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  #1  
Alt 06.10.2013, 21:43
Mari25 Mari25 ist offline
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Registriert seit: 06.10.2013
Beiträge: 3
Standard wie steht es um die Mutter meines Freundes? bitte helft mir...

Hallo zusammen!
Nachdem ich nun zahlreiche Seiten im Internet durchforstet habe, um nur annähernd ein Bild davon zu bekommen, wie ernst es wirklich um die Mutter meines Freundes steht, habe ich mich dazu entschieden euch um Hilfe zu bitten.

Es ist sehr schwierig die Situation genau einzuschätzen, da die Mutter meines Freundes scheinbar alles besser darstellt als der Zustand es hergibt. Außerdem glaube ich, dass Sie die Wahrheit verheimlicht, um Ihre beiden Söhne nicht zu belasten. Ich muss dazu sagen, dass der jüngere Sohn erst 16 ist und sich scheinbar überhaupt nicht mit dem Krebs der Mutter auseinandersetzt bzw. nicht viel darüber weiß/wissen soll (er ist für sein Alter noch ziemlich unreif und kindlich), mein Freund ist 21...

nun zum Verlauf...
2009 erkrankte Sie an Brustkrebs..der Tumor wurde entfernt und die Brust wurde neu aufgebaut. Im Endbefund wurde festgestellt, dass der Tumor KEINE Metastasen verursacht hatte.
Anfang 2012 wurden dann Metastasen festgestellt..in den Knochen, im Bauchfell und v.a. in der Leber..
Sie hatte viele Chemos und zwischendurch waren die CT's sogar zeitweise in Ordnung (laut Ihr), jedoch waren die Leberwerte immer mal wieder sehr schlecht, weswegen die Chemo oft ausfallen musste. Zudem waren die Eisenwerte und Leukozytenwerte zeitweise sehr schlecht, weswegen Sie schon einige Bluttransfusionen bekommen hat.
Vorgestern schwoll Ihr Bauch dann ganz plötzlich extrem an..Sie fuhr ins KH, wo Sie sofort punktiert wurde. 7 Liter wurden abgepumpt..der Schlauch blieb im Bauch..heute morgen hat Sie selbst nochmal 2 Liter abgepumpt und eben nochmal 1 Liter.
Morgen muss Sie wieder ins KH zur Punktion und zur Chemoanwendung.

Mir ist durchaus bewusst, dass es ein sehr fortgeschrittenes Stadium bei Ihr ist...und dass jeder Mensch individuell ist und man keine Lebenserwartung verallgemeinern kann.

Jedoch schwebt mein Freund jedes mal in der Hoffnung/im Glauben, dass seine Mutter noch Jahre zu leben hat.. er redet von Urlaub mit der Familie usw., obwohl die Mutter den letzten Skiurlaub kaum noch genießen konnte..

Ich weiß einfach nicht was ich tun soll..er ist glücklich mit der Annahme noch lange eine Mutter zu haben..er redet nicht viel darüber, weil er sich nicht damit auseinander setzen kann/möchte...aber ich merke, dass er mehr und mehr hilflos wird und Trost bei mir sucht..
ich weiß nicht, ob ich ihm den Ernst der Situation irgendwie klar machen soll..damit er die restliche Zeit noch nutzen kann oder ob ich ihn in seiner "glücklichen" Annahme lassen soll..
Da ich fast nie bei Ihm in der Heimat bin (wohne weiter weg und wir studieren hier zusammen), kann ich den Zustand der Mutter nicht persönlich beurteilen, sondern kann nur das berichten, was ich von meinem Freund erzählt bekomme. Er hat mir auch schon ein paar Arztberichte gezeigt, die ich mir genau angeschaut habe.

Ich hoffe, dass Ihr mir irgendwie helfen könnt...
Ich selbst habe letztes Jahr die Diagnose MS bekommen und hatte auch zu kämpfen und mir manchmal mehr von meinem Freund gewünscht..ich habe vollstes Mitgefühl für seine Mutter und möchte Ihr damit auch indirekt helfen, weil Sie Ihre Familie jetzt mehr als zuvor braucht und nicht alleine sein soll mit Ihren Sorgen und Ängsten. Das Schweigen und Verharmlosen in der Familie sollte langsam aufhören...bald könnte es schon zu spät sein..dann folgen Vorwürfe und Trauer..ich würde so gerne das best mögliche für die Familie tun und einfach nur irgendwie helfen...
Wie seid Ihr mit Angehörigen umgegangen? Was sollte ich am besten machen? Was denkt Ihr wie es wirklich um die Mutter steht ?

Ich bin euch sehr dankbar für jede Hilfe und habe sehr großen Respekt vor euren Ratschlägen und eurer Kraft zu kämpfen ! Wenn ich eure Beiträge gelesen habe, hatte ich Tränen in den Augen, weil es wirklich toll ist wie stark Ihr alle seid!

liebe Grüße an euch
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  #2  
Alt 06.10.2013, 22:52
simi1 simi1 ist offline
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Registriert seit: 04.11.2011
Beiträge: 552
Standard AW: wie steht es um die Mutter meines Freundes? bitte helft mir...

Hallo Mari,

zur Diagnose kann ich dir nichts sagen, da ich mich mit dieser Krebsart nicht auskenne.
Ganz spontan hatte ich jedoch beim Lesen deiner Zeilen ein Déjà-vu: In der Familie meines Mannes war die Situation vor Jahren genauso. Ich hatte die selben Bedenken und Zweifel und den selben Aufklärungseifer wie du. Musste dann erkennen, dass jeder Familienverband seine eigenen Gesetze und stillschweigende Übereinkünfte bzw. Katastrophenschutzverfahren hat.
Sie kamen damit alle zurecht - auch hinterher, zu meinem allergrößten Erstaunen.

Reibe dich nicht zu sehr auf ... andere Familien, andere Sitten ...

Alles Gute für euch
Simi
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  #3  
Alt 19.10.2013, 23:00
Mari25 Mari25 ist offline
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Beiträge: 3
Standard AW: wie steht es um die Mutter meines Freundes? bitte helft mir...

kann mir denn keiner irgendwie helfen...

das Wasser im Bauch wird mal mehr und mal weniger.. Der Schlauch ist immer noch in Ihrem Bauch und der Tag, wo er gezogen werden soll wird immer wieder verschoben..
1-3 Tage nach der Chemo (immer Dienstags) wird das Wasser weniger 100-800 ml ungefähr...Richtung Wochenende und Anfang der Woche wird es wieder mehr..über ein Liter..
Sie isst mal mehr und mal weniger...ab und zu leidet Sie unter Übelkeit.. Der Schlauch schmerzt bei Ihr mittlerweile sehr.. Sie hat sehr abgenommen..

was denkt ihr wie die Chancen stehen...?...

Danke an euch... <3
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  #4  
Alt 20.10.2013, 00:01
Benutzerbild von wildcat2505
wildcat2505 wildcat2505 ist offline
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Beiträge: 189
Standard AW: wie steht es um die Mutter meines Freundes? bitte helft mir...

Hallo Mari...
tut mir wirklich leid für dich, aber was erwartest du für Antworten von uns?
Wir sind alles keine Ärzte, können keine Diagnosen oder Prognosen stellen.
Wir haben unsere Erfahrungen mit der Krankheit, weil wir als Angehörige unseren Lieben zur Seite gestanden haben. Aber wir haben auch alle viele viele Gespräche mit Ärzten geführt, uns unsere Fragen beantworten lassen.
Wir sind Laien, haben nur stümperhaftes medizinisches Wissen ... gehört, gelesen, aber auch im Erfahrungsaustausch mit anderen (den dir scheinbar hier keiner geben kann - tut mir leid für dich)
Versucht doch wirklich mal ein Gespräch mit dem behandelnden Arzt. Alles andere wäre meiner Meinung nach nur Hören-Sagen und hilft euch nicht weiter. Jeder Krankheitsverlauf hat Gemeinsamkeiten, aber noch mehr Unterschiede.
Viel Glück bei eurer Suche nach dem Wie gehts weiter.
__________________
GlG Rika
mein Mann: Hautkrebs pT3aN1aM1c Klinisches Stadium IV, CL 4 *16.09.1963 - 26.1.13
Nicht die Zeit heilt unsere Wunden, wir gewöhnen uns nur an den Schmerz
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  #5  
Alt 20.10.2013, 01:26
Mari25 Mari25 ist offline
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Registriert seit: 06.10.2013
Beiträge: 3
Standard AW: wie steht es um die Mutter meines Freundes? bitte helft mir...

ja...das weiß ich auch..

ich erhoffe mir auch keinen ärztlichen Rat..einfach nur irgendwas, womit ich das alles ein wenig besser einschätzen kann..

die Situation ist einfach so kompliziert, weil die Mutter niemandem etwas über den Ernst der Situation sagt.
Ich habe selbst schon Fälle von Krebs in der Familie gehabt und weitere Bekannte, die schlimme Schicksale erlebt haben.

Ich denke schon, dass die Eltern meines Freundes bzw. die Mutter wissen wie es aussieht.
Ich bin medizinisch jetzt auch nicht auf dem schlechtesten Stand, um das zu erkennen..

mir ist auch durchaus klar, dass es alles nicht sehr gut aussieht..nur befürchte ich einfach, dass es schon sehr bald schnell vorbei sein könnte und der Ernst von allen tot geschwiegen wird..Zeit nicht genutzt wurde..usw.
was bleibt sind dann mehr Vorwürfe, als man Sie sich wahrscheinlich sowieso schon machen wird...und das muss doch irgendwie nicht sein...

ach Mensch...ich weiß einfach auch nicht mehr weiter...
meine Mutter ist für mich alles und es tut mir so weh, dass alles bei meinem Freund zu sehen..dieses Schweigen, die Zeit nicht nutzen, keine richtigen Begrüßungen oder Abschiede, usw.


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  #6  
Alt 20.10.2013, 02:03
gilda2007 gilda2007 ist offline
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Registriert seit: 04.09.2007
Beiträge: 1.912
Standard AW: wie steht es um die Mutter meines Freundes? bitte helft mir...

Dann will ich hier mal meine Sicht der Dinge schildern, als jemand, die selbst an BK erkrankt ist, aber auch Angehörige einer erkrankten Schwester und Mutter.

Es gibt kein richtig und falsch. Es gibt auch kein: Ihr müsst darüber reden. Die Kranke ist der Kapitän, die anderen können bestenfalls die Lotsen sein. Die Lotsen sollen schon aufpassen, dass das ganze nicht auf Grund läuft, aber wenn der Kapitän sagt "iss nicht" -- dann wird's nicht gemacht.

So eine Diagnose ist das Existenziellste, was einen treffen kann. Wenn man das nur mit Verdrängung aushält -- dann sollte man das so machen. Dafür hat unsere Psyche diesen Mechanismus. Wenn Du das Gefühl hast, dass Dein Freund zwar sprechen will, aber zu viel Angst hat, kannst Du ihn ermutigen, mehr aber auch nicht. Aber wenn er von Urlauben spricht: Warum nicht? Solange sich die Kranke davon nicht unter Druck gesetzt fühlt. Das ist doch das, was wichtig ist.

Und was die Diagnose angeht: Klar sind Metas im Bauchfell und in der Leber auf lange Sicht lebensbedrohend. Aber es gibt im BK-Forum einige Frauen, die damit schon recht lange Zeit leben Andere verstarben leider sehr schnell -- manche nur wenige Wochen nach einem Urlaub.

Es bleibt immer nur eines: Jeden Tag leben, viel Zeit miteinander verbringen.

Ich wünsche Euch alles Gute!
__________________
lg
gilda
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Stichworte
aszites, brustkrebs, lebenserwartung, lebermetastasen, metastasen


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