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Alt 05.02.2010, 15:37
Nita31 Nita31 ist offline
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Beiträge: 14
Standard Hart gekämpft und doch verloren!

Hallo ihr zusammen,

ich möchte mich erstmal vorstellen ich heiße Anita bin 31 Jahre alt verheiratet und habe einen 8,5 Mon. alten Sohn. Vor 2 Jahren bekamen wir bei meiner Mutter die Diagnose nicht-kleinzelliges Karzinom in der linken Lungenklappe. Sie hat sofort mit Chemo und Bestrahlung bekommen. Kurz darauf bekam sie eine Metastase an der Brust die Chemo wurde geändert und das Ding verschwand. Sie hat alles gut vertragen die Ärzte sagte es sieht sehr gut aus. Dann kam die erste Nachuntersuchung. 2 Metastasen im Kopf. Wieder Bestrahlung. Alles Rückläufig alles gut. Bei der nächsten Untersuchung wieder 2 gefunden zu der Zeit bekam sie Ausfallerscheinungen beim Laufen. Immer wieder knickten ihr die Beine weg einfach so. Die Ärzte meinten das wäre vorübergehend. Gut dachten wir. Sie bekam dann eine Ganzkopfbestrahlung. Wieder hieß es es ist rückläufig sieht alles gut aus. Es ging ihr auch gut. Dann ging es Schlag auf schlag Metastasen in der Wirbelsäule die wieder bestrahlt wurden.Bald darauf konnte sie garnicht mehr laufen.Bekam Physio. ZUm Schluß konnte sie sogar wieder stehen.Ich hab die Pflege übernommen außer waschen das wollte sie nicht das hat ein Pflegedienst gemacht wir sind vorher schon zu jedem Termin mit ihr gegangen auch zur Bestrahlung usw. Wenig später bekam sie eine Hirnhautentzündung und eine Blasenentzündung. 6 Wochen Krankenhaus. Entzündungen gingen zurück sie kam wieder nach Hause 1 Tag vor der Taufe unseres Sohnes. Bevor sie entlassen wurde wurde noch CT gemacht. Es wurde nichts neues gefunden das erste mal nach 1.5 Jahren das sie nichts gefunden haben. Mama total glücklich. An der Taufe ging es ihr so gut wie lange nicht mehr. Sie hat den ganzen Tag durchgehalten viel Gegessen gelacht total glücklich. 3 Tage später hab ich den Hausarzt geholt weil es ihr nicht gut ging. Lungenentzündung also wieder ins Krankenhaus. knapp 2 Wochen später hat sie sich selbst entlassen. Eigentlich sollte sie Freitag raus aber Mittwoch wollte sie dann unbedingt. Mein Mann und ich holen sie ab. Total froh das es ihr besser geht. Sie wollte unbedingt zu uns nach Hause. Gut da hat sie dann 2 Tage mit unserem Sohn gespielt, gelacht, von früher erzählt.Abends als ich sie ins Bett gebracht habe sagt sie zu mir Nita nächste Woche laufe ich wieder. Worauf ich sagte dann wirst du es auch!Es war alles gut. Donnerstag abend haben Papa und ich sie in Ihre Wohnung gebracht weil der MDD kam wegen der Pflegestufe. Ich zog sie an plötzlich nahm sie mich in den Arm zog mich zu sich runter und sagte "Ich weiß garnicht was ich ohne Dich machen würde ich hab dich ganz doll lieb"!
Samstag morgen kam der Pflegedienst Mama schlief, jedenfalls dachte ich das. Sie sagte morgens als ich kam das sie Müde wäre. Sie bekam schlecht Luft sonst aber schien es ihr gut zu gehen.Frau Witte kam zu mir und sagte Frau Müller Ihre Mutter liegt im sterben! Ich dachte wovon redet die?? Nicht meine Mama!!Ich brach unter einem Weinkrampf zusammen. Dann rief ich Papa an das er von der Arbeit kommt. Meinen Bruder der in Würzburg lebt und Mamas Schwester. Sie kamen auch alle sofort bis auf Mamas Mutter. Die meinte ihre Beine würden weh tun.War ich wütend das bin ich heute noch. Ich habe das meiner Oma nicht verziehen und werde ich auch nicht. Sie war auch nicht bei der Beisetzung eben wegen ihrer Beine. Ich bin mir sicher das Mama bis zum Schluß gewartet hat auf sie. Alle anderen sind ja auch gekommen.Das Gefühl hatte auch Mamas Schwester. Mama ist kurz nach Mitternacht gestorben. Kurz vorher ich und ihre Schwester waren alleine bei ihr flüßerte Mama hilf mir und drückte meine Hand. Ich muss gestehen das ich für einen kurzen Moment in Erwägung gezogen habe das Kissen auf ihr Gesicht zudrücken damit sie endlich Frieden hat. Stattdesen sagte ich unter Tränen ich kann nicht Mama wenn ich es könnte würde ich es tun. Sie nickte schwach und sagte ich hab Dich lieb. Mama ist kurz nach Mitternacht gestorben. Wir waren alle an ihrem Bett haben ihr die Hand gehalten und ihr gesagt das wir sie lieben und das sie gehen kann wenn sie das will. Das tat sie dann auch. Die ersten 5 Wochen hab ich mir eingebildet das sie im Krankenhaus ist. bis ich zusammengeklappt bin. Der Schmerz ist so groß sie war nicht nur meine Mutter sondern auch meine beste Freundin. Ich komm damit einfach nicht klar. Könnt ihr mir einen Tipp geben??? Frau Witte kam nachts noch und wir haben Mama gewaschen und angezogen als wir auf dem Balkon waren sagte sie zu mir Frau Müller ihre Mutter hätte nicht gewollt das sie daran zerbrechen. Ich weiß das sie recht hat aber ich hab das Gefühl das ich genau das tue!! Ich würde alles tun um nur noch einen Tag mit Mama zu haben. Um ihr noch was zu sagen sie zu drücken.Das einzige das uns tröstet ist das sie keine Schmerzen hatte bis zum Schluß nicht! Gott sei Dank
__________________
Wenn Engel einsam sind
in ihren Kreisen,
dann gehen sie von Zeit
zu Zeit auf Reisen.

Sie suchen auf der ganzen Welt
nach ihresgleichen,
nach Engeln, die in Menschgestalt
durchs Leben streichen.

Sie nehmen diese mit
zu sich nach Haus –
für uns sieht dies Verschwinden
dann wie Sterben aus.


Meine geliebte Mama *25.07.1953 + 08.11.2009
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