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  #1  
Alt 14.10.2004, 23:05
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Standard Meine Mutti stirbt-wie gehe ich damit um?

Ich muß hier jetzt einfach mal meine Gedanken herauslassen und ich hoffe,das ich auf mein Thema etwas Resonanz und vielleicht ein paar Erfahrungen mitgeteilt bekomme.

Alles fing vor 2 Jahren an-meine Mutter klagte über Schmerzen im Brustbereich-es wurde festgestellt,das sich eine Rippe gebrochen hatte-aber woher?Warum?Kein Sturz-kein Stoß nichts!!!
Meiner Mutter brachen nach und nach vereinzelnde Rippen-sie war beim Hausarzt,bei Hormonspezialisten,bei einem Knochenspezialisten-keiner hatte die leiseste Ahnung-was ich bis heute nicht begreife!
Dann ist meine Mutter in ein Krankenhaus in Hamburg ursprünglich zu einer Kernspinntumographie gekommen.Sie stellten fest-Metastasen in den Knochen!Das war ein großer Schreck!Was nun?!
Die Ärzte überlegten ob sie die Wirbelsäule stabilisieren mit Schrauben-das wurde aber nach erneuten Untersuchungen wieder verworfen,da die Knochen zu brüchig und porös waren.Warum hat das vorher niemend gesehen?
Kurze Zeit darauf eine erneute schlechte Nachricht-Lebermetastasen!Mein Vater und ich wurden zum behandelnden Arzt gerufen-er klärte uns auf,das meine Mutter eine Lebenserwartung von etwa 2 Jahren hat.Bestrahlung folgte,Knocheninfusionen zur Stabilisierung folgten,Chemos folgten-viele Chemos folgten-alle 4 Wochen.Kurze Zeit-es ist etwa 3 Monate her-zeigte sich ein Stillstand im Wachstum der Metastasen in der Leber,die Knochen stabilisierten sich-meiner Mutter ging es kurzzeitig besser.
Sie war lange zuhause-es erfolgten nur noch ambulante Untersuchungstermine und alle 4 Wochen die Chemo.
Nun hat sich in den letzten 4-5 Wochen der Zustand meiner Mutter immer und immer mehr verschlechtert.Sie fühlte sich immer öfter schlapp,klagte über starke Schmerzen in der Hüfte,am Steißbein und im Unterbauch.Ihr Hb Wert sank rapide ab-2 Blutkonserven-weitere Untersuchungen-es wurde immer schlimmer-vor 2 Wochen ging meine Mutter erneut ins Krankenhaus-extrem geschwächt,die Metastase am Steiß drückte auf einen Nerv so das sie eine leichte Inkontinenz hatte.Es sollte eine erneute Bestrahlung erfolgen.Allerdings wachsen nun die Metastasen in der Leber explosionsartig.Heute wurde mir gesagt,das meine Mutter den Kampf verlieren wird-sie liegt im Sterben.
Ich möchte euch sagen-ich bin wie betäubt-es ging plötzlich so schnell.Am vergangenden Sonntag saß sie noch auf der Bettkannte und hat mit uns gelacht.Heute bekommt sie Sauerstoff,ist mager,schwach,kann kaum sprechen,die Haut und die Augen sind gelb verfärbt,verdammt-SIE STIRBT!Und sie ist erst 54 Jahre alt!
Ich war wie erstarrt,als ich sie sah,in mir arbeitete es-1000 Fragen auf die keiner eine antwort weiß.
Wie gehe ich mit ihr um?Wie begleite ich sie sanft in den Tod ohne sie zu belasten,was passiert danach-was passiert mit meinem Vater-der übrigens in 3 Wochen in den Vorruhestand geht und dem ganzen noch hilfloser gegenüber steht?Er wird jetzt 60 und ist gesund und fit!Was passiert mit meiner Mutter?Nimmt sie uns wahr?Ich selbst bin Krankenschwester und habe viele Menschen an Krebs sterben sehen-aber es ist plötzlich die eigene Mutter....
Ich bin so hilflos....Meinem Vater ergeht es aber noch wesentlich schlechter-was nicht heißt das es mir gut geht.Ich kenne den Anblick eines Sterbenden-ich wurde damit schon oft konfrontiert-aber mein Varter kennt solch ein Stadium garnicht-er ist noch viel hilfloser und ich habe auch Angst um ihn!
Nun ist die Frage-was machen wir?Holen wir meine Mutter zum sterben nach Hause?Wir wollen sie nicht alleine lassen,wollen uns mit den besuchen abwechseln,so das immer jemand bei ihr ist-sie soll spüren,das sie nicht alleine ist.Andererseits frage ich mich-könnte ihr das zu viel werden?Ist es vielleicht zu anstrengend?
Wer von euch allen hat Erfahrungen mit all meinen Fragen und Sorgen? Ich wäre euch sehr dankbar,wenn ihr euch äußern würdet-gerne auch an meine Email Adresse!
Wie seid ihr mit diesen ganzen Fragen und Umständen klar gekommen?Über Antworten und Erfahrungsberichte wäre ich euch sehr dankbar und ich würde mich sehr freuen!name@domain.de
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  #2  
Alt 15.10.2004, 09:13
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Standard Meine Mutti stirbt-wie gehe ich damit um?

Liebe Gaby,

es ist schrecklich einen geliebten Menschen so leiden zu sehen und nicht helfen zu können. Auch meine Mutter hat nicht mehr lange zu leben und es geht ihr von Woche zu Woche schlechter. (Brustkrebs, Lebermetastasen und seit 2 Wochen Hirnmetastasen). Diese Verzweifelung ist einfach unerträglich. Immer wieder frage ich mich, warum manche Menschen so leiden muessen. Meine einzige Hoffnung ist, dass es vielleicht doch so etwas wie einen 'Himmel' gibt, aber vielleicht ist das auch nur ein Gespinst der Menschheit, um sich den Abschied leichter zu machen?
Ich frage mich seit Tagen, ob ich meiner Mutti nochmal sagen soll, wie wichtig sie für mich ist und wie dankbar ich bin, eine so fantastische Mutter zu haben, obwohl ich sicher bin, sie weiss es.
Ich bin mir auch nicht sicher, ob meine Mutter tatsächlich weiss, wie es um sie steht. Ich würde gerne mit ihr darüber reden, aber ich weiss nicht, ob man ihr die letzte Hoffnung nehmen würde. Was ist in so einem Fall richtig und was ist falsch?
Meiner Mutter hilft es einfach dazusein und sie im Arm zu halten, auch wenn sie immer wieder weint. Diese Nähe zu spüren ist und ein wenig 'Geborgenheit' im Sinne des Wortes zu geben ist glaube ich das Wichtigste.
Ich wünsche Dir und mir viel Kraft!

Deine Susanne
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  #3  
Alt 15.10.2004, 11:01
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Standard Meine Mutti stirbt-wie gehe ich damit um?

Hallo Gabi, Hallo Susi !

Mein Vater ist im August gestorben.
Es ist zum heulen wenn man sieht es geht zu Ende und man kann nichts tun. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern wie es war. Ich glaube wenn es zu Ende geht weiß man es. In der letzten Phase konkret darüber sprechen dass es bald "aus" ist würde ich nur dann wenn der Sterbende es selbst anspricht, dann wollen Sie aber auch keine Durchhalteparolen mehr hören, zumindest war es bei meinem Vati so. Bitte sagt ihnen alles was euch am Herzen liegt, sagt Ihnen dass ihr sie liebt und dass sie eure allerbeste Mutti ist und dass ihr glücklich seid sie als Mutti gehabt zu haben. Bitte tut es bevor ihr euch jahrelang quält warum habe ich nicht.
Auch wenn man glaubt sie hören es nicht, sie bekommen es ganz sicher mit.
Mein Vater war zum Schluß durch das Leberversagen und die hohe Morphiumdosis kaum mehr bei Bewußtsein aber er hat uns sehr wohl wahrgenommen. Es genügt einfach dazusein man muss nicht die ganze Zeit reden. Hin und wieder einmal etwas sagen, mal die Hand nehmen und streicheln mal den Kopf streicheln. Einfach da sein. So wie man es bei einem kranken Kind machen würde. Ich habe meinen Vater am letzten Tag noch rasiert und einparfümiert und das Gesicht gewaschen, er war immer ein bisschen eitel und das hat ihm sicher sehr gefallen. Ich habe ihm in den letzte Tage auch immer wieder gesagt, dass alles in Ordnung ist dass er sich keine Sorgen machen muss wegen Mutti (Hat Alzheimer) wir kümmern uns schon um sie. Und dass er ruhig auf die große Reise gehen kann, wann immer er glaubt es ist OK für ihn. Er ist am 11.8. dann ganz ruhig und ohne Kampf gegangen.

Ciao
Friedl
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  #4  
Alt 15.10.2004, 11:12
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Standard Meine Mutti stirbt-wie gehe ich damit um?

Hallo Gaby,
wie du an meinem Beitrag etwas weiter unten in der Liste sehen kannst, geht es mir gerade genauso wie dir. Meine Mutter (auch erst 63) hat sich vor 9 Wochen eine kleine Geschwulst unter der Brust entfernen lassen und danach sind die Tumore in ihrem Körper gewachsen, als hätte jemand mit dieser kleinen OP (mit örtlicher Betäubung!) den Startschuß dazu gegeben! Jetzt liegt sie mit angebrochenem Arm und gebrochenem Oberschenkelhals im Krankenhaus, weil ihre Knochen auch proös werden...
Meine Ma weiß, wie es um sie steht und ich fände es auch unfair, es sie nicht wissen zu lassen. Sie wird jetzt am Oberschenkel operiert und danach bekommt sie eine Schmerztherapie, damit sie ihre letzten Wochen oder Monate schmerz- und stressfrei zuhause verbringen kann. Sie möchte es so. Ich könnte es nicht ertragen, meiner Mutter zu verschweigen, wie es um sie steht und damit über ihren Kopf hinweg zu entscheiden, was mit ihr geschehen soll. Denn so kann sie für sich selbst sagen, was ihr in der Zeit, die ihr noch bleibt, tun und lassen möchte. Zumal ich glaube, das Todkranke es spüren, daß sie sterben werden und wenn man ihnen die Wahrheit verweigert, verunsichert man sie dadurch nur.
Bei ihrer Mutter (meiner geliebten Omi) war es vor 14 Jahren exakt dasselbe, sie hatte denselben Krebs, wie meine Mutter und sie wurde auch zuhause gepflegt. Es ist unglaublich belastend für die Familie, aber gleichzeitig auch schön zu wissen, man tut was man kann, man gibt die Verantwortung nicht einfach ab, man kümmert sich und man erfüllt der Mutter damit vieleicht ihren Wunsch.
Ich (30) bin sehr sehr verstört, ängstlich und traurig, auch wenn das hier jetzt ziemlich gefasst klingt, trotzdem möchte ich meiner Ma ihre letzten Wünsche nicht abschlagen.
Ich denke für dich und deine Mutter ist es jetzt am wichtigsten, daß ihr versucht, sie schmerzfrei zu bekommen. Denn Schmerzen bedeuten Stress. Und ich glaube nicht, daß eure Anwesenheit, wenn ihr sie zuhause pflegt, Stress bedeutet!! Sie zuhause zu haben bedeutet ja nicht, ständig um sie rumzuwuseln, sondern einfach nur da zu sein, wenn sie euch braucht. Daß sie Gewissheit hat, wenn sie etwas möchte ist jemand da - und zwar nicht "irgendjemand", sondern die eigenen Kinder und der Ehemann.

Ich weiß selber nicht, wie ich damit umgehen soll, ich weiß nicht, was sein wird, wenn sie nicht mehr ist, ich weiß nicht mehr, was ich denken soll - aber ich weiß, daß meine Mutter nicht in ein Heim kommt, solange unsere Familie und ich noch irgendetwas für sie tun können.

Sei ganz lieb gegrüßt, Tina
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  #5  
Alt 15.10.2004, 12:25
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Standard Meine Mutti stirbt-wie gehe ich damit um?

Liebe Tina,Susanne und lieber Friedl,
ich danke euch sehr für eure Meinungen und Erfahrungen.Es tut gut,von anderen zu hören,wie sie damit umgegangen sind.Heute habe ich die Aufgabe gehabt es meinem Sohn zu sagen.Er ist 7 Jahre alt,und ich bin der Meinung er sollte es wissen.Er wußte schon,das seine Oma(für ihn ist es seine Momme)sehr krank ist,er hat sie ja auch in der letzten Zeit noch öfter mal gesehen.Er hängt sehr an ihr und er fragt auch immer nach ihr und ich kann ihn nicht belügen.Ich selbst und andere aus meinem Bekanntenkreis sind als Kind immer von solchen Sachen ferngehalten worden,und standen dann plötzlich vor etwas,was sie nicht kannten.Ich habe es als erstes in meiner Ausbildung zur Krankenschwester erlebt!Es war so unheimlich und ich mußte erstmal auch damit lernen umzugehen.
Mein Sohn hat bitterlich geweint,sagte er hätte Angst um "Momme",und er sagte das Opa ja dann ganz alleine ist und das wir ihn mitnehmen müssen,wenn wir Ausflüge machen,damit er nicht so alleine ist!Da bekam ich auch wieder ein kleines Lächeln auf meinem Gesicht-das war echt niedlich!Kurz danach wollte er schon zu seinem Freund-aber Kinder gehen mit dem Tod auch anders um.Er weiß-es wird "Momme" im "Himmel"besser gehen und sie wird keine Schmerzen mehr haben.Das nochmal zu dem Bericht von Susanne-der Himmel ist vielleicht ein Hirngespinst vieler Menschen,aber es tut gut daran zu glauben,das es ihn gibt,und das es unseren geliebten Menschen dort wieder gut gehen wird!Es ist eine sehr schwere Zeit für uns alle und es ist schön,wenn man sich mal auslassen kann und von anderen zu hören.Ich wünsche euch allen,viel,viel Kraft und freue mich vielleicht nochmal was von euch zu hören!Alles Liebe für euch und eure Lieben![gaby_72@gmx.de]
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  #6  
Alt 20.10.2004, 12:02
Verena Verena ist offline
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Standard Meine Mutti stirbt-wie gehe ich damit um?

Liebe Gaby!
Das mit deiner Mom tut mir sehr leid.
Mein Opa ist vor Jahren an Darmkrebs gestorben.
Es war auch ein langer Leidensweg für ihn und für uns. Auch wir hatten uns die FRage gestellt, ob er seine letzten Lebenstage zu Hause bei der FAmilie oder im Krankenhaus verbringen soll.
Wir kamen letztendlich zu dem Entschluss, ihn nach Hause zu holen, denn es war für ihn eine grausiger Gedanke, im Krankenhaus zu sterben. Uns war klar, das meine Oma diese Aufgabe nicht alleine bewältigen konnte, weswegen wir sie dann auch tatkräft unterstützt haben, um meinen Opa seinen letzten Willen zu erfüllen. Ich finde, jede Familie muss das für sich alleine entscheiden, aber die Hauptsache ist immer, was will deine Mutter denn gerne.
Ich hatte immer das Gefühl, das mein Opa seine letzten Tage genossen hat, auch wenn er sich in den letzten Tage vor seinen Tod sich nicht an uns errinnern konnte.
Als er dann zu Schluss friedlich einschlief, mit einem Lächeln im Gesicht, das wussten wir, wir haben das richtige getan.
Ich wünsche dir und deiner Familie sehr viel Kraft und Mut.
Verena
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  #7  
Alt 20.10.2004, 13:23
Gaby3
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Standard Meine Mutti stirbt-wie gehe ich damit um?

Liebe Verena,
ich danke dir,für deine Antwort.
Wir hatten uns schon soweit entschieden,meine Mama nach Hause zu holen-der Gedanke-das sie in einem tristen Krankenzimmer liegt und immer nur an weiße Wände gucken muß,war einfach niederschmetternd.
Allerdings hat der behandelnde Arzt davon abgeraten,da meine Mama ja schon Sauerstoff bekam und die Medikamente schon so stark waren,und viele an der Zahl.Somit haben wir sie schweren Herzens da gelassen.Wir waren Tag und Nacht bei ihr-haben uns abgewechselt-mein Vater und ich-so das einer auch mal etwas schlafen konnte und ich habe auch noch Familie zuhause.Meine Mummi war nie allein und am Montag -morgens- ist sie dann auch eingeschlafen.Es war aber gut das wir bei ihr waren-sie hatte in den letzten Tagen soviel Angst-sie war unruhig und hat so gekämpft-aber wir waren da und konnten sie ein wenig beruhigen.Meine Oma(die Mutter meiner Mummi)fragte mich,ob sie es überhaupt spürt das wir da sind-ich sagte ihr-Ja-Oma-sie weiß das wir da sind,auch wenn du glaubst-sie ist so weit weg-sie merkt es nicht-DOCH-sie wußte es.An dem Sonntag bevor sie einschlief,war sie nochmal am Nachmittag wacher als sonst-sie hat mit uns geredet-mich hat sie mit ihrer wenigen Kraft noch umarmt und geküsst-und ich weiß jetzt-auch wenn es höllisch weh tut-sie ist am nächsten Morgen eingeschlafen-aber ohne Angst-ganz friedlich und sie wußte-das sie nicht allein war.
Nun geht es ihr besser.
Liebe Verena-alles Liebe für dich-das mit deinem Opa tut mir leid-ich hoffe du hast es einigermaßen verkraftet.Wir werden noch viel Zeit brauchen um zu lernen damit umzugehen-sie war erst 54 und wir vermissen sie so sehr.
Alles Gute für dich,Verena!
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  #8  
Alt 21.10.2004, 13:08
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Standard Meine Mutti stirbt-wie gehe ich damit um?

liebe gaby,
ich habe deinen bericht gelesen und fühle mich sehr mit dir verbunden.meine mutter hat den gleichen leidensweg wie deine gehabt, auch wir haben sie im kh lassen müssen, auch sie war durch die medis nicht mehr richtig da und sie hat mich einige stunden vor ihrem tod noch umarmt-ihre letzte bewegung und wenn ich daran ddenke kommen mir die tränen bis heute, obwohles schon über ein halbes jahr her ist.der wahre verlust wird mir jetzt immer deutlicher, wie sehr sie fehlt, wie sie alle fäden in der familie in der hand gehalten hat.es ist unendlich traurig.
traurige grüße sendet dir
dörte
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  #9  
Alt 22.10.2004, 14:44
Verena Verena ist offline
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Standard Meine Mutti stirbt-wie gehe ich damit um?

Liebe Gaby, das mit deiner Mutter tut unendlich leid, ich weiss garnicht, was ich sagen sollen.
Mein Opa ist mittlerweile seid fast neun Jahren tot, aber trotzdem schmerzen die Gedanken an ihn.
Gerade jetzt kommt alles wieder hoch, denn ich habe letzte Woche erfahren, das auch meine Mutter Krebs hat, Speiseröhrenkrebs,bösartig. Meine Mutter ist nur 2Jahre jünger als deine Mutter.
Momentan kommt eben alles knüppel dick,denn erst vor vier Wochen habe wir ihre Schwester, meine Patentante, beerdigen müssen.
Wie hat dein Sohn auf die traurige Nachricht reagiert?
Aber ich finde es gut, das ihr die Kraft hattet, deine Mutter auf diesen schweren Weg zu begleiten, und ich bin der fetsen Überzeugung, auch wenn sie starke Medikamente hatte und geschwächt war, sie wusste, das ihr alle bei ihr seid.
Ich glaube zwar nicht an den Gott, aber ich glaube, das da irgendwas ist, und deine Mutter immer bei euch sein wird.
Ich hoffe, das der Schmerz in euch irgendwann kleiner wird.
Es grüsst dich traurig,
Verena
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  #10  
Alt 22.10.2004, 23:46
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Standard Meine Mutti stirbt-wie gehe ich damit um?

Liebe Verena-
vielen Dank für deine Anteilnahme.Das mit deinem Opa tut mir leid,und auch das mit deiner Mum-ich hoffe sehr für sie und euch das sich alles zum guten wendet.
Wie mein Sohn reagiert hat kannst du im Forum für Hinterbliebende nachlesen bei Interesse im Hot Thread-"Für meine Mummi."
Es ist schon spät-ich habe nicht mehr die Power alles hier nochmal aufzuschreiben.
Sei lieb gegrüßt-ich wünsche dir und deiner Mum alles Liebe und Gute.
Gruß Gaby
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  #11  
Alt 07.11.2004, 16:53
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Liebe gaby,
wie geht es dir? Ich habe oft an dich und deine Mutter gedacht..
Lass mal wieder etwas von dir hören
allen lieben grüße, dörte
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  #12  
Alt 18.11.2004, 09:29
Verena Verena ist offline
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Standard Meine Mutti stirbt-wie gehe ich damit um?

Liebe Gaby,
auch ich bin jetzt in der Situation, wie du es warst.
Wir haben jetzt alle Ergebnisse. Auch meine Mutter wird sterben, aber sie weiss es nicht, da sie sowieso kaum noch Lebensmut hat, deswegen will der Arzt nicht, das sie es weiss. Sie bekommt jetzt Cobaltbestrahlung, in der Hoffnung, das man ihr Leben noch bis zu einem Jahr verlängern kann. Wenn diese Therapie nicht anschlägt, hat sie vielleicht noch 8 Wochen. Es tut weh, den geliebten Menschen zu sehen, und zu wissen, das man nicht mehr viel Zeit mit ihm hat. Ich grübel viel, sollte man meiner Mutter nicht doch sagen, wie es um sie steht, damit sie selber für sich entscheiden kann, was für sie das richtige ist? Denn die Bestrahlung ist nun mal kein Zuckerlecken, vielleicht will sie die ja dann nicht, auch wenn es weh tut. Aber ist es nicht besser, man hat 8 Wochen, fast Schmerzfrei und man kann die Zeit geniesen, oder man quält sich mit Nebnwirkungen der übelsten Sorte rum, nur um das Leben zu verlängern?? So langsam glaube ich, das sollte meine Mutter selber entscheiden.
Verena
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  #13  
Alt 18.11.2004, 17:24
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Standard Meine Mutti stirbt-wie gehe ich damit um?

Liebe Verena,
ich bin der Meinung das jeder Mensch das Recht darauf hat zu erfahren wie es um ihn steht-auch wenn es hart ist und sehr weh tut und auch mit Angst verbunden ist.
Auch wenn deine Mutter keinen Lebensmut mehr hat,kann der Arzt doch nicht sagen,das ER nicht will das sie es weiß...
Sie muß es doch wissen,vorallem da es ja anscheinend auch keine Heilung mehr gibt-was mir sehr leid tut...
Es ist ja nur eine lebensverlängernde Maßnahme wenn die Therapie anschlägt.
Aber auch wenn deine Mutter es nicht offiziell weiß,wird sie es vielleicht sogar spüren-vielleicht rührt auch der wenige Lebenswille daher.Schließlich weiß sie was bei dieser Krankheit auf sie zu kommen könnte.
Aber trotzdem sollte sie es wissen,um evtl.noch unerfüllte,unerledigte Sachen zu verwirklichen-das ist meine Meinung.Aber meine Meinung zählt nicht-es ist letztendlich deine Entscheidung die dir keiner abnehmen kann.
Es tut mir sehr,sehr leid um deine Mum und ich wünsche dir unheimlich viel Kraft-die du brauchen wirst.Es ist alles sehr schlimm und man braucht viel Kraft das alles zu verarbeiten,da es dich ja in deiner Familie schon sehr hart getroffen hat. Du kannst mir jederzeit schreiben-meine Email-Adresse laß ich da.
Sei ganz fest gedrückt von mir-ich denke ganz fest an dich

Liebe Grüße Gaby

[gaby_72@gmx.de]
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  #14  
Alt 19.11.2004, 13:03
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Standard Meine Mutti stirbt-wie gehe ich damit um?

Liebe Verena,
erst mal wünsche ich Dir viel Kraft in dieser schlimmen Situation.
Genauso wie Gaby, bin ich auch der Meinung, dass Deine Mutter das Recht hat, alles über ihre Krankheit zu erfahren.
Ich war auch in der Situation, dass es dem Arzt meiner Mutter lieber gewesen wäre, wenn sie nichts erfahren hätte und davon überzeugte er auch meinen Vater. Letztlich ging es ihnen nicht darum, meine Mutter zu schützen, sondern sich selbst einem Gespräch zu entziehen, in dem man einen Menschen klar machen muß, dass er an einer tödlichen Krankheit leidet. Das ist ein schlimmes Gespräch und ich verstehe, dass man einer geliebten Person "soetwas" nicht sagen will.
Auch bei Dir geht es um Deine Mutter und ihr Recht auf ein selbstbestimmtes Leben - und das endet nicht mit der Diagnose eines Arztes.
Du kennst Deine Mutter und deswegen ist Dein Gefühl, Deiner Mutter die Wahrheit zu sagen, bestimmt der richtige Weg.
Liebe bedeutet in diesen schweren Situationen, die Interessen Deiner Mutter wahrzunehmen.
Wenn Deine Mutter um ihre Situation weiß, hat sie die Möglichkeit zu entscheiden, wie es weitergehen soll. Sie hätte die Möglichkeit, sich auf ihren Weg vorzubereiten.
Auch für Dich wäre es gut, bewußt und offen mit ihr diese Zeit erleben zu können - und auch ihr gegenüber Deine Gefühle zeigen zu können.
Das ist meine Meinung - ich habe meine Mutter bis zu ihrem Tod begleitet und bin froh, dass ich mich gegen den Arzt durchgesetzt habe.

Ich wünche Dir viel Kraft und wünsche Dir das Glück, auch noch schöne Momente mit Deiner Mutter erleben zu können. Fühle Dich ganz fest umarmt.

Liebe Grüße
tini
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  #15  
Alt 19.11.2004, 15:16
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Hallo Gaby und Tini!
Ich habe seit gestern mit meiner Oma und meiner Schwester über meine Einstellung geredet. Doch beide wehren sich dagegen, Mama die Wahrheit zu sagen. Sie berufen sich immer darauf, was der Artz gesagt hat, wenn man ihr es sagen würde, würde sie nicht mehr kämpfen. Doch aus dem heutigen Telefonat mit meiner Schwester habe ich erfahren, das meine Mutter momenatn sowieso keinen Lebensmut mehr hat. Mein Vater hat zu ihr gesagt, das mit man sehe kann, das er jeden Tag mehr seine Frau verliert.
Meine Ma muss bei der Bestrahlung eine Gummimaske aufhaben, die eng anliegt, meine Ma sagt, das sei jedesmal der Horror für sie.
Erst hiess es, das sie nur alle zwei Tage in der Woche zu Bestrahlung muss, jetzt aufeinmal soll sie jeden Tag kommen. Und das alles nur, damit sie vielleicht noch ein bis anderthalb Jahre hat. Rechtfertigt dies diese Qualen? Somal es ja noch nicht einmal sicher ist, das diese Therapie anschlägt, denn meine Mutter hat eine besonders aggressive Art von Speiseröhrenkrebs. Das Zeug hat schon gestreut, es ist in den Lymphknoten, in der Lunge und wer weiss sonst noch wo. Der Arzt wollte erst operieren, doch dann sagte er, das meine Mutter diese OP nicht überstanden hätte.
Jetzt meinte der Arzt auch noch, das wir aufpassen sollen, was wir unserer Mutter sagen, denn schon das falsche Wort könnte sie ins Grübeln bringen. Ich ertrage diese Versteckspiel einfach nicht. Ich weiss, ich muss für meine Mutter da sein, aber momentan fällt mir die Belastung einfach schwer. Meine Familie, für die ich da sein muss, und dann auch noch das dauernde lügen meiner Mutter gegenüber. Auch mein Mann ist meiner Meinung, aber was soll ich machen, mich gegn den Rest der Familie stellen, und meiner Mutter die Wahrheit sagen? Ich weiss es einfach nicht.....
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