magenkrebs mit lebermetastasen

[sitony]

hallo,
ich habe eine frage,eigentlich sind es ganz viele.mein angeheirateter cousin hat magenkrebs,am mageneingang.es wurde letztes jahr der komplette magen und ein stück speiseröhre entfernt.die op hat er gut verkraftet.vor der op hatte er schon 3 zyklen chemo.es sollten dann doch noch 2 folgen,was meine cousine ( krankenschwester) aber ablehnte,da die chemo keinen einfluß auf das karzinom zeigte und das ding weiter wucherte.er hatte im anschluß an den kh-aufenthalt gleich eine reha,die voll in die hose ging.durch schlamperei wurde er in eine klinik für knochenkranke geschickt.das heißt,ernährungsmäßig war er total fehl am platz.als er dann endlich wieder zu hause war,bekam er zum glück ( klingt jetzt makaber)eine nierenkollik.dadurch wurde er im kh in die röhre geschoben,was eigentlich zu kontrollzwecken erst viel später hätte gemacht werden sollen.und da wurden in der leber metastasen gefunden.als meine cousine die ärztin fragte,wieviel es sind,sagte diese nur " das wollen sie gar nicht wissen".man spricht nicht mehr von heilung,sondern von stillstand.meine cousine wird immer verschlossener,keinem sagt sie was wirklich ist.ich selbst bin auch krankenschwester und weiß,was es heißt,gerade mit der leber.er hat mittlerweile schon -zig chemos hinter sich,anschlagen tut keine so richtig,deshalb ständig was anderes.meine cousine gibt ihm die chemo zu hause.die tage nach der chemo,an denen es ihm schlecht geht,werden immer länger.meine cousine ist wie gesagt schwester,arbeitet im schichtdienst und pflegt ihren mann.ich möchte helfen,aber weiß nicht wie.wir wohnen über 400 km entfernt.
wer hat auch so einen krankheitsverlauf hinter sich?ich kann leider nicht genaueres schreiben,da mir meine cousine details nicht sagt,wahrscheinlich weil ich auch schwester bin und dann genau wüßte,wie es um ihrem mann steht.irgendwie ist alles von zufällen begleitet.der krebs wurde durch zufall entdeckt.andreas hatte magenschmerzen nach voltaren-tabletten-einnahme.und so fing alles an.dann der zufall mit der nierenkollik,was ja eigentlich sein glück war,so schlimm das jetzt auch klingt.sonst wären die metastasen erst viel später entdeckt worden.
wie kann ich etwas tun?wenn mit andreas etwas passiert,dann bricht meine cousine zusammen.sie leistet im moment unmenschliches.andreas selbst wollte schon aufgeben,weil die chemo nicht hilft.es kommt nicht zum stillstand.
es ist alles so schrecklich.mich macht es wütend,wenn ich sehe,was mnache für sorgen und probleme haben und andere streiten sich wegen jedem kleinkram und meinen sie hätten es ja so schwer.
gibt es jemanden,der so eine diagnose hatte und bei dem alles zum stillstand kam?
bin über jeden bericht dankbar.
alles liebe,silke

[Kölner Leser]

Liebe Silke,

die Antwort, die Du Dir erhoffst, wirst Du hier nicht finden.

Es gibt die Möglichkeit einzelne Lebermetastasen zu entfernen, durch "Verkochen", oder "Vereisen" usw. Eine Chemotherapie selber kann entweder alle Tumorzellen entfernen und damit eine (quasi-)Heilung erreichen.

Ansonsten liegt es leider in der Natur der Sache, daß immer nur eine bestimmte Zellart getötet wird. Ansonsten wäre die Chemotherapie ein Heilmittel und man müßte nicht mehr operieren. Dadurch sieht es dann aus, als ob ein Tumor kleiner würde oder zumindest nicht mehr wächst. Leider gibt es aber eben andere Zellarten im Tumor, denen die Chemo nichts anhat. Quasi evolutionär sterben die nicht-resistenten Zellen dann nach und nach ab, teilen sich also weniger und erzeugen die gerade beschriebenen Bilder des Kleinerwerdens und Stillstehens, während die anderen, vielleicht zuvor nur wenig vorhandenen, Zellen anfangen sich zu teilen. Irgendwann gibt es dann nur noch diese Zellen, und dann kommt der Punkt, an dem die Chemo nicht mehr wirkt. Es sind nur noch Zellen da die auf die Chemo nicht ansprechen und sich teilen. Das heißt, ein Stillstand ist immer zeitlich begrenzt, wenn der Tumor nicht komplett verschwindet. Je nach Chemo sind das natürlich Monate bis Jahre. Und wenn der Fall eintritt, kann sofort eine andere Chemo eingesetzt werden.

Du schreibst nicht, wo Dein Cousin in Behandlung ist. Man könnte sich noch eine zweite Meinung bei Prof. Seeber, Essen, westdt. Tumorzentrum einholen. Er hat hier in Westeuropa die größte Erfahrung bei der Chemotherapie von Magencarcinomen und mehr Möglichkeiten, als andere Ärzte/Kliniken (Zulassungsfragen).

Darüber hinaus sollte man sich auch fragen, ob Dein Cousin die Chemo möchte. Nicht selten erlebt man, daß Patienten in diesem Krankheitsstadium ohne Chemo, z.T. wesentlich, länger leben als mit. Zudem ist die Lebensqualität eine ganz andere. Allerdings sind diese Fragen meistens sehr schwer. Man denkt oft erst nach dem Tod anders darüber.

Scheißkrankheit.

vG,
KL

[sitony]

hallo klner leser,

mein cousin ist in leipzig in behandlung.ich weiß nichts genaues,wie gesagt,meine cousine hält sich sehr bedeckt.meine tante erzählt mir ab und an was.sie hat direkt mit andreas kontakt,oft auch,wenn meine cousine arbeitet.und dann kann andreas frei reden.ich hab es so verstanden,daß er schon alles hinschmeißen wollte,weil er keine besserung sieht.ihm gehts nur ständig schlechter.ich für mich hab schon oft gedacht,wenn alles so aussichtslos ist,warum dann die ganze chemo,die ja seine derzeitige lebensqualität ganz enorm einschränkt.warum nimmt man ihm nicht die schmerzen und sorgt dafür,daß der momentane zustand erträglich und einigermaßen lebenswert ist.ich werde mir nie anmaßen das meiner cousine so zu sagen.wenn man selbst einen engen betroffenen hat,kämpft man mit allen mitteln,greift nach jedem lichtblick.das versteh ich auch.es ist so schlimm.die menschen fliegen zum mond,aber gegen diese schlimmen krankheiten findet keiner was.
die lebermetastasen sind wohl so zahlreich,daß man gar nicht erst versucht sie wegzuschneiden.mit der chemo wollte man "nur" einen stillstand erreichen.
ostern wollen wir rüberfahren.ich werd vorher meine cousine erst anrufen,ob wir sie besuchen sollen.klingt vielleicht nicht so gut,aber ich wollte auch nicht unverhofft vor der tür stehen.
das schlimme ist,der krebs allgemein wird immer aggressiver,wächst immer schneller und die leute,die ihn haben werden immer jünger.
durch eine andere geschichte,die mich selbst betrifft,bin ich auf diese seite aufmerksam geworden.ich dachte,vielleicht finde ich ja jemanden,der dasselbe hat wie ich.ich war schockiert,wieviele es sind,viel jünger als ich.
ich werd das mit der klinik in essen auf jeden fall durchdringen lassen.ich hätte sowieso von anfang an noch eine zweite oder dritte meinung eingeholt.aber ich kann meiner cousine nicht reinreden.
ich danke dir für deine antwort.ich wünsche dir alles gute,silke

[Corigu]

Hallo Silke ,
mein Lebensgefährte hat die Diagnose " Siegelringkarzinom mit Metastisierung in der Leber und den Lympfen" !
Seit November 2007 bekommt er die Chemo , wir sind jetzt bei der dritten Phase und bis jetzt schlägt die Chemo sehr gut an , es ist alles kleiner geworden..!!!
Aber wie Kölner Leser schon erwähnt hat , irgentwann ist Stopp ...!!!

Ich hoffe das euer Besuch stattfinden wird , er wird sicherlich allen gut tun !

liebe Grüße
Corigu

[sitony]

hallo corigu,

hab gestern mit meiner cousine telefoniert.andreas liegt jetzt mit lungenentzündung im krankenhaus.es geht ihm nicht gut.montag hätte er termin für die röhre gehabt und zu gucken,ob die chemo was bringt.der termin wird nun verschoben.falls ostern chemo-pause ist,wollen die beiden ein paar tage wegfahren.ich glaube,es ist eine flucht.aber ich verstehe das.meine cousine klang nicht wirklich begeistert,als ich sie fragte,ob wir ostern kurz bei ihnen vorbeikommen sollen.ich wollte ihr einige internetadressen geben,die ich hier auch im forum bekommen hab,aber sie will nichts.sie fragte nur " wozu".ich hab auch schon ganz viel von dieser misteltherapie gehört und gelesen.selbst davon hat man andreas abgeraten.wenn nicht bald ein wunder geschieht,gibts eine katastrophe.

danke für deine antwort und alles gute für euch.
liebe grüße,silke

[Corigu]

Liebe Silke ,#nimm es nicht zu persöhnlich , es ist irgentwie eine ganz normale Reaktion .
Für den Partner ist es manchmal schlimmer , als für die betroffene Person .

Mein Schatz liegt auch schon seit 3 Tagen im Bett , mit einer Erkältung , bis jetzt noch ohne Fieber , denn wenn es über 38 Grad steigt muß er sofort ins KKH !

Es ist eine scheiß Krankheit und der Verlauf ist so unterschiedlich , nur die Gewissheit das es unheilbar ist , die ist immer und allgegenwertig !

Laß den Kopf nicht hängen , Deine Cousine wird DICH noch brauchen und dann mußt DU ganz viel Kraft haben..!!!

ganz liebe Grüße
Corigu

[sitony]

hallo corigu,

nein,persönlich nehm ich meiner cousine nichts.ich hab großen respekt vor ihr.sie leistet immenses.
hab heute abend noch mit meiner tante telefoniert,die dort vor ort wohnt.sie sagte mir,daß andreas morgen wohl nun doch in die röhre kommt.dann kommt die stunde der wahrheit,was die lebermetastasen betrifft.irgendwie hab ich ein komisches gefühl.wenn die dinger nicht zum stillstand gekommen sind,ich weiß nicht,was andreas dann macht.er wollte schon mal abbrechen,aber meine cousine ist richtig ausgeflippt.und deshalb hat er doch noch weiter gemacht.ich kann beide verstehen.aber es ist einfach nur schrecklich.

ich wünsche euch,daß die erkältung ohne fieber vorübergeht und ich wünsch euch beiden weiterhin viel kraft.

liebe grüße,silke

[Corigu]

Hallo liebe Silke
ist Dein Cousin in die Röhre gekommen ?
Bist Du denn auch ein bisschen zur Ruhe gekommen ?

Bei uns ist alles ok , morgen muß er zum Blut abnehmen..... übermorgen , wenn denn die Werte gut sind an die Chemo..!!!

bis bald und liebe Grüße
Corigu

[sitony]

hallo corigu,

nein,er kam nicht in die röhre.ich weiß nicht,ob meine tante was falsch verstanden hatte.soviel ich weiß,soll jetzt eine lungenspiegelung gemacht werden.andreas kriegt immer wieder fieber,eine andere tante hat mit ihm telefoniert und sagte,daß er ganz leise und geschwächt redet.ich nehme mal an,daß die ärzte an der lunge etwas vermuten.
ich bin tagsüber abgelenkt,weil ich 2 kinder hab ( 13 und 1 ) und im altenheim auch arbeite.aber wenn ich zur ruhe komme oder mit meiner mutter telefoniere,die auch dort wohnt,dann kommen mir schon die tränen.aber ich kann nicht sagen,daß ich am meisten mit andreas leide,sondern mir tun beide gleich leid,meine cousine und mein cousin.der eine,weil er krank ist und sich so quält,der andere weil er tut und macht und sich aufopfert und es keine erfolge gibt.es ist so ungerecht.

aber wenigstens kannst du etwas angenehmes berichten.es freut mich,daß dein partner kein fieber gekriegt hat.wie verkraftet er die chemo?

ich wünsch euch alles gute,paßt gut auf euch auf.
liebe grüße,silke

[suse52]

Danke für dieses Statement. Ich hatte daselbe gedacht. Bin selbst Betroffene. Ich habe vor knapp 2 Jahren meinen Magen verloren und lebe relativ sehr gut.
suse52

[Corigu]

Liebe Ulrike 71
seelische Grausamkeit ist auch was feines.........!!!

liebe Grüße
Corigu

[sitony]

hallo,

bei meinem cousin soll heute die lungenspiegelung gemacht werden.er kriegt immer noch keine luft,hängt am sauerstoff,hat blaue lippen und fingernägel.deshalb wird geguckt,ob in der lunge etwas ist,was nicht hingehört.hoffentlich keine metastasen.
liebe grüße,silke

[sitony]

hallo,

meine cousine hat mich heute weinend angerufen.meinem cousin gehts sehr schlecht.er sollte ja heute zum lungenspiegeln,so sagte es mir gestern meine mutter.nun erzählte mir meine cousine:bei meinem cousin wurde die lungenentzündung nicht besser,trotz antibiotika.also wurde die lungenspiegelung schon gestern mittag gemacht.die lunge wurde wohl auch ausgespült.man hat festgestellt,daß nicht mehr nur ein flügel sondern die gesamte lunge entzündet ist.das röntgenbild war komplett weiß.aber gestern abend war mein cousin gut drauf,wenn man das so sagen kann,er hat gut abendbrot gegessen,was man gut nennen kann.und meine cousine hatte wieder mut und dachte,daß es nun etwas besser werden würde.sie ist beruhigt nach hause gefahren.heute morgen hatte sie frühschicht im krankenhaus und bekam einen anruf,daß sie sofort kommen soll.ihrem mann ginge es so schlecht,daß er auf die intensiv mußte und er ist nicht mehr ansprechbar.als sie in krankenhaus war,wurde sie gefragt,ob sie zu jeder tag-und-nachtzeit angerufen werden möchte.sie hat mit einer ärztin gesprochen,es schlägt kein antibiotika an,mein cousin kriegt 100 % sauerstoff.mittlerweile hat man auch knochenmetastasen gefunden.sie hat nur noch den wunsch,daß er so stabil wird,daß er nach hause kann,zum sterben.sie tat mir so leid,ich hab sie noch nie weinen gesehen oder gehört.ich will was für sie tun,aber was?ich konnte ihr nur anbieten hier jederzeit anzurufen,egal um was es geht.aber eigentlich ist das nicht wirklich viel.sowas sagt man doch jedem.sie will niemanden um sich haben,weil sie das " gelaber " nicht hören will.ich trau mich nicht bei ihr nochmal anzurufen,weil sie sagte,bei jedem telefonklingeln kriegt sie einen schock,weil sie denkt es ist das krankenhaus.
ich möchte morgen am liebsten nicht weggehen.denn vielleicht ruft sie grad dann an und ich bin nicht da.

warum????

liebe grüße,silke

[mock]

Liebe Silke,
ich kann gut verstehen, dass diese Hilflosigkeit dich verzweifeln lässt. Es ist ja eh schon alles schlimm genug, aber wenn man dann noch so zur Passivität "verdammt" ist, obwohl man so ein übermächtiges Bedürfnis hat, in irgendeiner Form zu helfen....

Lass dich mal aus der Ferne und in Gedanken drücken....

Alles Liebe für euch und viel Kraft

Elke

[sitony]

hallo elke,

vielen dank für deine worte.
meiner cousine gehts gar nicht gut.sie hat durchfall und brechreiz,die ganze nacht nicht geschlafen.hab sie eben angerufen.es gibt noch keine veränderung von ihrem mann.ich wünsche es den beiden so sehr,daß ihr mann wieder aufwacht.

liebe grüße,silke