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  #1  
Alt 27.01.2008, 18:53
Lexa Lexa ist offline
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Registriert seit: 07.11.2005
Ort: Hessen
Beiträge: 6
Beitrag Wie kann ich meiner Frau Mut und Kraft geben?

Hallo,
meine Frau hat seit 4 Jahren Krebs. Es fing mit Eileiterkrebs an, bei der 1.OP wo alles entfernt wurde, mit anschließender Chemo- hatte sie ca. 1/2 Jahr Ruhe aber dann ging es weiter Metastasen im Bauchraum. Diese wurden so groß das sie ca. ein 3/4 Jahr mit einem Darmverschluss sich herum quälte. Nachdem sie endlich einen künstlichen Darmausgang bekommen hatte ging es ihr auch besser. Aber der Tumor wuchs und legte noch mehr lahm. Div. Chemo- Abbrüche!
Nach Eigeninitiative hatten wir uns einer Regionalen Chemo- unterzogen, diese brachte aber nichts. Dann hatten wir einen Doc. in Hammelburg ausgemacht er hat sich meiner Frau angenommen und mit einer OP hat er ca. 8m. Darm entfernt und sie hatte ca.1 1/2 Ruhe ohne schmerzen. Zwischendurch immer wieder verschiedene Chemos aber kein Rückgang. So und momentan hat sie zwei gestaute Nieren (trotz Schiene)und schmerzen im Körper.
Sie ist momentan sehr entkräftet und sie hat mir vor ein paar Tagen das erste mal zu verstehen gegeben das sie keinen Lebenswillen mehr hat, wie kann ich so was verhindern??
Wir unsere Tochter und ich habe bis heute meine Frau immer zur Seite gestanden und werde dies auch weiterhin tun.
Aber es tut mir in der Seele weh wenn man da steht und man kann nichts machen. Ich möchte doch nur dass es ihr gut geht.
Wie kann ich meiner Frau Mut und Kraft geben, so das sie wieder einiger maßen wieder positiv denken kann???
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  #2  
Alt 28.01.2008, 21:01
Benutzerbild von Andrea Susann
Andrea Susann Andrea Susann ist offline
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Registriert seit: 16.01.2008
Beiträge: 66
Standard AW: Wie kann ich meiner Frau Mut und Kraft geben?

hallo lexa,

wenn ich das wüßte.......wenn ich das bloß wüßte, ich fürchte dafür gibt es keine tips, ich weiß wie schlimm es ist, für alle und ganz besonders für deine frau. ich stehe vor einem ähnlichen problem, noch gelingt es mir aber es wird immer schwieriger.......

ich wünsche euch ganz viel kraft und vielleicht, wenn es etwas wärmer und sonniger wird, findet deine frau auch wieder mut um weiter zukämpfen auch wenn es verdammt schwer ist.

lieben gruß
susann
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  #3  
Alt 28.01.2008, 22:54
Mona66 Mona66 ist offline
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Registriert seit: 17.06.2007
Ort: Bonn
Beiträge: 236
Standard AW: Wie kann ich meiner Frau Mut und Kraft geben?

Lieber Lexa,
es ist wirklich schwer. Bei mir ist es noch nicht so schlimm, aber schon jetzt weiss ich, dass der Lebensmut leider recht stark von den Schmerzen die man hat, abhängt.

Ich finde, das was am meisten hilft, ist sich doch immer wieder klarzumachen, dass es nicht erklärbare (bis jetzt) positive Verläufe gibt...

Schau mal hier: http://www.krebs-kompass.org/Forum/s...t=11123&page=2
(Eierstockkrebs, denke Eileiterkrebs... das ist das, das hab ich auch), vielleicht findest du hier Verläufe, die noch Mut machen können?

Dann hab ich mal in einem Buch von Kappauf gelesen, das hieß "Wunder sind möglich". Da war ein Fall dokumentiert, da hatte eine Frau Eierstockkrebs ganz schlimm mit Riesentumor und die Ärzte konnten nichts machen. Und in dem Fall ist es dann durchaus mit längerer Leidenszeit aber dann eben doch zurückgegangen. Hab das mal gelesen. So ist meine Erinnerung. Weiss nicht, ob Ihr sowas lest und ob Euch sowas dann hilft?

Das andere was noch ganz wichtig ist: Wie oben schon gesagt: Lebenswillen hängt auch davon ab, ob man Schmerzen hat. Oft lässt sich aber gegen Schmerzen eine Menge tun. Findet einen Arzt, der sich mit Schmerztherapie auskennt. Es ist wirklich nicht nötig, dass sie leidet... Und vielleicht kommen auch "Stimmungsaufheller" in Frage, weiss ich nicht. Auch sowas mal mit den Ärzten diskutieren. Vor allem aber das Thema Schmerztherapie. Kenn mich damit nicht wirklich gut aus, weiss aber, dass viele Onkologen da Zusatzausbildungen machen. Oft geht mal wohl für ein paar Tage ins Krankenhaus und wird da eingestellt. Im Zweifel dazu nochmal hier im Forum eine Frage konkret dazu stellen, kommen bestimmt auch Hinweise und Erfahrungen....

ich wünsch Euch alles erdenklich Gute!
Lieben Gruss
Mona
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  #4  
Alt 29.01.2008, 10:41
Einhorn Einhorn ist offline
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Registriert seit: 10.01.2008
Ort: BW
Beiträge: 122
Standard AW: Wie kann ich meiner Frau Mut und Kraft geben?

Hallo Lexa,
kann mich dem vorherigen Beitrag nur anschließen!
Ein Mensch kann nur kämpfen wenn er keine Schmerzen hat,
alles andere ist in so einer Situation aussichtslos!
Deshalb mit den Ärzten darüber sprechen, denn es gibt genügend Mittel
um den Patienten schmerzfrei zu bekommen! Nur manche Ärzte scheuen
diese Therapien. Habt ihr einen vernüftigen Onkologen in Eurer Nähe?
Du kannst Deine Frau unterstützen in dem Du Ihre Ängste und Ihr
Selbstvertrauen mitträgst! Redet offen mitteinander, frage sie, was Sie möchte, an Therapie, an Schmerzmittel und was Sie auf keinen Fall möchte
wenn......!
Der Kranke sollte bestimmen, was mit Ihm geschieht, denn er muss alles
über sich ergehen lassen!
Gehe mit zu den Arztbesuchen und scheue Dich nicht Deine Fragen zu stellen.
Die Prognose der Ärzte ist wichtig und wie weit Deine Frau gehen möchte!
Sollte der Tag kommen, wo für Deine Frau kein Weitergehen mehr möglich ist,
solltest auch Du bereit sein, das mit ihr zu tragen!
Sage ihr, daß Du sie liebst und den Weg den sie wählt, mit ihr gehst bis zum
Ende! Unterstütze sie in ihren Entscheidungen und redet viel miteinander!
Wir Angehörigen können Mut machen, begleiten, reden auch mit einader weinen, aber der Kranke sollte seinen Weg selbst bestimmen können!
Auch Loßlassen muss man lernen!
Ich wünsche Dir und Deiner Frau viel Kraft und alles erdenklich Gute und versucht, die guten Tage zu geniesen!
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  #5  
Alt 29.01.2008, 20:13
Lexa Lexa ist offline
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Registriert seit: 07.11.2005
Ort: Hessen
Beiträge: 6
Standard AW: Wie kann ich meiner Frau Mut und Kraft geben?

Hallo,
vielen Dank erst mal für die Tipps!
Ich war eben gerade bei meiner Frau die ich leider gestern Nachmittag ins Krankenhaus fahren mußte wegen den nebenwirkungen der Chemo. Die Blutwerte sind im Keller und sie hatte Fieber. Aber das Fieber ist schon mal weg.
Ich habe mit ihr über eine schmerz therapie gesprochen wobei sie schon was bekommen hat, 0,0025 Durogesig Pflaster!
Ich will mal hoffen das sie dadurch schmerzfrei wird und der Rest kommt dann von alleine, hoffe ich!

Ich wünsche euch alles Erdenklich Gute
Lexa
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  #6  
Alt 29.01.2008, 21:06
Birgit S. Birgit S. ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 28.02.2006
Ort: NRW
Beiträge: 53
Standard AW: Wie kann ich meiner Frau Mut und Kraft geben?

Lieber Lexa,

Durogesic-Pflaster sind schon mal nicht schlecht. Ob die Dosierung reicht wird sich zeigen. Ich kann euch nur empfehlen, einen speziellen Schmerztherapeuten aufzusuchen, wenn deine Frau wieder zuhause ist und in der Lage zum Arzt zu gehen. Adressen kannst du über die Kassenärztliche Vereinigung erfahren.

Meine Erfahrung ist so, dass Onkologen zwar einen Einblick in Schmerztherapie haben - aber selten eine spezielle Weiterbildung. Es gibt da ein Schmerzmedikations-Schema der WHO, danach wird dann therapiert. Aber den Zusammenhang - insbesondere die Entwicklung eines chron. Schmerzes - wird oft nicht genügend gewürdigt. Ich bin seit Jahren chron. Schmerzpatientin, und habe schon eine Odyssee hinter mir. 6 Monate Dauerschmerzen bekommt man nicht mehr in den Griff, sie werden chronisch. Nichts hilft wirklich. Habe einen bösen Schmerzmittelentzug hinter mir, weil ich damals nicht die Zusammenhänge und die Fachrichtung Schmerztherapie kannte.

Durch meine Krebserkrankung und den 4 OP's hatte ich wieder ständige Schmerzen, der Onko hat Schmerzmittel verordnet, die viele Nebenwirkungen gemacht haben - aber die Schmerzen waren weiterhin da. Erst der Schmerztherapeut hat er geschafft, dass die Schmerzen wieder erträglich wurden. Nun habe ich vor ca. 8 Wochen die Morphine schrittweise reduziert. Ich merke, weiter runter gehen kann ich nicht mehr, aber heute bin ich wieder bei der Einstiegsdosis, bei geringen Schmerzenlevel. Wenn ich mich körperlich übernehme, kann ich noch Tropfen dazu nehmen. Ich finde das Leben wieder lebenswert.

Wichtig ist dass du mit deiner Frau besprichst, was sie bereit ist, machen zu lassen und dass du dies akzeptierst. Ggf. solltet ihr über eine Patientenverfügung / Vorsorgevollmacht nachdenken. Dies mag im Moment hart erscheinen, aber oftmals haben wir Kranke Vorstellungen davon, wie weit wir gehen möchten und wann man uns bitte in Würde sterben lassen soll. Aber es bleibt auch die Angst, mit den Angehörigen dies zu bereden, da sie sich manchmal nicht damit auseinandersetzen wollen. Wenn die Vorstellungen nicht schriftlich fixiert wurde (und selbst dann) kann es passieren, dass die Wünsche des Kranken ignoriert werden. Daher halte ich eine Patientenverfügung / Vorsorgevollmacht, in der ich auch bestimme, wer für mich entscheiden soll, wenn ich dazu nicht mehr in der Lage sein sollte, für äußerst sinnvoll. Nachdem ich mit meinen Mann und meiner Schwester dieses schwere Thema durchdiskutiert habe und sie meine Wünsche akzeptieren, geht es mir seelisch viel besser. Ich weiß, dass sie im schlimmsten Fall sich für meine persönlichen Interessen einsetzen werden.

Ich wünsche dir und deiner Frau alles erdenklich Gute! Möge sie durch eine gute schmerztherapeutische Einstellung ihren Lebenswillen und die Kraft wiederfinden um gegen diese Krankheit anzugehen.

Lieben Gruss - Birgit
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