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  #16  
Alt 03.06.2010, 01:29
Takk Takk ist offline
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Standard AW: und wieder epitheliales pleuramesotheliom - achtung lang

Hallo MavoLiMa,

es tut mir so leid, dass Deine Familie nun auch betroffen ist von dieser schrecklichen, erbarmungslosen Erkrankung.

Ich muss 007 Recht geben und auch einigen anderen Vorschreibern/Innnen, es scheint ein Kampf gegen Windmühlen zu sein. Und die Frage "Chemo oder nicht?" ist durchaus gerechtfertigt.

Meine Freundin/Kollegin: Diagnose Feb. 2009, dann mit kurzen Pausen dazwischen mittlerweile 11 Chemos mit Alimta/Cisplatin. Zuerst, nach 4 Zyklen Tumorrückgang, dann nach weiteren 4 Zyklen: weder Rückgang noch Wachstum. Dann 3 weitere Zyklen und nach vorzeitiger Kontrolle wegen eines heftigen Infektes im Feb. 2010 weiteres Wachstum des Tumors trotz Chemogabe. Alimta/Cisplatin wirkt nicht mehr. Man schlug dann eine andere Chemo (Gemcitabin) vor, 3 Zyklen in wöchentlichem Abstand. Das ist nun gerade geschehen und man muss noch abwarten, wie das Ergebnis ist.

Klar waren die Chemos kein "Waldspaziergang" und wenn Du mich fragst, dann würde ich meinen, es wurde eigentlich immer ein bißchen mehr schlechter denn besser. Insgeheim dachte ich für mich persönlich "Nee, das würdest du nicht so machen wollen", ABER: ich stecke nicht persönlich drin, will sagen, ich habe nicht diese Diagnose, ich kann viel meinen/sagen und "klugscheissen", ich stecke nicht in der Haut meiner Freundin und werde daher absolut akzeptieren, dass sie natürlich nach jedem Strohhalm greift, der sich ihr bietet, sie will möglichst lange weiterleben, einfach leben! Da ist wohl kaum ein Preis zu hoch, den man zu zahlen bereit ist. Und ich weiß nicht, wie ich letztendlich in dieser Lage handeln würde, wahrscheinlich ähnlich, denk ich mal.

Anfangs, also Feb./März 2009 sagten ihr die Ärzte auf ihre Nachfrage "Zwischen 2 und 12 Jahren, aber Weihnachten (2009 war gemeint) können Sie sicher mit Ihrer Familie verbringen." Hat geklappt. Damals dachte ich nur "Hää, was soll das denn heißen, zwischen 2 und 12 Jahren? Und dieses Weihnachten ....???" Was reden die denn da? Ich glaube, es ist eher auch auf die Hilflosigkeit der Ärzte in der aktuellen Gesprächssituation zurückzuführen, dass man da so Hausnummern wie 12 Jahre in dem Stadium in den Ring wirft. Ich stelle mir das unglaublich schwer vor, einem Menschen, der Anfang 50 ist und lebensfroh, eine s.g. "Prognose" um die Ohren zu klatschen ...

War es gut oder schlecht, diese Chemos durchzustehen? Ich erlaube mir da kein Urteil. Weil ich nicht selbst betroffen bin. Es muss letztendlich jede/r selber für sich ganz persönlich entscheiden. Selbstbestimmt.
ICH denke, ich weiß, dass 007 und einige andere hier wohl eher richtig liegen, wenn es um keine Chemo und dafür u.U. mehr Lebensqualität geht. Was bedeuten ein paar Tage/Wochen mehr "Leben" wegen Chemo, wenn die Umstände miserabel sein können? Aber ICH bin nicht akut betroffen. Ich werde einfach nur akzeptieren (müssen), was kommt.

Herzliche Grüsse und alles Gute!
Takk
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  #17  
Alt 03.06.2010, 19:23
MavoLiMa MavoLiMa ist offline
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Standard AW: und wieder epitheliales pleuramesotheliom - achtung lang

hallo takk, vielen dank für deinen meinung. tja, ich gebe ich leider immer wieder recht. aber ich kann das meiner mutter fast nicht sagen. sie weiß irgendwie noch nicht so recht WIE krank sie wirklich ist. klar, wenn es einem gut geht ist es ja auch schwer zu glauben.

sie hat früher immer gesagt, sie würde nie sowas machen lassen. tja, und jetzt in der situation will sie es unbedingt. allerdings geht sie eben immer noch von mindestens 3 jahren aus. ich verstehe einfach immer noch nicht, wie ein arzt das sagen kann. natürlich möchte ich einer patientin sowas auch nicht sagen, aber wozu von 10 jahren sprechen, wenn die realität wohl anders aussieht? finde ich auch unmöglich! wisst ihr, ich würde so gerne an die 3-5 jahre glauben, aber wie denn, wenn man all das hier liest?

.... abwarten ist angesagt...
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  #18  
Alt 05.06.2010, 12:41
MavoLiMa MavoLiMa ist offline
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Standard AW: und wieder epitheliales pleuramesotheliom - achtung lang

oo7: du sagst "wer so sterbenskrank ist..." das sieht meine mama aber irgendwie gar nicht. ich glaube sie weiß gar nicht, wie es wirklich mit der krankheit steht...

ich kann ihr schlecht sagen "du, also die meisten schaffen 6-18 monate", wenn ihr arzt was anderes sagt...

ich hoffe einfach, dass alles so gut es geht läuft! ich mag an alles andere nicht denken!

wünsche allen ein schönes, sonniges WE!
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  #19  
Alt 07.06.2010, 19:32
MavoLiMa MavoLiMa ist offline
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Standard AW: und wieder epitheliales pleuramesotheliom - achtung lang

ich bin mir nicht so sicher, dass sie weiß was mit ihr los ist. ihr geht es ja soweit gut. und sie will nicht sooo viel hören. ein bisschen, die hoffentlich guten seiten! neulich erzählte ich, dass einer nach so und so viel monaten gestorben ist und sie meinte "auch gestorben?" ich dachte nur: es sterben alle sie weiß, dass sie sterben wird, aber wann? da will sie wohl noch nicht dran denken - wobei ich das auch nicht will

wenn 3-4 jahre, dann wäre ich schon so glücklich... ich hab so angst davor!

urlaub, den wollten wir dieses jahr machen. aber es fällt voll in die chemo! ich denke das fällt aus. ich hoffe, dass wir ihn nachholen können, jahreszeit ist egal! wir bleiben auch in der nähe... sowieo!

ich wünsche allen einen schönen abend!
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  #20  
Alt 07.06.2010, 22:05
Takk Takk ist offline
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Standard AW: und wieder epitheliales pleuramesotheliom - achtung lang

Liebe MavoLima,

ich "verstehe" Deine Mutter, bzw. ich denke, ich kann ein bißchen nachvollziehen, wie sie "tickt". Was Du da schreibst, klingt fast exakt nach meiner Freundin. Auch sie sah über lange Zeit richtig gut aus, wer es nicht wusste, wäre niemals auf die Idee gekommen, dass sie so schwer krank sein könnte. Okay, durch das Cortison bei den Chemos hat sie das typische "Mondgesicht" und die Haare wurden insgesamt dünner, sind aber nie ganz ausgefallen. Insofern war äußerlich erstmal nix großartig anders als sonst, zumal sie immer auf sich achtet und sich zurecht macht und nett ankleidet.

Dennoch glaube ich, dass sie insgeheim ganz bestimmt weiß, was auf sie zukommen wird. Meine Freundin und auch Deine Mama. Anfangs war das Kämpfen und Gewinnenwollen bei ihr ganz stark ausgeprägt und sie hat lange Zeit alles andere zwar irgendwie/wo im Hinterkopf "geparkt", aber eben auch sowas wie ignoriert. Wollte sie nicht wirklich wissen. Sie hat selektiv über Arztgespräche berichtet, halt über das, was sie für sich persönlich da rausgefiltert hat. Das war/ist ihre persönliche "Strategie". Anfangs gab´s z.B. gleich nen Notartermin, aber das ist nichts Ungewöhnliches, wenn man eine Krebsdiagnose bekommt. Viele Menschen nehmen sich immer wieder mal vor, ihre Sachen zu regeln, tun´s dann aber doch nicht, weil vergessen, verdrängt, keine Zeit etc.. Bei einer schweren Erkrankung treibt es aber doch den ein oder anderen zum nächsten Notar, auch wenn grundsätzlich die Diagnose Krebs nicht unbedingt bedeuten muss, dass man nicht überleben wird. Man kann ja sogar wieder völlig gesund werden, je nachdem.

Und natürlich will niemand ans Sterben denken. Das ist doch völlig klar. Ich würde aber "unsere Kranken" nicht unterschätzen wollen. Ich glaube, sie merken ganz genau, dass es ab einem bestimmten Zeitpunkt immer ein wenig mehr bergab geht, dass es ihnen körperlich schlechter geht, dass sie weniger oder wenig Normales im Alltag erledigen können, die Luft fehlt, diese unendliche Müdigkeit, die Schmerzen, die mehr werden. Die sind ja schließlich nicht blöd. Die wissen ja nur zu gut, was in "guten Zeiten" alles so ging bei ihnen. Und nun eben immer weniger. Auch wenn man ihnen das nicht unbedingt von aussen auf Anhieb ansieht. Was ganz anderes ist allerdings, darüber sprechen zu wollen! Manchmal hab ich das Gefühl, einknicken, zugeben, müde und der ganzen Sache satt werden, das bedeutet Kapitulation. Und kapitulieren, das ist nicht. Weiterleben, gesund werden!

Ich rede z.B. nie übers Sterben, ich verhalte mich ganz normal, so wie immer, ich erzähle aus meinem Alltag, frage sie nach ihren Dingen, klar, ich frage auch nach Ergebnissen von Untersuchungen, und wie sie sich fühlt, wie es ihr aktuell geht, was die Docs so meinen, und ich höre ansonsten einfach "gut" zu. Es gibt hin und wieder Momente, wo es schon "tiefer" wird. Da weiß ich auch nicht immer, ob das alles so richtig ist, was ich dann sage, und manchmal, wenn der Knubbel im Hals zu dick wird, dann kann es sein, dass ich einfach weinen muss, weil mir die richtigen Worte fehlen. Aber ich finde das nicht schlimm. Das ist dann einfach so.

Ich habe keine Ahnung, wie ich Dich trösten kann? Aber es ist schön, Dich hier zu lesen und sich auszutauschen. Auch mit 007 übrigens, den ich wegen seiner Klarheit sehr zu schätzen gelernt habe.

Feste umärmel,
Takk
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  #21  
Alt 09.06.2010, 22:05
MavoLiMa MavoLiMa ist offline
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ich danke euch für eure antworten ihr beide! ich antworte später drauf...

morgen ist das gespräch im KH und ich fahre hin. leider gibt es keine feste zeit und ich hoffe es passt alles so. muss ja wieder los wegen der kinder... ich bin gespannt, habe aber auch angst, dass ich was höre, was ich nicht will. aber eigentlich weiß ich ja schon alles schreckliche

@oo7: ich finde du schreibst alles richtig so. wattebausch gespräche führen schon die ärzte

schönen abend euch allen
__________________
betroffen: meine mama (1952)
diagnose 20.05.2010: epitheliales pleuramesotheliom rechts - T3N0M0
Für immer eingeschlafen: 07.07.2011
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  #22  
Alt 10.06.2010, 02:33
Takk Takk ist offline
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Standard AW: und wieder epitheliales pleuramesotheliom - achtung lang

Liebe MavoLiMa & 007,

melde Dich einfach, wenn Du Zeit dazu hast und der Kopf frei ist. Das ist hier ja keine "Zwangsveranstaltung" Jeder hier versteht nur zu gut, dass der Kopf und das Herz zuweilen grad ganz woanders sind.
Ich wünsche natürlich beste Ergebnisse und drücke alle Daumen ganz feste! Du hast Angst, vor dem, was dabei rauskommen wird. Das kann ich gut "mitfühlen". Es ist einfach so irreal, das Ganze. Vielleicht hat Deine Mama für sich selbst ein besseres Konzept parat? Hab ich ja schon mal geschrieben: das Beste rausfiltern und den Mist einfach ignorieren. Angehörige scheinen so manches Mal schlimmer "betroffen" zu sein als der eigentlich Kranke. Paradox, was? Aber die Kranken trösten sehr oft mehr diejenigen, die zurückbleiben werden.

Es kommt, wie es kommen soll. Letztendlich ist das so. Wir werden uns irgendwie damit auseinandersetzen und abfinden müssen, jede/r auf seine eigene Weise.

Ich finde Deine Postings, 007, sehr klar und gut. Du hast Deine Erfahrungen gemacht mit dieser Erkrankung und kommst auf den Punkt. Für mich war/ist das sehr hilfreich, ich hab´s auch nicht so mit "Schönreden". Bleib so, wie Du bist.

Liebe Grüsse und alles, alles Gute von
Takk, die sich mal 2 Wochen verkrümmelt in den Urlaub
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  #23  
Alt 10.06.2010, 16:41
Stuhli Stuhli ist offline
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Standard AW: und wieder epitheliales pleuramesotheliom - achtung lang

hallo Ihr Lieben... Taak,007 und Mavo Lima.. ich bin selbst von dieser Krankheit betroffen.die Diagnose ist grausam man will es am Anfang garnicht wahr haben.Ich erfuhr es märz 2009. Hab nach überlegung Chemo gemacht,die ich gut vertragen habe.Der Tumor ist stehen geblieben.Ich habe alle 3Monate Ct.Ich bin in Kaiserswerth,hab einen Arzt der offen ist und mir die Wahrheit erzählt.Kein Arzt legt sich fest wann der Tod kommen wird.Bei meiner Tante hieß es damals 3Monate,sie hatte Darmkrebs und hatte 9Monate die sie bis auf 3Tage relatif gut gelebt hat.Jeder Mensch ist anders,das dieser Krebs nicht heilbar ist weiss ich.Ich hab alles geregelt.Mein Mann u. meine Familie wollen es nicht wahr haben aber ich sehe es realistich.Ich geniesse jeden Tag den ich habe.Ich gehe sogar wieder arbeiten,komme somit auf andere Gedanken und es macht mir spass.Man fragt sich immer warum ICH .ich bin 47 Jahre und letztes Jahr dachte ich schon ich erlebe meinen Geburtstag nicht mehr.Ich hoffe das ich mit meiner Zwillingsschwester den 50.Geburtstag feiern kann,es wären noch 2,5 Jahre.Für die Familie vorallen für die Eltern ist es schlimmer als für einen selbst.Ich rede aber auch sehr offen über meine Krankheit.So,dann sage ich mal Tschüßßß..fühlt euch alle gedrückt und Takk wünsche ich einen schönen Urlaub........Mein Mann sagt immer die Hoffnung stirbt zuletzt.Ich lasse Ihn hoffen auch wenn ich weiss es wird kein wunder geschehen..........

Geändert von Stuhli (10.06.2010 um 16:50 Uhr)
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  #24  
Alt 10.06.2010, 19:21
Takk Takk ist offline
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Standard AW: und wieder epitheliales pleuramesotheliom - achtung lang

Liebe Stuhli
muss Dir aber noch flott antworten, bevor ich mich so langsam ans Zusammenpacken mache ...
Grosser Mist, das mit diesem verfluchten MPM. Müssen wir kein weiteres Wort drüber verlieren. Du bist in Kaiserswerth? Meine Freundin auch. Bei Kappes, nicht wahr? Ich habe den Eindruck, dass man da gut aufgehoben ist. Ihre Diagnose war im Feb. 2009. Deine Situation ähnelt ihrer, ihre Familie weiß ... aber das mit dem Wahrhabenwollen, das ist wieder was ganz anderes. Sie ist 52 J. alt und bezieht nun Eu-Rente.
Es hört sich für mich gut an, was Du schreibst. Du arbeitest wieder, hast die Chemos gut vertragen und das Scheixxding ist im Moment ruhig. Du bist realistisch, das ist gut so, und Du geniesst jeden Tag. Ich ziehe meinen Hut vor Dir. Dann fange ich also ab sofort schon mal an mit Daumendrücken, dass es so gut bleibt, wie es jetzt ist, und dann in 2,5 Jährchen ne dicke, fette Party steigt für die beiden "Fuffziger" Du wuppst das!

Lass Dich mal feste drücken, alle anderen natürlich auch, und Tschüss bis in 2 Wochen. Alles Liebe und Gute für euch alle,
von Takk
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  #25  
Alt 10.06.2010, 22:18
MavoLiMa MavoLiMa ist offline
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Standard AW: und wieder epitheliales pleuramesotheliom - achtung lang

ui takk, auch wenn es wohl zu spät ist, ich wünsche euch einen wunderbaren urlaub! genießt die zeit alles liebe!

mal schauen, ob ich es morgen mal schaffe mit dem schreiben! aber stuhli, ich lese das sehr gerne. es macht mir ein bisschen hoffnung! ich drücke dir ganz die daumen, dass der mist einfach so bleibt wie er ist. schön, dass du wieder arbeitest! auch das höre ich gerne. das zeigt mir, dass der alltag fast wieder da ist, wenn man es nach so einer diagnose alltag nennen kann
du wirst deinen 50.sten schon feiern! das wird ne riesen sause

aber ich sehe gerade, dass du auch sehr jung bist, und takks freundin ja auch noch nicht wirklich alt. mama ja auch. ich dachte schon, sowas bekäme man eigentlich erst später...

so, muss wieder. gute nacht ihr lieben
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betroffen: meine mama (1952)
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  #26  
Alt 11.06.2010, 19:10
Benutzerbild von ablorut
ablorut ablorut ist offline
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Standard AW: und wieder epitheliales pleuramesotheliom - achtung lang

Hallo liebeMavoLima,

Schultern hängen lassen bringt nichts! Die Diagnose ist doch gar nicht so schlecht! Meine war schlechter (T1); ich habe jetzt eine trimodale Therapie abgeschlossen und es geht mir gut! Natürlich nicht mehr so gut wie früher; ich habe nur noch 70% meiner altersgemäßen Lungenkapazität; die Bestrahlungsfolgen sind jetzt nach 2 Monaten noch nicht abgeklungen. Also bei diesem Befund und gutem Gesundheitszustand: 3x Chemo; OP bei einem Spezialisten, der einem nicht die befallene Lunge und das Zwergfell herausnimmt, sondern versucht, den Krebs "abzuziehen", was natürlich komplizierter als eine "totale" OP ist; und anschließend eine Bestrahlung der operierten Bereiche.
Meine erste Prognose war: 9-14 Mon.; danach müßte ich schon fast tot sein.
Nach der OP sagte mir mein Operateur: 70% kurativ, also gute Hoffnung auf völlige Heilung.
In der Hoffnung, daß Deine Mutter diesen abscheulichen Krebs offensiv angehen kann
verbleibe ich

Bernhard
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  #27  
Alt 11.06.2010, 22:51
MavoLiMa MavoLiMa ist offline
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Standard AW: und wieder epitheliales pleuramesotheliom - achtung lang

Da bin ich wieder J

@takk: ich glaube dennoch meine mama ist noch nicht so weit. Wenn ich mal andeute, dass es nicht so toll ist, dann ist sie doch immer wieder erstaunt. Sie kümmert sich auch um nichts. Also an notar oder so ist nicht zu denken. Allerdings würde ich das auch nicht, glaube ich.
Klar, wenn es soweit ist, dass es mama schlechter geht, dann wird sie es sicher merken. Aber soweit ist sie eben noch nicht. Immer noch keine beschwerden als etwas husten, worüber man sich ja generell keine großen gedanken macht. wenn man natürlich nachher richtig starken husten mit schmerzen in der brust hat oder so, dann wird sie es sicher merken. Doch da sind „wir“ noch nicht angekommen – ein glück! Allerdings habe ich später eher angst, dass sie kapituliert. Sie ist nicht so der kämpfer typ. Sie ist stark, für andere! Sie ist stark im alltag, aber bei dem mist wirkt sie nicht mehr stark. Ängstlich, sie weiß nicht, ob sie das richtige tut… aber wer soll das schon wissen?! Ich hoffe sie entwickelt ganz viel kraft!
Reden? Das tun wir natürlich viel. Aber ehrlich gesagt meistens abgeklärt, nicht ganz so persönlich. Haha, natürlich persönlich, meine mama kennt alles von mir natürlich ist es persönlich, aber dennoch klar und ohne tränen. Einfach die fakten! Es wird logischerweise schon tiefer und traurig, das ist ganz klar. Aber eigentlich unternehmen wir viel und genießen die tage einfach so. leider ist aber der mist immer ein thema. Aber eine entscheidung wurde jetzt gefällt, nun heißt es erstmal weiter abwarten und wieder neue entscheidungen treffen!
Trösten? Das muss mich im moment keiner. Wir schieben gerade das schlimme in den hinterkopf, richtig fies wird es sicher ab Montag wieder… da beginnt die chemo! Ich bin aber immer froh über euch und den austausch hier! Danke euch

@oo7: ich habe mich von dir noch nie irgendwie „bedroht“ gefühlt durch deine meinung. Fand sie immer klar und deutlich und vor allem sehe ich sogar einiges wie du. Also sag was immer du meinst
Es ist wirklich unbeschreiblich, was du bei deinem bruder erlebt hast. Wer weiß schon, was da im letzten augenblick vorgeht? Ich selber weiß manchmal selber nicht was ich fühle, kann es nicht beschreiben!
Der tod ist definitiv krass. Ich möchte halt noch nicht drüber nachdenken. Irgendwie ist es ja egoistisch, aber es wäre so schlimm, wenn mama weg wäre! Wie schlimm muss es für sie sein? sie glaubt sie lasse uns in stich. Und meine oma erst? Ihre tochter wird wahrscheinlich vor ihr sterben….! Wir lassen das jetzt mal…

@takk: ja, wir müssen uns damit abfinden – mit dem tod, bzw. verlust eines lieben menschen! Aber ehrlich, wie denn? Ich weiß nicht, was dann passiert mit mir?! Jeder auf seine eigene art – klar. Aber was wird meine art sein???? ich will es noch nicht wissen es kommt, wie es kommt. Wie heißt es noch? Jeder mensch bekommt das auferlegt, was er in der lage ist zu bewältigen! Schauen wir mal…

@ablorut: aber meine mutter hat status T3. op absolut ausgeschlossen! Bestrahlung nicht mehr machbar! Ich hab den bericht ja selber hier liegen… habe die CT bilder gesehen… das ist erschreckend. Da ist nix mehr mit „abziehen“…
Hach, mit 70 % lungenfunktion können wir alle leben. Ne marathon wollte mama nicht mehr laufen allerdings wird der jakobsweg wohl flach fallen aber das war eh nur unrealistisches gequatsche von uns beiden!

So, nun aber mal eben bericht: mama war ja gestern also wieder im KH und ich bin mittags nachgekommen (puh, ich hab alles gefunden, ist ja ne weltreise für uns) es ging nun darum, ob mama diese morab studie machen wird oder eben nicht. Er hat mir noch mal ein bisschen was erzählt, was ich aber eh schon wusste es ist jetzt also so: ihr krebs wächst ein glück sehr langsam. Er meinte ganz locker flockig, dass sie auch noch ein jahr mit der chemo warten kann, aber je früher desto besser. Das meinte er, weil ich fragte, ob es denn tatsächlich sinn macht eine chemo durchzuführen. Ihre lebensqualität sinkt, obwohl es ihr zur zeit gut geht. Aber er meinte, dass der krebs zurück gehen kann und das wäre ja super. also er spricht hier echt von mehreren jahren! Wenn sie nach 3 x auf die chemo anspricht, dann wird sogar nur noch dieses morab-zeugs gegeben. Wie ihr lest, macht sie also auch die studie mit mit mesothelin. Das wird ihr also mitgegeben und natürlich redet auch hier der arzt positiv! Natürlich muss er das gut finden! Aber wir sind einfach der meinung, dass sie nichts zu verlieren hat. Sie kann jeder zeit abbrechen… aus egal welchen gründen. Also zusammenfassend: 3 x chemo (Montag geht es los, für 3 tage KH, dann nach einer woche wieder KH, aber nur stationär, da sie kontolliert wird aufgrund der studie. Dann in zwei wochen wieder chemo – zwischen den chemos also 3 wochen) dann kontrolle mit CT usw. sollte es gut aussehen nur noch mesothelin. Ich glaube davon leider gar nichts, aber hauptsache mama geht es gut! Ich will es ja glaube, aber ehrlich gesagt habe ich zu viel negatives gelesen… ich habe auch gefragt, warum nur so wenige an dieser studie teilnehmen können. Es liegt einfach an der seltenheit… nagut, das glaub ich mal. Wir werden sehen… ob es eben alles richtig ist wird keiner wissen. Wir hoffen einfach, dass sie die chemo relativ gut (soweit man das sagen kann) übersteht und es stehen bleibt, zurück geht oder wie auch immer… mehr bleibt uns doch nicht übrig!
Ich war auf jeden fall froh, dass ich dabei war und akzeptiere alles was mama will
Da Montag die chemo anfängt, durfte sie heute noch mal nachhause… ich freu mich natürlich, aber auch ganz schön stressig dieses ewige denken, es gehe jetzt los. Aber nun ist es ja endgültig. Die chemo Montag geht übrigens über 10 stunden! Krass oder???

Post von der berufsgenossenschaft ist auch da. Aber ehrlich gesagt ist es unmöglich! Sie war immer „nur“ im büro. Hat lange gar nicht gearbeitet… warum muss sie das ausfüllen?! Macht das sinn? Naja, machen würde ich es auf jeden fall… es kann aber nur von privat her kommen. Kann ja nur bei uns im haus sein… aber alles grübeln nützt nix.es ist nun mal da.

@007: hattest du nicht 2 in der familie, die diesen mist hatten? Haben die zusammen gearbeitet oder lag es bei euch am haus/wohnort? Verzeih mir, wenn es irgendwo stand man grübelt ja doch. also ich gehe auf jeden fall zum doc, mein husten ist seit jahren chronisch und begleitet mich immer. Bei starken erkältungen sogar mit rippenfellschmerzen usw. eine nacht (2007) habe ich eine nacht nur geweint, weil ich nicht atmen (aufgrund der schmerzen) konnte. Mit antibiotikum ging es dann weg… ich mache mich nicht verrückt, mache mir keine sorgen, aber einmal gucken kann ja nicht schaden. Haltet mich für bekloppt, aber gut!

Sooo, nun hab ich einen roman verfasst und danke allen, die ihn gelesen haben

Wir werden es schaffen!

Alles liebe
annika
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  #28  
Alt 12.06.2010, 12:40
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Tinchen68 Tinchen68 ist offline
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Hallo Annika!

Also,ausfüllen würde ich das Schreiben von der Berufsgenossenschaft auf jeden Fall. Einen Versuch ist es wert.Das in Berührung kommen mit Asbest, kann ja sehr lange zurückliegen.
Die Ärzte sind ja anscheinend wirklich sehr positiv,was ja selten ist bei dieser Krankheit.Seltsam ist ja nur,das der Arzt meinte,sie könne ja noch ein Jahr warten mit der Chemo.Das kann ja nur ein Scherz gewesen sein.
Vielleicht wird deine Mama aber auch noch zur Kämpferin.Die Krankheit verändert ja auch.Wir können auch nicht so über das Thema Tod reden.Wahrscheinlich jeder so für sich im Stillen,aber keiner sprichts so richtig aus.Aber natürlich muß man sich damit auseinandersetzen,nur jeder geht anders damit um.
Ich wünsche euch noch ein möglichst angenehmes Wochenende und alles Gute für Montag.10 Std. ist wirklich der Hammer!

Alles Liebe!
Bettina
__________________
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  #29  
Alt 12.06.2010, 21:56
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bettina, ehrlich gesagt wundert mich das positive auch... aber ehrlich, wir werden sehen! es kommt wie es kommt und im moment leben wir jeden tag unser leben! montag wird sich erstmal vieles wieder ändern wir haben schon angst... aber wird!

@oo7: klar, der eine bekommt es, der andere nicht. sonst würde es ja viel mehr fälle geben, schließlich war asbest ja DER renner schlechthin...
lass dich einfach untersuchen... aber genauestens! meine mutter wurde ja auch erst vor kurzem geröngt und keiner hat es gesehen...
ja, gestorben wird täglich, mehrfach! aber es muss dennoch nicht meine mama sein oder gar ich! damit kann ich micht nicht einfach abspeisen.... trösten tut mich das auch nicht.... aber recht hast du...

morgen noch einen schönen tag genießen und dann zur chemo *bibber* das wird schon!

LG annika
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  #30  
Alt 15.06.2010, 06:40
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kurze zwischninfo: mama hatte gestern chemo. sie durfte aufm zimmer bleiben. erstmal 2 stunden nur zeugs zur vorbeugung... puh, man mag nicht drüber nachdenken, was alles in ihr ist....

abends hatte ich nichts mehr gehört. papa rief dann an und sie schrieb nochmal. alles gut soweit - sie sei hundemüde... mal sehen was heute passiert und wie es ihr geht. ich hoffe so sehr, dsas es sie nicht zu sehr mitnimmt!

schönen tag und alles liebe
annika
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