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Alt 26.01.2007, 11:25
Rosine Rosine ist offline
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Registriert seit: 17.10.2006
Beiträge: 32
Böse Wohin mit - der ganzen Wut und Hilflosigkeit?

So.
Nachdem ich gestern bei der Vorstellung alles verkorkst hab und heute vormittag einen langen Beitrag geschrieben habe, der irgendwo im Nirwana verschwunden ist, unternehm ich jetzt noch einmal einen Anlauf, um mein Hiersein - irgendwie - zu erklären.

Neben mir liegt ein Stapel Papier. Aus dem Krankenhaus. Nicht von mir. Von einer Freundin. Seit fünf Jahren nun - schweigt sie sich überwiegend aus. Sie sagt mir auch ganz klar, daß sie ihre Ärzte - nichts fragt. Wozu. Die haben Medizin studiert. Die müssen wissen, was ihr fehlt, was gut für sie ist - und sie tut brav, was sie anordnen. Mit mir - reden die Damen und Herren im weißen Kittel gar nicht, ich bin keine Angehörige. Und über diese - möcht ich akut grade kein Wort verlieren...

Ich versteh die medizinische Terminologie nicht sonderlich gut und stelle fest, die geben sich alle Mühe, sich möglichst unklar auszudrücken.
Aber da ich schon länger hier lese, habe ich einiges doch wiedergefunden und denke, ich kann es - annähernd zuordnen.

Ende 2002 - Kolonkarzinom pT4 N2 M0 G2-3
Hemikolektomie + Resektion Lebersegment III
Appendixkarzinoid

die Kürzel mit den Zahlen kann ich nicht unterbringen - hier kann mir sicher jemand dabei helfen.

Nach der OP gab es 1 x 5-FU/FS/Oxalplatin und
2 x 5-FU +Folinsäure

Die Chemo - hat sie erfreulich gut vertragen.

Danach - gab es drei Jahre lang - "nur" die Panik vor dem nächsten Check und das Strahlen: Alles ok!

Bis Frühjahr letzten Jahres.

Routinecheck beim Gyn. Sie - haben da - was...eine Zyste oder so...

Jetzt lese ich - metastasiertes Becherzellkarzinoid Ovar +
peritoneale Filiae

Man teilt ihr sinnesgemäß mit: Ja, da haben Sie was seltenes, das ist zwar bösartig, aber Sie haben Glück, das wächst sehr langsam.

Nach der OP gab es 4 x mFOLFOX - keine gute Verträglichkeit
(Kombination Chemo+Antikörper?!)

Die letzten vier Zyklen verteilen sich über's Jahr, ab November Weihnachtspause.

Im Januar nun, zum nächsten Chemo-Termin rückt sie damit raus, daß sie seit etwa Mitte Dezember Schmerzen im Unterleib hat, ob man mal nachsehen könnte.

Das - liest sich - so - Peritonealcarzinose
- erneute Infiltration (ca.faustgroßes Tumorgebilde)
mit bekannten Becherzellen und Expression von
Chromogranin A

Die halbseitigen Labor-Befunde versteh ich gar nicht, vielleicht komme ich später darauf zurück.

Erneute OP

Und dann die Mitteilung (*ironiean* man beachte die Reihenfolge!!!*ironieaus*) - wir können nichts mehr für Sie tun - Sie können nach Hause. Wir werden zwar noch mit einem Krebszentrum Kontakt aufnehmen, nachdem die Berliner Chariete nichts mehr weiß, aber...

Nun ist sie - zuhause.

In drei Wochen - will man sie nun doch - weiter chemo-therapieren. Womit - ist noch nicht klar.

Ich bin - wütend. Auf alle und jeden. Auf die Ärzte, die sich so bedeckt halten und möglichst undeut(sch)lich ausdrücken. Auf meine Freundin, der ich eigentlich gern helfend zur Seite stehen möchte - die aber jede Hilfe ablehnt - und zwar wirklich - jede! Auf ihre Familie, die die Vogel-Strauß-Politik mit absoluter Bravour betreibt und den Eindruck vermittelt, sie hat nur einen Schnupfen, das wird schon wieder, warten wir's einfach ab...

ICH kann und ich will nicht - die Hände in den Schoß legen müssen - schon gar nicht - einfach abwarten - bis sie - gestorben ist.

Ich möchte - wissen - je mehr, je genauer, umso besser.

Und ich möchte lernen, von anderen, wie man mit - den Betroffenen und auch deren Angehörigen - so umgehen kann, daß es - allen einigermaßen "gut" gehen kann.

Ich fühl mich - hilflos. Ich - möchte mich damit befassen, auseinandersetzen, austauschen, herausfinden, ob - und wenn ja was - ich/man tun kann...

Deshalb bin ich hier - gelandet.

Soviel erstmal. Danke - für's zu-lesen.
Rosine
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