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  #1  
Alt 28.01.2016, 13:12
zarah zarah ist offline
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Standard AW: Und doch gewonnen!

Hallo Renee!

Erstmal Glückwunsch zur erfolgreichen OP!

Vielleicht können Dir / euch noch ein paar Infos nützlich sein:

Die Sache mit der veränderten Geschmackswahrnehmung nach kombinierter Bestrahlung/Chemo ist vorübergehend. Wobei es wohl unterschiedlich lange dauern kann, bis sich der Geschmackssinn normalisiert. Aber es besteht eine sehr gute Chance, dass schon nach wenigen Wochen leckere Sachen auch wieder lecker schmecken.

Staging-Angaben, wie man sie z.B. von Brustkrebs kennt (also die TNM-Angaben), werden bei Krebs im Kopf-Hals-Bereich seitens der Ärzte oft nicht verwendet. Die Krebsart wurde garantiert bestimmt, und das kann eine wichtige Information sein, wenn man mehr über die Prognose bzw. über evt. erforderliche Kontroll- und Nachsorgetermine wissen möchte. Es ist aber natürlich das gute Recht deiner Schwester, das eben gerade nicht wissen zu wollen.

Habt ihr beide ein gutes Verhältnis zueinander? Wenn ja, dann könntet ihr vielleicht darüber nachdenken, ob sie Dir eine Vollmacht gibt, von den Ärzten weitere Informationen zu erfragen. Das kann allerdings eine große Verantwortung sein: Wenn man auf diesem Weg als Angehöriger gute Nachrichten erfährt, dann ist alles ganz einfach. Die gibt man natürlich (und gerne) recht bald an den Betroffenen weiter. Aber wenn man evt. mal was Besorgniserregendes oder Unklares erfährt, was macht man dann? "Einfach" komplett verschweigen geht eigentlich nicht, das hält man als Angehöriger nicht durch, und es würde auch das Verhältnis zueinander belasten. Letzlich läuft so ein Arrangement meiner Erfahrung nach darauf hinaus, dass man wesentliche Infos (auch negative) doch weitergibt. Aber man hat, wenn man das als Angehöriger nervlich durchhält, die Möglichkeit, Informationen vorzusortieren und sie erst dann weiterzugeben, wenn es dafür einen halbwegs günstigen Zeitpunkt gibt. Idealerweise natürlich erst dann, wenn der Betroffene selbst danach fragt.

Wie kommst du ansonsten darauf, dass deine Schwester nun tablettenabhängig wäre? Wenn sie nach so einer Behandlung/Belastung einige Zeit lang Schmerzmittel und evt. auch Beruhigungsmittel oder Antidepressiva nimmt, dann würde ich das als völlig normal und sinnvoll ansehen. Gewöhnlich kann man sich aber auch darauf verlassen, dass die Ärzte Medikamente, die abhängig machen könnten, ziemlich gut im Blick haben.

Alles Gute euch beiden!
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  #2  
Alt 28.01.2016, 16:44
Renee1 Renee1 ist offline
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Standard AW: Und doch gewonnen!

Hallo Zarah, vielleicht sehe ich das mit den vielen Schmerzmittel zu schlimm. Aber, seit sie zu Hause ist, nimmt sie fast doppelt so starke Schmerzmittel. Sie klagt hauptsächlich nachts über sehr, sehr starke Schmerzen und dass sie deswegen nicht schlafen kann.Sie nimmt auch Schlaftabletten, die aber nichts nützen wegen der Schmerzen. Sie hatte gestern einen Ulltraschall machen lassen. Es wäre alles ok sagt sie. Ist es normal, dass nach der OP die Schmerzen fast schlimmer sind als vorher?
Lg Renee
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Renee
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  #3  
Alt 28.01.2016, 22:48
zarah zarah ist offline
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Standard AW: Und doch gewonnen!

Hallo Renee,

ob die Schmerzen nach der Speiseröhren-OP deiner Schwester normal sind kann ich dir nicht sagen. Das müßtet ihr eher die behandelnden Ärzte fragen. Vielleicht äußert ja hier noch auch ein anderer Betroffener dazu?

Zu Schmerzmitteln ganz allgemein: Früher, bis so ca. vor 20 Jahren, hieß es immer, man solle Schmerzmittel nur nehmen, wenn es gar nicht mehr ohne geht. Schmerzmittel wären ja ach so schädlich und gefährlich. Das steckt noch in vielen Köpfen drin. Vielleicht ja auch in deinem eigenen.

Inzwischen weiß man, dass es das sogenannte "Schmerzgedächtnis" gibt. Schmerzgedächtnis bedeutet: Wenn man über längere Zeit Schmerzen erträgt, ohne etwas dagegen einzunehmen, dann kann sich der Schmerz verselbstständigen. Dann tut es einem sogar dann weh, wenn die Ursache für den Schmerz schon längst verschwunden ist. Dieser erinnerte Schmerz kann genauso stark und genauso quälend sein, wie der reale Schmerz. Und er kann sehr lange anhalten, im ungünstigsten Fall sogar chronisch werden.

Deshalb geht man mit Schmerzmitteln heutzutage völlig anders um. Man gibt Schmerzmittel eher früh und eher viel. Im Idealfall so viel, dass man gar keine Schmerzen hat, oder nur noch so ein bisserl das Gefühl "na ja, da ist was, aber das ist gut auszuhalten". Und dosiert sie dann später herunter. Denn so bildet sich gar nicht erst eine Schmerzerinnerung.

Wenn deine Schwester nachts vor Schmerzen nicht schlafen kann (guter Schlaf ist ganz wichtig für die Erholung und die Wundheilung!), dann bekommt sie keinesfalls zuviel Schmerzmittel. Sondern viel zu wenig. Und / oder das falsche Mittel (was bei einem Patienten gut wirkt, das kann beim anderen nur sehr schwach wirken - da sollte man zusammen mit den Ärzten durchaus ein bißchen herumprobieren, bis man das optimale Medikament und die richtige Dosierung gefunden hat).

Geh' im übrigen mal ruhig davon aus, dass deine Schwester im Krankenhaus mehr bzw. stärkere Schmerzmittel bekommen hat als jetzt. Da bekommt man es nur nicht so unbedingt mit, weil das teilweise über Infusionen passiert.

Alles Gute, zarah
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  #4  
Alt 29.01.2016, 00:19
Susi705 Susi705 ist offline
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Standard AW: Und doch gewonnen!

Hallo Renee,

ich kann nur von meinem Vater sprechen, er wurde nach Chemo und Bestrahlung Ende November 2015 operiert, Speiseröhre raus und Magenhochzug.
Er hatte nie Schmerzen. Im KH wurde er ordentlich intravenös zugedröhnt, zuhause musste er nichtmal Schmerzmittel nehmen.
Das würde ich auf jeden Fall nochmal von den operierenden Ärzten abklären lassen.

Das mit dem Geschmack kann oft eine Zeit dauern. Alles Gute für euch!
__________________
Mein Papa - Speiseröhrenkrebs 07/2015 - 11/2015 -> aktuell krebsfrei :-)
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  #5  
Alt 29.01.2016, 09:29
monika100 monika100 ist offline
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Beiträge: 1.780
Standard AW: Und doch gewonnen!

Hallo,

auch mein Mann hatte zu Hause noch länger starke Schmerzen im gesamten Narbenbereich. Er konnte auch kaum liegen, hatte aber auch beim Bewegen Schmerzen.
Die Schmerzmittel waren - im Gegensatz zur Klinik - einfach viel zu niedrig dosiert und ich musste dem Hausarzt mehr als einmal auf die Füße treten, bis er endlich was wirksames verschrieben hat.

Darf ich fragen, was deine Schwester einnimmt?
Vielleicht ist es ja auch ein Mittel, dass gar nicht so richtig geeignet ist nach so einer OP.

Alles Gute,

Monika
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  #6  
Alt 29.01.2016, 19:09
Reigenlilie Reigenlilie ist offline
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Ort: Berlin
Beiträge: 136
Standard AW: Und doch gewonnen!

Ich freue mich, dass alles gut ausgegangen ist.
Weiterhin viel Erfolg.
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  #7  
Alt 31.01.2016, 15:55
Renee1 Renee1 ist offline
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Beiträge: 20
Standard AW: Und doch gewonnen!

Vielen lieben Dank für eure Antworten! Leider sagt sie mir nicht, welche Schmerzmittel sie einnimmt.Das eine Schmerzmittel wäre sehr stark und sie muß es einnehmen wie ein Nasenspray. Dann hat sie ein Schmerzpflaster, welches die Stärke 150 hat und dann noch diverse flüssige Mitteln. Ich habe sie inständig gebeten, ihren Arzt zu fragen, ob es nicht zu viele und verschiedene Schmerzmittel sind. Sie will morgen fragen. Nachts kann sie als noch nicht durchschlafen. Sie sagt, mal eine Stunde, dann lange wach, dann wieder mal eine,höchstens zwei Stunden Schlaf. Mit dem Essen ist es auch übel. Sie kann ja über die Dünndarm-Sonde flüssige Nahrung zusätzlich nehmen. Aber die hatte sie von Anfang an nicht vertragen und eine andere Sorte bekam sie nicht. Sie bekommt Durchfall, Erbrechen und Schwindel davon. Jetzt nimmt sie stark ab. Ich bin im Moment richtig verzweifelt. Vielleicht muß aber ich viel mehr Geduld haben.
Lg Renee
__________________
Renee
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