß die Narbe in den nächsten Tagen gut ist, damit nächste Woche die Chemo beginnen kann.

Ich wünsche Dir einen schönen Tag ! LG JADSY


Ich möchte heut mal meine Freude mit Euch teilen !

Meine Mutti rafft sich die Tage immer wieder zu kleinen Spaziergängen auf, immer mit jemandem aus der Familie zur Seite :-)

Sie war wiedermal eine Enkelin vom Kindergarten abholen und sie war shoppen :-)

Gestern Abend stand Mutti plötzlich bei uns in der Küche (allein das war schon schön !) und hatte für meine Kinder eine Überraschung in der Hand, was sie beim shoppen besorgt hat. Sie sagte, weil das so lange nicht vorkam.

Meine Kinder freuten sich und Mutti strahlte über's ganze Gesicht, weil sie ihnen eine Freude gemacht hat. Das war sooooooooo schön !

Wir freuen uns über die kleinen Dinge im Leben :-) Diese Gabe wünsche ich Euch auch !

Lieben Gruß JADSY

Geändert von gitti2002 (03.09.2014 um 00:16 Uhr) Grund: Beiträge zusammengeführt
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  #10  
Alt 26.01.2011, 13:07
freiburger freiburger ist offline
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Standard AW: Tränen wegen Mutti's BSDK

Die Chemo spricht bei meiner Mutter (66) auch nicht an, im Gegenteil, es haben sich weitere Metastasen in der Leber gebildet.

Hattet ihr mal ergänzende Therapien zur Chemo in Betracht gezogen, Misteltherapie und all die anderen?

Bei uns in der Nähe ist die Biomed Klinik in Bad Bergzabern. Ich dränge jetzt drauf, dass meine Mutter dort umgehend mal einen Beratungsermin macht. Ich persönlich halte die Chemo für unumgänglich, aber es ist wirklich eine Abwägung im Einzelfall. Aber zusätzlich versuche ich noch meine Eltern davon zu überzeugen auch noch andere Ansätze zur Unterstützung der Chemo zu probieren.

Wünsch Dir viel Kraft!
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  #11  
Alt 28.01.2011, 13:41
Tajana N Tajana N ist offline
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Standard AW: Tränen wegen Mutti's BSDK

Hallo Jadsy.
Meine Mum hat ebenfalls Bsdk. Wir wissen es seit Juni letzten Jahres. Anfangs dacht ich, die müssen sich vertan haben, sie war regelmäßig zu allen Untersuchungen und immer war alles ok. Dann kommt noch dazu das ihr Hausarzt Onkologe ist und die Hausarztpraxis in einer Krebstagesklinik direkt bei uns in der Nähe ist. Meine Mum kann nicht operiert werden, da der Krebs gestreut hat in die Lunge, die Milz und die Leber. Sie bekommt seit Juni Chemo, aber sie baut immer mehr ab. Sie ist so dünn geworden und ihr ist immer nur übel. Zur Zeit hat sie Thrombose in den Beinen, aber der Arzt sagt, dass das bei Krebspatienten ganz häufig vorkommt. Ich habe zwei kleine Kinder die auch sehr an ihrer Oma hängen. Jeden Tag bin ich bei ihr und rufe sie zusätzlich an wenn ich wieder zu Hause bin. Wenn sie einen guten Tag hat, nehm ich sie mit zum einkaufen, damit sie auf andere Gedanken kommt. Man macht echt alles was geht, aber es zerrt an den Nerven. Bin froh hier ein paar gleichgesinnte zu treffen.

Hallo Freiburger. Ich habe gelesen, dass es auch helfen und unterstützend sein kann, Weizengrastee zu trinken.LG

Geändert von gitti2002 (03.09.2014 um 00:25 Uhr) Grund: NB
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  #12  
Alt 07.02.2011, 12:26
JADSY JADSY ist offline
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Standard AW: Tränen wegen Mutti's BSDK

Hallo freiburger !

Wir haben uns für meine Mutti wegen einer Biothermie erkundigt, aber die Ärzte sagten uns, daß dies nicht mehr möglich ist, weil die Leber auch befallen ist. Da es dabei ja 2 verschiedene Möglichkeiten der Behandlung gibt, verstehe ich die Entscheidung aber nicht.

Meine Mutti musste für ihre Chemo unterschreiben, da diese noch nicht frei auf dem Markt ist, in Berlin aber gute Ergebnisse erzielen konnte.
Bei so einer schweren Krankheit muss man ja alles ausprobieren.

Vor der nächsten Chemo werden Untersuchungen gemacht, ob die Chemo anschlägt, ansonsten wird alles abgebrochen. Dies klang alles nicht so gut, aber wir hoffen auf einen Erfolg.

Lieben Gruß JADSY


Hallo Tajana

Auch bei meiner Mutti haben sie jetzt ein Blutgerinsel im Brustkorb gefunden. Sie muß sich bis ans Lebensende jeden Tag spritzen, sonst kommt es zur Lungenembolie.

Wie viele Wiederholungen der Chemo sind bei Deiner Mutti erstmal geplant ?

Ihr seid gedanklich nicht allein ! Lieben Gruß JADSY

Geändert von gitti2002 (03.09.2014 um 00:24 Uhr) Grund: Beiträge zusammengeführt
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  #13  
Alt 08.02.2011, 11:08
inessa73 inessa73 ist offline
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Standard AW: Tränen wegen Mutti's BSDK

Hallo Jadsy !!

darf ich mal kurz nachfragen, welche Chemo Deine Mama bekommt ?

Evtl. wäre das ja bei meiner Mutter auch irgendwann noch eine Option ?

Danke Dir

Ines
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