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  #16  
Alt 13.08.2008, 12:57
Tante Emma Tante Emma ist offline
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Huhu Renate!

Ja, die Nacktschnecken kann man sicherlich alternativ in Erwägung ziehen.
Vielleicht mußte die mit dem Schnitzelklopfer bissle platthauen, dann anbraten, in Streifen schneiden und auf das Gesundheitsgericht geben...?
Muß ich glatt mal ausprobieren!

Habe nämlich zu meiner Nachsorge o.B. am 11. Juli von meinen Nachbarn eine schöne Sonnenblume bekommen, die wir gleich im Garten eingepflanzt haben. Nach 3 Tagen hatten diese Schnecken meine tolle Blume getötet!
Am liebsten wäre ich ja mit Salz auf die losgegangen! Aber das hab ich dann doch nicht übers Herz gebracht...- hab nur mal eine von meiner inzwischen völlig durchlöcherten Sonnenblume runtergenommen und durch den Garten gepfeffert! Das hat fürs erste gereicht als Genugtuung.

Liebe Grüße,
Tante Emma.
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  #17  
Alt 13.08.2008, 13:32
marlu marlu ist offline
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Hallo Ihr Feinschmecker!!

Schließe mich Natis Meinung an , konnte endlich mal wieder Herzhaft lachen und die Sorgen für kurze Zeit vergessen!! Vor allem konnte ich gleich meinen Speiseplan fürs Wochenende machen! Dazu brauch ich diesesmal nur in den Garten!!Kommt meiner Haushaltskasse sehr gelegen, Schnecken und Spinnen sind grad kostenlos als Massenware vorhanden!


P.S.: Habe auch noch viele Nebenwirkungen wie Müdigkeit, Konzentrationsschwäche und Abgeschlagenheit. Aber damit kann man LEBEN!!
Und ehrlich gesagt, manchmal ist es auch ganz passend! Wenn ich mal kein Bock aufs Bügeln habe, bin ich einfach zu kaputt!

Übrigens bin ich gerade dabei meine EU Rente zu beantragen, da werde ich wohl die ganzen Nebenwirkungen aufführen. Hat jemand noch ein paar gute Tipps für mich?Aber vielleicht dann doch lieber ernstgemeinte Ratschläge!




Tschüßii sagt Birgit!!
__________________
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  #18  
Alt 13.08.2008, 15:19
Benutzerbild von friebe
friebe friebe ist offline
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... Wenn man zwischen die Nacktschnecken immer mal eine Weinbergschnecke mixt, ist das sicherlich gut gegen Calziummangel. Außerdem bekommt das Ganze dann eine knusprige Note

Klara
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  #19  
Alt 13.08.2008, 15:42
mischmisch mischmisch ist offline
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Nein, nein, nein,

bitttttte nicht. Alle Schnecken (knackig oder nicht) Spinnen mit und ohne Beine, alles was krabbelt fliegt und sonstwie rumfleucht bitte zu mir schicken.

Ich revanchier mich mit Leckerchen aller Art:

Haferschleim, pikant oder süss, garniert mit gerösteten Kernen nach Wunsch,
Pilzragout rot-weiss (nur bekömmlich für Besenfliegerinnen)
Müsli von angegärten Äpfeln und Birnen(mit Kernen) mit Alt-Limburger,
feine Katzenhaarbrühe (Haare, n u r Haare und natürlich ohne die für euch so leckere Floheinlage)dafür mit angerösteten grau7grünen Wurstscheibchen.

Also bitte her mit den Tierchen, im Garten ist noch Platz.
Ach, und gegen Müdigkeit hilft vielleicht ein Tarantelstich??

Gruss mischmisch
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  #20  
Alt 13.08.2008, 18:27
susaloh susaloh ist offline
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Es ist wohl nicht ausnahmslos so, dass man nicht mehr "die Alte" wird - ich selber bin eigentlich sehr überrascht, wie es mir ergangen ist, denn ich hatte mir diesbezüglich keine großen Hoffnungen gemacht, besonders nachdem ich aus den Beiträgen hier ein ähnliches Bild gewonnen hatte.

Ich war 45 bei Diagnosestellung und war ein Jahr in Behandlung - von der Diagnose, neoadjuv. Chemo mit drei heftigen Präparaten, über Ablatio beidseitig, Bestrahlung bis hin zur AHB, nehme jetzt noch Tamoxifen. Danach habe ich wieder angefangen zu arbeiten, im Jan. 07, 3/4 Stelle. Tatsächlich war ich die ersten Monate noch oft sehr müde am Wochenende und abends auch zu nichts mehr zu gebrauchen. Aber: Mein Job war liegen geblieben das ganze Jahr und ich musste gleich tierisch ran, um den Abstand zum restlichen Projekt wieder aufzuholen. Ich hatte das Gefühl, dass ich die Arbeit eines ganzen Jahres schließlich in 3 Monaten nachgeholt habe! Und dann ging es immer so weiter - eigentlich bin ich beruflich erst richtig durchgestartet seit der Krebserkrankung! Seit September hatte ich eine unbefristete Stelle und plötzlich die Verantwortung für 5 Mitarbeiter (die ich erstmal einstellen musste!) und durfte ganz selbständig was aus dem Nichts aufbauen. Bei mir hat die Krebserkrankung auch psychisch was geändert: Ich bin energischer und entscheidungsfreudiger geworden. Keine Zeit mehr zu verplempern, vielleicht ist es das?!?. Ich will Taten sehen, und zwar sofort. Ich bin reifer und spiele eindeutig eine andere Rolle jetzt, kann und will andere führen (so doof sich das anhört), will was bewegen. Immer wieder wundern sich Leute über meinen schier unerschöflichen Optimismus und über meine Energie. Jetzt habe ich mir gerade ein neues Projekt an Land gezogen und gehe jetzt auf eine volle Stelle. Jetzt im Urlaub habe ich die Lage mal so ein wenig reflektiert und habe mir gesagt - okay, vielleicht kommen die Metastasen irgendwann, z.B. nach 5 Jahren (hatte einen lokal fortgeschrittenen aber relativ langsam wachsenden Krebs). Bis dahin ziehe ich das neue Projekt durch, und wenn´s das letzte ist. Ich lebe mein (Berufs-)leben so, als wenn jedes Jahr das letzte wär, denn ich weiß, wie schlagartig es vorbei sein kann. Wenn ich Metastasen bekommen sollte, werde ich alle Energie in den Kampf ums Überleben stecken müssen. Aber jetzt lebe ich - und kann gar nicht genug davon bekommen. Auch im Privatleben nicht, ich will z.B. am Strand immer weiter wandern und niemals umkehren - genieße es so, die Kraft zu spüren, immer weiter wandern zu KÖNNEN!
Ich weiß, dass ich ein Glückpilz bin und wahrscheinlich eine Ausnahme, aber auch die gibt es!!

LG Susaloh

Geändert von susaloh (13.08.2008 um 18:30 Uhr)
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  #21  
Alt 13.08.2008, 18:37
Ilse Racek Ilse Racek ist offline
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@ Susaloh

Find ich gut Mach' weiter so. Oder soll ich sagen - be cool ?

Aber - im Endeffekt bist Du ja nun d o c h nicht die Alte geblieben, gell


Viel Erfolg und alles Gute

LG winke:
__________________
Ilse
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  #22  
Alt 13.08.2008, 18:50
Benutzerbild von andile2412
andile2412 andile2412 ist offline
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Hallo Susaloh!!

Das hört sich ganz toll an! Ich freue mich für Dich! Das mit dem "Zeit verplempern" kenne ich ... ich habe immer das Gefühl, dass die Zeit jetzt noch schneller rast, als vor der Erkrankung !!

Mach weiter so!!! Liebe Grüsse, Andrea.
__________________
Hoffnung ist die Fähigkeit, die Musik der Zukunft zu hören.
Glaube ist der Mut, in der Gegenwart danach zu tanzen.
Und Glück ist die gute Fee, die aufpasst, dass wir dabei nicht ins Stolpern geraten. (Peter Kuzmic)
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  #23  
Alt 13.08.2008, 21:06
Moma7 Moma7 ist offline
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Hallo Mädels!

Vielen Dank für Eure Antworten und vor allem auch für die leckeren Rezepte - werde mich gleich mal mit einer Leiter bewaffnen, damit ich mir an der Zimmerdecke 8 Spinnenbeinchen holen kann. Außerdem hat es vorhin geregnet, da gibt es sicher auch ein paar Schnecken auf der Terrasse.

Ich weiß, dass ich mein Leben nicht mehr so weiter leben kann wie vor der Erkrankung. Ich habe bis Dezember auf der Überholspur gelebt und bin wie Ihr alle ziemlich hart ausgebremst worden. Ich möchte jetzt lediglich zurück auf die Normalspur und will mich nicht damit abfinden, auf die Kriechspur zu müssen. Ich hoffe einfach, dass ich mit ein wenig mehr Achtsamkeit auf mich (mehr Bewegung, gesünderes Essen, mehr Pausen für die Seele) ein Stück Lebensqualität zurückgewinnen kann und auch beruflich wieder meine Frau stehen kann. Ansonsten geht es mir teilweise wie Barbara - ich habe mich aus meinem Simultantendasein verabschiedet und versuche jetzt immer schön eins nach dem anderen zu machen.

Mein Arzt meinte auch, dass das mit dem Gedächtnis mit den Anforderungen bei der Arbeit wieder besser wird. Es ist bei mir auch nicht nur das Kurzzeitgedächtnis sondern auch das Langzeitgedächtnis, was nicht mehr so gut funktioniert. Als ich im Juni wieder anfing zu arbeiten, hatte ich ganz viele Namen vergessen - das war schon ein bisschen peinlich.

Auf der anderen Seite bin ich sehr dankbar für alles, was ich schon wieder leisten kann. Im Urlaub im Juli habe ich schon wieder mehrstündige Bergwanderungen gemacht. Auch wenn ich abends dann völlig platt war, habe ich mich gefreut, dass das wieder geht.

Lieben Gruß an alle, die mit Nach- und Nebenwirkungen kämpfen, aber die Hoffnung nicht aufgegeben haben Moma

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  #24  
Alt 13.08.2008, 21:32
Benutzerbild von bergmädel
bergmädel bergmädel ist offline
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Liebe Moma,

das schaffst Du auch mit der Normalspur. Und zeitweise ist die Überholspur auch noch drin, keine Sorge. Schließlich gibt es auch sowas wie positiven Streß.

Gib' Gas. Sandra
__________________
Unsere größten Ängste sind die Drachen,
die unsere tiefsten Schätze bewahren.

Rilke
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  #25  
Alt 14.08.2008, 23:51
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suze2 suze2 ist offline
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ihr lieben,
ich habe eher psychische, seelische probleme seit meiner erkrankung.
körperlich - glaub ich - hab ich mich ganz gut erholt, aber ängste und sorgen machen mir noch immer zu schaffen.
hatte psychotherapie und auch antidepressiva - im augenblick geht es ganz gut, aber jedes wehwehchen jede mir ungewöhnlich scheinende müdigkeit kann angst und traurigkeit auslösen.

kennt ihr das auch?

alles liebe
suzie
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  #26  
Alt 15.08.2008, 02:16
Norma Norma ist offline
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Tja,

es gibt solche Threads immer mal wieder und immer mal wieder gebe ich die gleiche Antwort (auch wenn ich endlich mal Besseres schreiben würde).

Direkt nach der Diagnose hatte ich einen ausgewachsenen Nervenzusammenbruch; habe mich aber Dank Internet und lieben Frauen dort rasch wieder erholt.
Mein Kopf war frei und ich konnte Entscheidungen treffen (die mir sehr wahrscheinlich mein bisheriges langes Überleben ermöglicht haben).

Aber dann kam die erste Chemo (Taxol/Epirubicin) und als wir abends aus dem KH gingen, wusste ich trotz großer Anstrengung nicht mehr... wo unser Auto stand.
Wäre mein Mann nicht dabei gewesen, würde ich wohl heute noch da herumirren. ;-)

Bis dahin galt ich überall als "Gehirngenie", die auch nach Jahren Einzelheiten über kleinste Vorkommnisse wusste.
Ich war immer gerne besucht, wenn es um Erinnerungslücken bei anderen ging.;-)

Leute, ich sag euch: HEUTE bin ich immer noch meilenweit davon entfernt. Meine früheren Hirnfähigkeiten sind jetzt nur noch ein winziger Rinnsaal an Erinnerungen.

Alle Ärzte haben mir versichert, das würde sich wieder geben und anfangs habe ich mich damit getröstet.

Der Abschied von dieser Hoffnung war dann noch einmal sehr sehr heftig. Vor allem, weil meine Umgebung (nicht Familie!) so "hirnlos" darauf reagiert hat; sprich: mit Unverständnis.

Mein Alltag besteht hauptsächlich aus: SUCHEN.
Obwohl ich ein ausgeklügeltes Ordnungssystem aufgebaut habe (ALLES kommt SOFORT wieder an seinen Platz), passiert es immer noch, dass die Geldbörse plötzlich im Kühlschrank liegt; auf dem Herd die Kartoffeln verkochen und der Blumenkohl unauffindbar bleibt.

Gesunde würden jetzt lachen; mir ist das Lachen aber vergangen.

Hätte ich nicht meinen Mann und unsere Tochter hier, würde die Situation noch schlimmer aussehen. Aber die Beiden erinnern mich immer wieder an Dinge, die ich vergessen könnte.
Was mir außerdem auffällt: das Langzeitgedächtnis funktioniert noch recht gut.
Es ist das Kurzzeitgedächtnis, welches mich immer wieder im Stich lässt.

Psychisch dagegen geht es mir gut; mein soziales Umfeld ist ok; große andere Probleme sind nicht vorhanden.

Arbeiten gehen ist aber seitdem nicht mehr möglich. Die Konzentration ist einfach nicht mehr da.

Für mich persönlich steht außer Frage, was zu meinem "Matsch-Hirn" geführt hat.
Täter sind die verabreichten Chemotherapien... ohne die ich allerdings hier kaum noch schreiben könnte.

Ganz egal, was Ärzte mir bisher an Gegenteilen erzählen wollten. Ich habe Zeugen; meine Familie... :-)

Nein, leicht ist es nicht, mit so einem Handycap klar zu kommen; schließlich macht das Gehirn den Hauptteil des Menschen aus.

Aber wenigstens kann ich inzwischen schon manchmal lachen, wenn mir unsere Tochter mal wieder den vergessenen Prothesen-BH ins Bad hinterher wirft. ;-)

Alle, die ebenfalls unter den geschilderten Symptomen leiden: ich verstehe euch voll und ganz!

Und nun mach ich mir schnell noch ein leckeres "wie heißt das noch? Brötchen." ;-)

Mjam mjam... ;-)

Liebe Grüße
Norma
Diagnose Brustkrebs Nov. 2001
Diagnose Darmkrebs Juni 2007 bei meinem Mann
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  #27  
Alt 15.08.2008, 09:31
Anwi Anwi ist offline
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Hallo,

mir gehts so ein bisschen wie Susaloh. Ich fertige zurzeit freiberuflich ziemlich viele Übersetzungen an und nehme fast jeden Auftrag an. Ich genieße es, eine Krankheit, die bei mir zum Diagnosezeitpunkt bereits ins Lymphsystem metastasiert hatte, überlebt zu haben.
Allerdings hab ich auch Konzentrationsprobleme und brauch zu vielem ein bisschen länger als früher, muss mehr nachschlagen aufgrund von gelegentlich auftretenden gedächtnislücken. Und ich stehe unter der wirkung von antidepressiva.
Aber ich bin glücklich darüber, dass ich zurzeit ziemlich viel arbeiten kann und noch nicht in Rente zu gehen brauche, die bei mir ohnehin nicht hoch ausfallen würde.
Und manchmal fühl ich eine ungeheure Intensität und Kraft bei alltäglichen Dingen oder Beschäftigungen, die ich früher in diesem Ausmaß nicht kannte.
Auch trau ich mich jetzt viel öfter mal, deutlich meine Meinung zum Ausdruck zu bringen. Auch dann, wenn diese für andere Leute unbequem sein könnte. Früher war ich stets schüchtern, zurückhaltend und ängstlich, was jetzt nicht mehr so der fall ist und auch beruflich vorteile mit sich bringt.

Liebe Grüße
Anwi

Liebe Grüße
Anwi
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  #28  
Alt 15.08.2008, 12:55
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Kimmy07 Kimmy07 ist offline
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Liebe susaloh,
mir geht es ähnlich. Ich habe jetzt 8 Zyklen neoadjuvante Chemo, 3 OPs mit Vollnarkose, Bestrahlung und 1 Jahr Herceptin hinter mir. Ich habe immer gearbeitet, allerding mit reduziertem Umfang (keine Nachtdienste, kein WE, möglichst stressfreies Umfeld). Ab April habe ich auch endlich voll durchstarten können: habe mich meinem Lieblingsgebiet Notfallmedizin gewidmet und fahre seit Juli noch als Notarzt. Mein Mann schlägt immer öfter beide Hände über dem Kopf zusammen... und natürlich bin ich häufig(er) nachmittags müde, aber das sind meine "gesunden" Kollegen auch.

Wir haben beschlossen das Leben zu LEBEN, vielleicht ist genau das der vielgerühmte und gesuchte Sinn des Lebens? Was macht es für Sinn, ewig in der Krebs-und-Sterben-Schleife zu hängen? Auf das Auftreten von Metastasen zu warten? Sich damit selbst die Lebensqualität und die Lebensfreude zu zerstören?

Das Schicksal lässt sich nicht ändern, und -es soll nicht makaber klingen- es gibt viele Leute, die viel schlimmer dran sind. Natürlich gibt es den blöden Spruch, morgen vom Auto überfahren werden zu können, aber ist es so unrealistisch? Diese Woche kam eine 62-jährige Frau auf unsere Notfallstation, immer gesund gewesen abgesehen von "normalen" altersbedingten Erscheinungen. Seit einiger Zeit sei ihr aufgefallen, dass der rechte Arm manchmal plötzlich zucke, sie gelegentlich Kaffee verschütte und sie hätte neu eine Migräne-Attacke. Im CT des Kopfes zeigte sich ein riesiger Gehirntumor mit umgebenden Ödem und Verdrängung der gesunden Gehirnstruktur. Geschätzte Lebenserwartung 4 Wochen - 6 Monate. Diese Frau hat den Kampf schon verloren bevor sie überhaupt die Kriegserklärung annehmen konnte..... ich sehe bei meinen Einsätzen soviel plötzlich aufgetretenes Leid, unerwartete Todesfälle und tragische Schicksale. Oft haben die Betroffene nie eine Chance zu kämpfen oder sich zu verabschieden. Und meistens trifft es den normalen Normalbürger in seinem normalen Leben...... so wie mich letztes Jahr mit der Diagnose. Aber mir wurde die Chance gegeben zu kämpfen! Mein Therapieziel lautete: 80 Jahre alt werden und 2 Kinder bekommen. Dafür habe ich hart gekämpft und auch viele Tränen vergossen. Aber ich habe es für mich und meinen Sinn des Lebens getan, nämlich leben zu können.

Und genau das tue ich heute: ich arbeite viel und nehme die Müdigkeit in Kauf, weil ich trotzdem glücklich bin. Ich geniesse die Abenden mit meinem Mann, schmiede Pläne, buche Urlaub und kaufe kichernd süsse Babykleidung. Ich möchte nicht auf den Tod erwarten, er holt mich irgendwann so oder so, ob nun wegen des Krebses oder durch einen besoffenen Autofahrer

PS> allerdings koche ich leckererer Sachen als mit Schuhcreme beschmierte Nacktschnecken :-))

lieben Gruss,
K.
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  #29  
Alt 18.08.2008, 12:21
susaloh susaloh ist offline
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Danke für die Antworten auch direkt an mich!!

Über die Frage, ob man sagen oder denken kann, dass die Krankheit einem was Positives gebracht hat, habe ich auch schon oft nachgedacht. Ich glaube es ist so: Die Eigenschaften oder Persönlichkeitsentwicklungen, die ich dem Krebs "verdanke", die steckten auf jeden Fall sowieso in mir drin. Sie hätten auch durch irgendeine andere Art von Lebenskrise ausgelöst werden können. Durch Krieg, Entwurzelung, Krankheit/Tod naher Familienangehörigen, was weiß ich. Der Mensch ist komischerweise tendentiell nach vorne gewandt - wollten wir alle wieder 17 sein? Glücklicherweise nehmen wir die persönliche Weiterentwicklung als gutes Gefühl war, ja selbst das Altern (meistens.....).

Liebe Grüße
Susaloh
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  #30  
Alt 19.08.2008, 18:49
Busenfreundin Busenfreundin ist offline
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Hallo Mädels!

Das ist wirklich ein spannendes Thema!
Ich kämpfe schon seit der Diagnose mit diesem Problem.
Meine Geschichte:
- Diagnose Nov. 2004
- 6 Ops
- 6 Zyklen TEC Chemo
- 25 Bestrahlungen
- 1 Jahr Herceptin
- AHT, seit Mai 2008 "nur mehr" Tamoxifen

Ich war immer arbeiten, wenn es nur irgendwie ging. Ich glaube, das es ein Fehler war. Irgendwann waren meine Kräftereserven verbraucht und ich konnte mich durchringen auf 30 Stunden zu reduzieren. Ich merke, wie es mir gut tut, mehr Zeit für mich zu haben. ABER: Ich bin so erschöpft wie noch nie und es wird nicht besser! Ich bin völlig verzweifelt.
Morgen hab ich ein Gespräch mit meiner Chefin. Ich "plane" auf 24 Stunden (3 Tage) zu reduzieren. Ich befürchte aber, daß sie mir den Kopf abreißen wird !
Außerdem bin ich mir unsicher, ob das mein Problem lösen wird. Ring heute schon den ganzen Tag mit der Entscheidung, ob ich es morgen ansprechen soll... HILFE !!!
Das Problem ist halt, daß ich dann nimmer aufstocken kann...

Gibt es jemanden der gute Erfahrungen gemacht hat mit Stundenreduktion und "Auftanken von Kraftreserven"?

Alles Liebe,
Sonja!
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