lunge/haut/LK metas.lebenserwartung??

[tomineH]

hallo

habe seit 6jahren brustkrebs(bin 36).mehrere rezedive (1 mal brust ,4 mal LK)
jetzt lungen und hautmetastasen und einige befallend LK .alles wächst ziemlich schnell.
hautmetas. wurden vor 4 wochen entfernt (ziemlich viele) und nun kommen die nächsten.
nun ist chemo taxol/avastin (weiss nicht ob richtig geschrieben) geplant.jede woche

ich hab noch keinen arzt gefragt wie lange ich noch mit diesem ganzen ... leben kann
es kann natürlich auch keiner sagen und ich will optimistisch sein und wollte die frage nicht stellen.
aber interessieren würde es mich doch ob ich so langsam "abschied " nehmen sollte und gewisse dinge jetzt doch schnell regeln sollte.
ich weiss ihr könnt mir da auch keine antwort geben. ich bin auch nicht jemand der aufgibt - aber vielleicht kann mir doch jemand sagen , wie lang in etwa meine lebenserwarung ist (es gibt natürlich ausnahmen und wunder!!
und ich gebe durch keine schlechte prognose auf aber so ganz grob möchte ich einfach wissen, wie es in etwa um mich steht

danke euch fürs zu"lesen"
und hoffe auf antwort
auch wie ihr diese chemo vertragen habt

danke

[Squirrel]

Liebe Tomine,

die Frage nach der Lebenserwartung, ist bei mir auch eine der Fragen gewesen, die ich für mich sehr oft überlegt habe und die Antwort danach im Internet anfangs gesucht sehr oft gesucht habe.

Aber leider lässt sich die Frage nicht einfach mit einer Jahreszahl beantworten. Ich persönlich hatte eine Freundin, die insgesamt 6 Jahre nach Metastasendiagnose noch gelebt hat (Leber- und Gehirnmetastasen hatte sie und während dieser 6 Jahre hatte sie eigentlich eine Dauerchemotherapie, wobei 4,5 Jahre davon hatte sie eine "ziemlich gute" Lebensqualität), habe auch eine Bekannte gehabt, die leider innerhalb von 8 Monaten nach Metastasendiagnose gestorben ist. Ich habe Lungenmetastasen und lebe nun seit 3,5 Jahren bei "guter" Lebensqualität. Wenn man dennoch eine Zahl möchte, würde man laut Statistik durchschnittlich 2-3 Jahre nach Diagnose von Metas leben.
Aber im Forum findest du einige Frauen, die diese Statistik bei weitem überschritten haben. Diese Zahl ist nur ein Durchschnitt und daher nicht individuell bewertbar meiner Meinung nach.

Anfangs dachte ich auch, dass ich alles regeln müsste und keine 30 mehr werde... aber siehe da, ich habe meinen 30. Geburtstag geschafft
Damals war ich auch bei einer Psychologin und sie hat mir folgendes vorgeschlagen:
Ich solle mir 3 Szenarien vorstellen.
1: Ich hätte nur noch 1 Jahr zu leben... was würde ich in dieses Jahr einplanen?
2: Ich hätte noch 5 Jahre zu leben... was will ich in diesen 5 Jahren noch machen?
3: Ich hätte mind. 10 Jahre noch zu leben: Was will ich in einem Jahrzehnt erleben?
Diese Planung sollte mir dabei helfen, meine Prioritäten im Leben zu sehen. Damit ich dann mit den wichtigsten Sachen anfangen kann. Weil nach der Diagnose war ich ziemlich planlos und wusste gar nicht mehr, was ich mitmeinem Leben anfangen soll (habe ja keine Kinder, keinen Mann, keine Arbeit, da ich ja noch studiere... ich hing in der Luft ) ich hatte eher Angst vom Überleben

Also Liebes, vergiss die Statistiken, die Lebenserwartungen, du bist ein einzigartiger Mensch und dein Leben, dein Krankheitsverlauf wird dementsprechend auch individuell verlaufen... der Vergleich wird dich eher runterziehen, oder aber auch aufbauen...

Ich wünsche uns allen noch ein schönes, gesundes und glückliches langes Leben

liebe Grüße

[HeikesFreundin]

Hallo tomineH!

ich bin auch nicht jemand der aufgibt - aber vielleicht kann mir doch jemand sagen , wie lang in etwa meine lebenserwarung ist (es gibt natürlich ausnahmen und wunder!!
und ich gebe durch keine schlechte prognose auf aber so ganz grob möchte ich einfach wissen, wie es in etwa um mich steht

... ich denke zur Lebenserwartung kann ganz sicher niemand etwas sagen - auch die Ärzte sind immer vorsichtig in ihren Schätzungen, aus gutem Grund.

aber interessieren würde es mich doch ob ich so langsam "abschied " nehmen sollte und gewisse dinge jetzt doch schnell regeln sollte.
ich weiss ihr könnt mir da auch keine antwort geben.

ich habe eine ganze Zeit in der Sterbebegleitung gearbeitet und dort immer wieder die Erfahrung gemacht, dass die Menschen ruhiger sind, wenn sie alles geregelt wissen. Sie finden dann zu einer ganz anderen Ruhe in sich selbst.

Kein "noch dies und das in Ordnung bringen müssen" belastet sie mehr und sie können in ihrer letzten Lebenszeit (so lang sie auch dauert) ganz anders, bewußter und entspannt ihr Leben gestalten.

Kürzlich lernte ich im Hospiz auch wieder einen Herrn kennen - er war unruhig, nur weil er seine Medikamentenzuzahlung in der Apotheke noch nicht bezahlt hatte ... Nachmittags kam er dann freudestrahlend und sagte:"So, nun kanns von mir aus losgehn - ich hab alles geregelt."
Das zeigt mir immer wieder, wie mutig Sterbende sind oder eben auch die Menschen, die wissen, dass dieser Schritt in ihrem Leben vielleicht nicht mehr allzu fern ist.

Fazit: ich würde alles regeln, nochmal alles genießen und jeden Tag leben als wäre er der letzte.
"Lebe den Augenblick", dass sollte jeder tun, ob mit oder ohne schwerer Erkrankung.

Wie geht es Dir mit dem Gedanken, so bewußt Abschied nehmen zu wollen?

Alles Liebe und viel Kraft,
A.

[La Femina]

Hallo tomineH !

Ich kann mich meinen beiden Vorschreiberinnen nur anschliessen ! Bin nicht so die grosse Schreiberin im Forum, lese aber taeglich hier. Stelle Dir schnell 2 Eintraege von mir ein, da kannst Du Dir dann ein Bild von mir machen:

http://www.krebs-kompass.org/forum/s...896#post898896
vom 12.5.10

http://www.krebs-kompass.org/forum/s...652#post609652
vom 29.9.08

@ Squirrel: Ich freue mich mit Dir, dass Du z.Zt. Therapiepause hast. Im alten Meta-Thread ist es ja leider sehr still geworden ! :-(

Liebe Gruesse
Karin